Kellerfenster provisorisch abdichten, neue Fenster, Vorsatzfenster?

Hallo zusammen
Ich hab in einem Altbau JG1906 ein paar Kellerfenster, siehe Fotos.
Ich habe die zuerst alle durch neue zweiglasige Fenster ersetzen wollen, davor wurde mir aber abgeraten wegen Schimmelbildung. Bei zweien der Fenster fehlt sogar das Glas, weil früher im Keller eine grosse Ölheizung stand (jetzt: Wärmepumpe) wurde auf viel Frischluft geachtet.

1. Ich will jetzt für den Rest der Heizsaison mit provisorischen Mitteln die Fenster abdichten, bin aber komplett Laie. Was kann ich da am einfachsten machen?
2. Ich würde im Sommer eine strombetriebene Kellerlüftung evaluieren, die mir die Luftfeuchte auf 55% hält (aktuell trotz der beiden permanent offenen Fenster 61%). Würdet ihr mir nach dieser Massnahme den Einbau neuer Fenster empfehlen, oder hat jemand eine kreative andere Idee? Ich hab mir überlegt, dass ich eventuell die alten Fenster lasse wie sie sind (nur fehlendes Glas wieder einsetzen) und innenseitig Vorsatzfenster anbringe, hab aber Befürchtungen, dass dann Feuchteschäden zwischen Altfenster und innerem Vorsatzfenster auftreten.

Lieben Dank für eure Ideen und Unterstützung, Lukas

 

Das Haus hatte 30 Jahre lang eine Ölheizung, da war guter Durchzug durch den Keller erwünscht, damit die Heizung Frischluft kriegt.

Jetzt haben wir LWP, die benötigt keine Frischluft mehr, aber die permanenten Lüftungslöcher (Bild 2: fehlendes Glas rechts, Bild 4: links ein rundes Stück Glasscheibe ausgeschnitten) sind natürlich noch da.

Der Keller hat sehr dicke Wände, die überraschend gut Wärme konservieren. Die Wärme entweicht nur über die Fenster. Daher wollen wir die Fenster besser gegen Kälteverlust absichern. Die Offerten für eine Isolation der Kellerdecke waren wegen spezieller Altbauproblematiken prohibitiv hoch. Der Familie käme entgegen, wenn der Keller wärmer bleibt, da wir ihn dauernd betreten. Deshalb wollen wir lieber die Optionen "thermische Verbesserung Fensterbereich" ausloten, statt die Kellerdecke zu isolieren.

Wir haben im Keller mehrere kleine Raumfühler installiert. Sowohl Temperatur (16°) wie auch Luftfeuchte (63%) sind anhaltend hoch, obwohl wie auf den Bildern sichtbar in 2 Fenstern Lüftungsöffnungen sind.

Jetzt will ich einfach mal vor der nächsten Kaltphase (in circa 8 Tagen laut Vorhersage) mal für 1 Woche die Fenster dichtmachen und die Veränderung messen

Je nach Resultat würde ich diesen Sommer ein bedarfsgeführtes Abluftsystem einbauen und die Fenster sanieren.

Bei den Fenstern hab ich ja die Möglichkeit, die alten zu entfernen und durch neue zu ersetzen, oder ich finde eine Möglichkeit, die alten zu behalten und mit etwas anderem zu ergänzen. Aussen will die Familie aus ästhetischen Gründen keine Veränderung, so kam ich auf die Idee mit inneren Vorsatzfenstern.

Die Warnung mit dem Schimmel kam aus mehreren Quellen, aber wenn ich ein bedarfsgeführtes Abluftsystem im Keller habe, das mit die Luftfeuchte tief genug hält, meine ich, dass das kein Problem sein sollte, auch bei 2- oder 3-glasigen Fenstern nicht.

Aber mich interessiert vor allem die Möglichkeit, die alten Fenster zu lassen, nur die fehlenden Gläser wieder einzusetzen und die Wärmeisolation durch etwas anderes (Vorsatzfenster oder andere Idee) zu verbessern. Wenn ich aber meine eigenen Fotos anschaue, ich bin ideenlos, wie das in der Praxis möglich sein soll.
Danke für Hilfe!

 

Wir wissen zwar, dass es im Keller nicht geschimmelt hat, aber bis vor kurzem wurde niemals die Luftfeuchte effektiv gemessen. Was wir jetzt sehen sind Werte zwischen 57% und 64%
Was wir auch sehen: Die Temperaturen im Erdgeschoss liegen bei 21°, die im Keller bei 16.7, obwohl die Ölheizung draussen ist, die Heizungsrohre gedämmt und zwei Kellerfenster offene Scheiben haben. Die Wärme kommt durch bekannte Schwachstellen von oben. Der Energieverbrauch der alten wie der neuen Heizung liegt deutlich über allen Berechnungen, und nach dem Ausschlussverfahren (Wärmebilder und diverse andere Analysen konnten wir den Keller als Hauptursache identifizieren. Energieberater und Heizungsbauer schätzen, dass die Kellerbeheizung jährlich fast 1000 Liter Öl verbraucht hat. Diesen Verbrauch will ich nicht im neuen Gewand der LWP fortsetzen. Die Offerten für Isolation der Kellerdecke liegen bei 30'000 Euro. Daher suche ich alternative Ideen. Angesichts der wirklich starken Aussenwände wäre für mich Kellerfenster isolieren und automatisierte Steuerung eine Option, die ich als Beispiel nenne. Dazu gehört auch: in der vielleicht letzten Kaltphase der Heizsaison experimentieren und mal provisorisch für 2 Wochen isolieren und die Veränderungen an Feuchte und Temperatur messen. Ich habe zu diesem Zweck fünf Raumfühler und eine Temperaturpistole parat.
Bevor ich irgendetwas beauftrage, will ich erst einmal Ideen sammeln und freue mich auf Anregungen.

Die neue LWP hat Ausseneinheit vor dem Haus und Inneneinheit im alten Heizungsraum im Keller.

 

Die Kellerräume sind laut Bauplänen 2.80m hoch, und ich schätze die Grundfläche auf ca 135 qm. Die Kosten erklären sich aus der hohen Anzahl dicht an der Decke angebrachter Rohre, die abgenommen werden müssten, Spezialfällen im Bereich Treppenaufgang, der Arbeitshöhe und noch ein paar anderen Punkten, Inflationslitanei und eventuell auch ein Kundenahnungslosigkeitsaufschlag.

In einem Punkt muss ich korrigieren: Die Aussage lautete "mindestens 20'000 EUR, wahrscheinlicher 25'000". Da die Aussage schon 3 Jahre alt ist, hab ich angesichts der effektiven Kostensteigerungen, die ich bei anderen Arbeiten am Haus erlebt habe, selbst auf 30k aufgerundet.
Ein anderer Anbieter hatte nur 15k geschätzt, aber seine Methode war, die ganzen Rohre mit in die Isolation reinzupacken, das war mir nicht ganz geheuer.
Aber der Familie wäre ein warmer Keller bei geringerem Heizaufwand lieber als eine isolierte Kellerdecke mit kaltem Keller, daher diese Ideensuche.

 

ne.... ich bin Historiker, wenn ich das DIY versuche gibts DÜA (dummer, übler Arbeitsunfall). Das muss ich schon beauftragen.