Renovierung OG Dampfsperre/-bremse

Diskutiere Renovierung OG Dampfsperre/-bremse im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo liebes Forum, bei uns steht die Erneuerung des Obergeschosses an. Das Haus ist von 1977 und der Ausbau, den wir so vor ein paar Jahren...

  1. #1 Keynaan, 26.08.2023
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    Hallo liebes Forum,

    bei uns steht die Erneuerung des Obergeschosses an. Das Haus ist von 1977 und der Ausbau, den wir so vor ein paar Jahren übernommen haben stammt aus dem Jahr 2000. Es ist also ein Kind seiner Zeit, wie man an den Dämmlagen unten sehen kann. Ich frage mich nun, was bauphysiologisch als Dampffolie am sinnvollsten ist.

    Der Aufbau der 45° Dachschräge von außen nach innen ist:
    - Ziegel
    - Querlattung
    - Lattung zur Hinterlüftung
    - Unterdeckbahn (WÜTOP Thermo ND Plus 2SK - "hoch diffusionsoffen")
    - Sparren mit 100-140mm Zwischensparrendämmung
    - Folie (welche auch immer, siehe Foto)
    - Rigipsplatte
    - 40mm Querlattung mit Dämmung
    - 40mm Längslattung mit Dämmung
    - Folie (vermutlich die alte Dampfsperre?)
    - Holzpaneele
    —> Ist die mittlere Folie zwischen Sparren und Rigipsplatte eigentlich ein Problem?
    Die Folien sind meist nicht an den Stößen überlappen verklebt, bzw. an den Außenwänden nur angelegt. Winddicht ist da also nichts. Das war nun auch seit 40 Jahren kein Problem. Schimmel ist durch die gute Durchlüftung kein Problem gewesen. Das hat man sich durch Heizkosten erkauft. Das Raumklima war in den letzten Jahren angenehm.

    Der untere halbe Meter ist mit einem Drempel (Holzständer mit Dämmung) versehen, dahinter verläuft die Verkabelung.

    Bei dem Neuaufbau sollen nun die Holzpaneele runter und danach Dampffolie, Lattung und Rigipsplatte drauf. Es werden Kinder-, Schlafzimmer und kleine Bäder dahinter sein. Welche Dampffolie ist da nun sinnvoll? Dampfsperre, Dampfbremse, am besten feuchtevariabel?

    Prinzipiell habe ich mehr Angst vor Schimmel, als höheren Heizkosten, da wir damit im Moment noch gut im Mittel liegen, wenn ich unseren Verbrauch von W/m2 mit einem KFW70-Haus vergleiche.

    Die winddichte Integration der Dampfsperre ist nahezu unmöglich, ohne alles bis auf die Grundmauern herunterzureißen, weil die meiste Verkabelung und Verrohrung (Wasser Zu- und Ablauf) im Drempel steckt. Da kommt man im Moment noch über Wartungsklappen ran, die Kabel könnte ich also verlängern, bzw. einfach herausziehen und mit Manschetten abdichten, aber ob das auf Dauer hält?

    Was meint ihr dazu? Ich bin für jeglichen Gedanken dazu dankbar.

    Beste Grüße
     

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  2. #2 Keynaan, 28.08.2023
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    Moin liebes Forum,

    ich habe am Wochenende noch mit einem Freund gesprochen und er meinte, dass die helle Folie eine PE-Folie sei. Damit wäre die also eine Dampfsperre. Das würde bedeuten, dass die Folie, die nun an der Innenseite angebracht werden soll eine Dampfbremse sein muss, da ansonsten die 2x40mm + Rigips von beiden Seiten eine Dampfsperre haben, wodurch die Feuchtigkeit nicht abdampfen kann.

    Sehe ich das richtig?

    Beste Grüße
     
  3. Alex88

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    dass er keine Ahnung hat, hat er dir nicht gesagt?
    Allein die Farbe sagt gar nichts aus, sollte es eine PE Folie sein, ist die nicht als DB / DS geeignet
    bei einem sd Wert von 2 - 1500 wäre es eine DB, was hat die helle Folie?
    Für mich sind beide Folien reine PE Baufolien, aber genau kann man das anhand der Bilder nicht sagen, da müsste man
    mehr zurück bauen
     
  4. #4 Keynaan, 28.08.2023
    Zuletzt bearbeitet: 28.08.2023
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    Ok, soweit so gut. Wenn ich den sd Wert wüsste, bräuchte ich mich nicht über die Folie wundern. Genau das ist ja das Problem. Bisher habe ich bei meinem Rückbau an verschiedenen Stellen keinerlei Beschriftung gesehen. Ich weiß nur, dass die ganzen Überlappungen doch recht luftig sind und die Folie Ende der 90er bis 2000 drangekommen ist.

    Die Frage ist ja nun, ob man mit einer (evtl. sogar feuchtevariablen) Dampfbremse nun nicht in allen Fällen auf der sicheren Seite ist, wenn man Schimmel auf jeden Fall vermeiden möchte.

    Dank dir für deine Einschätzung.

    edit:
    Oder, ob es nötig ist, bis zu den Sparren zurück zu bauen und es dann komplett neu zu machen. Da Die 2x40mm Dämmung aber schon vorhanden sind und die Dämmung bisher keine Feuchteschäden aufweist, würde ich mir das natürlich gern ersparen.
     
  5. Alex88

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    genau das ist das Problem, da keiner weiss was da verbaut wurde, kann die Schimmelfrage auch nicht beantwortet werden.
    Ich kenne viele Baustellen aus den 90igern an denen einfache PE Baufolien drangetackert wurden, oder die Stöße nicht abgeklebt.
    Da hilft wirklich nur kompletter Rückbau
     
  6. #6 Keynaan, 28.08.2023
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    Auch, wenn man die Dampfdiffusion in beide Richtungen von Innen durch eine feuchtevariable Dampfbremse zulässt?

    Entschuldige meine sture Nachfrage. Man macht doch wirklich alles, um sich Kosten und Arbeit zu ersparen. :mauer
     
  7. Alex88

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    das sehe ich ein, sorry aber da ich nicht weiss was da verbaut wurde, werde ich mich nicht festlegen,
    es könnte ja an einer der beiden Folien kondensieren und dann hast du ein richtiges Problem, weil du das erst bemerkst
    wenn der Dachstuhl in Mitleidenschaft gezogen wurde
     
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  8. #8 Keynaan, 05.09.2023
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    Nach viel Gegrübel wird es nun so. Alles runter und ordentlich neu. :)
    Dank dir für die Einschätzung.
     
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