Sinnvoller Bodenaufbau unter Fussbodenheizung

Diskutiere Sinnvoller Bodenaufbau unter Fussbodenheizung im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo Bauexperten, wir sanieren gerade unser Haus und bauen dabei auch gleich eine Fussbodenheizung als Trockensystem ein. Das sind so...

  1. #1 DerJuergen, 03.05.2020
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    Hallo Bauexperten,

    wir sanieren gerade unser Haus und bauen dabei auch gleich eine Fussbodenheizung als Trockensystem ein. Das sind so Verbundrohre in Styropor und Alu-Leitblechen. Darauf kommen noch eine Tragschicht ähnlich Trockenestrich.
    Nassystem geht leider nicht, da wir in dem Haus wohnen und die Trocknungszeit zu lange dauert.
    Die Aufbauhöhe des Systems beträgt 5 cm inkl. der Lastträgerplatte oben.

    Wir haben nun im einem Zimmer schon den alten Boden entfernt.
    Aufbau war: Stahlbetondecke über Keller (ungeheizt mit 10 cm Styropor an der Decke), 7 cm Balken mit Kiesschüttung dazwischen, Dielen und ein Parkett.
    Als Aufbauhöhe bis OFF haben wir nun 11 cm. Abzüglich FBH (5 cm) und Parkett (1,5 cm) müssen wir also noch 4,5 cm "nach oben" kommen.

    Ich hab mir nun mehrer Alternativen im Netz angeschaut.

    1. 3 cm EPS plus 15 mm OSB -> geht wohl, aber es kann sein, dass der Rohfussboden zu uneben ist und das anfängt zu kippeln, wenn da ein Stein drunter ist. Bild des Rohbodens ist angehängt.
    2. 45 mm gebundene Schüttung -> relativ teuer aber geht wohl auch als Unterbau für die FBH.
    3. 30 mm gebundene Schüttung und 15 mm OSB oder auch 23 mm Schüttung und 22 mm OSB. Kann man ja von den Dicken her beliebig kombinieren.

    Welche Alternative ist denn am sinnvollsten, bzw. welche andere würdet ihr empfehlen?

    Muss noch eine Dampfsperre in die Konstruktion und wenn ja, an welcher Stelle?
    Auf dem Rohfussboden müsste sie verklebt werden, da laut Verarbeitungshinweis des Herstellers der Schüttung ein Einbringen nur auf festen Lagen zulässig ist und nicht auf lose verlegten PE-Folien.

    Wie schaut das mit Trittschalldämmung aus?

    Vielen Dank und Grüße,

    Jürgen
     

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  2. #2 Andreas Teich, 03.05.2020
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    Trittschalldämmung über dem Keller ist unnötig.
    Dampfbremse auch nicht- die Betondecke genügt als Dampfbremse, wenn es eine alte ist.
    Bei neuer Betondecke müßte eine Dampfbremse verlegt werden.
    Du könntest den Boden einigermaßen eben spachteln.
    Wenn’s nicht genügt auf XPS Platten mit grobem Zahnspachtel Fliesenkleber auftragen und auf den
    Boden kleben.
    So anklopfen dass die Platten eben liegen
     
  3. #3 Fabian Weber, 03.05.2020
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    Oder doch Schnellestrich der nach 3Tagen durch ist...
     
  4. #4 Donpepe, 03.05.2020
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    Oder ein Dünnbettsystem auf trockenestrich... wird mit Ausgleichsmasse vergossen die nach 48h belegbar ist... Fußbodenbelag muss dann “lastverteilend” sein. zB Fliesen ab 9mm, Parket. Wird vom Hersteller vorgegeben...

    Ausgleichen mit Schüttung. Trockenestrich mit 2cm Dämmung.

    Ich persönlich mag die Lösungen mit den Wärmeleitblechen nicht so richtig... wirkt sehr aufwendig für etwas recht simples.. und es muss genau gearbeitet werden um die Heizleistung zu erreichen... ist aber meine Meinung als Laie...
     
  5. #5 Donpepe, 03.05.2020
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    Hast du mal den gesamten Boden gemessen? Sackt der irgendwo ab oder ist der im ganzen eben mit eher rauer Struktur?
     
  6. #6 DerJuergen, 04.05.2020
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    Hallo,
    wie gesagt: Nasssystem wollen wir nicht. Hat auch damit zu tun, dass wir die Feuchtigkeit im Haus nicht brauchen können.

    @Donpepe: Ich hab's mit dem Laser nachgemessen. Der Boden "schwankt" um ein paar Millimeter, hat aber keine großen Dellen. Direkt am Rand liegt er etwas höher, fällt dann aber ca. 5 cm von der Wand ab und bleibt dann auf dem Niveau (bis auf die paar Millimeter). Also keine typische Kuhle in der Mitte des Raumes (8 x 4,5 Meter).

    Ich würde die Platten dann nicht bis direkt an die Wand legen sondern da eine Schüttung einbringen.

    Also geht die grundsätzliche Idee mit den EPS-Platten (werde welche von Hornbach nehmen, Precit 300 mit SF) und den OSB-Platten?

    @Andreas Teich: Warum braucht es bei einem alten Betonboden keine Dampfsperre? Das Haus ist BJ 60. Also schon gut abgehangen.

    Jürgen
     
  7. #7 Donpepe, 04.05.2020
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    Moin,

    Ich muss noch einmal auf "Nassystemen" rumreiten:

    Hast du dich informiert wie viel Wasser tatsächlich durch verdunstung an den Raum abgeben wird? Diese Estriche / Ausgleichsmassensind auf geringe Wasseranteil optimiert und könenn schon nach wenigen Tage trockengeheizt werden. Dazu eine paar Tage einen Luftentfeuchter in den Raum stellen und alles ist gut... Ist nicht zu vergleichem mit herkömmlichen Zementestrich, der mehrere Tage vor Zugluft und zu schnellem Abtrocken geschützt werden muss..

    Bei dem System mit Wärmeleitblechen kommt es extrem drauf an, dass du keine noch so kleine Luftspalten hast. Dann kan es dir passieren dass die FBH ungleichmässig aufheizt, die Heizleistung nicht bringt etc. Eine gebunden Schüttung enthält auch Wasser und die ebenen abzuziehen ist echt nicht einfach.
    Habe das auf 90m² gemacht mit Blähton und darauf Vollholzdielen schwimmend auf Holzfaserplatten... Nie wieder!!! Für mich sind diese Trockensystems "Speziallösungen" für ein kleines Gäste WC oder Flur...

    Eine Alternative wäre die Ränder mit einen Schnellestrich anzugleichen, alles einmal mit Ausgleichsmasse zu nivilieren. Dann musst du dir zumindest um Ebenheit keinen Kopf mehr machen... Dann weiter mit Dämmung und OSB.

    Dampfbremse ist nicht erforderlich, wegen der Dämmung auf der Unterseite der Kellerdecke (Taupunktverschiebung) und eine alte Betondecke hat keine Restfeuchte mehr, die sie in den Aufbau abgeben kann und dort zu Schäden führt...

    Grüße
     
  8. #8 Fred Astair, 04.05.2020
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    Du scheinst das System aus dem FF zu kennen oder gibst Du nur Aufgeschnapptes wieder?
    Wo, an welcher Stelle, befürchtest Du denn Luftspalte, die dann die Heizleistung vermindern?
    Das System, welches ich in drei meiner Häuser auf insgesamt 7800 qm verbaut habe, wird mit Alu-Verbundrohren verlegt, die mit den Füßen kräftig in die Rillen gepresst werden und wegen der Plastizität der Rohre dort festgesetzt bleiben. Sowohl der Kraftschluss als auch der Wärmeübergang vom Rohr aufs Blech ist optimal. Nach der ersten Verlegung vor acht Jahren habe ich im gesamten Haus vor Einzug der Mieter Qualitätstests mit dem Infrarot-Thermometer gemacht. Keinerlei Welligkeit der Temperatur feststellbar. Bis an die Wand heran die gleichen Oberflächentemperaturen, obwohl die Leitung 20cm entfernt liegt. System ist etwas teurer als das Herkömmliche mit in den Estrich eingebetten Rohren, hat größere Verlegeabstände und somit kleinere Druckverluste, geringere Pumpenleistung .
    Ich habe allerdings aus purem Konservatismus einen dünnen 4cm Zementestrich legen lassen.
    Wenn erforderlich hätte ich heute bei diesem System keine Vorbehalte mit Trockenestrich oder Dielung direkt auf die Systemplatten.
     
  9. #9 Donpepe, 04.05.2020
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    [

    Aus dem Bekanntenkreis, allerdings nicht mit 7800m² fachgerecht verlegt, eher 18m² als Laie verlegt... Ich sehe hier kein Problem des Systems an sich, eher eine Fehleranfälligkeit bei nicht fachgerechtem Aufbau... Das Problem bei meinen Bekannten sind Luftspalten zwischen dem Trockenestrichelement und der Wärmeleitblechen, da der Untergrund zu uneben war. Habe daher ja gesagt, dass der Aufbau sauber und eben ausgeführt werden muss. Ob das mit einer gebunden Schüttung mit OSB als Laie gegeben ist, wage ich als Laie (der schon mit gebunden Schüttungen gearbeitet hat) zumindest ein "Fragezeichen" dran zu machen.

    Nassverlegte Systeme sind meiner Meinung nach einfacher als Laie.

    PS: Wenn den die einzelnen Leitungslängen, Druckverlust etc berechnet worden sind, ist es ein relevanter Punkt.

    Grüße
     
  10. #10 Fred Astair, 04.05.2020
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    Das mit den Hohlräumen (nicht "Luftspalten") ist aber doch dann nicht das Problem der Wärmeleitbleche sondern der Bastelei mit Trockenestrich auf Berg- und Talbahn.
    Darum äußere ich mich auch zur Heimwerkelei nicht. Entweder man kanns oder lässt es. Ergänzungsfragen können gern gestellt werden aber ein Forum kann nicht die Berufsausbildung und -erfahrung ersetzen.
     
  11. #11 Donpepe, 04.05.2020
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    Moin,

    Da sind wir ja einer Meinung...

    Wollte nur aus meiner Erfahrung sagen: Als Laie gibt es Aufbauten die einfacher zu beherrschen sind... und Feuchtigkeit sollte in diesem Fall nicht das einzige Argument sein, da es hier Möglichkeiten gibt...

    Gruesse
     
  12. #12 Andreas Teich, 04.05.2020
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    Wenn der Rohbeton offenbar so nivelliert ist wie ein Estrich genügt es doch
    diesen mit feinem Sand und etwas Zement-oder hydraulischem Kalkzugabe abzuziehen,
    um eine einheitliche Oberfläche zu schaffen.
    Darauf zB 40 mm XPS Platten und deinen Fußbodenaufbau.

    Deine Betondecke hat schon einen Sd-Wert von ca 20 m- von daher ist -unabhängig von der Unterdämmung-
    keine weitere Dampfbremse notwendig.
     
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