PV: Finanz Bla Bla, macht keinen Sinn & Co

Diskutiere PV: Finanz Bla Bla, macht keinen Sinn & Co im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Entweder gehe ich das Thema aktuell gerade komplett falsch an, oder ich habe etwas nicht verstanden... Ausgangslage: Irgendwann in 2024 soll in...

  1. Ckfh

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    Entweder gehe ich das Thema aktuell gerade komplett falsch an, oder ich habe etwas nicht verstanden...

    Ausgangslage:
    Irgendwann in 2024 soll in Hamburg mein ZFH fertig werden.
    2x 100m2 Wohnungen mit Luft-Wasser Wärmepumpe

    Ganz Lemming habe ich natürlich gesagt, klar da muss eine PV drauf, so gross wie möglich mit so viel Speicher wie möglich.
    Die tollen Rechnungen und Google-Suchergebnisse sagen mir ja, dass das ein super Ding ist.

    Wie es aber so ist, beginnt irgendwann das Hirn mit seiner Arbeit.

    Überlegung 1: Ich baue KfW40 - habe also eh schon einen reduzierten Energiebedarf.
    Überlegung 2: Ich bin am Tag eigentlich fast nie zu Hause
    Überlegung 3: Solarenergie und Weitergabe an Mieter ist immer so ne Sache. Irgendwo gibt es auch noch ein Finanzamt
    Überlegung 4: Für den Überschuss bekomme ich ja eigentlich fast nix über


    Also beginne ich mal zu rechnen.
    Anlagen mit 8-10kw plus 6kw Speicher kommen auf rund 15-20 Jahre Tilgungszeit
    Aus finanzieller Sicht macht das doch absolut keinen Sinn?

    Würde ich die rund 25.000 EUR anstatt in eine PV einfach in einen Fond oder Bluechip investieren, wären diese 25k nach 15-20 Jahren rund 30-40k Wert.
    Oder ich kaufe mir damit Bitcoins, dann kann es sein, dass ich nach 20 Jahren genau gleichviel wie mit der PV habe - nämlich nix. (OK, mit der PV habe ich noch Altemetal & Co auf dem Dach)


    Daher meine Frage:
    Verstehe ich da was Falsch?
    Oder rentieren sich Kleinanlagen bei einem Haus mit eh schon guter Energiebilanz nicht?

    Frage 2: Gilt eigentlich nun eine PV Pflicht in Hamburg für Wohnhäuser?
    Die Aussagen dazu sind widersprüchlich.
    In dem Fall würde ich persönlich dazu tendieren, einfach 1KW Modul auf das Dach zu setzen.
    PV Vorbereitung mache ich sowieso.



    Frage 3: Oder macht es Sinn eines dieser 0€ Angebote anzuschauen?
    Sprich Jemand Anderes setzt die PV auf mein Dach und verkauft mir den Strom?



    Ja, mir ist es bewusst, dass der Post ein wenig überspitzt und provozierend geschrieben ist.
    Den umwelttechnischen Aspekt möchte ich bewusst unbetrachtet lassen - nur Aspekt Geld...
     
  2. #2 Deliverer, 12.02.2023
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    Speicher weglassen, die zerhauen jede Amortisationszeit.
    Große Anlage, vernünftig eingekauft, amortisiert sich in 12 Jahren und hält 30. Die Sache mit Mietern ist aktuell tatsächlich kompliziert - da tut sich aber viel in letzter Zeit, das dürfte sich also auch vereinfachen.
    Und nicht die Einspeisevergütung kleinreden: Das ist eine 100%-Förderung, der Anlage. Bei kleinen Anlagen vielleicht nur 80%, aber das ist ja auch nett.
     
  3. Ckfh

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    Was sind den im Privatbereich realistische Preise?

    z.B. 10kw ohne Speicher?
    (Satteldach, 25° Neigung, interne Verkabelung vorbereitet)

    Kenne mich leider nur im Bereich ab 250kw aus ;-)
     
  4. #4 Deliverer, 12.02.2023
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    Im Neubau sollten für 10 kWp 1400,- für 20 kWp 1200,-€/kWp machbar sein. Preise fallen aktuell.
    Und immer so groß wie das Dach es hergibt, denn jede Anlage ist zu klein. Und Nachlegen ist garantiert immer wirtschaftlich Unsinn. Bei 25° Dachneigung geht auch Nord.
     
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  5. Ckfh

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    Rechnen wir mal eine 10kw Anlage:

    Pro Jahr bei Tilgung in 15 Jahren
    Leistung: 10.000kwH (gem. Online Hochrechnung)
    Eigennutzung: 2.000kwH = 800 EUR
    Einspeisung: 8.000kwH = 610 EUR
    Ertrag: 1.410 EUR/Jahr
    Zins & Tilgung: 1.350EUR/Jahr
    Betreibskosten: 350EUR/Jahr

    Differenz pro Jahr: -290 EUR

    Sprich:
    Die Anlage kostet mich im Jahr 290EUR mehr, als wenn ich den Strom kaufen würde.
    Wobei keine Steigerungen des Strompreises einberechnet sind.

    Ab Jahr 16 habe ich dafür bis zur Verschrottung einen jährlichen Ertrag von rund 1.150€


    Wenn die PV mit eigenem Geld finanziert wird, hätte ich in der gleichen Zeit mein Geld, konservativ angelegt, auf rund 33.000 EUR vermehren können.
    (Berechnet mit einer Durchschnittlichen Aktien-Rendite von 4%, was sehr tief ist)

    Somit wäre der potentielle Ertrag ab Jahr 16 bei den Aktien wie auch der PV identisch.


    ABER finanziere ich es über die Bank mittels meiner Baufi, macht die PV Sinn.



    Bei einer 20kWp Anlage sieht es dann so aus - bei 13 Jahren TIlgung:
    Leistung: 20.000kwH
    Eigennutzung: 2.500kwH = 1.000 EUR
    Einspeisung: 17.500kwH = 1.340 EUR
    Betriebskosten: 450 EUR
    Zins & Tilgung: 1.920 EUR

    Differenz pro Jahr: -30 EUR

    Sprich: Nach 13 Jahren wäre die Anlage abbezahlt und der jährliche Ertrag wäre bei 1.900 EUR.
    Falls Eigenkapital = ca. 42.000 EUR nach 13 Jahren = ca. 1.680€/Jahr Wertsteigerung Anlage.



    Sprich:
    Ohne Batterie kann es bereits bei dieser einfachen Rechnung (ohne Berücksichtigung Entwicklung Strompreis) interessant sein.
    Falls es über die Baufi läuft, sowieso.

    Somit habe ich meinen Überlegungsfehler gefunden ;)
    Ich hatte es als Investition aus dem eigenen Geld statt über die Baufi gerechnet.


    Mir ist es bewusst dass noch ein Überlegungsfehler drin ist. (Bei Eigenkapital müssten die ZInskosten von 5.000/resp. 7.000 nicht auch auf die jährlichen KOsten gerechnet werden)
     
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  6. #6 Hercule, 12.02.2023
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    Bingo. PV macht meiner Meinung nach nur Sinn ohne Speicher und wenn man es so auslegt, dass man möglichst 100% Eigenverbrauch nutzt.
    Bei Privathaus schwierig. Bei Gewerbe durchaus möglich, ausser man arbeitet 3 schichtig, dann deckt man damit eigentlich nur 1/6 des Strombedarfs.

    Wenn dir jemand eine PV auf seine Kosten aufs Dach baut - warum nicht.
     
  7. #7 Deliverer, 12.02.2023
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    @Ckfh: Deine Betriebskosten sind viel zu hoch. Einmal in 20 Jahren nen neuen WR mit ner Wahrscheinlichkeit von 50%. Mehr ist das nicht.
    Und dein Eigenverbrauch ist viel zu klein: Innerhalb der Laufzeit der Anlage kommt definitiv ein E-Auto und eine Wärmepumpe. Kannst Du also locker verdoppeln.

    @Hercule: Nein, deine These mit dem 100% Eigenverbrauch ist nicht richtig, da sie bedeuten würde, die denkbar kleinste PV zu bauen, die man kaufen kann.
     
  8. Ckfh

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    Wärmepumpe & E-Auto sind schon da ;-)
    Allerdings lädt das E-Auto in der Firma.

    Interessant wird es natürlich dann, wenn man dem Mieter was abgeben könnte.

    Bei 100% Finanzierung ist eigentlich die Frage in dem Fall nur, wieviel kwp liegen drin...
    Die PV ist ja in der Regel der Kostenpunkt der bei einem Neubauprojekt am Einfachsten reduziert werden kann...
     
  9. #9 Deliverer, 12.02.2023
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    Da wird die Politik dran arbeiten müssen.
     
  10. #10 Deliverer, 12.02.2023
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    Die PV ist ja in der Regel der Kostenpunkt, der sich amortisiert. Und später sogar Geld einbringt. Und die Welt ein bisschen rettet. Anders als alle anderen Kostenpunkte. ;-)
     
    Piofan und ichweisnix gefällt das.
  11. Ckfh

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    Definitiv korrekt.
    Meine Überlegungen gehen aktuell eigentlich vorallem in die Richtung, ob und was ich mir überhaupt noch Leisten kann.
    Eine kleine PV wird sicher auf das Dach kommen - aber ob ich mir am Schluss noch 30k für eine Grosse leisten kann, steht in den Sternen.

    In der Regel ist es halt leider dann wirklich so, dass bei einer PV bei Budgetüberschreitungen noch was gespart werden kann.
    Vorallem, wenn die Aussenanlagen eh schon auf einem Minimum sind und es weder Garage noch Carport gibt.

    Im Worst-Case wird bei mir irgendwann die Entscheidung fallen müssen:
    Balkon (ca. 20k) versus (grössere) PV

    Alles Andere lässt sich bei meinem Projekt nicht wirklich stark reduzieren.
     
  12. #12 Fred Astair, 12.02.2023
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    Na die Frage lässt doch doch wohl leicht beantworten.
    Wozu braucht ein Häuslebauer einen Balkon? Für die Zigarette danach oder zum Bettenlüften am Morgen?
     
  13. #13 Hercule, 12.02.2023
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    Bestimmt :lock
     
  14. Ckfh

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    Nicht, wenn das Haus pro Etage 1 Wohneinheit hat und somit das DG-Wohnung ohne Balkon keinen Aussenbereich hätte...
    In dem Fall ist der Balkon für die Lebensqualität wichtiger als die PV.

    Ansonsten wäre ich voll bei dir - wenn man einen Garten hat, benötigt man -- ausser für den Verkauf - keinen Balkon.
     
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