Sinkende Rohstoffpreise

Nein, die kosten genausoviel wie vor der Preistreiberei, oder? Insofern nicht wirklich relevant...

 

Doch, genau das ist relevant!
Denn Alfred hat für seine Berechnung unterstellt, daß die im gleichen Maße gesunken seien wie der Rohölpreis. Und das ist eben unzutreffend. Daher ist sein "Müßte-Dieselpreis" von € 1,05 schlicht Wunschdenken.

 

Du gehst aber davon aus, daß die Verarbeitungs- und Vertriebskosten mit dem Rohölpreis gestiegen sind.
Bis auf die Inflation wird sich da aber die letzten Jahre nichts geändert haben, insofern ist Alfreds Rechnung imho schon richtig (mal abgesehen davon, daß man vom Benzin/Dieselpreis in Rotterdam ausgehen sollte und nicht vom unverarbeiteten Rohöl)...

Diesel kostet bei uns (Regensburg) übrigens 1,30 Euro (5 Cent mehr als gestern), Super 1,28 Euro.

Ich bin mir sicher, daß das an der gestiegenen Heizölnachfrage liegt...:Roll:Roll:Roll

 

Nein, geht ich nicht! Wie kommst Du darauf?
Ich habe angenommen, daß sie unabhängig von den Schwankungen des Rohölpreises näherungsweise konstant geblieben seien.

 

ok, stimmt, ich hab' mich vertan - Alfred hat nur die Steuern weggerechnet und das dann halbiert...

 

Da gabs mal so nen Saarländer, der sagte: "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!"

 

Heute kam die Nachricht...

...xxx Fußbodenheizungssystem ab 05. Januar plus 7%

 

"Ekel" Alfred ?

Das steht mir zu, schließlich bin ich ja Hausmeister und nur so nebenbei Bänker.

Nur wer sich mit Einsicht für beschränkt erklärt, ist der Vollkommenheit am Nächsten. *seufz*

 

Die heulsusen die nach durchreichen von Senkungen schreien haben "Marktwirtschaft" und "Ökonomische MOdelle" nicht so ganz verstanden.
Das sind aber auch genau diejenigen, wenn sie in der Lage wären, keinen deut anders Handeln würden.

Eins fällt jedoch immer wieder auf. Die letzte und ärmste Sau in der Kette ist der Handwerker.
Wenn er versucht zu erhöhen, haut der Kunde gleich auf den Kopp.

Elvis

 

...na nun hackt mal

nicht so auf den produzierenden Unternehmen herum.

Ok, wenn´s um die Spritpreise geht, schimpfe ich gerne mit, aber nicht jeder Hersteller von Baumaterialien hat immer gleich die $ in den Augen, wenn es am Rohstoffmarkt eine Kursrallye gibt!

Ich kenne konkrete Zahlen aus der Kunststoffverarbeitung und die sahen im Verlauf dieses Jahres furchtbar aus! Dazu kommen gestiegene Metall- und Energiepreise. In Summe sind das teilweise 20% die nur in diesem Jahr mehr angefallen sind.

Das kann ich aber weder zeitnah noch vollständig an meine Kunden weitergeben. Unser Unternehmen möchte das auch gar nicht.

Und wenn dann sowieso alle Preise steigen, kann man natürlich auch leichter erklären, woran die aktuelle Preiserhöhung liegt.
Demnächst dreht sowieso irgendein Wettbewerber an der Rabattschraube, da geht die Marge ganz schnell auch wieder in den Keller.

Also schimpft nicht so auf Eure Lieferanten, wir wollen alle was verdienen...
Gruß,
Erdferkel

 

Siehste, genau da liegt das Problem...

... es wollen zuviele dran verdienen. Der Hersteller, der über ein Heer von Außendienstlern seine Großhändler beliefert, diese über Kleinhändler an den Handwerker weitergibt der dann an den Endkunden liefert. Und weil Geiz ja bekanntlich geil ist, und die Preise nicht steigen dürfen, muß also an der Lohnkostenschraube gedreht werden, die aber ganz nach unten bis zum Anschlag. Und davon lebt mh.

Und dann werden teilweise keine Preise gemacht, sondern Prozente verkauft. Oder erklär mir den Blödsinn, warum ich bei Schrauben 79% Rabatt auf den Listenpreis bekomme?? Aber evtl. ist das für die Blöden die mal wieder 20% auf alles mitnehmen wollen, außer KaFu.

Und über die ganzen Preisabsprachen will ich lieber gar nicht erst anfangen...

 

Naja...

1. historisch gewachsen, vor 7, 8 Jahren konnte dem Endkunden noch Listenpreis verkauft werden, jetzt sind es da 30 RP

2. Spreizung der Kunden nach Abnahmemenge

3. reine Psychologie - die Abnehmer wollen es so, sehr viel gucken auf die Rabattpunkte als auf den Preis. Ein schönes Beispiel: angenommen Kunde hat 50 RP. 75% akzeptieren eine Preiserhöhung der Liste von 5% eher als dass ich ihnen 2 Rabattpunkte klaue (das wären 4%!)

Verrückte Welt

 

Haha...

... bei der heutigen just-in-time-Generation???

unterschiedliche Vertriebswege die alle ihren Aufwand haben. Oder denkst Du, der Hersteller müsste die Kosten des Vertriebs wenn er direkt an den Handwerker/Endkunden liefert nicht entsprechend umlegen? Es ist schon ein Unterschied, ob ich einen LKW voll bei jemanden abkippe oder für jeden einzeln kommisioniere

Schönes Beispiel meines liebsten Gewerkes, Hzg/San:

der Spezi-Außendienstler sitzt bei uns und möchte sein Produkt verkaufen. um es abzukürzen: gerne möchte er es uns verkaufen, geht aber nur über den Fachbetrieb. Logo, will das Ding ja nicht selbst einbauen. Der wiederum bekommt das Produkt vom Großhändler, der bislang noch keinen Finger gerührt hat!!! So, aufgrund der Nachfrage, ob man das Produkt dort stehen habe folgende Antwort: Nö, sowas geht direkt vom Werk zum Kunden/Handwerker.
Fazit: ich bezahle also eine Instanz nur dafür, das sie da ist. Und das mein lieber mit bis zu 20% vom Listenpreis!
Fenster ist ne ganz andere Nummer.

 

SHK ist wirklich extrem hier. Allerdings muss man auch sagen, dass es dort soviele verschiedene Artikel gibt, das legt sich keiner mehr (auch kein GH) alles auf Lager.
Früher, als es für die Heizung nur Öl oder Gas, Schwarzrohr und Schieber sowie verzinktes Rohr fürs Wasser gab, war das alles etwas einfacher...

Aber auch mein Elektriker hat eigentlich nix mehr auf Lager. Kommt ja innerhalb eines Tages (wenn's der GH standardmässig hat), ansonsten dauert's halt 3 Wochen.....

Baustoffe, na ja. Alles was in größeren Mengen gebraucht wird (Steine, Dämmung) kommt halt ab Werk. Aber trotzdem haben die noch genug zum Lagern.

 

Au ja...

... soll ich mal mit Dachsteinen oder Dämmung weitermachen...

 

Du wirst doch nicht demnächst Deine Ziegel bei ebay ersteigern wollen...

 

Viel schlimmer...

... ich lass sie von Ossihausen nach Schweden und wieder zurück fahren. Und das wird billiger als wenn man sie beim Deutschen Fachhandel kauft. (ehrlich jetzt, ohne schei..). Sowas ist dann ökologisch wertvoll und co2-neutral

 

Dieses Prob gibt es nicht nur in der Baubranche.
Ich würde hierfür die Hersteller Verantwortlich machen.
Und die Sesselpupser Manager die meinen Ihr Ego in jedes erdenkliche Land tragen zu müssen.
Nachfrage allein reicht nicht, es muss schon geflutet werden.
So kommt es das die selbe Ware mit Mördernachlässen ins Ausland geht und über findige Einkäufer wieder zu günstigeren Kursen heim ins Reich geholt wird.

Es scheint nur noch möglich mit Stückzahlen Geld zu verdienen.
Ich warte noch auf den UrKnall. So dass alles in gemäßigten Bahnen nochmals anfangen kann.

Elvis

 

Dass aktuell noch steigende Listenpreise für 2009 angekündigt werden, würde ich wie folgt erklären:

Die Listenpreise sind bereits vor einigen Wochen kalkuliert worden. Die Situation an den Rohstoffmärkten waren gänzlich Andere als jetzt.


Man sieht's ja an den hitzigen Diskussion hier im Forum, im Fernsehen, Printmedien etc. - Die Situation ist nicht sicher abschätzbar. In den letzten 3 Wochen hat sich die BIP-Wachstumsprognose von >2 auf ca. 0 verändert ... der Rohstoffpreis von Kupfer hat sich in den letzten 3 Monaten mehr als halbiert, der Ölpreis fiel um mehr als 60 % in den letzten 4 Monaten.

Derartige Preisentwicklungen habe ich noch nicht aktiv miterlebt (Ok, ich bin noch jung ...) ABER: Wie soll denn das produzierende Gewerbe bei derart riesigen Schwankungen und einer unvorhersehbar schnellen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage eine sinnvolle Preisliste für 2009 erstellen können? Das kann doch garnicht gehen - da ist ja die Ziehung der Lottozahlen noch verlässlicher!

Die Rabatte auf die Preislisten werden entscheidend werden ...