Sind "tropische" Sommer ein Problem für Außenwände?

Diskutiere Sind "tropische" Sommer ein Problem für Außenwände? im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo, wenn man sich mit Luftfeuchtigkeitsschäden und deren Vermeidung befasst, dann trifft man hier und gefühl im ganzen deutschsprachigen Teil...

  1. mahnln

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    Hallo,

    wenn man sich mit Luftfeuchtigkeitsschäden und deren Vermeidung befasst, dann trifft man hier und gefühl im ganzen deutschsprachigen Teil des Internets immer auf Probleme mit hoher Luftfeuchtigkeit innerhalb von Gebäuden.

    Gerade in einem ordnungsgemäß ausgeführten Neubau (z.B. CLT Außenwand mit Dämmung außen), scheint es mir aber unwahrscheinlich, dass Luftfeuchtigkeit von innen ein wirkliches Problem ist.

    Schaut man sich das Ganze jetzt aber anders herum an, d.h. anhaltende "tropische" Hitze, die von außen gegen die Gebäudehülle drückt, scheint mir das Problem ein viel größeres zu sein. Dies trifft insbesondere zu, wenn das Temperaturgefälle durch eine Klimaanlage nochmal vergrößert wird. In diesen Fällen müsste ständig Feuchtigkeit hinter der Dämmung auf der eher kühlen Innenhülle des Gebäudes entstehen. Verschlimmert würde das Ganze dann noch durch eine auf der kalten innenhülle aufgebrachten Dampfbremse. Klar, damit nimmt die Tragende Wand dann keinen Schaden, aber die Dämmung müsste sich doch schnell in wohlgefallen auflösen, oder?

    Haben wir in Deutschland wirklich keine Probleme mit diesem Vorgang? Müsste man sich nicht zumindest für eine Zukunft in der durch den Klimawandel öfters das Wetter lange unverändert bleiben kann (d.h. wochenlange hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze) hier etwas überlegen?

    Ich mache mir gerade gedanken um einen Neubau und bin deshalb auf dieses Thema gekommen.
     
  2. #2 nordanney, 28.02.2024
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    Nein, keine grundsätzlichen Probleme. Problem treten immer bei nicht fachgerechten Arbeiten auf. Und 30 Grad außen bzw. 23 Grad Innentemperatur im Gebäude führen nicht zu Problemen. Du liest auch immer nur von Problemen im Winter - warum bloß?;)
    Ansonsten kannst Du Dir auch immer Wandaufbauten selber durchrechnen.
     
  3. #3 titan1981, 28.02.2024
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    spiele doch dein Szenario mit UBAKUS durch und bewerte deine Ergebnisse hieraus.
     
  4. BaUT

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    Ja voll das Katastrophenszenario!!!
    Aber wenn es dich wirklich interessiert, dann mach doch ermittle doch mal ein "mittleres Außenklima Juli/August" und setze
    diese mittlere Außentemperatur (Tag und Nacht) und die mittlere Außenluftfeuchte in deiner Berechnung an.
    Oder du stellst fest, dass es da gar nicht so viel Diffusion in dieser Richtung gar nicht gibt.

    Feuchtigkeitsprobleme im Sommer sind meist "Lüftungsprobleme". Sie treten meistens in Kellern auf, die im Sommer nicht beheizt werden und in die feuchtwarme Außenluft eindringt und dort an kalten Bauteiloberflächen kondensiert.

    In den Wohnräumen über KG sind Feuchteprobleme/Schimmelpilzprobleme eher Winterprobleme.
     
  5. mahnln

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    Danke für die Antworten. Das Bild unten soll das Problem verdeutlichen (nicht das ich die Wand so aufbauen will).

    Screenshot_20240228_112518.png

    Vermutlich habe ich aber noch nicht richtig erfasst wie ubakus die Außen-/Innentemperaturen versteht. Wenn das wirklich Durschnittswerte sein sollen, dann würde in der Berechnung kein Problem entstehen können, weil die Durchschnittstemperaturen innen und außen im Sommer annähernd gleich sein dürften (innen etwas kühler wegen Klimaanlage). In der "echten Welt" ist es aber leider immernoch so, dass man mit diesen Temperaturspitzen (über den Tag) zu kämpfen hat. Ich verstehe also nicht ganz wann die Feuchtigkeit, die über den Tag eintritt (wenn das überhaupt so schnell geht), wieder abgeführt wird (sicher nicht in der auf den heißen Tag folgenden "Tropennacht"), sodass man hier mit einer Durchschittstemperatur rechnen kann. Vermutlich hat das Ganze mit der Phasenverschiebung zutun und es kommt nie dazu, dass sich im inneren des Bauteils überhaupt feuchtigkeit ansammeln kann, richtig?
     
  6. #6 titan1981, 28.02.2024
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  7. #7 nordanney, 28.02.2024
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    Dann ersetze doch mal das Holz durch durch Mauerwerk... Dann hast Du eine normale Wand ohne Probleme.
    upload_2024-2-28_11-59-34.png
     
  8. mahnln

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    Das gibt mir auf jeden Fall nochmal einen anderen Blick auf den Holzbau ... danke.
     
  9. #9 titan1981, 28.02.2024
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    geht auch mit Holzständer. Man muss sich halt anpassen oder bzw. das Szenario beschreiben welches abgedeckt werden soll

    upload_2024-2-28_12-31-0.png
     
  10. BaUT

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    Wenn dem Theoretiker langweilig ist...
    dann konstruiert er sich ein Problem, um es anschließend der Lösung zuzuführen.
    Andere retten derweil die Welt.
     
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  11. #11 chris84, 28.02.2024
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    Mein Gefühl sagt mir, dass 40°C und 99% Luftfeuchte in unseren Breitengraden ziemlich ausgeschlossen sind :lock
    Ich hab mal ein bisschen in den Kachelmann-Wetterdaten rumgewühlt, und auf die Schnelle zumindest in 2023 keinen Tag gefunden, an dem der Taupunkt über 25°C gelegen hätte.
     
  12. #12 titan1981, 28.02.2024
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    Theoretisch derzeit ausgeschlossen ja. Wahrscheinlich auch in Zukunft, da es im Sommer eher heißer und trockenerer wird. In zukinft wird sich also PV im Somme für Klimaanlage immer mehr lohnen. Aber auch im Winter wird weniger Heizenergie benötigt. Was ja auch gewünscht ist, dass der Verbrauch fürs Heizen sinkt.

    In Zukunft gehe ich für Mitteleuropa eher von Sommern die wärmer werden, es wird weniger im Sommer Regnen (in Summe) dafür mehr und eher punktuell Starkregen, Unwetter, Tornado Wahrscheinlichkeit steigt.
    Die Winter werden aber wärmer dafür nasser und stürmischer

    Der TE wollte ein Klimaszenario mit feuchter Hitze und dass dann Holzständerbauweise nicht geht..... geht aber doch.
     
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  13. #13 driver55, 03.03.2024
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    Manche „wissen“ einfach alles.:biggthumpup:
     
  14. #14 Hercule, 03.03.2024
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    Tipp: mit dem Ubakus kann man solche Szenarien versuchen zu simulieren.
    So lässt sich auch das Szenario mit hoher Aussentemperatur und hoher Luftfeuchte nachvollziehen.
    Sobald man massive gedämmte Wände hat ist das vermutlich unvermeidlich. Die haben halt den Vorteil bzw auch Nachteil der höheren Phasenverschiebung.
    Rechne im Gegenzug mal mit einer Innendämmung und moderner Klimamembran wie der Isover XtraSafe (ist im ubakus gespeichert). Ist interessant.

    Ich denke Holzrahmenbau, OSB aussen zur Aussteifung, 25cm Mineralwolldämmung, eine Isover Xtrasafe innen, vorgehängte Fassade (da gibts ja viele Ausführungsformen) wären kein schlechter Basisaufbau für kleine Wohngebäude.
    Am besten auf einer Thermisch aktivierten WU Bodenplatte mit Perimeterdämmung die sich gut für Wärmepumpen eignet.
     
  15. #15 Fred Astair, 03.03.2024
    Zuletzt bearbeitet: 03.03.2024
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    @mahnln nun bleib mal auf dem Teppich.
    Die treibende Kraft für Tauwasserausfall ist der Temperaturunterschied zwischen der einen und der anderen Seite.
    Wieviel Kelvin haben wir im strengen Winter zw. Draußen und Wohnzimmer und wieviel im Sommer beim Betrieb einer Klimaanlage?
    Im ersten Fall bis zu 40K und im letzteren max. 5-6K (von kurzzeitigen Spitzenwerten abgesehen).
    Wenn Du allerdings Herr Bofrost bist und ein Tiefkühlhaus betreibst, sieht die Angelegenheit schon ganz anders aus.
     
  16. #16 titan1981, 03.03.2024
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    Hat nichts mit wissen zu tun, sondern mit Allgemeinbildung auch das soll bei einigen Schulen und Universitäten auf dem Lehrplan gestanden haben
     
  17. #17 ichweisnix, 03.03.2024
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    Lass halt die Klimaanlage weg. Soll im Süden auch funktionieren.
     
  18. #18 Hercule, 03.03.2024
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    Warum ? Den Komfort kann man sich dank PV im Sommer durchaus gönnen bzw er könnte sogar die Netze entlasten.
     
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