Identifikation Deckenaufbau (Betondecke)

Diskutiere Identifikation Deckenaufbau (Betondecke) im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo Zusammen, bei der Sanierung unseren Reihenhauses BJ 1957 haben wir begonnen, die ersten Böden und Decken freizulegen, um für die Planung...

  1. #1 PaulInom, 09.09.2023
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    Hallo Zusammen,

    bei der Sanierung unseren Reihenhauses BJ 1957 haben wir begonnen, die ersten Böden und Decken freizulegen, um für die Planung der Sanierungsmaßnahmen ein Bild von der Bausubtanz zu bekommen.

    Vor Öffnung der Decken waren wir uns unsicher, ob uns eine Holzbalkendecke oder so etwas wie eine Kaiserdecke erwartet, was ich jetzt vorgefunden habe hat mich dann aber doch nochmal komplett überrascht. Ich hänge Bilder und eine Skizze an.

    Es sieht aus, als ob auf fertige Betonbalken trapezförmige Latten aufgelegt wurden, das Ganze mit Strohmatten verschalt und dann überbetoniert wurde. Kennt jemand von euch diesen Deckenaufbau und hat einen Namen und ggfs ein paar Infos dazu? Dafür wäre ich euch sehr dankbar.

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  2. #2 Gast 85175, 09.09.2023
    Gast 85175

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    Es ist ein echtes Wunder passiert, Google findet neuerdings mittelmäßig taugliche Bildchen zu historischen Bauweisen und ich kann deshalb auf dem Sofa liegen bleiben!

    https://opus4.kobv.de/opus4-btu/frontdoor/deliver/index/docId/624/file/Band_3.pdf

    Das bei dir ist vom Prinzip her der Typ IV.2 (Seite 10), nur hat sich irgendein Schlitzohr die damals teuren Formsteine gespart.

    Beim BJ 1957 waren diese Decken schon in der DIN 4158 genormt, es gab aber auch viele Herstellertypen nach Einzelzulassung. Mir sind hier nur Typen (egal ob Norm oder Zulassung) mit Formsteinen bekannt. Man könnte bei dir wohl nur noch prüfen was das für ein Träger war (das waren bei der Bauform immer Halbfertigteile auf die oben nochmal drauf betoniert wurde). Und auch hier ist ein Wunder passiert, auch hier finde ich was dazu:

    Lutz Reinboth - BRD - Decken bis 1960

    Wenn Du da mal unter 2.Zulassungen nachliest, dann schreibt der Autor von über 170 Zulassungen die alleine in einem einzigen Buch zum Brandschutz aufgeführt wurden, da gab es aber über die Jahre viel mehr, ich habe hier ein halbes Dutzend alter Bücher dazu, mit gefühlten 500-1000 Zulassungen und ich glaube ja im Leben nicht, dass ich alle Bücher dazu habe…

    Es dürfte also schwierig bis unmöglich werden die Träger zu identifizieren, ohne die zugehörigen Steine wird das nichts… Es würde auch nicht viel bringen, weil über das bei dir verwirklichte Gesamtkunstwerk wissen wir dann noch immer nicht viel…

    Es ist nicht unbedingt schlecht was die da gemacht haben, das Gewicht der Steine fällt weg, dafür hat man dann das Gewicht des „Ersarzbetons“. Ob die statische Höhe im Beteich der Träger passt sieht man von hier aus nur schlecht…

    Ich bin kurz davor dich dazu anzustiften die kompletten Unterdecken abzureißen, nur damit Du die Durchbiegung für mich nachmessen kannst, sowas interessiert mich ja immer sehr. Das ginge dann wohl aber doch etwas zu weit…

    Was für Infos hast Du dir denn vorgestellt, die Du da noch gerne hättest?
     
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  3. #3 PaulInom, 10.09.2023
    PaulInom

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    Hi, vielen Dank schonmal für deinen Beitrag,

    bei meiner eigenen Recherche bis ich immer darüber gestolpert dass uch nur Aufbauten mit Füllung gefunden habe. Ich bin ehrlich gesagt nicht auf die idee gekommen, dass das samals einfach weggelassen wurde und hatte ein anderes system vermutet...
    aber die Nachkriegszeit war nunmal Mangelwirtschaft.

    Die Hohlräume kommen mir sogar z.b. für die Verlegung der Rohre der kwl in balkenparraleler Richtung ganz gelegen. die übrigen Hohlräume musste ich aus Schallschutzgründen mit etasbschwerem ausdämmen, z.B. Holzweichfaser.

    Für die bewertung der Decke zum 1.OG durch einen statiker muss ich also moch die Überdeckung der Bögen und damit der Fertigträger ermitteln. Das lässt wich über eine Bohrung ja gut machen.

    zu deinem anderen Punkt: die Decken kommen eh ganz runter. eine Ermittlung der Durchbiegung halte ich ebenfalls für machbar mit zb. Laser. war das ernst gemeint dass das einen Mehrwert bzgl. Informationen gibt ?

    Grüße
     
  4. #4 Gast 85175, 10.09.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Jo, derartige Bauteile werden nicht auf Bruchlast ausgelegt, sondern auf eine max. Durchbiegung hin, die deutlich unter der Bruchlast liegt. Wenn man da eine „unverdächtige“ Durchbiegung vorfindet, dann ist das schon einmal ein gutes Zeichen. In eher seltenen Fällen findet man aber auch Durchbiegungen bei denen man vermuten muss, dass das schon zu nah an der Streckgrenze vom Stahl ist und dann muss der Onkel Statiker halt doch genauer hinsehen…
     
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