Sanierung Keller Bj. 1938 notwendig?

Diskutiere Sanierung Keller Bj. 1938 notwendig? im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, kurz zu meinem Hintergrund: Meine Frau und ich beginnen aktuell das Haus von meinen Eltern umzubauen. Der Altbau ist ein...

  1. #1 sidewayz, 19.07.2023
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    Hallo zusammen,

    kurz zu meinem Hintergrund: Meine Frau und ich beginnen aktuell das Haus von meinen Eltern umzubauen. Der Altbau ist ein Massivbau mit Keller aus dem Jahre 1938. Meine Eltern haben das Haus vor ca. 35 Jahren erworben und im laufe der Zeit diverse Sanierungen vorgenommen. Der Keller wurde direkt beim Kauf von außen gedämmt/vermutlich abgedichtet, die Fassade gedämmt, das Dach erneuert, Fenster neu etc. Leider kann ich meine Eltern nicht mehr nach Details fragen, da beide die letzten 2 Jahre recht unerwartet verstorben sind. Wir beide sind Laien und haben mit Bau bisher nicht viel zu tun gehabt.

    Nun haben wir 2 Probleme speziell im Keller festgestellt:

    Das auffälligste sind die Putzabplatzungen und Salzausblühungen an diversen Stellen, sowohl an Innen- als auch an Außenwänden. Teilweise ist auch Schimmel vorhanden.

    20230719_183503.jpg 20230719_183511.jpg 20230719_183517.jpg 20230719_183530.jpg 20230719_183535.jpg

    Ich bin mit einem Feuchtigkeitsmessgerät die Wände einmal abgegangen und erhalte dabei wirklich ganz unterschiedliche Werte, teilweise 30 Digits, teilweise über 90 Digits. Im oberen Bereich ist es aber tendenziell trockener.

    20230719_183856.jpg 20230719_183909.jpg 20230719_184003.jpg 20230719_192747.jpg

    Der letzte Wert stammt von einer heute freigestemmten Stelle an einer Außenwand.
    20230719_192814.jpg

    Das Material scheinen Ziegel oder Feldbrandsteine zu sein, obwohl in der Entwässerungsgenehmigung von 1937 Bruchsteinmauerwerk als Kellermauern genannt wird.

    Da wir aktuell noch einen Anbau planen, habe ich den Architekten einmal auf die Situation im Keller angesprochen. Er meinte das wäre alles absolut nicht wild und im üblichen Rahmen. Wir sollten nur an den betroffenen Stellen den losen Putz entfernen und anschließend mit Sanierputz neu verputzen. Alternativ den Putz komplett im unteren Bereich entfernen und die Ziegel nackt lassen.

    Von einer Horizontalsperre verspricht er sich nicht viel, es soll auch kein Wohnkeller werden. Trotzdem hätte ich gerne die Feuchtigkeit reduziert, um einerseits keine weitern Abplatzungen zu haben und auch Dinge wie z.B. Kartons o.Ä. dort lagern zu können. Wir hatten zwischenzeitlich ein paar in den Keller geräumt, welche nach ein paar Wochen sich sehr klamm anfühlten.

    Die zweite Problematik ist der Fußboden. Und zwar erhebt sich der Boden in mindestens 2 Räumen spürbar um ein paar cm. In einem Raum sind die Fliesen auch auf ca. 3 Meter gerissen. In meiner Erinnerung weiß ich, das früher in einem Raum eine richtige Blase entstanden ist, die dann mit einem Abbruchhammer entfernt wurde und ein neuer Boden eingebracht wurde.

    Meine konkrete Frage, wie würdet ihr mit diesem Keller verfahren?

    Danke!
     
  2. #2 sidewayz, 19.07.2023
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    Hier noch die Bilder von den gerissenen Fliesen:

    20230719_183446.jpg 20230719_183457.jpg 20230719_183848.jpg
     
  3. #3 VollNormal, 19.07.2023
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    Akzeptieren, dass er feucht ist und ihn so nutzen, wie es vor 85 Jahren angedacht war. Zeugs, das trocken gelagert werden muss, auf den Dachboden stellen.
     
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  4. #4 sidewayz, 27.07.2023
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    Deine Antwort ist vollkommen korrekt, das stehe ich dir zu. Trotzdem möchte ich nicht mit den Abplatzungen und dem Schimmel leben, da wird es doch Möglichkeiten geben. Wie gesagt, ein Wohnkeller soll es nicht werden, aber auch kein feuchtes Loch :fleen
     
  5. #5 Tikonteroga, 27.07.2023
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    Bezugnehmend auf die Aussage des Architekten würde ich den Putz möglichst entfernen und die Ziegelwand zumindest vorerst nackt lassen. Also erst mal nicht neu verputzen. Dadurch kommt es ja zu einem zusätzlichen Feuchteeintrag.

    Vielleicht kann man ja dann die Mauerwerksfeuchte, Raumluftfeuchte, Mauerwerksoberflächentemperatur und Raumtemperatur über einen Zeitraum (Winter) beobachten und nachschauen, ob sich eine tendenz feststellen lässt, ob die Mauerwerksfeuchte eher abnimmt oder zunimmt.

    Ich habe auch gesehen, dass sich in dem Raum Wäscheleinen mit Wäscheklammern befinden. Hier sollte halt darauf geachtet werden, dass aktiv Maßnahmen ergriffen werden, dass die dadurch entstandene Feuchte nach draußen abgeführt werden kann.

    Die Wand mit dem Fenster ist ja eine Außenwand. Sind denn die beiden im rechten Winkel zu dieser Wand liegenden Wände, einerseits die mit dem abgeplatzten Putz und andererseits die mit dem Heizkörper auch Außenwände?
     
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  6. #6 Viethps, 27.07.2023
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    Wäschetrocknen im Keller nur mit Wäschetrockner!
    Nach entfernen des losen Putzes mit Tiefgrund behandeln und über den Winter lüften und beobachten.
    PS: Kondenstrockner statt Wärmepumpentrockner bringt in den Keller auch noch Abwärme ein, der beim trocknen hilft......
     
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  7. #7 Fred Astair, 27.07.2023
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    Das kann ich verstehen. Schlag den Putz ab und tünche die Wände mit Weißkalk. Entlang der Innenwände kannst Du auch Umzugskartons in Regalen lagern, wenn Du bei hohen Außentemperaturen die Fenster geschlossen hälst und nur lüftest, wenn es draußen kälter ist.
     
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  8. #8 Steinkugel, 27.07.2023
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    Auch richtig lüften. An warmen oder gar schwülen Tagen nicht über Fenster lüften sondern einen elektrischen Lufttrockner nutzen. So teuer sind die nicht, die elektrische Leistung sind wenige hundert Watt. Das wird nicht alle Probleme lösen aber es besteht die Chance einer merklichen Besserung
     
  9. #9 petra345, 28.07.2023
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    So lange die Mauern außen nicht mit Dickbeschichtung abgedichtet sind, wird es feucht bleiben.
    Trotz Dickbeschichtung wird die Feuchtigkeit von unten in den Mauern aufsteigen.

    Man kann eine Außenwand versuchsweise mit einem Sperrputz, auf den nackten(!) Steinen aufgetragen, versehen. Man muß ein Jahr abwarten, bis man alle Folgen sieht.

    Den Boden, der sich hebt, muß man vollständig rückbauen. Es ist denkbar, daß unter dem Boden Wasser im Winter gefroren ist und das gesamte Erdreich hochgedrückt hat. Dann wären die Aussichten auf einen trockenen Keller bescheiden. Das muß man abklären, bevor man baut.

    Wäsche im Keller trocknen ist ein nogo!
     
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