Sanierungskonzept hinterfragen - Altbau 1960/70er

Diskutiere Sanierungskonzept hinterfragen - Altbau 1960/70er im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, nach wochenlangem passiven mitlesen, würde ich gern ein zwei Einschätzungen zu unserem Vorhaben einholen, in den nächsten Jahre...

  1. #1 daan1887, 05.04.2021
    daan1887

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    Hallo zusammen,

    nach wochenlangem passiven mitlesen, würde ich gern ein zwei Einschätzungen zu unserem Vorhaben einholen, in den nächsten Jahre kann ich mich hoffentlich mit eigenen Erfahrungen revanchieren ;-) Wir haben uns dazu entschlossen einen Altbau innerhalb der Familie im Hamburger Umland zu kaufen, welche wir nun gern schnellstmöglich sanieren wollen.

    Eckdaten:
    - Haupthaus-bau: 110qm Massivbau, 1965, Giebeldach
    -- wurde per Einblasdämmung vom Vorbesitzer gedämmt
    - Anbau: 40qm, 1980, Giebeldach
    - 4m breite Gaube an Haupthaus, 1995
    - massive Doppelgarage aus den 70ern

    Technische Daten:
    - Ölheizung aus 1996 mit Flächenheizkörpern und 20qm Fußbodenheizung
    - Fenster zwischen 1978 und 1982 auf 2-fach verglast mit Luftzwischenraum

    Neben dem eigentlichen Kauf wollen wir das Haus auch sanieren, ursprünglich war unsere Idee auch aus ideellen Gründen, einen möglichst hohen KFW Standard zu erreichen, woran wir nun aber stark zweifeln.

    Wir haben in zwei Schritten einen iSFP über einen zertifizierten Energieberater erstellen lassen, wirklich trauen tun wir diesem aber leider nicht, obwohl wir eigentlich Laien sind (Hintergrund des Energieberaters: Techniker/Tischler/Fensterbauer - daher hatte ich erhofft einen Pragmatiker/Realisten getroffen zu haben).

    iSFP Maßnahmenplan:
    - errechnetes Ziel KFW 100 Standard (27,5% Förderung)
    - Heizung:
    • Plan des Energieberaters: Ölheizung auf Pellet umstellen
    • unser Plan: wollen wir auch umsetzen und den Fußbodenaufbau im gesamten EG erneuern und auf FBH umrüsten
    • Kostenschätzung (erste Angebote vorhanden): 40k-50k EUR inkl. Erneuerung des Fußboden im EG (abzgl. 50% BAFAFörderung, somit reell 20k-25k)
    - Fenster:
    • Plan des Energieberaters: 3fach verglast
    • unser Plan: eigentlich kein großes Thema und okay, allerdings haben wir die Angst, dass wir Schimmelprobleme bekommen, wenn wir nicht alle Maßnahmen (vor allem Dach umsetzen)
    • Kostenschätzung (erste Angebote vorhanden): 15k - 20k (abzgl. 20% steuerlicher Förderung oder 27,5% KFW Förderung, wenn wir den iSFP umsetzen)
    - Dach:
    • Plan des Energieberaters: Komplettsanierung mit Aufsparrendämmung (u-Wert Ziel beim Dach zu den beheizten Wohnräumen laut iSFP: 0,12, derzeit angeblich gut 0,54 => das erscheint uns mehr als ambitioniert?)
    • unser Plan: offen, wir haben hier eine unfassbare Unsicherheit und dies wird die Position sein, an dem der KFW100 Standard hängen wird. Außerdem hängt hieran vor allem auch schon unsere KostenPlanung und damit die Finanzierungsfixierung :-( Termine mit diversen Dachdeckern sind organisiert bzw durch, aber wir haben noch keine qualifizierte Rückmeldung
    • Kostenschätzung (noch keine Angebote vorhanden): wagt ihr eine Schätzung? Dachfläche gesamt aufgerundet 200qm mit einer Gaube, welche wir auch optisch etwas modernisieren wollen. Mag man wohl mit 30k EUR auskommen oder geht die Reise eher in Richtung 60k EUR?
    - oberste Geschossdecke zum Dachboden (Zielwert 0,2)
    - Kellerdecke: 8cm (würden wir in Eigentleistung umsetzen)
    - Wände: Keine weiteren Maßnahmen

    Wozu würde ich mich über Einschätzungen freuen:
    - Dach: Könnt ihr unsere Zweifel verstehen? (ich weiß, Ferndiagnosen sind nicht entscheidend und schwierig, mirlässt die Grundsatzfrage "Plan durchziehen oder eher pragmatisch sanieren" einfach keine Ruhe, da alle Handwerker woooochenlang für Angebote brauchen.
    - Habt ihr Erfahrungen mit einer Sanierung zur Erreichung eines KFW Standards? Sofern das Ganze machbar und sinnvoll klingt, bekommen wir über die KFW natürlich interessante Zins- & Förderungskonditionen
    - alles andere was euch auffällt, raus damit :-) Neben der energetischen Sanierung wird natürlich auch die Elektrik saniert.

    Danke euch für eine Einschätzung, vor allem zur Dachsanierung!
     
  2. #2 matschie, 07.04.2021
    matschie

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    Denkt auch an die Wasserleitungen.
    ggf. kann es sinnvoll sein, nur Einzelmaßnahmen durchzuführen. Das haben wir bei unserem 66er BJ gemacht. Die "schlechten" Wände bekommt man für eine Komplettsanierung nur über Kompensation (entsprechend gute andere Bauteile) in den Griff, das kann schnell unwirtschaftlich werden.

    Dach und Fenster halte ich für sehr sinnvoll, ebenso wie Heizung auf FBH umbauen um die Temperaturen zu senken.
     
  3. BaUT

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    Also ohne persönliche Kenntnis des Objektes kann man hier wenig besser machen als der EEE.
     
  4. #4 klappradl, 07.04.2021
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    Der Energieberater muss die Maßnahmen beschreiben, damit sie förderfähig sind. Worin bestehen noch Zweifel? Ob die Ziele erreicht werden oder ob die Förderung gewährt wird?
     
  5. #5 simon84, 07.04.2021
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    Ich würde die Ölheizung nur ersetzen, wenn die FBH wirklich ein Must Have ist.
    Ansonsten würde ich mir den Posten Estrich, FBH und Heizung erstmal komplett sparen, solange die Heizung einwandfrei läuft.

    Bei dem Tausch der Fenster würde ich mir zusätzlich über die Lüftung Gedanken machen, Stichwort Lüftungskonzept.

    Aber nicht alles verkomplizieren. Sauber geplant ist das geringer Aufwand, oft reicht Abluft in Küche und Bad sowie ein paar Falzlüfter in den Fenstern.
     
    BaUT und Jo Bauherr gefällt das.
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