Radonalarm nach Lehmputz

Der Gipskarton aus dem Baumarkt ist in der Regel ein Rauchgas-Entschwefelungs-Gips. Er enthält also die Radioaktivität der einstigen Bäume, die in der Kohle konzentriert wurde. Damit würde also nichts verbessert.

Es ist zunächst die Frage, ob der hohe Radonwert vom Lehmputz herrührt und damit natürlicher Ursprung ist. Auch im Schwarzwald und im Erzgebierge gibt es Gegenden mit hoher Radioaktivität, ohne daß die Bevölkerung häufiger erkrankt. Die Furcht vor hoher Radioaktivität wird oft übertrieben dargestellt und geschürt.

Gegen einen hohen Radonwert hilft auf jeden Fall ein häufiges Lüften.

Die Firma Knauf legt Wert darauf, daß ihr Gipsputz keine hohen Strahlungswerte wie bei Rauchgasgips hat.
Gemessen habe ich es nicht.

Aber Gipsputz ist eine Alternative gegenüber Lehmputz.
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Gasdicht verschließen würde helfen. Aber wozu dann Lehm?
Wenn die Strahlung zu hoch ist dann abreißen (oder damit leben)

 

Das, was das Bundesamt für Stahlenschutz dazu schreibt, liest sich etwas anders.
"Rund fünf Prozent aller Todesfälle durch Lungenkrebs in der deutschen Bevölkerung können Radon zugeschrieben werden. Damit ist Radon nach dem Rauchen eine der wichtigsten Ursachen für Lungenkrebs."

In welcher Form enthalten Bäume Radioaktivität?

 

Was sind denn die Werte?
Fenster auf, dann fällt es auf X um dann nachdem das Fenster geschlossen wurde in Zeit Y auf Z zu steigen?

 

Womit gemessen? Solche Werte sind nur untereinader vergleichbar (von Raum zu Raum). Vergleichbar wären Bq/m³. Dazu braucht man aber die passenden Messgeräte

 

Ich bin da jetzt nicht so bewandert, aber sollte das nach kurzer Zeit nicht automatisch stark fallen, einfach weil der "Treibstoff" sich aufbraucht? Soviel Grundmaterial kann doch in dem bissel Putz nicht drin sein.

Verrätst du die Marke des Putzes?

 

Der "Treibstoff" ist Thorium mit einer Halbwertszeit von 14 Milliarden Jahren. Da muss man schon noch ein wenig warten.

 

Selbst kurz Informiert. Die letzten beiden Schritte sind laut Wikipedia Thorium(230) -> HWZ 75000Jahre ->Radium(226) ->HWZ 1600 Jahre-> Radon(222). Sollte also etwas dauern, hmpf.

 

Was mich jetzt interessieren würde. Angenommen das Radon kommt wirklich durch den Putz. Laut www.bfs.de gelten Grenzwerte <300 sofern ich das richtig sehe.
Hätte man dann eine Art Schadensersatzanspruch oder ähnliches an den Hersteller dieses Putzes? Dürfte der Putz (generell solche Materialien) mit solchen "Ausdünstungen" überhaupt verkauft werden?

Entweder bekommt man die Wand so Dicht, dass das Radon nicht mehr austreten kann bis es selbst weiter zerfällt oder man müsste ja wirklich alles Abhacken, oder Lüftunsganlage einbauen oder, ....ka was es da noch an Möglichkeiten geben würde.

Laut obigen Aussagen ist die Konzentration ja sogar mit geklappten Fenstern >300. Ka wo die hingehen würde wenn man dort mal für paar Stunden alles dicht macht.

 

Mal unabhängig von der ganzen Diskussion: Wie kommt man darauf überhaupt eine Messung auf Radon zu machen? Ich mein, dass ist ja eigentlich nicht üblich, oder?

 

Ich wollte das für unseren Keller auch einmal machen. Ich gebe zu, auf den Lehmputz bin ich nicht gekommen. Jetzt überlege ich, ob ich zumindest in der Küche, wo alle Wände mit Lehmputz geputzt worden sind mal messe. Hat mich schon etwas verunsichert.
Das Problem, was soll ich tuen wenn das wirklich soviel Radon ausdünstet? Will ich den ganzen Putz runterkloppen, irgendwie versiegeln,... .

Ps: In einigen Gebieten von Deutschland gibt es mittlerweile Risikobewertungen und die sind als Radon-Vorsorgebiete ausgewiesen. Dort gelten erhöhte Radonschutzanforderungen für Neubauten etc.
Das ganze Thema Radon ist in Deutschland noch recht Stiefmütterlich behandelt. Das ändert sich aber gerade. In anderen Ländern ist man da deutlich weiter.
Ich sprach mal mit unserem Bauüberwacher. Wenn die neue Häuser planen, vor allem Richtung Sachsen, gibt es Gebiete da geht ohne Radonanalyse gar nichts mehr. Sehr häufig stehen jetzt Empfelungen in den Bodengutachten drin. Das war vor Jahren noch nicht so.

 

Willst Du das wirklich wissen?

 

Ist die Frage. Ohne Messung weiß ich es nicht und überlege die nächten "40" Jahre, hmm, ev ist was. Mit Glück ergibt die Messung nix und man ist die Sorgen los, mit Pech, tjo. Was willst dann tuen?
Ich habe in allen Geschossen eine in Lehm eingeputzte Deckenheizung. Dazu in der Kücke 1x komplett alle Wände. Damit erwische ich jeden Raum. Da schlafen meine Kinder drin, wir.
Zusätzlich musste ich zwischen meine neue Balken Masse einbringen, Aus ökologischer Sicht bot sich da Baulehm an. Jetzt habe ich fast 6t Baulehm dort. Gut, da sind die Dielen drüber, da wirde vermutlich das meiste abgehalten, aber trotzdem Scheiße.
Ich muss echt zugeben, dass mich das gerade stark verunsichert.

 

Lehm ist das neue Asbest.

 

Wenn da wirklich Radon aus dem Lehm entweicht, wird ein Holzfußboden nichts abhalten. Radon ist schließlich ein Gas.

Da müßte man schon den Lehm luftdicht abschließen. Damit ist natürlich die sog. "Feuchteregulierung", was immer man davon erwartet, hinüber.

Andererseits wird ein Lehm aus einem derartigen, mit Radon belasteten Gebiet, immer für einen Verputz wie auch für Fachwerk, unbrauchbar sein.

Da werden nicht nur erhebliche Forderungen auf den Lieferanten zukommen. Er kann seine Bezugsquelle dichtmachen.
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Ich habe Conluto vorbaut. Laut eigener Aussage befinden sich deren Gruben in/nahe Blomberg, ihrem Firmensitz. Das ist ein gutes Radongebiet laut www.bfs.de

Generell muss hier aber denke noch etwas geschehen. Radon wurde halt lange unterschätzt. Das ändert sich gerade und wie es bei solchen Prozessen ist würde es mich nicht wundern, wenn der Grenzwert noch nach unten verändert wird. Das passiert in solchen Prozessen nicht selten.

Ich finde es etwas Überheblich @Fred Astair hier sonen Satz hinzuknallen. Lehm ist natürlich kein "giftiger/gefährlicher" Rohstoff und sollte für viele Dinge erste Wahl sein/werden. Aber wenn sich solche schwerwiegenden Belastungen ergeben können müssen die Fördergebiete eingeschränkt sein. Dann kann ich den halt nicht überall aus der Erde holen.

Angenommen @Bond hat da ordentliche Messgeräte die geeicht sind usw. Also Messergebnisse die Überprüfungen statthalten bzw. sogar vor Gericht zulässig sind. Jetzt stimmt seine >300bc/m³ Luft Messung. Was bedeutet das für ihn/andere? Gäbe es da Schadenserzatzmöglichkeiten ggn den Hersteller. Gibt es eine DIN oder was auch immer, die da Grenzwerte definiert? Mit Pech kann es ja wirklich sein, dass er wegen der Belastung das Zeug wieder abklopfen/versiegeln müsste. Das sind ja nicht unerhebliche Kosten.