Innenputz Kalkgipsputz reißt

Diskutiere Innenputz Kalkgipsputz reißt im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo liebe Forengemeinde, mich baue gerade noch mein eigenes Haus. Größtenteils in Eigenleistung (Mauern etc.) auch beim Verputzen hab ich aktiv...

  1. #1 NCNeo, 25.12.2023
    Zuletzt bearbeitet: 25.12.2023
    NCNeo

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    Hallo liebe Forengemeinde,

    mich baue gerade noch mein eigenes Haus. Größtenteils in Eigenleistung (Mauern etc.) auch beim Verputzen hab ich aktiv mitgemacht.

    Wir haben Ende September den Innenputz meines Obergeschosses gemacht. (Baumit GF15).
    Wir haben dazu Schnellputzleisten angebracht, damit es schön gerade ist und mit der Maschine eine Lage aufgebracht. Später hat mein Verputzer noch eine Lage für das „Finish“
    und zum abfilzen aufgebracht. Sah schon sehr schön aus.

    Jetzt war es Anfang Dezember sehr kalt (bei uns auch tagsüber -2* bis -7* in der Nacht.
    Und ich hatte dann ein paar Tage nach der Kälte angefangen den inzwischen verlegten Estrich nach Protokoll aufzuheizen. (3 Tage 25 Grad, 4 Tage 50 Grad) und dann langsam wieder runter. Temperatur im Haus waren so Anfangs 4 Grad.
    Nach der Abkühlung sind mir Risse im Putz aufgefallen.

    Der komischste ist an einer Stelle, die Statisch keine direkte Belastung hat und einfach nur zwischen 2 Betonsaulen als Untermauerung für das Fenster ist.

    Von außen ist am Mauerwerk auch kein Riss oder ähnlich zu sehen. Ich hab das Styrodor auch mal auf dem Stein abgekratzt aber im Stein selbst scheint auch kein Riss zu sein.

    Das Haus steht mit komplettem Dach schon seit August 2022. Risse im Mauerwerk, egal wo sind mir da nicht aufgefallen. Auch bei meiner Fotodokumentation zur Rohinstallation Elektro Wasser sind keinerlei Risse zu sehen. Da wir auch alles selbst gemauert haben, habe ich da immer sehr penibel drauf geachtet.

    wie kommt sowas dann wohl zustande? Kann man hier auch was falsch verarbeiten oder ist es die Hitze bzw. Kälte gewesen? Von außen ist nämlich ein Teil der betonsaule unten noch ungedämmt.
     

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  2. #2 Gast 85175, 25.12.2023
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    Gast 85175 Gast

    Aaaalso… Dieser „G/F 15“ hat laut Datenblatt eine Druckfestigkeit von 2N/mm2, was je nach Mauerwerk schon grenzwertig hoch sein kann. Es gibt die alte Regel beim Verputzen im Wandaufbau nach außen hin ein absteigendes Härtegefälle einzuhalten. Neuere Regeln stellen eher auf das E-Modul ab, aber dazu finde ich nichts im Datenblatt vom Putz…

    Jetzt kenne ich die Druckfestigkeit vom Mauerwerk auch nicht, also muss ich halt allgemein drum herum reden…

    Es gibt kaum Innenputze die noch weicher sind als die genannten 2N/mm2. Auch der MP75leicht liegt ungefähr da. Das ist also bei manchen Mauerwerken mittlerweile wirklich grenzwertig, man kann das halt alles nicht noch weicher machen, sonst taugt das überhaupt nichts mehr, das krümelt sonst nur noch vor sich hin…

    Im Falle solcher grenzwertiger Putzaufbauten sollte man dann zwei zusätzliche Sünden unterlassen… Man sollte keine dicken Schichten in einem Rutsch aufbringen und man sollte nicht „im eigenen Saft“ filzen (weil man damit die Oberfläche noch härter macht). Bei den dicken Schichten habt ihr laut dem Bild gesündigt, beim direkten Filzen bin ich nicht sicher, ich glaube ihr habt nochmal dünnschichtig aufgezogen, was dann wohl unkritisch sein sollte…
     
  3. NCNeo

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    Hallo,

    danke sehr für die erste Einschätzung.
    Mit der Dicke hast du recht. Ansonsten kam die 2 Schicht wie richtig geschrieben, erst später drauf.

    Die Steine sind übrigens Porit PP2 Steine. 1,8N/mm2 Druckfestigkeit.

    Gibt es vll einen Tipp wie ich damit jetzt umgehen kann? Ich hätte wahrscheinlich jetzt erstmal gespachtelt, oder Actyl drauf und geschaut ob es weiter arbeitet. Die Bedingung durch den Frost und Hitze waren ja sicherlich auch nicht ideal?

    Wäre das mit einem Kalk-Zement-Putz besser gewesen?

    viele Grüße
     
  4. #4 Gast 85175, 25.12.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    In der Theorie nicht, in der Praxis meine ich persönlich, dass die KZ-Putze (Leichtputze) irgendwie doch keine so gut zusammenhängenden „Platten“ ausbilden und daher diesbezüglich besser funktionieren als die Gipsputze. Das ist aber eher ein gefühlter Praxiswert von mir und daher eine Privatmeinung…

    Die Temperaturschwankungen brachten natürlich noch therm. Dimensionsveränderungen, die Feuchte und das Trocknen bringen hygr. Dimensionsänderungen, geringe Setzungen können auch noch sein, usw…
    Damit will ich dir sagen, man sollte diese Risse möglichst spät im Bauablauf „sanieren“, je mehr Komplikationen wie Temperatur und Feuchte abgeklungen sind, desto eher geht das gut…

    Bei der fertig strukturierten Oberfläche ist es blöd… Wenn derjenige der das gemacht hat die Güte hätte die Risse V-förmig aufzuschneiden und es mit dem gleichen Material nochmal auszubessern, dann könnte es mit etwas Glück optisch einigermaßen glimpflich ausgehen. Da jetzt dran herum zu spachteln und Acryl hin zu schmieren macht mE nichts besser, das sieht man aber ziemlich sicher ganz deutlich…
     
  5. NCNeo

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    Hallo,

    kurzum: danke für deine Meinungund Hilfe. So werde ich es auch machen. Kurz bevor wir Fußbodenbelag legen, werd ich das machen. Sollte so in 8-12 Wochen sein. Bis dahin behalte ich das mal im Auge.
     
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