Interpretation Bodengutachten

Diskutiere Interpretation Bodengutachten im Baubiologie Forum im Bereich Rund um den Bau; Wir wollen ein Haus auf einem Grundstück bauen, das als Projekt gemeinsam erworben werden soll. Vorab ist ein Bodengutachten erstellt worden, dass...

  1. #1 Positano, 21.06.2023
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    Wir wollen ein Haus auf einem Grundstück bauen, das als Projekt gemeinsam erworben werden soll. Vorab ist ein Bodengutachten erstellt worden, dass wir nicht gut interpretieren können.
    Darum würden wir gerne hier im Forum fragen, was uns erwartet, wenn wir das GS erwerben. Insbesondere wieviel Boden müssen wir entfernen, um z. B. Nutzpflanzen, Obstbäume etc anzubauen. Kann bei so einem sandigen Boden überhaupt irgendwas pflanzen/gedeihen. Was bedeutet das für unsere Gesundheit? Die Entsorgung ist für uns weniger relevant (umweltmäßig natürlich schon) , da nicht durch uns finanziell zu tragen.
    Es wurden zwei Rammkernsondierungen mit 8m Tiefe durchgeführt. Der Boden besteht wohl aus Feinsand, mittelsandigen, schluffigen und leicht humösen Erdschichten, vereinzelt durchsetzt mit Bauschutt, Schichtstärke 0.8-1m. Darunter mittelsandigen, grobsandig, Geschiebemergel. Bodenklassen 3-4.
    Grundwasser ca 6.5m Tiefe. Nach Niederschlägen temporäre Stauwasserbildung möglich. Wassereinwirkungsklasse W2. 1E.
    Die Beurteilung nach Laga Boden ergab eine Belastung mit Cadmium (Z2).
    Wir würden uns über Ihre Einschätzung freuen.
    Viele Grüße
     
  2. #2 simon84, 22.06.2023
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    Einen großen Bogen um das Grundstück bzw. die Müllhalde machen und wo anders bauen
     
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  3. #3 Fasanenhof, 22.06.2023
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    Cadmium?

    Das ist ein krebserregendes Schwermetall, dass sich über organische Verbindungen (Pflanzen) und teillöslich im Wasser aufnehmen lässt.

    Wenn euer Boden tatsächlich Cd-Belastet ist, dann rechnet damit dass ihr eurer Grundstück am besten zu einem Beton-Ziergarten wandelt und alle Pflanzen nur in separat bedienten Kübeln gezogen werden.
    Heimgärntern oder einen Obstbaum sollte man da komplett lassen.

    Ansonsten: Komplette belastete Erdschicht abtragen und ersetzen, verwandelt euer Grundstück zeitweilig in einen Tagebau.

    Kurzum, es ist wohl besser woanders zu bauen.
     
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  4. #4 Positano, 22.06.2023
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    OK, verstehe, also ein anderes Grundstück suchen.
     
  5. #5 Fasanenhof, 22.06.2023
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    Wie gesagt:
    Wenn du null Kontakt mit dem Boden suchst
    Keinen Garten planst
    oder das komplette Erdreich tauschen und Entsorgen willst

    dann ist das Grundstück okay.
     
  6. #6 VollNormal, 22.06.2023
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    Warum dieses?
    Die Einstufung nach LAGA Z2 heißt ja erstmal nur, dass der Wiedereinbau des Aushubs nur in technischen Bauwerken unter genau definierten Bedingungen erfolgen darf (dabei geht es im Wesentlichen um den Grundwasserschutz). Über den Wirkungspfad Boden-Mensch (ggf.über den Umweg Pflanze) sagt das genau gar nichts aus. Da würde ich aber auf jeden Fall weitere Informationen einholen.
     
  7. #7 Fasanenhof, 22.06.2023
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    hängt ja auch davon ab, wie viel Cadmium wie tief im Boden sitzt. Cadmium ist leider in dieser Hinsicht ähnlich brisant wie Quecksilber.

    bei Schwermetall im Boden muss man wirklich aufpassen. Aber gut, ich bin ja auch Hobbygärtner, der seine Pflanzen auch ins Freibeet setzt und essen will.
     
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  8. #8 VollNormal, 22.06.2023
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    Wenn der Cadmiumgehalt ausschlaggebend für die Zuordnung nach Z2 ist, liegt dieser zwischen 3 und 10 mg/kg Bodenmasse (in der untersuchten Probe). Ob dadurch eine direkte oder indirekte Gefährdung der Nutzer des Grundstücks begründet ist, kann ich nicht einschätzen. Wie Fasanenhof schon schrub, hängt das auch davon ab, welche Schichten belastet sind. Zur Beurteilung sind voraussichtlich weitergehende Untersuchungen erforderlich.
     
  9. #9 simon84, 22.06.2023
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    Das Gesamtbild zählt

    Cadmium
    Bauschutt
    Feinsand
    Humus

    das heißt einfach der Platz ist von Haus aus nicht einfach zu bebauen, dann wurde er zugemüllt und verseucht

    Finger weg !!!
     
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  10. #10 Positano, 22.06.2023
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    Die Einholung von weiteren Informationen ist halt sehr schwierig. Ich wüsste nicht wo. Ich glaube, das hier viele Sachkundige sind.
    Danke schonmal für die vielen Einschätzungen
     
  11. #11 Positano, 22.06.2023
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    Ja, das denke ich auch, aber bezahlbare Grundstücke in guter Lage sind halt sehr schwer zu finden, daher die Überlegung den Boden großzügig abzutragen.
     
  12. #12 Positano, 22.06.2023
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    Dann kommt noch hinzu, dass ich hier gelesen habe, dass der Besitzer eines Grundstücks verantwortlich ist für eventuelle Umweltschäden, wenn der Verursacher nicht gefunden wird. D. H. wenn durch den Bauschutt das Grundwasser verseucht wurde, könnte ich ggf für die Sanierung und den Schaden zur Verantwortung gezogen werden.
     
  13. #13 VollNormal, 22.06.2023
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    Was war denn in der Vergangenheit an dem Standort und in der näheren Umgebung angesiedelt? Alte Karten und Luftbilder sind manchmal erstaunlich aufschlussreich und bei einem kleinen Plausch mit den Anwohnern kann man auch schon mal die eine oder andere hilfreiche Information bekommen.
     
  14. #14 Gast 85175, 22.06.2023
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    Wieso soll irgendwer anderes dafür bezahlen müssen, wenn Du mit deinem Schutt das Grundwasser verseuchst?
     
  15. #15 simon84, 22.06.2023
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    was bedeutet das genau ? Der Verkäufer stellt euch ein Grundstück komplett ohne Bauschutt, Cadmium, also Z0 zur Verfügung? Wie soll das funktionieren? Wird das gesamte Grundstück umgegraben oder nur die Baugrube ?
    Wie wird das vertraglich vereinbart ? Da muss es ja nach aushub und Abfuhr noch mal Gutachten und Boden Untersuchung geben.

    so eine Entsorgung kann auch schnell mal 100.000 eur kosten

    das ganze Vorhaben birgt extremes Risiko für alle Beteiligten
     
  16. #16 Positano, 24.06.2023
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    Wie ich anfangs bereits schrieb, ist der Bauschutt in der Bodenprobe und das GS gehört uns noch nicht.
     
  17. #17 Positano, 24.06.2023
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    Nein ich denke nicht, dass der gesamte Garten durch den Projektträger ausgehoben würde.
    Das war ja auch eingangs meine Frage, nämlich wieviel Boden müsste weg. Die Antwort war bereits mehr oder weniger formuliert, nämlich so viel wie möglich. Bei einem ca 900qm großen Grundstück wäre das eine große Menge Entsorgung und neuer Mutterboden. Und selbst dann weiß ich nicht, ob aus der Umgebung oder aus tieferen Erdschichten Schwermetalle etc auf das GS kommen. Es gibt eine Person hier im Forum, die weitere Information einholen würde, alle anderen raten anhand des Gutachtens ab.
     
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