Schallschutz Holzfaser vs. Mineralwolle

Diskutiere Schallschutz Holzfaser vs. Mineralwolle im Dach Forum im Bereich Neubau; Ich bin gerade dabei Holzfaser mit Mineralwolle im Dach zu vergleichen. Eigentlich bin ich von der Holzfaser angetan vor allem aus Wohngesunden...

  1. #1 GravityWST, 29.10.2020
    Zuletzt bearbeitet: 29.10.2020
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    Ich bin gerade dabei Holzfaser mit Mineralwolle im Dach zu vergleichen.

    Eigentlich bin ich von der Holzfaser angetan vor allem aus Wohngesunden und ökologischen Gründen, da aber der Hitzeschutz anscheinend nicht besser ist, hab ich gehofft, dass zumindest beim Schallschutz ähnliche Werte zu erwarten sind:
    Wenn man sich aber die Kataloge der einschlägigen Hersteller anguckt, bin ich aber etwas verwundert:

    Gutex Holzfaser kommt (trotz regensicherer Holzfaser Unterdeckplatte 60mm) mit 240mm Gefachdicke (Holzfaser gefüllt) gerade mal auf Rw, R 47 dB.

    gutex.png (https://www.dostler.de/wp-content/uploads/2019/03/gutex_konstruktionsvoerschlaege.pdf)

    Mineralwolle kommt (ohne Unterdeckplatte) mit 200mm Gefachdicke schon auf Rw,P 52 dB

    isover.png

    https://www.isover.de/sites/isover.de/files/ISOVER_ProfiWissen_Dach.pdf

    Übersehe ich etwas (ist bewertetes Schalldämmmaß Rw,P was anderes als Schalldämmwert RW, R (dB)) oder ist Holzfaser wirklich deutlich schlechter bzgl. Schallschutz?

    edit:
    Der Begriff Rw,P ist das Resultat einer Eignungsprüfung in einem Prüfstand.
    Darüber hinaus gibt es noch den Wert Rw,R. Das R steht für „Rechenwert“. Dieser Wert wird benutzt, wenn man das Gesamtschalldämm-Maß zusammengesetzter Bauteile errechnen will. Der Rechenwert Rw,R ist der um das Vorhaltemaß verminderte Wert von Rw,P.

    also die Frage etwas konkreter: was ist der Rechenwert Rw, P von der Holzfaser bzw. der Rechenwert Rw, R von der Mineralwolle

    edit2:
    https://www.ita.de/pdf/veroeff/29b.pdf
     
  2. #2 Gast 85175, 29.10.2020
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Das ist alles etwas unglücklich so. Es gibt den gemessenen Wert (P). Dieser Wert darf so aber nicht 1:1 auf konkrete Schallschutzanforderungen übertragen werden, weil diese Anforderungen gelten ja für das fertige Bauteil und da kommen dann noch „Schallnebenwege“ dazu die man bei einer Messung im Labor nur schlecht exakt „simulieren“ kann. Das fertige Bauteil wird in der Praxis immer schlechter sein als das was der Prüfwert (P) sagt. Daher zieht man vom Prüfwert einen Sicherheitsabschlag (Vorhaltemaß) ab. Dann erhält man den Rechenwert (R), das ist der, mit dem in der Praxis für das fertige Bauteil gerechnet werden muss.

    Das bewertete Schalldämmaß ist wieder ein anderer Aspekt. Das menschliche Ohr hört unterschiedliche Frequenzen unterschiedlich gut. Ein Schalldruck von zB 50dB wird je nach Frequenz mal eher wie 40dB und mal eher wie 60dB (jetzt nur Beispiel, keine exakten Werte) wahrgenommen. Dazu gibt es dann das bewertete Schalldämmaß, welches unterschiedliche Frequenzen unterschiedlich stark „wertet“.
     
  3. #3 Fabian Weber, 30.10.2020
    Fabian Weber

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    Bei Türen ist der Minderungsfaktor von RWR zu RWP ca. 5dB.

    Ob das auch bei Mineralwolle so ist, kann ich nicht sagen.

    Der Hitzeschutz ist bei Holzfaser besser, weil schwerer.
     
  4. #4 GravityWST, 30.10.2020
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  5. #5 Fabian Weber, 30.10.2020
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    Einem Video eines Herstellers von Mineralwolle würde ich nur bedingt glauben.
     
  6. #6 GravityWST, 30.10.2020
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    Dann guck dir halt die verlinkte Publikation vom frauenhofer Institut in dem Thread an.
     
  7. #7 Gast 85175, 30.10.2020
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    Gast 85175 Gast

    Die Sache mit dem „Hitzeschutz“ ist richtig und auch nicht. Die spez. Wärmekapazität im Zusammenspiel mit der Dichte ergibt da erst einmal einen signifikant höheren Wert bei der Holzfaser (Faktor 5). Wenn man sich dann aber den Wärmestrom ansieht den die Sonne da reinpumpt, dann muss man sich schon fragen ob es wirklich relevant ist, ob die Konstruktion rechnerisch in 5 oder in 25 Minuten „durcherhitzt“ ist...

    Das mit der „Phasenverschiebung“ müsste man mir auch nochmal im Detail erklären. Wenn da die Oberflächentemperatur innen so stark abweicht wie man da immer behauptet, dann stimmt da mE irgendwas mit der behaupteten Wärmeleitfähigkeit nicht. Man kann nicht zwei Baustoffe mit selber WLG haben und wegen relativ geringer Unterschiede in der Wärmekapazität auf große (und lange!) Unterschiede in der Oberflächentemperatur kommen, das ist alles Humbug.
     
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  8. #8 Frankapol, 10.01.2022
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    Super. Alles beantwortet, nur nicht das was gefragt wurde.
     
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