Kapillar aufsteigende Feuchtigkeit im Keller

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  1. #1 George Best, 13.01.2020
    George Best

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    Guten Tag,
    mein Haus ist Bj 1950 und im Keller ist es sehr feucht.
    Am größten ist das Problem der kapillaren aufsteigenden Feuchtigkeit.
    Ich hatte einen Bauexperten da und er sagte, dass eine Horizontalsperre unter der Kellerdecke sinn machen würde, weil teilweise die Feuchtigkeit auch von aussen eindringt, wenn ich die Wände nicht von innen oder aussen Abdichten möchte.
    Jetzt war ein Unternehmen für den Kostenvoranschlag bei mir und der Bauingenieur sagte, da die Kellerdecke gegossen ist und komplett auf der Aussenwänden aufliegt, würde die Feuchtigkeit nicht in das Erdgeschoss steigen, also würde eine Abdichtung unter der Kellerdecke keinen Sinn machen.
    Ich bin verwirrt, wem ich jetzt glauben soll.
    Kann mir wer weiterhelfen?

    Vielen Dank
     
  2. #2 Bauer85, 13.01.2020
    Bauer85

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    Existiert überhaupt ein Problem mit Feuchtigkeit im Erdgeschoss? Wenn ja, ist es sicher auf Kapillartransport in den Wänden zurückzuführen?
    Woraus besteht das Mauerwerk überhaupt, welcher Lastfall liegt vor?
    Als völlige Sperre würde die Decke nur wirken wenn sie auf der gesamten Mauerwerksbreite aufliegt was je nach Dicke der Aussenmauern mehr oder weniger unwahrscheinlich ist.
     
  3. SIL

    SIL

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    Bitte Foto und Schnitt mit GOK,MW und ggf Lastfall Wasser GW etc diese Diskussion gab es erst kürzlich ob eine zweite Horizontalsperre notwendig ist oder zu empfehlen. :winken
     
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  4. BaUT

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    Offenbar haben beide Berater keine vollständige Grundlagenanalyse für eine nachträgliche Bauwerksabdichtung vorgenommen.

    Zu klären ist:
    1. äußere Vertikalabdichtung der erdberührten Bauteile vorhanden und intakt?
    2. Mauerwerkssperre unter den Kellerwänden vorhanden und intakt?
    3. Feuchteverteilung/Feuchtehorizont der Wände? (Nicht mit Kugelsonde messen, sondern mit Mikrowellensonde oder mit Bohrkernprobe (Darrmethode). Wenn auffällig sollte man auch gleich noch eine Salzanalyse machen.
    4. Boden- und Grundwasserverhältnisse? Wo liegt der zeHGW? Besteht aufgrund schwach durchlässiger Bodenschichten die Gefahr von Stauwasserbildung im Bereich des Baukörpers (zeitweise stauendes Sickerwasser/Schichtenwasser)?

    Ja man kann auf Basis all dieser Erkenntnisse verschiedene Abdichtungen Planen und umsetzen. Ihre Berater waren da etwas vorschnell oder zumindest konnten Sie ihnen die Wahl der Abdichtung nicht ordentlich erklären...

    Wenn die Kellerwände tatsächlich bis unter die Kellerdecke nass sind, spricht einiges dafür, dass nicht nur die Horizontalsperre schadhaft ist sondern auch die äußere Vertikalabdichtung (vermutlich nur ein Bitumenanstrich) altersbedingt schadhaft ist. --> ausbuddeln bis zum Fundament und Abdichtung neu herstellen (Dichtschlämme und/oder PMBC)

    Vorher vielleicht noch eine Horizontalsperre unten im Kellerwandsockel einbringen. (Wandbaustoff entscheidet über Materialwahl und Aufwand bei der Horizontalsperre).

    Über die Abdichtung der Bodenplatte selbst haben wir dabei noch nicht gesprohen...


    Die Horizontalsperre unter der Kellerdecke (meist in Verbindung mit einer raumseitigen Vertikalsperre) stellt eine Behelfslösung dar, welche einzusetzen ist wenn man außen nicht freilegen kann und die Kellerdecke zum Erhalt ihrer Tragfähigkeit vor Durcfeuchtungen geschützt werden soll. Bei diesem Verfahren bleibt die Kelleraußenwand nass und es wird nur ihre raumseitige Oberfläche aus kosmetischen Zwecken abgedichtet.
     
  5. #5 Manufact, 14.01.2020
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    Nun bleibt die grundsätzliche Frage:
    Was ist die tatsächliche Intention des TE?
    Will er den Keller sanieren lassen (und zu welcher Nutzung) oder will er nur, das keine Feuchtigkeit ins EG kommt.
    Bei Zweiterem: Das Haus hatte ja jetzt schon grob 70 Jahre Zeit - was soll sich nach dieser Zeit (ohne nachträgliche Negativabdichtung) noch ändern?
     
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  6. BaUT

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    Strimmt - der Sanierungsaufwand richtet sich natürlich auch in erheblichem Maße nach der zukünftig vorgesehenen Nutzung des Kellerraumes.

    Wenn er oll bleiben darf, dann reicht eine Hori unter der Kellerdecke zum Schutz derselben.
    Wenn ein Gästezimmer in den Keller soll, dann ist "das volle Programm" erforderlich!
     
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