Sanierung Altbau: Bodenaufbau Fußbodenheizung - gerne ökologisch

Diskutiere Sanierung Altbau: Bodenaufbau Fußbodenheizung - gerne ökologisch im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Liebe alle, bin lange am mitlesen, habe nun aber ein konkretes Anliegen und hoffe auf Rat. Wir sanieren im Moment einen Altbau: - Haus BJ1920,...

  1. #1 Roger Frank, 28.07.2023
    Roger Frank

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    Liebe alle,

    bin lange am mitlesen, habe nun aber ein konkretes Anliegen und hoffe auf Rat.

    Wir sanieren im Moment einen Altbau:
    - Haus BJ1920, 55qm, davon 30qm unterkellert (nur 185cm hoch) mit Stahlträgerdecke, 25qm ohne Keller aber mit Rohbetonboden
    - Anbau BJ1970, 25qm ohne Keller mit Rohbetonboden

    Insgesamt 80qm, auf die nun eine Bodenheizung soll.

    Ich habe mühsam den bisherigen Estrich rausgekloppt. Keine Ahnung, ob ich lieber fräsen hätte lassen sollen, aber nun ist er eben draußen.

    Meine max Aufbauhöhe wäre inkl. Belag nun 9-10cm. Belag soll teils Naturstein, teils Parkett werden.

    Aktuell habe ich ein Angebot vorliegen, dass zuerst 2cm Cosmo Dämmung vorsieht und dann klassisch mit Noppenplatten und Betonestrich abschließt. Brutto ca 11.000 EUR.

    Nun meine Frage(n):
    Flüssig oder Trockenestrich
    In der Theorie neigen ich sehr zu einem ökologischen Trockenbausystem. Nachdem ich nun mühsam den alten Estrich entfernt habe, finde ich die Option Rohre wieder in Beton zu gießen irgendwie schräg. Ein Trockenbausystem, dass sich im Falle eines Lecks leichter reparieren lässt und auch irgendwann in der Zukunft mal wieder sortenrein trennen lässt, erscheint mir da sinnvoller. Auch ist natürlich die CO2 Bilanz wesentlich günstiger als bei einem Fließestrich. Ich habe hierzu inzwischen mehrere Anbieter gefunden. Im Kern arbeiten die meist mit Einfräsungen in eine Holzmatte oder Strohmatte und Wärmeleitblechen, in die die Rohre dann eingebettet sind.
    Gleichzeitig bin ich da, aber nicht dogmatisch. Wenn hier alle der Meinung sind, dass diese ökologischen Trockenbausysteme kompletter Mist sind und ein Flüssigestrich das Mittel der Wahl ist, dann ist das ebenso.


    Dämmung
    Aufgrund der niedrigen Aufbauhöhe von 9-10 cm und der nur teilweise vorhandenen Unterkellerung erscheint mir Dämmung als ein sehr wichtiger Faktor. Den besten Dämmwert scheint wohl PUR zu haben. Ist das so? Oder gibt es vergleichbare Dämmwerte bei identische Materialstärke auch aus Naturmaterialien?

    Langlebigkeit
    Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber dennoch ein Punkt, den ich noch nicht ganz verstanden habe: ich würde das System gerne so langlebig wie möglich konzipieren, bin mir aber nicht klar, ob das nun eher für Trockenbau oder für Flüssigestrich spricht.

    Ungefähre Kosten

    Das mir vorliegende Angebot für den klassischen Betonestrich liegt bei circa 130 € pro Quadratmeter inklusive des kompletten Anschluss an die vorhandene Heizung. Dies erscheint mir sehr hoch, ist aber eben die erste Referenz, die ich habe.

    Ich hoffe, ich konnte die aktuelle Situation halbwegs vernünftig darstellen und würde mich nun über eure Kommentare freuen. Gerne auch mit Vorschlägen wie man auf anderem Wege eine ökologischere Variante als das klassische Betongiessen (Langlebigkeit, Materialwahl, Recyclebarkeit,…) anwenden kann.


    Vielen Dank bereits im Voraus…

     
  2. #2 nordanney, 28.07.2023
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    Wie ist das System tatsächlich ökologisch? Nachhaltige Baustoffe oder CO2-Bilanz? Hast Du das ganze mal inkl. der Alu-Leitbleche gerechnet? Ich kann es Dir tatsächlich nicht sagen, auch wenn wir uns im Job intensiv mit dem Thema cradle to cradle beschäftigen.
    Auch hier stelle ich die Frage, ob Du wirklich besser trennen kannst. Der alte Estrich geht zu 100% als RC-Material wieder in den Kreislauf ein. Die Rohre werden entspannt genauso zu 100% (da sind auch keine großen Anhaftungen dran) wie die bei der Trockenmethode recycled.
    Den Fall des Lecks kannst Du außer acht lassen. Sofern bei der Verlegung halbwegs ordentlich gearbeitet wird, überlebt Dich die FBH ohne Probleme.
    Es bleibt ausschließlich PUR/PIR als Dämmung, wenn Du gut dämmen möchtest.
    Egal. Spricht für beides.
    Z.B. durch Wandheizung unter Lehmputz. Wäre jetzt aber doof, wenn schon alles für die FBH vorbereitet ist.
     
  3. Oehmi

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    Trockenestrich hat gegenüber Betonestrich deutlich weniger Speichermasse dafür mehr Platz für Dämmung unter der FBH.
    Bei mit war es ähnlich. teilunterkellert mit Stahlträgerdecke, und Rohbetonboden. Fläche auch ähnlich.
    Habe ich am Ende für Betonestrich entschieden. Aber wie bereits angemerkt, es geht beides.
     
  4. #4 Roger Frank, 02.08.2023
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    Erstmal ganz herzlichen Dank für Euren Input. Ich war leider unterwegs und kann daher erst heute anworten....

    - Cradle-to-cradle ist genau das Thema. Die Rohre würde ich auch als neutral einschätzen, da die ja in beiden Fällen verwendet werden. Zement an sich gilt als großer CO2-Treiber, aber Quellen habe ich da in der Tat keine zur Hand. Bei Alu sieht das amE anders aus: Bei Recycling werden wohl lediglich 5% der Energie ggü. dem Prozess de Neugewinnung benötigt. Aber ob nun genau meine Bleche es dann ins Recycling schaffen - keine Ahnung.
    - Danke für die Info mit dem Recycling des RC-Materials, habe nun mal ein wenig nachgelesen. Das war mir so nicht bewusst.
    - Danke auch für die PUR-Info. Das scheint wirklich dann das Material der Wahl zu sein, wenn man nur wenige Zentimeter zur Verfügung hat.
    - Wandheizung: Ja, da hatte ich mich vor der Stemmarbeit damit beschäftigt, aber ich wollte die Räume nicht noch kleiner machen und auch die Vorstellung bei jedem Nagel, den ich in die Wand hauen möchte über die nächsten 50 Jahre darauf achten zu müssen (und das auch allen anderen ständig erklären zu müssen) hat mich dann davon abgehalten. Ist aber nun eh egal, da der Boden ja raus ist.
     
  5. #5 Roger Frank, 02.08.2023
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    Das mit der Speichermasse finde ich ehrlich gesagt niocht ganz schlimm. In der aktuellen Wohnung hatte ich oft eher das Problem, dass bei den schwankenden Temperaturen dei Heizung nicht schnell genug wieder runterfahren konnte, gerade weil der Boden die Speichermasse aufweist. Ich erlebe die Trägheit der Speichermasse eigenlich meist eher negativ als positiv. Zu langsam warm, zu langsam wieder abgekühlt. Wohne allerdings auch im Rheinland, dass eher selten mit Dauertieftemperaturen gesegnet ist.


    Ich tendiere im Moment auch zu einem Dünnbett-Fliessestrichsytem, vor allem, weil für das Trockensystem der Boden sehr eben sein muss. Die Höhe für einen Ausgleich, um das zu beheben habe ich aufgrund der Aufbauhöhe da aber vermulich leider keinen mehr.

    Bin aber noch nicht ganz sicher. Warum hast Du Dich denn am Ende gegen das Trockenestrichverfahren entschieden?
     
  6. #6 Roger Frank, 02.08.2023
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    Vielleicht noch eine Frage zu den Rohren. Ich habe mehrmals gelesen, dass sowohl die Standard PE-RT als auch die Aluverbundrohre in Ordnung wären und gut funktionieren. Was wären denn Gründe, um zum teureren Aluverbundrohr zu greifen? Hat dies eine längere Lebensdauer?
     
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