Lohnt sich die Anschaffung einer Wärmepumpe tatsächlich?

Hallo,

habe am Wochenende ein Standard-Bauträger-Haus mit WP angesehen: in fast jedem Zimmer Elektroheizlüfter...
Flächenkollektoren/Spiralen im Garten, folgende Gartenplanung daher etwas gehemmt, da nach einem Jahr nicht mehr genau klar ist, wo welche Mäander laufen...

Scheint eine Fehlplanung zu sein, aber eine JAZ über 5 finde ich toll! Wollen wir hoffen, daß der Strom nie ausfällt und sich jeder noch einen "Feinstaub"-Ofen leisten kann.
Aber wer Holz hat, sollte Holz verheizen und nicht die Edelenergie Strom, die nur künstlich günstig gemacht wurde für die WP´s.

Gruß,
Sören

 

Elektroheizlüfter?
Sind eventuell die Innengeräte gemeint? (Nicht alle WP versorgen eine Fussbodenheizung)
gruss

 

Nein nein, FBH im ganzen Haus, aber die Heizung "klappt" nicht richtig, sodaß oft mit den kleinen Dingern "nachgeheizt" wird. So auch bei unserem Besuch.

Der hausherr versucht jetzt, die Regelung der Heizanlage neu zu programmieren. Ist alles sicher nicht ein grundlegendes Problem der WP, aber ein niedriger Vorlauf muß dennoch funktionieren, damit man wenigstens warme Füsse hat.
Mir gefällt das Prinzip Wärmepumpe nicht, da die meisten WP-Prinzipien bis auf die weiter oben geschilderten oft energetischer Humbug sind, wenn das Haus nicht dazu paßt (Luft-WP z.B., aber auch diese flache Erdverlegung). Und ich behaupte, daß die meisten Standard/Muster/Bauträgerhäuser einen weit höheren Energiebedarf haben, als mit einer WP sinnvollerweise gedeckt werden kann (außer mit 80 % Strom durch Zuheizen). Aber es wird den Leuten als "Öko" verkauft, und dann schlagen sie zu.

Es gibt sicher gute Konzepte, wo die Heizungsanlage und das Haus zusammenpassen, aber mein Eindruck aus den Internetforen und nun mittlerweile schon zwei mit WP-beheizten Häusern ist der, das es selten paßt und nur schöngerechnet wird.

Gruß,
Sören

 

@Julius:

Öl und Erdgas werden sich weiter rasant verteuern. Das liegt zum einen an der Ölpreiskopplung des Gases (nach Pipelinebau befinden sich Anbieter und Nachfrager in der Situation eines bilateralen Monopols, was langfristige Abstimmung notwendig macht, hier wurde dann der Ölpreis als Orientierung genommen). Wenn LNG weiter Fortschritte macht, könnte sich ein globaler Gasmarkt entwickeln, und die Situation entspannen. Bis dahin würde ich keine Gasheizung haben wollen, sondern lieber Holz/Kohle oder das gute alte Öl.

Der politisch gewünscht steigende Gasanteil an der Stromerzeugung dürfte die Gassensitivität des Strompreises weiter erhöhen und schafft ein zusätzliches Problem. Die Piplinekapazitäten sind nicht geplant worden, um Gas sowohl zu verheizen als auch zu verstromen, jedenfalls nicht in dem politisch gewünschten und geplanten Umfang. Das könnte zu einer sehr problematischen Situation auf dem Gasmarkt führen, solange es keine flexiblen und günstigen Versorgungsmöglichkeiten ala LNG wirtschaftlich zur Verfügung stehen. Es könnte eine mehrjährige Hochpreisphase beim Erdgas bevorstehen, mit Steigerungsraten, wie wir sie jetzt beim Ölpreis gesehen haben. Kurzfristige Phasen mit 2x-3x Gaspreis könnten mittelfristig möglich sein und man sollte sich dessen bewußt sein.

Die Situtation auf dem Strommarkt sehe ich auch pessimistisch, Atomausstieg+CO² Einsparung (schließt Kohle aus) + wahrscheinliche Versorgungsengpässe beim Gas, noch zu hohe Kosten der regenerativen Energien und die vielen neuen Abgaben....das dürfte den Strompreis mittelfristig in Regionen zwischen 20 und 30 ct/kwh treiben.

Turbulente Zeiten stehen. Generell bin ich ja sehr für den Ausbau der regenerativen Energien, die langfristig eine wichtige Rolle spielen, habe aber oft den Eindruck, daß einige Politiker darüber die Bodenhaftung komplett verloren haben und munter dabei sind die Energieversorgung kurz- bis mittelfristig zu gefährden. Man sollte besonders an die hochtechnisierte, automatisierte und energieintensive Industrie in Deutschland denken, die man so im internationalen Wettbewerb abschiesst.

 

ich denke hier liegt der hase im pfeffer!
es fehlt an der eigentlichen planung!
es gibt einen planzeichner der auch unterschreiben darf,
einen kaufmann der kalkuliert und die billigsten handwerker findet,
einen bauleiter der am bau leidet, weil er nur billige handwerker und keine umfassende planung hat
die handwerker, die auch keine fachplanung bezahlen und nach ihrem "erfahrungsschatz" bemessen
....und es gibt einen bauherren der für teures geld ein tolles haus erwartet!
UND?
es gibt ein forum, in dem man dann seinen frust los werden kann.
tzzzzzz

 

Nun aber mal langsam. Solche Behauptungen gegen die WP muss ich voll zurückweisen. Wie bei jedem Heizsystem kann auch eine WP als rein monovalentes System fungieren, wenn sie entsprechend der Heizlastberechnung korrekt ausgelegt ist.
Bei einem EFH funktioniert die Auslegung aber meist mit pi mal Daumen, was bei einer WP tödlich sein kann.
Es gibt genügend größere Gebäude, die alleinig über WP versorgt werden. (Beispiele können nachgeliefert werden)

Gruß