RMH aus 1967 sanieren- Realistische Kalkulation?

Diskutiere RMH aus 1967 sanieren- Realistische Kalkulation? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Guten Morgen allerseits. Wir stehen kurz davor ein Reihenmittelhaus in unserer absoluten Wunschlage zu kaufen. Das Haus ist im Ursprungszustand...

  1. #1 Annekaffeekanne, 01.04.2021
    Annekaffeekanne

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    Guten Morgen allerseits.

    Wir stehen kurz davor ein Reihenmittelhaus in unserer absoluten Wunschlage zu kaufen. Das Haus ist im Ursprungszustand und wurde bis vor wenigen Wochen noch bewohnt. Es wurde 50 Jahre nichts gemacht bis auf ein neuer Anstrich innen und die Verlegung von Parkett vor ca. 20 Jahren. Vor zwei Jahren gab es noch eine neue Gaszentralheizung, das war alles. Die Bausubstanz ist gut und das Haus inkl. Keller trocken.

    Die Wohnfläche inkl. ausgebautem Dachgeschoss beträgt ca. 105m².

    Wir haben recherchiert und sind auf folgende Kalkulation gekommen. (S.u.)
    Ein paar der Reihenhäuser haben bereits neue Eigentümer und jeder hat unterschiedliche Schwerpunkte bei der Renovierung gesetzt.

    Wir möchten gerne austauschen lassen:
    -Heizkörper (8 Stück) (4000 EUR)
    -Fenster (7000 EUR)
    -Elektrik inkl. neuer Verteilerkasten (8000 EUR)
    -alter verwohnter Parkettboden raus, neuer Boden (Laminat) rein ~95m² (5000 EUR)
    - Bäder neu (6m² und 2,m²) 10.000 EUR
    -neue Innentüren (8 Stück) (2500 EUR)
    -Malerarbeiten, Maurer inkl. Durchbruch nicht tragende Wand (3000 EUR)


    Jetzt zu unserem Sorgenkind, dem Dachgeschoss. Laut Recherche sind die alten Dämmungen nicht selten voller Asbest in dem Baujahr. Das Dachgeschoss müsste definitiv einmal neu gedämmt werden und die bestehende Wand versetzt werden. Es sollen dort 2 gleich große Zimmer entstehen. Die Dachfenster sind beide neu, das hatte ich vorhin nicht erwähnt. Wie ist das Ganze jetzt zu bewerten? Vorhandene Platten selbst demontieren und Dämmung selbst raus schmeißen in Schutzkleidung und dann vom Fachmann wieder aufbauen lassen war unser Plan. Was sagen die Erfahrenen?
    Wir hätten jetzt 5000 EUR veranschlagt für eine einfache Dämmung, Gipsplatten und das Ziehen einer Leichtbauwand inkl. Lohnkosten.
    Das Nachbarhaus wurde vor zwei Jahren gedämmt und neu aufgeteilt. Dort beliefen sich die Materialkosten auf 3000 EUR. Das DG hat 25 m², durch die Dachschrägen natürlich offiziell nur rund 15m². Sind unsere Vorstellungen hier jetzt realistisch oder völlig utopisch?

    Last but not least benötigen wir noch eine neue Küche, hier werden nochmal ca. 12.000 EUR fällig.

    Das Haus soll 185.000 kosten.
    Zusammengerechnet kommen wir jetzt auf ca. 60.000 EUR Renovierungskosten.

    Kommt mir fast wenig vor, wenn ich hier über manche Projekte lese, die ähnliche Baujahre haben. Es ist natürlich auch nur ein kleines Reihenmittelhaus, wahrscheinlich liegt es daran.

    Wie hoch sind hier schätzungsweise die Kosten für neue Wasserleitungen? Die müssten wohl auch neu.

    Gerade das Thema Asbest und andere giftige Baustoffe sind echt unser großes Fragezeichen. Kann man die Tapete an den Wänden wohl einfach gefahrlos entfernen? Was wäre, wenn im worst case Falle das Haus an allen Ecken und Enden belastet wäre, würden da Unsummen auf uns zukommen?

    Die Eigentümer der anderen Häuser sind da sehr unbedarft ran gegangen und haben viel selbst gemacht. Da hat sich keiner Gedanken über Asbest gemacht.

    Grundstücke in dieser Lage gibt es hier seit Jahren nicht mehr und es ist auch nichts in Planung. Allgemein ist der Immobilienmarkt hier wie auch in anderen Städten hart umkämpft.
    Es wäre also eine einmalige Gelegenheit, so scheint es. Allerdings haben wir etwas Angst, dass wir uns grob verkalkuliert haben und dann hinterher ganz blöd aus der Wäsche gucken.

    Über erfahrene Meinungen wären wir sehr dankbar.

    LG und schöne Ostern
     
  2. larry

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    Das kommt mir auch sehr knapp vor. Wenn Du schon einmal alles mögliche aufreisst, machst Du gleich die Sachen neu, die auch alt sind (Was ist mit Abwasser, Heizungsverrohrung?). Die Entsorgung alter Materialien (im Dach und Fussböden - Teerpappe, Mineralwolle, Asbest, Alte Spanplatten, PAK usw) kann richtig ins Geld gehen. Das Dach bekommst Du für 5k nie im Leben saniert. Selbst wenn Du nicht auf FB Heizung;WP,PV usw umstellst, sind bei aktuellen Handwerker- und Materialpreisen für eine gründliche Sanierung 1500€ /qm schnell erreicht, bis alles wieder schön ist (Maler, Putzer..) und Du es machen lässt. Im Umfeld von Großstädten auch gern mehr. Selbst mit Glück bei der Entsorgung und Einsatz von osteuropäischen Firmen würde ich Dein angesetztes Budget verdoppeln.
     
  3. #3 driver55, 01.04.2021
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    Mir auch.
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    Ich würde zudem einen Planer damit beauftragen, der sich dem Thema annimmt. Vermutlich sind dann die ersten 5 kEUR schon weg, bevor ihr begonnen habt, eine ordentliche Planung und Kalkulation hat aber noch nie geschadet.
     
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  4. #4 simon84, 01.04.2021
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    Dachdämmung Asbesthaltig ? Aha ?

    bei 100 qm pi mal Daumen 50-100 tausend

    die ganzen Einzelposten werden erst belegbar wenn es als gesamt Paket durchgeplant ist und konkrete Angebote vorliegen

    Glaube es wird deutlich mehr als ihr so grob geschätzt habt
     
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  5. #5 driver55, 01.04.2021
    Zuletzt bearbeitet: 01.04.2021
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    Am Rande: Den eher aufbereiten, als Pressspan mit Fototapete verbauen...
     
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  6. #6 Fabian Weber, 01.04.2021
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    Du kaufst für 5000€ Industrieabfall um 12.000€ zu vernichten?

    Warum wird das Parkett nicht einfach 1x neu abgeschliffen und fertig.

    Setz mal 700-800€/m2 für Deine Renovierung an.

    Also da wurden bei uns zuletzt für die gleiche Quadratmeterzahl eher so 25.000€ aufgerufen.

    Bäder auch doppelt so viel.
     
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  7. #7 simon84, 01.04.2021
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    Holz ist am Boden ein unglaublich toller Werkstoff. Was da alles geht wenn mal 1-2 mm abgeschliffen sind
     
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