Merkwürdiges Verhalten Fußbodenheizung aufgrund zu geringer Pumpenleistung?

Diskutiere Merkwürdiges Verhalten Fußbodenheizung aufgrund zu geringer Pumpenleistung? im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, ich habe folgendes Problem: Neubauwohnung mit Fußbodenheizung über 2 Etagen. Im oberen Stockwerk steht ein Cerapurmodul 14kW...

  1. #1 Geronimo, 24.11.2016
    Geronimo

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    Hallo zusammen,

    ich habe folgendes Problem:

    Neubauwohnung mit Fußbodenheizung über 2 Etagen. Im oberen Stockwerk steht ein Cerapurmodul 14kW Wärmezentrale von Junkers. Da unser Fußboden einfach nicht warm werden will waren nun Heizungsbauer und Kundendienst von Junkers mehrfach vor Ort und haben soweit alles durch getestet: Heizmodul, Durchfluss, Druck, Entlüftung, hydraulischer Abgleich waren soweit OK.

    Beim letzten Termin hat der Heizungsbauer nun ein "merkwürdiges" Verhalten festgestellt:

    Die Heizung läuft an, beginnt das Wasser zu erwärmen und pumpt dieses gleichzeitig weg. Die Leistung der Pumpe scheint nicht auszureichen, um das warme Wasser schnell genug weg zu pumpen. Dies führt dazu, dass die max. Vorlauftemperatur schon nach ca. 15 Sekunden erreicht wird und der Brenner sich wieder abschaltet. Gepumpt wird allerdings weiter, während sich das Wasser durch den Rücklauf wieder abkühlt. Es wird also nur mal kurz ein bisschen warmes Wasser gepumpt, danach kommt dann nur noch kühleres. Aufgrund der Taktung beginnt der nächste Heizzyklus erst nach ein paar Minuten.

    Als Quick-fix zum Testen hat der Heizungsbauer die Taktung des Brenners nun auf 0 Minuten gesetzt, was in einer Endlosschleife endet: Wasser wird erhitzt auf z.B. 35 Grad (max. Vorlauftemperatur) und während gepumpt wird geht der Brenner wieder aus. Durch den Rücklauf fällt die Temperatur schnell wieder auf 27 Grad, wodurch der Brenner wieder anspringt und das Ganze von Vorne beginnt. Die Pumpe läuft pausenlos und pumpt sich permanent abkühlendes Wasser in die Heizkreise. So richtig warm wird das natürlich auch nicht.

    Davon abgesehen, dass es so erst richtig warm wird, wenn die Schwelle für das wieder Einschalten des Brenners anhand der Rücklauftemperatur im Kessel hoch genug ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass das eine energieeffiziente und ökologische Methode ist. Der Gasverbrauch für 4 Stunden heizen heute Morgen (nach Nachtabsenkung) betrug schon 1 m^3, bei 10 Grad Außentemperatur und 23 Grad Zieltemperatur. Dafür wurde es wärmer als bei dem ursprünglichen Problem.

    Ist dieser Quick-fix sinnvoll oder sollte ich auf den Einbau einer separaten Pumpe bestehen, wenn das Problem anderweitig nicht gelöst werden kann?
    Ist das Abschalten des Brenners vielleicht auch gar kein Problem und es muss doch an anderer Stelle gesucht werden?

    Besten Dank für euer Feedback,
    Geronimo
     
  2. #2 Andybaut, 24.11.2016
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    ds Problem liegt ja scheinbar an der Pumpe wie du das schilderst.

    Wurde diese schonmal ausgetauscht, bzw. auf einen defekt geprüft?

    Eine weitere Pumpe einzubauen würde ich nicht. Da das System ja als solches funktionieren sollte.
    Bei einem Auto, das nicht richtig läuft baut man doch auch keinen zweiten Motor ein.

    Der Quick-fix ist OK um dein Haus warm zu bekommen, bis das Problem behoben wurde,
    aber sicher nicht als Dauerzustand. Du schreibst das ja bereits selbst, dass der Verbrauch damit
    zu hoch ist.

    Was mir noch einfällt wäre ein Widerstand in den Heizschläuchen im Boden.
    Mal angenommen, dass der Querschnitt nach der Pumpe irgendwo verengt ist,
    dann kann auch die nächste Pumpe nicht gegen diesen Widerstand ankommen.
     
  3. #3 Geronimo, 24.11.2016
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    Wurde diese schonmal ausgetauscht, bzw. auf einen defekt geprüft?
    Ausgetauscht wurde diese noch nicht, aber ich hoffe zumindest, dass der KD von Junkers die Pumpe überprüft hat, als dieser vor Ort war.

    Eine weitere Pumpe einzubauen würde ich nicht. Da das System ja als solches funktionieren sollte.
    Das ist auch meine Vermutung. Der Heizungsbauer hat aber von sich aus erwähnt, dass man vermutlich eine etwas leistungsstärkere Pumpe hätte verbauen sollen. Um Kosten zu sparen wurde aber nur die Junkers interne Pumpe benutzt.

    Was mir noch einfällt wäre ein Widerstand in den Heizschläuchen im Boden. Mal angenommen, dass der Querschnitt nach der Pumpe irgendwo verengt ist, dann kann auch die nächste Pumpe nicht gegen diesen Widerstand ankommen.
    Gibt es eine Möglichkeit das als Ursache auszuschließen bzw. zu identifizieren?
     
  4. #4 Andybaut, 24.11.2016
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    ich bin kein Heizungsbauer, aber folgendes könnte ich mir dazu vorstellen:

    Alle Räume von der Temperatur runternehmen, damit die Ventile zu sind.
    Bis auf einen Raum und dann die Heizung im Normalbetrieb einschalten.
    Ist alles OK, dann den nächsten Raum dazunehmen.
    Solange bis der vielleicht Schuldige gefunden wurde.

    Wenn´s schon der erste ist, musst du einen anderen als ersten auswählen.
    Wenn sich gar nichts ändert, könnte es zwischen Pumpe und Verteiler sein.

    Das ganze wird dem Heizungsbauer aber sicher gar nicht gefallen.
    Sollte an der Theorie nämlich was dran sein, wäre es so ziemlich der Supergau für ihn.

    Vielleicht ahnt er aber auch schon sowas und will deswegen die stärkere Pumpe einbauen um den
    Widerstand zu überwinden.

    Sind aber alles nur Theorien von einem Architekten. Ob ich da technisch wirklich richtig liege
    kann ich dir nicht sagen.

    Gegen eine stärkere Pumpe spricht auch der höhere Stromverbrauch.
     
  5. #5 Andybaut, 24.11.2016
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    theoretisch könnte man natürlich auch den Druckabfall zwischen Vorlauf und Rücklauf
    messen und mit dem rechnerische Soll-Wert vergleichen.

    Rein physikalisch möglich. Wer das mit welchem Gerät macht oder machen kann,
    weiß ich aber leider auch nicht.
     
  6. am1003

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    Gibt es eine hydraulische Weiche oder einen Pufferspeicher? Das wäre in einer Fußbodenheizung sinnvoll.

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  7. #7 Geronimo, 24.11.2016
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    Danke für den Tipp. Ich werde das mal versuchen.
    Aber im Grunde muss der Heizungsbauer da noch mal dran.

    Gibt es soweit ich weiß beides nicht. Da werde ich mal konkret nach fragen.
     
  8. #8 Andybaut, 24.11.2016
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    Hallo am1003
    kannst du ein paar Worte über die hydraulische Weiche und den Pufferspeicher schreiben?
    Das würde mich interessieren, welchen Vorteil das hat.
    Als kleine Fortbildung :-)
     
  9. #9 Jürgen V., 24.11.2016
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  10. #10 Andybaut, 24.11.2016
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  11. #11 Karlheinz, 27.11.2016
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    Disclaimer: Ich bin kein Experte. Aber ich frage mich, wie eine 14kW Gasheizung in der Lage sein soll (auch wenn sie modulierend arbeitet), eine maximale Temperatur von 35° im Kessel bereitzustellen (ernsthafte Frage - vielleicht kann ich ja noch was lernen). Bei meiner vor ein paar Monaten neu eingebauten Pelletheizung (10kW) wird der Heizkreis über ein Mischventil beschickt (Kesselvorlauf und Rücklauf) und die Vorlauftemperatur NACH dem Mischventil gemessen und reguliert. Die Soll-Heizkesseltemperatur muss so eingestellt werden, dass Kondensation im Kessel und Schornstein vermieden wird (in meinem Fall fahre ich mit 70° ganz gut).

    Wie gesagt, ich tue mich schwer damit, mir vorzustellen, dass man bei einer Gasheizung eine Soll-Kesseltemperatur von 35° sinnvollerweise einstellen können soll.

    Wenn ich recht habe, hat das Ganze mit der Pumpe nichts zu tun (meine HK-Hocheffizienzpumpe versorgt EG und OG mit 10W). Ist ein Mischkreislauf installiert? Funktioniert (öffnet) das Mischventil? Sind die Temperaturfühler korrekt installiert und korrekt angeschlossen?

    Aber vielleicht liege ich ja auch völlig falsch. Mit wundert jedenfalls, das weder Dein Heizungsbauer noch der Valliant-Mensch hier weiterkommen ... vielleicht mal einen anderen Heizungsbauer kommen lassen?
     
  12. #12 driver55, 27.11.2016
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    Da scheinen ja Experten am Werk zu sein. Anscheinend alles Ok und funktioniert trotzdem nicht!

    Meinst du jetzt tatsächlich den Fussboden oder doch nur die Räume?
    In einem Neubau gibt es keine wirklich "warmen" Fussböden mehr.
     
  13. #13 H E R B E R T, 10.12.2016
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    Hallo zusammen,

    das Problem liegt wohl an einem Bauteil welches Einfluss auf das komplette System hat. Ein einzelner Kreis würde ich ausschließen den wenn ich zB 10 Kreise habe und einer ist "verstopft" dann würde sich der Massenstrom an den restlichen 9 Krisen aufteilen und der Wärmeerzeuger würde trotzdem vernünftig arbeiten.

    Wäre ich dein Heizungsbauer würde ich den Wärmeerzeuger abklemmen, anschließend den Durchfluss und Differenzdruck vom System prüfen. Der obere Grenzwert liegt eigentlich bei 26kPa. Ist dieser Wert überschritten wurden die Leitungen nicht richtig ausgelegt. Oder eine gemeinsame Teilstrecke ist verjüngt, den Fehler würde ich in den Leitungen vom Wärmeerzeuger Richtung erstes T-Stück suchen.

    Sollte das System in Ordnung sein liegt es am Gerät.
    Im diesem Fall solltest du eine zeitnahe Reparatur oder ein Ersatzgerät fordern.
     
  14. #14 Heizungshelfer, 21.12.2016
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    Hallo KarlHeinz, da du "kein Experte " bist: Hast du schon mal was von einem Brennwertgerät gehört?
    Hier sollten die Vorlauftemperaturen nicht höher als 55 ° sein um den Brennwerteffekt auszunutzen. Also Gasbrennwertherme und Fußbodenheizung ideal. Deswegen modulieren ja solche Geräte zb: 3-14 kw. Hie entsteht Kondenswasser im Wärmetauscher. Wäre für deine Anlage gift.
    Bei deinem Pelletkessel völlig anders. Pufferspeicher wird aufgeheizt zb 70° Mischer heizt Fußbodenheizung, da dein Pelletkessel nicht mit 35° betrieben werden kann.
     
Thema: Merkwürdiges Verhalten Fußbodenheizung aufgrund zu geringer Pumpenleistung?
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