Kalkzement und Gipsputz Q3? Toleranzen beim Putz mit Schnellputzschienen? ?

Kein Oberflächenqualität Q3
und
offensichtlich auch keine "flächenfertige Wand" nach DIN 18202 Tabelle 3 "Ebenheitstoleranzen"

 

das ist überhaupt keine KUH, da war wohl der Feierabend am werkeln

 

Da müsste man mal wissen welches Q3 gemeint ist. Es gibt diese Oberflächenqualitäten für abgezogene, abgeriebene, geglättete und gefilzte Oberflächen...
IGB_MB3_2021_08_01_Putzoberflaechen.pdf (gips.de)
Dass das Merkblatt sich eigentlich auf Gipsputze bezieht darfst ignorieren, das sind so auch die aaRdT für Kalkzement, auch wenn da andere Srbeitsschritte anfallen, im Endergebnis gilt das was in dem Merkblatt steht doch.

Man muss also erst einmal die Oberflächenbehandlung betrachten. Dass das da auf den Bildern Q3 in irgendeiner Oberfläche laut Merkblatt ist verneine ich jetzt einfach einmal. Man weiß aber nicht, ob das schon "fertig" ist, oder ob es da noch weitere Arbeitsschritte gibt, so wie das ist, kann das nämlich halt doch evtl. "Grundlage für Q3" sein...

Weiter von der Oberfläche ist die Ebenheit erstmal zu unterscheiden. Nur mal zur Verdeutlichung, man kann eine Kugel polieren bis sie fatzeglatt ist, "eben" ist diese perfekte Kugel dann halt doch nicht. Für die Ebenheit solcher Wandputze gilt die DIN 18202, Tabelle 3. Es gibt da "gewöhnliche Anforderungen" und "erhöhte Anforderungen" an die Ebenheit (Zeile 6 und Zeile 7 der Tabelle). Ab der Qualitätsstufe Q3 bei der Oberfläche, gehören eigentlich immer die erhöhten Anforderungen in der Ebenheit automatisch mit dazu. Es ist regelmäßig nicht möglich sehr hochwertige Oberflächen auf unebenen Untergründen herzustellen.
Das scheint man auch erkannt zu haben, die Schnellputzleisten kommen regelmäßig nur bei eben diesen erhöhten Anforderungen zum Einsatz.
Auch bei den erhöhten Anforderungen (gem. Zeile 7) gibt es noch zulässige Toleranzen, auch da sind die Toleranzen nicht Null. Was man auf den Bildern sieht ist vermutlich ausserhalb der Toleranz, man müsste mal genau nachmessen...

Ebenheitsmessungen nach DIN 18202 (industriebodenplanung.com)

Ich würde dem Verputzer an der Stelle erst einmal eine kurze Mängelrüge schreiben, behaupten die Oberflächen entsprächen praktisch durchgängig nicht Q3 gem. Merkblatt und die Ebenheitstoleranzen der DIN 18202 (erhöhte Anforderungen) seien auch praktisch flächendeckend überschritten. Frist zur Behebung der Mängel bis... (innerhalb 14 Tagen). Keine Romane, keine Ursachenfoprschung, keine Sanierungsvorschläge, einfach nur: "Das ist nicht wie vereinbart, bitte bald nachbessern"...
Dann mal abwarten was passiert... Man weiß es nie so genau...

Das Wasser auf der Abdichtung finde ich persönlich einfach nur schlampig, aber das trocknet wieder und das ist auch nicht das, was da das eigentliche Problem ist...

 

Fragvdoch nochmal nach, wenn der Putzer fertig ist.

Im übrigen gibt es keinen geglätteten Kalkzementputz, das ist technisch nicht möglich.

Das Q3 kann daher erst durch einen weiteren Arbeitsgang mit beispielsweise Spachteln mit Kalkglätte erreicht werden.

Daher ist es erstmal Q0.

Die Ebenheit nach DIN 18202 sieht erstmal erreicht aus, jedenfalls wenn nicht die erhöhten Toleranzen vereinbart waren.

 

Jein, es gibt mittlerweile diese "Schnellbinder-Kalkzementputze" (zB. Akurit .it oder Weber SLP oder was auch immer...), die noch am selben Arbeitstag mit passenden Kalkglätten überzogen werden können, was oft schon gerade noch so für Q2 reicht. Und dann ist es halt so, wer als Verputzer einen Vertrag eingeht in dem was wie "Kalkzementputz geglättet Q3" steht, der muss halt am Ende doch eine geglättete Q3-Oberfläche abliefern... Ob ihm dafür ein paar Kreuzer extra zustehen weil der Ausschreibungstext unscharf war, darüber können wir streiten, aber dass wir Q3 im Ergebnis sehen wollen wenn wir das so ausgeschrieben haben, dürfte wohl unzweifelhaft sein...

Ich sehe halt in dem Fall auch nicht, wie man da noch ohne ungewöhnlich aufwändige Zwischenschritte zu irgendeinem Q3 kommen soll und habe irgendwie auch das Gefühl, dass diese Zwischenschritte nicht von alleine ausgeführt werden... Nenn mich von mir aus einen Pessimisten...

 

Das ist richtig, nur wenn man nicht gleich gegensteuert, dann wird das mit der Abnahme gerne mal Wochen bis Monate später... lieber gleich mosern, das ist auch im Interesse der Handwerker, die sehen das zwar oft aus Prinzip nicht ein, aber je früher sich der Bauherr beschwert, desto kleiner ist der Schaden...

 

Was wurde denn hier draus? Will keinen komplett neuen Thread aufmachen bezüglich der Toleranzen. Bei uns kamen heute die Sockelleisten der Fliesen rein und die bisher "gerade" wirkende Gipsputzwand sieht jetzt alles andere als gerade aus. Siehe Foto. Ist das noch in der Toleranz? Ich hab keine Ahnung, wie ich sowas mit einem 1mm Scheibenputz ausgleichen soll...

PS: Wäre vielleicht KLUK zu erwähnen, dass es sich um Gipsputz Q2 handelt bisher. Von uns wurde einige Stellen noch glattgespachtelt und geschliffen, im Anschluss soll Scheibenputz 1mm drauf.

 

Q2 oder Q3 ist egal, hier ist die Ebenheit nach DIN 18202 zu prüfen. Diese Ebenheitstoleranz ist anscheinend überschritten.