Schilfrohrmatten als Dämmung ausreichend?

Diskutiere Schilfrohrmatten als Dämmung ausreichend? im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, bin aktuell dabei mein neu gekauftes Haus von 1964 zu sanieren. Ich überlege die Schrägen im OG zusätzlich zu Dämmen und habe...

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    Hallo zusammen,

    bin aktuell dabei mein neu gekauftes Haus von 1964 zu sanieren. Ich überlege die Schrägen im OG zusätzlich zu Dämmen und habe festgestellt, dass sich unter dem Putz bereits Dämmmatten aus Schilfrohr befinden (ca 5cm).
    Wenn ich jetzt nach Dämmungen google, stoße ich auch immer wieder auf Schilfrohrmatten als empfohlene Dämmung.

    Jetzt meine Frage: kann ich die Matten einfach drinlassen und habe somit bereits eine ausreichende Dämmfunktion oder sollte ich die rausreißen und komplett neu Dämmen?

    Vielen Dank und viele Grüße

    Dennis
     
  2. #2 simon84, 04.12.2018
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    Was ist deine Definition von ausreichend ?

    Gib den Gesamtaufbau im U-Wert Rechner ein (Google).

    Ausreichend für Nachrüstpflicht Dämmung oberste Geschossdecke oder Dach laut EnEV, Nein
    Ausreichend für KfW Zuschüsse, Nein
    Ausreichend als Putzträger für einen gem. EnEV als unbeheizt definierten Lagerraum, auf jeden Fall.

    PS. Sehe grade OG nicht DG, dann musst du natürlich trotzdem die Anforderungen an Bauteile gem. EnEV einhalten, sobald du hier sanierst.

    Generell auch noch den Sanierungskostenaufwand im Auge betrachten, da rutscht man schnell auch mal in die EnEV Regelung mit dem Referenzgebäude ein.
    Wer massiv (im finanziellen Sinne im Vergleich zu einem Neubau) saniert muss nicht nur die Einzelanforderungen der Bauteile einhalten, sondern sogar für das gesamte Gebäude in Summe im Vergleich zu einem Referenzgebäude.
     
  3. DFG

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    Hallo Simon,

    danke für deinen Beitrag. Ausreichend ist für mich, wenn die vorhandene Dämmung die Mehrkosten für eine komplett neue Dämmung nicht rechtfertigen.
    Die Frage stelle ich deswegen, da ich, wenn ich nach Dämmmaterialien schaue, immer wieder auch Schilfrohrmatten angeboten bekomme... und die habe ich ja nun schon drin..... oder sind die Schilfrohrmatten die heute angeboten werden vom Aufbau so sehr anders als vor 50 Jahren?
     
  4. DFG

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    Schilfrohr.PNG

    Hier der Screen von einem UWert Rechner... Andere Materialien haben auch keinen viel besseren Wert.... oder übersehe ich hier was?
     
  5. #5 simon84, 04.12.2018
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    Typische Dämmmaterialien haben einen WLG zwischen 032 und 040.

    065 ist hier wesentlich schlechter, entspricht nicht den Mindestanforderungen der EnEV und ist auch heutzutage nicht üblich (Außer bestimmte historische Haustypen).

    Dass eine neue Schilfrohrmatte einen besseren Dämmwert bringt als eine bestehende bezweifle ich auch.

    Es geht ja hier auch nicht nur um den Baustoff an sich, sondern um den Gesamtaufbau des zu sanierenden Bauteils und die laut EnEV geforderte Dämmung.

    Im Mindestfall ist das bei einer Dachkonstruktion die volle Ausdämmung der Sparrenstärke mit WLG040, Achtung, Hinterlüftung beachten, Dampfsperre/-bremse beachten, Unterspannbahn beachten, Nutzung / Beheizung beachten.

    Zusätzlich sind ca 1/4 der Dämmstärke auf der Rauminnenseite (vor Dampfsperre/-bremse) zulässig.

    Bei 5cm Schilfrohr bist du bei einem üblichen Dachaufbau im Bestand mit Falzziegeln und Putz innen bei einem U-Wert von ca. 0,88. Das ist extrem schlecht und entspricht ungefähr dem Dämmwert von ungedämmten Außenwänden aus den 80er Jahren. Energieverschwendung pur, wenn du das Zimmer als beheizten Wohnraum nutzen willst.

    Die von der EnEV geforderten U-Werte (0,24) kannst du evtl. schon mit 10 cm Glaswolle WLG032 zwischen Sparren und 2 cm unter Sparren schaffen.
     
  6. #6 Fred Astair, 04.12.2018
    Zuletzt bearbeitet: 04.12.2018
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    Schilfrohr wird nicht als Dämmmaterial geführt sondern ist ein früher gern verwendeter Putzträger.
     
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  7. #7 simon84, 04.12.2018
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    Genau ! Analog zu Heraklithplatten usw.
     
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