Kondenswasser im Rollladenkasten bei Estrichtrockung?

Diskutiere Kondenswasser im Rollladenkasten bei Estrichtrockung? im Fenster/Türen Forum im Bereich Neubau; Hallo Forum, wir sind gerade dabei einen Neubau zu errichten. Nachdem vor zwei Wochen der Estrich eingebracht wurde ist dieser momentan am...

  1. dj4n

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    Hallo Forum,

    wir sind gerade dabei einen Neubau zu errichten. Nachdem vor zwei Wochen der Estrich eingebracht wurde ist dieser momentan am trocknen. Beim täglichen Lüften ist uns aufgefallen, dass scheinbar an manchen Fenstern im Rollladenkasten Wasser kondensiert. Ebenso sind an diesen Fenstern in den Ecken der Putz Feucht. Siehe Fotos anbei:

    1.) Wassertropfen am Übergang Fenster zu Rollladenkasten.
    IMG_20240213_223623743.jpg

    2.) Feuchter Putz an den Fenstern:
    IMG_20240213_223316663.jpg IMG_20240213_223600192.jpg

    Der Aufbau der Fenster ist wie folgt:
    Fenster_S4_S5.png

    Nächste Woche möchte sich unser Bauleiter das ansehen. Er hat aber bereits versucht zu erklären, dass so etwas während der Trockenphase durchaus normal sein könnte. Ich mache mir trotzdem Sorgen, dass hier evtl ein Problem vorliegt. Mir würde es daher sehr helfen wenn wir hier eine weitere Meinung dazu bekommen könnten.

    Vielen Dank und Grüße!
     
  2. #2 Andreas Teich, 15.02.2024
    Andreas Teich

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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Da durch den neuen Estrich die Luftfeuchtigkeit erheblich steigt kann es natürlich viel eher zu Kondensatausfall kommen,
    was an den betroffenen Dtellen auf schlechtere Wärmedämmung hindeutet.
    Bei feuchteempfindlichen Materialien sollte die Feuchtigkeit sofern möglich immer wieder beseitigt werden.

    Alternativ und nur nach Absprache mit dem Estrichbetrieb Bautrockner verwenden -
    und dies am besten denen überlassen.
     
  3. #3 chris84, 15.02.2024
    chris84

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    Auf Grund der hohen Feuchte ist die Estrichtrocknung natürlich auch in der Lage, noch so kleine Undichtigkeiten aufzudecken.
    So wie ich das sehe, ist die Feuchtigkeit außen. Tritt sie bei geschlossenen Fenstern auf? Oder beim lüften?
    Sind Fensterfalzlüfter verbaut? Wie sieht das Lüftungskonzept aus?
    Ist das EG oder OG oder beides (sofern ihr mehrstöckig gebaut habt)?
     
  4. dj4n

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    Hallo Herr Teich und chris84,

    wir sind mehrmals täglich am Lüften und haben dabei auch immer wieder alle feuchten und nassen Stellen aufgewischt.

    Betroffen von dieser Feuchtigkeit ist ein Fenster im EG, mehrere aber nicht alle Fenster im OG soweit ein Fenster im DG (welches nicht geöffnet werden kann). Daneben gibt es aber auch Fenster wo diese Tropfenbildung nicht statt findet. Teilweise auch direkt benachbart. Daher verstehe ich nicht wie das von außen kommen kann.

    Auftreten ist bei geschlossenem Fenster. Fensterfalzlüfter sind nicht verbaut. Unser Haus ist in KFW40-NH gebaut mit einer diffisions-offenen Wand. Gebäudelüftung findet ausschließlich über die Fenster statt.

    Vielen Dank!
     
  5. #5 chris84, 15.02.2024
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    wer hat denn das Lüftungskonzept erstellt? Bei KFW40 Bauweise ist reine Fensterlüftung meines erachtens technisch kaum möglich.
    Diffusionsoffene Wände gibt es nicht, erst recht nicht bei KFW40-Bauweise. Da ist maximal ein diffusionsfähiger Innenputz vorhanden, der in der Lage ist, eine gewisse Feuchtemenge zwischenzuspeichern. Raus muss die gesamte Feuchte durch die Fenster.

    Das von dir beschriebene Phänomen deutet darauf hin, dass bei einzelnen Fenstern der luftdichte Einbau nicht 100% erfolgreich war. Da gibt es irgendwo Öffnungen, durch die warm-feuchte Luft nach draußen gelangt. Vermutlich kann man die in der aktuellen Konstellation sogar ganz gut identifzieren...
     
  6. dj4n

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    Hallo chris84,

    unser Bauunternehmen hat schon lange Jahre Erfahrung im Bau mit KFW40 Häusern. Das Konzept wurde von deren Energieexperten erstellt. Uns ist durchaus klar, dass wir das Gebäude richtig lüften müssen. Aber uns wurde auch versichert, dass das so Konzept funktioniert, auch ohne Lüftungsanlage. Bei KFW-40+ wäre diese zwingend nötig.

    Der Wandaufbau ist schon diffisionsoffen, sonst könnte ja gar keine Feuchtigkeit entweichen aus dem Wandaufbau, oder? Natürlich ist innen eine Dampfbremse (Holzweichfaserplatte) angebracht.

    Vor dem einbringen des Estrichs wurde bereits der Blower-Door-Test durchgeführt. Wir hatten dabei einen Wert von 0,65 (Unter-) bzw 0,79 (Überdruck) erreicht. Das sollte doch eigentlich auf einen dichten Einbau hinweisen, richtig? Innen ist das Gebäude momentan noch nicht verputzt und die Fensterbänke sind nicht montiert. Ich frage mich jetzt ob diese Tropfenbildung nur vorübergehend durch die Estrichtrockung problematisch ist, oder ob hier ein dauerndes Problem vorliegt?

    Vielen Dank.
     
  7. #7 chris84, 15.02.2024
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    Hast du dir mal angeschaut, was diffusionsoffen bedeutet? Und welcher Luftdurchsatz erforderlich ist, nur damit die eingebrachte Feuchte durch Anwesenheit von Personen wieder aus der Gebäudehülle rauskommt?
    Aber das nur am Rande, denn es hat nur partiell mit deinem Problem zu tun, dazu weiter unten mehr.

    Die Messwerte sagen nur, dass der natürliche Luftwechsel im Gebäude ausreichend niedrig ist, um die energetischen Anforderungen zu erreichen.
    Ich zitiere mal Wikipedia:
    Wurde diese Fehlstellenanalyse durchgeführt?
    Falls nein, ist der BlowerDoorTest nix wert.
    Die Tropfenbildung weist eindeutig auf Schwachstellen hin. Je ausgeprägter die Tropfenbildung, desto größer die Schwachstelle. Nicht jede Schwachstelle führt aber automatisch zu bauphysikalischen Problemen. ABER:
    Ohne aktive oder passive Beluftüng stellt sich im Gebäude ein Druckgefälle ein (vgl. Heißluftballon), der dazu führt, dass über undichte Stellen v.a. im OG Warmluft nach außen entweicht. Das kannst du mit Fensterlüftung nicht vermeiden, dazu braucht es mindestens eine passive Belüftung über Fensterfalzlüfter.
    Gleichzeitig ist bei Fensterlüftung zu erwarten, dass es immer Zeiten erhöhter Luftfeuchte gibt. Zu diesen Zeiten wird es bei niedrigen Außentemperaturen IMMER zu Feuchteausfall an den Austrittstellen kommen.
    Ob das jetzt langfristig zu Bauschäden führt oder nicht hängt von vielen Faktoren ab, auch vom Zufall. Wenn das ein Holzrahmenbau ist, würde ich unter den Bedingungen fast Wetten, dass dir nach ein oder zwei Jahrzenten das Ding anfängt wegzufaulen.

    Was du nebenbei aber auch mal noch prüfen solltest: steht das Wasser auch im Fensterrahmen innen? Ist sichergestellt, dass die Fenster umlaufend dicht schließen?
    Durch die Fenster entweichende Luft wäre noch das kleinste Problem, denn bei Kunststofffenstern hätte das zumindest nicht unmittelbar ein Risiko für Bauschäden zur Folge.
     
    profil gefällt das.
  8. #8 dj4n, 15.02.2024
    Zuletzt bearbeitet: 15.02.2024
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    Hallo chris84,

    danke für deine Erläuterungen. Beim BDT wurde meines Wissens nach auch eine ausgiebige Leckagesuche gemacht.

    Zu deinen letzten Anmerkungen: In den Fensterrahmen bildet sich auch Kondenswasser. Die Fenster wurden mit Kompriband abgedichtet. Ich werde mir das mit dem Bauleiter jetzt nochmal genauer ansehen.

    Ansonsten hoffe ich, dass unser Haus nicht anfängt, nach 10-20 Jahren wegzufaulen. Wir kennen jetzt einige Holzbauunternehmen die Häuser nach diesem Prinzip bauen. Von daher kann ich fast nicht glauben, dass hier solch krasse Problem schlummern.

    Viele Grüße
     
  9. #9 chris84, 15.02.2024
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    Wenn die Undichtigkeit primär im Fensterfalz liegt (also die Luft durch die Fensterdichtung nach außen gelangt) und du in den nächsten 10-20 Jahren perfekt lüftest, kann das gut gehen.
    Wenn da irgendwo ein kleines Loch zwischen Fensterrahmen und Holzständer ist, kann das schief gehen.
    Wenn der BDT entsprechend akribisch durchgeführt wurde, stehen die Chancen zumindest ganz gut, dass keine "Löcher" im Aufbau bestehen...
     
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Kondenswasser im Rollladenkasten bei Estrichtrockung?

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