Kurze Frage zur Allgemeinen Verlegung der Kabel

Kabel im Leerrohr kann man machen, muss es aber nicht (ich wüsste nicht, warum man es machen soll).
Wann hast du zuletzt (Strom)Kabel im Rohr getauscht? Habe ich persönlich die letzten 30 Jahre nicht gesehen.

 

Die Aussage so ist Humbug. Es gibt keine Pflicht für Leerrohre bei Strom, oft wird es gemacht, oft nicht. Austauschbarkeit ist so ne Sache. Im Neubau mit entsprechenden Querschnitten möglich. Im Bestand ist da meist nix austauschbar, da du entsprechende Querschnitte und Radien gar nicht realisieren kannst.

 

Mein Uropa hat anno 62 die gesamte Elektrik in Leerrohr legen lassen. Nach nur einem Tag hatte ich mit dem Eli die zwei alten Strippen gegen drei neue getauscht und an ein paar Punkten mit nur wenigen Metern Schlitzen erweitert. Ich bin ihm sehr dankbar.
Mein Vater hat im gleichen Haus vor 30 Jahren einen Versorgungschacht eingezogen und drei mal 3 cm (leer) Leerrohr mit Abzweigungen auf jedem Stockwerk eingelassen. Fast alles voll inzwischen. Ich bin ihm sehr dankbar.
Mein neuer Nachbar hat kürzlich mit mir eine alte Sat-Verkabelung raus- und Netzwerkkabel eingezogen. Er ist seinem Vorbesitzer sicher auch dankbar.

Ich kann nicht verstehen, warum man irgendwelche Kabel NICHT in Leerrohre legen sollte. An neuralgischen Punkten ein paar Blinddosen dazu und gut ist.

 

Das sind Mantelleitungen, meist mit der Bezeichnung NYM.
Ist heute Stand der Technik die direkt zu verlegen.
Leerrohre kann man natürlich auch noch machen aber man braucht größere Schlitze und das mit der Austauschbarkeit ist auch so eine Sache - ein paar Biegungen und das wars.
NYM direkt verlegen ist also kein Problem. Bei Massivwänden achte aber darauf, dass die Schlitze richtig gemacht werden. Also bei Steckdosen und Schaltern gerade nach oben beispielsweise und nicht irgendwie quer.
Bei Trockenbau ist es egal - da kann man die im Prinzip verlegen wie man will. Dort sollte man nur aufpassen, dass bei den Durchführungen durch die Blechständer keine Beschädigung an scharfen Kanten entstehen kann. Dafür gibt es Kantenschutz oder Textilklebebänder um die scharfen Kanten abzukleben.

 

Wann hast Du zuletzt Elt-Leitungen ausgetauscht und warum?
Die letzte Leerrohrinstallation habe ich 1968 gemacht. Da wurden auch keine Kabel und Leitungen sondern Einzeladern eingezogen. Die hätte man ggf. auch austauschen können, aber wozu?
Hinzu kommt, dass Leitungen in Schutzrohr oder in Schächten, Die nicht vollumschlossen von Putzmörtel sind, schwächer belasten darf, weil die Wärmeableitung fehlt.
Es ist also Humbug an Rohrverlegung zu glauben. Lediglich die IT-ler halten daran fest. Die haben aber auch noch nie ein Cat-6 Kabel aus der Wand gezogen und ein Neues reingefädelt.

 

Sicherlich nicht immer einfach, aber man halt die Möglichkeit mit wenig Aufwand auf einen neuen Standard zu wechseln. Im Gegensatz zum Strom ändert sich hier die Standards schneller.

 

Na ja, Cat5e gibt es auch schon über 20 Jahre und ist noch immer für den Heimanwender aktuell genug und als Standard ausreichend.

Ich gehe mal davon aus, dass somit in jedem Haus, was Netzwerkkabel verbaut hat, noch immer der nötige Standard (Gigabit) vorhanden ist und auch seit 20 Jahren kein Kabeltausch nötig geworden ist.

 

10 GbE ist schon da. Und über 5e wird das oft eng. Deshalb verlegt man seit fünfzehn Jahren cat 7. Doppeldosen, versteht sich. ;-)

 

Klar gibt es die. Und ja, 10er Netzwerke gibt es (geht übrigens auch mit dem 6er, 7er sogar bis 40er Netzwerk - für hohe Geschwindigkeiten brauchst Du aber einen GG45 Stecker, der in der Heimelektronik noch gar nicht erhältlich ist ). Aber genutzt wird es nur im gewerblichen Bereich. Im normalen Hausbau ist sogar noch das 6er Kabel Standard.

P.S. Mit 5e kannst Du gleichzeitig 25 Ultra-HD Filme von Netflix streamen. Oder gleichzeitig 5.000 Videokonferenzen führen. Sollte also noch für lange Zeit reichen.
Neuer ist immer besser, vor allem, wenn es keinen echten Aufpreis kostet. Ausnutzen wird es der 08/15 Häuslebauer eh nicht (also 99,9% aller privaten Häuslebauer). Alles, was Du heute im Hausnetzwerk machst, kannst Du mit dem 5e Kabel aus 1999 auch heute noch machen.

P.P.S. Ich habe natürlich bei meiner Sanierung auch ein paar Rollen 7e Kabel verbraucht

 

Ich hab das noch nie genutzt - alles über LTE Stick.
Aktuell 4G - künftig wohl 5G.
Glaube nicht das die ganze Kablerei Zukunft hat. Schließlich muss man ja auch die mobilen Endgeräte inkl künftige E-Auto Klimaflotte schnell erreichen.

 

Mag schon sein, dass ich überdurchschnittlich anspruchsvoll bin. Aber bis Gigabit jemandem zu langsam ist, braucht es jetzt schon nur ne anständige (Video-)Kamera und ne NAS. Auch die Internetanschlüsse in ein, zwei Jahren gehen übers Gigabit hinaus. Von daher sollte man jetzt natürlich nicht mehr auf 5e setzen und ist froh, wenn die vor 20 Jahren verlegten Kabel im Leerrohr sind. ;-)

 

...und sich dann wider Erwarten sogar noch ziehen lassen.
Hatte jetzt gerade das "Glück", ein LWL in der TB-Wand zu kappen. Hüllrohr liegt über 6 Etagen im Schacht und geht bis zur Schadensstelle noch ein paarmal um die Ecke. Keine Chance auch nur eine der 12 Fasern zu ziehen.
Das ganze Schutzrohrgewese ist nur Augenwischerei. So viele Fädeldosen kann keiner setzen.

 

Ganz klassischer Fall im EFH! ;-)

 

So ausgeführt, wie von dir beschrieben, auf jeden Fall. Um Leerrohre so zu verlegen, dass die in ihnen geführten Leitungen auch tatsächlich austauschbar sind, bedarf es schon einer gewissen Planung. Und nicht in jedem Grundriss lässt sich das zufriedenstellend realisieren. Grundsätzlich halte ich es trotzdem für vernünftig, Leitungen, die absehbar vor Ende der Nutzungsdauer des Gebäudes obsolet werden können, im Rohr zu führen.

 

Bin mal neugierig, aber wie machst du das damit?
Selbst die top Kameras wie ne Arri Alexa LF braucht nur ein Drittel der 5e Kapazität (da reden wir über einen Kamerabody im Wert von T€ 80 für den den überambitionierten Laien).

 

1: Daten sichern. Ich will doch nicht mit 100 Megabyte pro Sekunde anfangen, wenn ich Terabyte verschiebe...
2: Schnitt. Dafür muss alles sofort da sein, sonst muss ich vorher noch alle Daten vom Server zurück auf den Rechner holen.

Und nein, meine Kameras kosten keine 80k. Große Dateimengen produziert jedes aktuelle Handy bei 4K 60 fps.

 

Jein, der Vorteil von Leerrohren bei den Stromleitungen ist sehr überschaubar, man muss sich schon gut überlegen ob man vierstellige Beträge ausgibt um vielleicht mal irgendwann irgendwas einfacher machen zu können. Ich selbst würde das eher nicht tun.

Bei den Datenleitungen sieht das wieder anders aus…

 

Kein Handy kann auch nur annähernd das Gigabit Netzwerk zum schwitzen bringen. Beim iPhone 14 sind das nur 1,7GB pro Minute (in höchster Auflösung - 60fps - also etwa 1/7 der möglichen Leitungsleistung. Begrenzt wird dann alles nur durch die Hardware am Ende der Leitung.