Mauerwerk oder Mörtel zwischen Sparren?

Diskutiere Mauerwerk oder Mörtel zwischen Sparren? im Dach Forum im Bereich Neubau; Guten Abend, ich habe festgestellt, dass bei meinem 60er Jahre Haus die Zwischenräume der Dachsparren im Wohnbereich mit Mörtel oder ähnlichem...

  1. #1 Foxi el Zorro, 18.08.2020
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    Guten Abend,

    ich habe festgestellt, dass bei meinem 60er Jahre Haus die Zwischenräume der Dachsparren im Wohnbereich mit Mörtel oder ähnlichem gefüllt sind. Genau genommen ist der Aufbau von innen:

    3cm Putz
    (Armierungs-?) Metall-Gitter direkt auf den Sparren
    ca 10cm "Gestein" , Mörtel etc, zwischen den Sparren
    5cm Luft
    Bretter
    Dachpappe
    Eindeckung Kunstschiefer

    Hat dieser Dachaufbau einen bestimmten Namen?
    Ist diese Bauweise "normal" (gewesen)?

    Beste Grüße,

    Foxi
     
  2. #2 Fabian Weber, 19.08.2020
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    Klingt ähnlich einer Rabitzdecke.
     
  3. Polier

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    Zwischensparrendämmung aus den 50/60ern die Füllung in den Sparrenzwischenräumen ist wahrscheinlich Bimsbeton.
     
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  4. #4 Foxi el Zorro, 19.08.2020
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    Danke für die Antworten, Bims war das entscheidende Stichwort. Jetzt finde ich auch endlich Infos zu dem mir bislang unbekannten Aufbau.
    In Punkto Dämmwirkung (falls denn vorhanden) gehen die Meinungen allerdings auseinander. Einerseits wird ein guter Hitzeschutz durch die vorhandene Masse beschrieben, andere sprechen von einem "Backofen-Effekt", da das Gestein sich wie beim Nachtspeicherofen tagsüber aufheizt und das Obergeschoss dann Nachts nicht abkühlen kann...
    Hat da schon jemand seine Erfahrungen mit gemacht?
     
  5. Polier

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    Sicherlich nicht mit heutigen Bauweisen vergleichbar, hat aber aufgrund seiner Masse einen ausgleichenden Effekt ( wenn dieser auch nicht immer gewünscht ist ).
    Habe das 1 oder 2 mal rausgerissen ansonsten keine Erfahrung damit.
     
  6. #6 Foxi el Zorro, 19.08.2020
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    Alles klar, Danke!
    Der Gedanke das Zeug irgendwann zurückzubauen schreckt in jedem Falle ab.
     
  7. #7 Foxi el Zorro, 06.02.2021
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    Ich krame mein eigenes Thema hier noch einmal raus, da ich wieder auf der Suche nach Informationen bin.

    Ich bin gerade dabei einen Plan zu erstellen, wie ich die Sanierung des Hauses am Besten angehen sollte.
    Gerade bin ich am Thema Dach angelangt und ich frage mich, ob es eine Möglichkeit gibt das oben beschriebene Dach zu dämmen ohne den Bimsbeton rauszureißen.

    Dämmung der Dachschrägen von innen?
    Sparren aufdoppeln und dämmen von außen im Rahmen einer Neueindeckung?
    Dämmung der Hinterlüftung zwischen Bimsbeton und Eindeckung?
    Ist das überhaupt möglich?

    Ich hatte einen Bauingenieur und verschiedene Dachdecker hier, konkret konnte mir leider keiner sagen, ob und wie man das ganze angehen könnte.
    Ausgeschlossen wurde es aber auch nicht.

    Im Moment ist die Eindeckung noch vollkommen in Ordnung, deswegen sehe ich gerade keinen akuten Handlungsbedarf.
    Wenn das Dach dann aber soweit ist, dass es eh neu gedeckt werden muss, wäre ich gerne vorbereitet und wüsste was ich in Auftrag geben sollte.
    Oder was evt. vorher schon (von innen) gemacht werden könnte.
    Vielleicht hat noch jemand Erfahrung mit einem solchen Projekt und kann mir sein Vorgehen schildern?!

    Liebe Grüße
     
  8. #8 Fabian Weber, 06.02.2021
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    Warum dämmst Du nicht die oberste Geschossdecke?
     
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  9. #9 petra345, 07.02.2021
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    Vor 60 Jahren hatten wir im Winter Schnee, auch Flugschnee.
    Der wurde damals durch die Ausmauerung gebremst weil die Luft nicht so sehr durch das Dach eindringen konnte.
    Den Rest hat die Ausmauerung aufgenommen und ist wieder ausgetrocknet.
     
  10. #10 Foxi el Zorro, 07.02.2021
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    Das werde ich vermutlich als erstes machen. Ist der Effekt denn spürbar auch wenn das Dach ansonsten (vorerst) ungedämmt verbleibt?

    Worum es mir eigentlich geht:
    Wenn es keine erprobte Möglichkeit gibt, das Dach zu dämmen - ohne den Bimsbeton raus zuhauen - muss die Sanierung zeitlich anders geplant werden.
    Das heißt, das Dach zuerst, da ich diese Baustelle später nicht mehr aufmachen will wenn der Rest erledigt ist. Dann müsste ich zumindest mit der Renovierung wieder von vorne anfangen...
    Weil die Eindeckung aber eine gute Prognose für die nächsten Jahre hat und auch der Dachstuhl super aussieht wäre es eigentlich Unsinn hier zu starten.
    Also eine Abwägungssache, in der ich Entscheidungshilfe suche. Will ich mir diese Riesenbaustelle zumuten? Oder steht das am Ende in keiner Relation zu Folgen, die ich unserem Wohnraum zumute?! Lasse ich die zusätzliche Dämmung einfach komplett sein?

    An sich fühle ich mich mit dem "massiven" Dach sehr wohl und würde mich vermutlich dafür entscheiden (Ok vom Statiker vorausgesetzt) das Dach im Rahmen der Neueindeckung - die dann irgendwann erfolgt, wenn es wirklich sein muss - von außen zu dämmen.
    Dazu die konkrete Frage: Ist das überhaupt möglich? Falls eine Dampfbremse etc benötigt wird müsste man die ja dann von außen auf den Beton zwischen die Sparren legen, oder? Die Kosten für so eine Aufsparrendämmung sind halt auch nicht ohne, grade wenn von außen dann noch aufgedoppelt werden muss (der Beton lässt zwischen den vorhandenen Sparren gerade mal 5 cm Raum bis zur Eindeckung).

    Oder noch besser, es gäbe eine Möglichkeit von innen zu dämmen?!

    Ich habe einen Planer, der die Sanierung begleitet aber auf diesen Punkt bezogen herrscht Ratlosigkeit.
     
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  11. #11 Fabian Weber, 07.02.2021
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    Also die Dämmung der obersten Geschössdecke ist genauso gut wie die Dämmung vom Dach, sogar besser, weil natürlich weniger beheizt werden muss.

    Also würde ich sowieso nur das Dach dämmen, wenn das Dach auch zu Wohnzwecken ausgebaut wird und das geht eh nur, wenn Du dafür eine Baugenehmigung dafür hast.

    Man kann die Zwischendecke sehr gut zum Beispiel mit einer Schüttung aus Seegras-Dämmung (z.B. Neptutherm) selbst herstellen. Das dauert vielleicht einen Tag. Die Seegrasdämmung kann sehr gut Feuchtigkeit ab, so dass eine nicht 100% optimale Dampfbremse nicht so dramatisch wäre.

    Also mein Tipp:

    Lass das Dach so, wie es ist, das ist ein super Wärmeschutz im Sommer und mach eine Dämmschüttung der Zwischendecke.
     
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  12. #12 Foxi el Zorro, 09.02.2021
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    Fabian, vielen Dank für Deine Antwort!
    Ich glaube ich habe mich missverständlich ausgedrückt bzw den Aufbau des Hauses und was ich mit "Dach" meine ungenau beschrieben.

    Mein Haus ist zweigeschossig, die Dachschrägen des Satteldaches beginnen im Obergeschoss in ca 1m Höhe.
    Die im angehängten Bild rot markierten Flächen haben alle den oben beschriebenen Aufbau.
    Von innen:
    3cm Putz
    Sparren, dazwischen ca 10 cm Bimsbeton. Dieser wird mit von Streckmetall, das von unten an die Sparren genagelt ist gehalten.
    In den Dachschrägen folgt Luft und dann die Eindeckung.
    Die obere Geschossdecke ist gleich aufgebaut.
    Es folgt der Dachboden, der nur auf den Dachbalken balancierend begehbar ist. Auch hier sind die Sparren nicht zur vollen Stärke ausgemauert.
    Eine Dampfbremse etc gibt es nicht.
    Das Kaltdach oberhalb des Obergeschosses ist gänzlich unbehandelt. Hier ist kein Beton mehr zwischen den Sparren.
    Ausbauen möchte ich nicht, dafür ist der Dachboden zu niedrig.

    Die oberste Geschossdecke werde ich ich recht einfach dämmen können. Danke für den Tip mit der Seegras-Schüttung, das schaue ich mir noch näher an.

    Aber was mache ich mit den Dachschrägen, die den Wohnraum im OG ummanteln?

    Danke für die Mühe!
     

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