Sockeldämmung EFH 1880 bei vorspringendem Sockel

Diskutiere Sockeldämmung EFH 1880 bei vorspringendem Sockel im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Sehr geehrte Damen und Herren, schon einige Jahre ist das Bauexpertenforum mein Begleiter und ich habe schon viele Stunden mit Lesen verbracht....

  1. Cholec

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    Sehr geehrte Damen und Herren,

    schon einige Jahre ist das Bauexpertenforum mein Begleiter und ich habe schon viele Stunden mit Lesen verbracht. Meinen Dank an alle, die hier ihre Expertise zur Verfügung stellen und an angebrachter Stelle auch kritische Worte äußern. Nun möchte ich mich zum ersten Mal selbst äußern.

    Daten zum Gebäude
    • Baujahr zwischen 1880 und 1900
    • Bauweise: Vollziegel Massivbauweise, 36er Außenwände, Bruchstein-Streifenfundament
    • Risikogebiet von Oberflächenwasser (Flusshochwasser!)
    Bisherige Sanierung
    • Neuaufbau im Gebäude, neue Sauberkeitsschicht, Unterbeton, Bitumenbauwerksabdichtung, Fußbodendämmung, Fußbodenheizung, Estrich
    • Fassadendämmung mit 10cm Steinwolle, mineralisch geklebt und verputzt, diffusionsoffen
    Im weiteren Verlauf sollte jetzt eigentlich die Sockeldämmung erfolgen. Geplant war eine 80er XPS Dämmung. Durch Erfahrungen mit Hochwasser im letzten Winter - es ist alles gut ausgegangen aber das Grundstück stand 1994 bereits einmal bis 2cm unter Türschwelle unter Wasser - möchte ich jedoch den Sockel auch möglichst gegen drückendes Wasser abdichten, sodass der Wassereintritt ins Gebäude verzögert wird.
    Mein Plan dazu war, durch Vorbetonieren eine glatte Fläche vor dem Fundament und dem Sockelbereich herzustellen und diese mit Bitumendickbeschichtung elastisch abzudichten. Die geplante XPS Dämmung darauf und eine weitere Schicht Dickbeschichtung auf der Dämmung als zweite Sperrebene.
    Dieses Vorgehen ersetzt natürlich keine schwarze Wanne, soll jedoch verhindern, dass bei Hochwasser das Wasser direkt durchs Bruchsteinfundament in die Dämmebene laufen kann. Seht ihr schwerwiegende Fehler in diesem Vorhaben?
    Ein Problem ergibt sich durch den stärkeren Sockelaufbau, sodass ich keinen Rücksprung mehr habe von der Fassade zum Sockel. Ich müsste also durch ein separates Abtropfblech das Regenwasser über den Sockelvorsprung leiten. Eine dünnere Ausführung würde zu einer zu niedrigen Oberflächentemperatur und potentiellem Tauwasser auf der Innenwand führen. Durch Dämmschaum soll der entstehende Hohlraum und die Wärmebrücke ausgedämmt werden. Die Bilder zeigen den aktuellen Zustand und den geplanten Aufbau
     

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  2. #2 chris84, 14.03.2024
    chris84

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    ich baue gerade eine mehr oder weniger identische Konstruktion. Habe allerdings kein Wasser, daher weniger "Abdichtungskritisch".
    Ich musste das Fundament anbetonieren, da unsauber gegen Erde betoniert wurde, und da keine Peri dran gegangen ist.

    Ich habe die Dicke der Peri so gewählt, dass es eben keine Stufe gibt. Konkret: 18cm WDVS, 12cm Peri auf 6cm Beton. Die Betonage erfolgt bei mir direkt an die Peri, d.h. die Peri dient als verlorene Schalung.
    Wenn das bei dir bzgl. der Dicke nicht passt, würde ich schräg ansockeln. Die Peri flächenbündig an die Dämmung führen und die Schräge im Kiesbett verschwinden lassen. Das kommt Abdichtungstechnisch besser als waagerechte Flächen...

    Denk daran, dass du die Abdichtung von unten auch min. 30cm über GOK führen musst, damit Putz und Dämmung von unten kein Wasser ziehen.
    Wo sitzt bei dir die Mauerwerks-Sperrschicht? Wenn du da drüber betonierst, muss vorher die Sperrschicht weitergeführt werden, damit diese durch den Beton nicht "kurzgeschlossen" wird.
    Ich würde daher an deiner Stelle erst mal die Darstellungen von dir mit diesen Details ergänzen. Dann kann man die Möglichkeiten besser abwägen.

    Hier mal mein Forumsbeitrag zu dem Thema: Bestandsfundament vorbereiten für Perimeterdämmung
     
  3. #3 Fabian Weber, 14.03.2024
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    Warum nicht einfach die Wand glatt putzen, Beton kommt mir ein bisschen übertrieben vor.
     
  4. Cholec

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    Hallo,
    ich war da noch ein wenig geprägt vom Feldsteinfundament - dort hält keinerlei Putz und man muss den Beton wie eine zweite Wand davorstellen. Bruchstein dürfte eine bessere Haftung haben. Der andere Hintergrund ist, dass ich das Fundament ja freilegen muss. Ich kann zwar in Teilen betonieren, aber eine Bitumendickbeschichtung in 1,5m-Abschnitten wird an den Übergängen nicht dicht. Ich muss also die gesamte Länge in einem Zug abdichten. Der Beton soll so auch die Standfestigkeit des Fundaments sichern während des Schachtens. Die genaue Stärke und Ausführung um die fehlende Kraft des Erddrucks auszugleichen muss aber erst noch berechnet werden. Hängt auch sehr stark von der Tiefe des Fundaments ab. Diese, und den genauen Aufbau in der Tiefe werde ich jetzt erst am Wochenende bei einer Probeschachtung in Erfahrung bringen.

    Danke für die Ideen und den Link. Das relativ dünne WDVS bereitet hier die Probleme bezüglich des Anschlusses. Ich werde die Zeichnung nach meiner Probeschachtung und nach dem Ausmessen der Horizontalsperre aktualisieren. Ich muss in meinem Fall aber wahrscheinlich die Vertikalsperre über die Horizontalsperre hinaus ziehen, wegen des Oberflächenwassers. Eine Trennung des Betons an der Stelle wird dann wichtig.
     
  5. Cholec

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    Hallo,
    nach genauem Ausmessen und einer Probeschachtung hier nun genauere Bilder mit Maßen. Die Lage der eingezeichneten Horizontalsperre (Injektionssperre in unterster Lagerfuge) macht die Planung definitiv nicht einfacher. Eine Dämmung das Fundaments bis in 1m Tiefe halte ich persönlich für unwirtschaftlich.
     

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  6. #6 Fabian Weber, 18.03.2024
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    Ich würde da auf jeden Fall einen Statiker hinzuziehen, denn einfach mal eben das Haus ausgraben birgt gewisse Risiken.

    Bei dem Naturstein Keller fällt mir noch was ganz anderes ein.

    Wir haben mal das hier verwendet. Das war ist in der Herstellung ein ziemlicher Schweinkram, aber dafür hält das auf allem und ist superdicht.

    Im Grunde besprüht man die ganze Wand mit einer Kunststoffpelle.

    SB Bautechnik: Elaperm
     
  7. #7 chris84, 18.03.2024
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    ich sehe auch keinen Grund, bis auf 1m Tiefe nach unten zu gehen. Ich gehe bei mir nicht tiefer, als eine typische XPS-Platte breit ist. 60cm sind es, wenn ich mich recht entsinne.
    Auf keinen Fall würde ich das Haus am Stück bis auf Unterkante Fundament ausgraben, insbesondere nicht bei dieser Fundamentbauart. Da wäre dann nach Rücksprache mit dem Statiker abschnittsweise betonieren angesagt.
     
  8. #8 Cholec, 18.03.2024
    Zuletzt bearbeitet: 18.03.2024
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    Das hätte ich keinesfalls gemacht. Es handelt sich zwar um ein Pfettendach mit zwei Mittelpfetten, also der Dachstuhl bringt kaum Druck nach außen auf die Wände aber das Schachten ist sowieso Stückarbeit. Wie genau, wie breit und in welcher Reihenfolge ist dann ein anderes Thema.

    Einen Keller gibt es hier nicht. Beim Elaperm wäre interessant was dann wiederum darauf haftet? Ist ja dann ganz nett wenn ich das Fundament abgedichtet habe, aber ich muss ja dann für die Dämmung wieder egalisieren.

    Eine Frage zum Thema weiter oben. Wie sieht die Abdichtung bei der verlorenen XPS Schalung aus? Habe nirgendwo eine zugelassene Ausführung gesehen, wo die Abdichtung auf die Dämmung kommt und nicht anders herum.
    • gibt es zugelassenes System zur Abdichtung von XPS?
    • gibt es Verarbeitungsvorschriften, die ein abschnittsweises Abdichten mit Bitumendickbeschichtung erlauben? Die Stöße von bereites getrocknetem und frischem Teil werden doch immer Schwachstellen sein.
     
  9. #9 chris84, 18.03.2024
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    Die Abdichtung ist zweitrangig, wenn es eine funktionierende Horizontalsperre gibt. Das Fundamen steht ja mit dem Fuß so oder so im feuchten Boden.
    Bei XPS kann man sich die Abdichtung m.E. sparen, das dämmt auch wenn es vollständig unter Wasser ist. Trocken bekommst du das Fundament eh nicht, solange du nicht innen und untendrunter was machst.
    Wichtig ist, die funktionierende Horizontalsperre bis nach außen zu ziehen, und dort nach oben und unten zu erweitern, damit der Außenputz später keine Feuchtigkeit von unten ziehen kann.
     
  10. #10 Fabian Weber, 18.03.2024
    Fabian Weber

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    Ja das wird häufig gemacht, ist aber nicht nach DIN.
     
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