Preis für Bauvorhaben

Wenn ich das recht interpretiere, halten unsere bautechnischen Experten das Angebot für deutlich zu billig. Keine auskömmlichen Preise. Das bedeutet, dass Insolvenzrisiken der Baufirma bestehen.
Sollte man (wenn überhaupt) nur machen, wenn man ein paar Dinge berücksichtigt.

Also, zunächst mit einem eignen Planer oder Sachverständigen die Leistungen in der BLB genau checken, ob etwas fehlt. Auch solltest du dir möglichst schon vor Vertragsschluss über alle Zusatzleistungen (Sonderwünsche / Bemusterung) klar werden und den Preis für diese in den Vertrag aufnehmen lassen, damit du nicht mit unverhofften Nachträgen konfrontiert wirst.

Zudem wäre gerade bei einer solchen super-duper-billig-Konstellation eine juristische Bauvertragsberatung ratsam. Der Zahlungsplan und alles, was mit dem Finanziellen zusammenhängt sollte sorgfältig vor Vertragsunterschrift geprüft werden, mit dem Ziel, den Vertrag so umzugestalten, dass du mit Zahlungen nicht gegenüber dem, was an Wert auf der Baustelle vorhanden ist, in Vorleistung gehst und somit im Falle einer Insolvenz der Baufirma keinen zu großen finanziellen Schaden erleidest.

Und: von Anfang an eine eigene baubegleitende Qualitätskontrolle mit einem eigenen Sachverständigen beauftragen.

Wenn du dann noch mit nicht zu hohen Erwartungen in Bezug auf Einzugstermin und Qualität an die Sache heran gehst und einen gewissen Geldbetrag für Notfälle auf der hohen Kante behältst, hast du alle Weichen gestellt für dein Bauvorhaben.

 

Also das würde ich als zu überschlägig wenn nicht sogar übertrieben sehen. Nach deiner Faustformel komme ich bei meinem BV auf über 510.000 Euro. Real waren es 330.000 und den Ausstattungsgrad hat die Sachverständige unserer Bank als "gehoben" eingestuft. Inkl. Erdbau und Aussenanlagen, Keller, aber auch mit Eigenleistungen da Mann Bauing.
Dennoch meine Erfahrung ist, wir hätten genauso gut auf die 500.000 kommen können, nämlich dann wenn ich keine Angebote verglichen hätte und immer die "namhaften und bekannten" Firmen beauftragt hätte.
Was ich sagen will, es muss nicht immer unmöglich sein günstiger zu bauen. Wir haben bei den meisten Gewerken einen Pauschalpreisvertrag ausgemacht, sprich keine Nachträge möglich. Wenn ein Bauunternehmer da nicht mitmacht stinkt etwas. Bei uns hat es geklappt, wieso sollte es bei anderen nicht funktionieren...

 

gerade beim pauschalvertrag ist die 100%-ige sicherheit ein wesentliche aspekt. beruht das auf einer umfassenden leistungsbeschreibung? oder kam das anders zustande?

ein pauschalvertrag ist kein allheilmittel für die preissicherheit. wenn unternehmer sich nicht auf einen pauschalvertrag einlassen, kann auch bei dir etwas stinken, nämlich bei den leistungsinhalten. vereinbarst du einen pauschalvertrag ohne 100%-ige leistungssicherheit, dann zahlst du auch drauf.

 

Die Erfahrung zeigt, dass Baulaien Bauleistungsbeschreibungen gar nicht richtig lesen und schon gar nicht interpretieren können.

Beispiel: unter dem Titel Erdarbeiten können durchaus eine Reihe von Leistungen fehlen. Was sich in der BLB vielleicht noch so schön anhört, kann etliche Mehrkosten bergen.
Oft heißt es sinngemäß zu den Erdarbeiten: Abtrag Mutterboden und Aushub-Lagerung auf dem Grundstück zur Wiederverwendung oder Abfuhr. Nur fehlt die Leistung für das Abfahren komplett. Auch das Auffüllen des Arbeitsraums, Einebnen des Grundstücks und Humusauftrag. Auch gern genommen: Malerarbeiten sind auf Wunsch des Auftraggebers Eigenleistung. Man glaubt gar nicht, was so ein Maler alles an Leistungen übernehmen kann (vom Anstrich aller Dachhölzer über das Verspachteln und Schleifen der GK-Wände, Sockelputz, bis hin zum Anstrich der Treppe, der Türzargen und letztlich der Wände. Und das ist erst der Anfang...

Ich bin da mal richtig heftig mit meinem Schwager aneinandergeraten (oder vielmehr er mit mir), weil er meinte, ich will ihm sein Bauvorhaben vermiesen und alles schlecht reden. War es doch schließlich ein Angebot eines "guten Bekannten" von ihm... Wollte ein EFH mit Doppelgarage für 200.000 bauen.
ok, er hat das damals (etwa 10 Jahre her) dann doch nicht gebaut und baut heute jetzt tatsächlich für knapp dem Doppelten des damals aufgerufenen Preises...

Mein Tipp: Bauleistungsbeschreibung von jemanden lesen lassen, der wirklich weiß, wie man sowas liest und auch beurteilen kann, welche Leistungen bis zum Abschluss des Bauvorhabens erforderlich sind.

 

hmmm - Thomas B. 2.300 - 2.500 EUR/qm find ich recht hoch. aber ich bin jetzt nicht wichtig- spannend aber, in einem anderen Thread da sagen 4 Banken ein Haus 150qm darf nur 270k kosten, also 1.800/ qm. Demnach kann es keine Neubauten mehr geben

...OK - soooo, 175qm mit 1800 = 315k EUR ist aber immer noch mehr als 266k EUR

anders 266k für 175qm = 1520 EUR/ qm das ist nicht unmöglich (aber, was ist drin.... sicher nicht Aussenanlagen, Hausanschluss - aber siehe oben, das ist ja auch nicht)

Vertrag/ Angebot durch unabhängigen Bausachverständigen prüfen lassen. Der sollte fehlende P(K)osten finden/ aufdecken.

 

die, wie ich es nenne, "Begehrlichkeiten" (man kann auch sagen: unnötiger Luxus) kommen sowieso dazu: bodengleiche Dusche, Fliesen im Format 60/120, Duschtrennwand in Glas (ja, oft auch nicht enthalten), Sanitärarmaturen abseits der "Bauträgerqualität", zusätzliche Steckdosen, schönere Tür- und Fenstergriffe, andere Haustür, anderes Treppengeländer, Hofpflaster etc. etc.

 

das reicht heutzutage nicht mehr , wer was auf sich hält , denkt in richtung 140x140 cm ...

 

Basis für den Pauschalpreis waren immer ein (vorher!) vom Bieter ausgefülltes LV sowie die Werkzeichnungen.
D.h. wir wussten in etwa wo wir bei einem Einheitspreisvertrag in Etwa herauskommen würden.

 

... du hast es genau auf den Punkt gebracht ...