Spricht etwas gegen diesen Putz im Bad?

Diskutiere Spricht etwas gegen diesen Putz im Bad? im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo, spricht etwas dagegen mit den Baumit KP 37 im Bad zu verputzen? Er wird ja als Kalkputz beworben... Mir geht es um die Anfälligkeit bei...

  1. JanSN

    JanSN

    Dabei seit:
    14.03.2022
    Beiträge:
    312
    Zustimmungen:
    8
    Hallo,
    spricht etwas dagegen mit den Baumit KP 37 im Bad zu verputzen? Er wird ja als Kalkputz beworben... Mir geht es um die Anfälligkeit bei Feuchte und eventuellen Einschränkungen wegen der Fliesengröße. Wäre da der Baumit KZP65 besser geeignet?
    Ich weiß, im technischen Datenblatt steht das er für Bäder geeignet ist. Ein Putzer sagte aber das er lieber den KZP65 nehmen würde. Der wäre stabiler.
     

    Anhänge:

  2. #2 Gast 85175, 11.09.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Laut Datenblättern ist der einzige Unterschied, dass der „Kalkzement“ auch für Feuchträume geeignet ist, der „Kalk“ nur für häusliche Küchen und Bäder.

    Dann ist es so, laut Datenblätter sind es beides Kalkzementputze, zu den Druckfestigkeiten kann man nichts sagen, weil die Angaben gemäß neuer Normung immer nur eine große Bandbreite darstellt, das da ist der EU-Normungsmurks in Reinkultur, man kann nur noch raten was das sein soll, aber die Hersteller sind sehr glücklich damit, die können jetzt in Papiersäcke füllen was sie wollen, da ja eh keiner weiß was da genau drin sein müsste, passt das schon…

    Bei den Fliesen geht’s übrigens nur indirekt ums Format, da geht’s seit Jahren nur noch ums Flächengewicht. Jetzt sind großformatige Platten manchmal (nicht immer) etwas dicker und haben somit auch ein höheres Flächengewicht, aber das nur am Rande, beide Putze sind für den Standardwert von 25kg/m2 freigegeben…
     
  3. JanSN

    JanSN

    Dabei seit:
    14.03.2022
    Beiträge:
    312
    Zustimmungen:
    8
    OK, vielen Dank!

    Aber was ist denn der Grund dafür, dass der KP37 nur für häusliche Küchen und Bäder geeignet ist?
     
  4. #4 Gast 85175, 11.09.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Bei einem echten Feuchtraum sprechen wir von irgendwas wie zB einer gewerblichen Küche in der 24/7 die Post abgeht, da kommst ohne merklichen Zementanteil halt nicht klar. Ein Kalkzementputz mit geringem Zementanteil wird da kein Hersteller mit Selbsterhaltungstrieb pauschal freigeben.
     
  5. JanSN

    JanSN

    Dabei seit:
    14.03.2022
    Beiträge:
    312
    Zustimmungen:
    8
    Weil da was passieren könnte?
     
  6. #6 Gast 85175, 11.09.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Luftkalk ist schwach wasserlöslich und nicht säurebeständig. Unter dauerhafter Wassereinwirkung spült es den Kalk irgendwann aus und der Mörtel zerbröselt einfach nur. Mit scharfen Reinigungsmitteln aus dem gewerblichen Bereich wollte ich da auch nicht ran, usw...

    Ein Nebenkriegsschauplatz wären noch die geringere Druckfestigkeit man hat da tendenziell schnell Macken und Schrammen drin und auch noch die hohe Alkalität, die lange anhält und sich nicht mit allen Dispersionsplörren die man in solchen Räumen gerne drauf streicht verträgt.

    Ein Spezialthema sind die Trocknungs- und Abbindezeiten, wenn sehr schnell gebaut werden soll, dann ist der Kalk auch eher hinderlich.

    Es hatte schon Gründe, wieso schon unsere Altvorderen oft lieber den etwas teureren Zement als den billigeren Kalk genommen haben.
     
    HoisleBauer22 gefällt das.
  7. JanSN

    JanSN

    Dabei seit:
    14.03.2022
    Beiträge:
    312
    Zustimmungen:
    8
    Sind in den Fertigputzen nicht immer nur hydraulische Kalke?

    Und diese Druckfestigkeit ist wirklich nirgendwo herauszulesen? Da kann man ja nur noch danach gehen was der Verarbeiter für Erfahrungen mit dem Putz hat...

    Und heute ist es ja eher umgekehrt. Da ist der Putz mit dem höheren Kalkanteil teurer als der mit dem höheren Zementanteil.
     
  8. SIL

    SIL

    Dabei seit:
    06.05.2018
    Beiträge:
    9.115
    Zustimmungen:
    3.332
    Beruf:
    M. Sc. Dipl. Ingenieur
    Ort:
    6210
    Nein.
    Doch steht immer im 'Kleingedruckten' bei jedem Produkt
     
  9. #9 Gast 85175, 11.09.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Wieso sollten da nur hydraulische Kalke drin sein? Wenn Du wissen willst was da wirklich drin ist, dann hast Pech gehabt, die Wunder der mordernen EU-normung erlauben es den Herstellern das zu verschweigen und trotzdem ein verkehrsfähiges Bauprodukt zu haben. Es ist nicht alles schlecht an Korruption, zumindest wenn man Bauproduktehersteller ist nicht.
    Dass da ein paar Hydraulefaktoren mit drin sind ist anzunehmen, dass deshalb der komplette Kalkanteil hydraulisch wird glaube ich trotzdem nicht. Im techn. Datenblatt wird um "Luftkalk" herumgeschwafelt, der Putz ist nicht für Feuchträume zugelassen, ich sehe nicht, dass das komplett hydraulisch ist, das hättest Du nur gerne. Im Sicherheitsdatenblatt steht nur der Zement und das Calciumhydroxyd, ich bin mir da aber nicht sicher ob ggf. vorhandene Hydraulefaktoren überhaupt deklarationspflichtig sind.

    Es kommt jetzt drauf an ob Du Hersteller bist oder Kunde... Spaß beiseite, die Produktionsmengen haben sich schon lange umgedreht, historisch gesehen war Kalk ganz klar die billige Massenware und Zement der teure Edelstoff, trotzdem hat der Zement gewonnen, die Vorteile des Zements waren schon früher nicht von der Hand zu weisen. Kalk ist in vielen Anwendungen zwar ein toller Baustoff, aber diese verabsolutierten modernen Sichtweisen haben halt doch viel mit Wohlstandsverwahrlosung zu tun. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte, wenn der Kalk gerade passt, dann kann man den ruhig nehmen, wenn er gerade nicht passt, dann lässt man das lieber sein. Meine Meinung und Ende.
     
    HoisleBauer22 gefällt das.
  10. JanSN

    JanSN

    Dabei seit:
    14.03.2022
    Beiträge:
    312
    Zustimmungen:
    8

    Ich finde da nichts in den technischen Datenblättern. Gibt es da noch wo anders wo was Keingedrucktes steht?
     
  11. #11 Gast 85175, 11.09.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Nö, kuck dir die Datenblätter aus #1 an, bei Putzmörteln bekommst nur noch nichtssagende Wertebereiche wie in dem Fall 1,5-5N/mm². Das ist der Unterschied zwischen einem weichen Gipsleichtputz und einem knackigen Kalkzementputz (knapp unter dem reinen Zementputz) nach alter Normung. Damit kannst beim Putzaufbau ungefähr noch so viel anfangen wie mit einem "Beton 10-35N/mm²" in der Konstruktion...

    Der Kalkmörtel ist diesbezüglich übrigens exakt gleich deklariert wie der Kalkzement und das ist auch die Standardangabe fast aller Hersteller zu fast allen derartigen Putzmörteln. Das ist nur noch eine Legitimationsnorm um einen genormten Putz vortäuschen zu können und ein verkehrsfähiges Produkt zu haben, aber dass da irgendwas genormt ist, mit dem man auch praktisch noch was anfangen könnte, das ist seit über 10 Jahren vorbei...

    Im Neubau tut das alles nicht sehr weh, im Altbau führt das aber zu extremen Folgekosten, wenn man sich nicht mehr auf die Werte verlassen kann, dann hilft oft nur alles alte abzuschlagen und komplett neu zu verputzen. Das ist dann wohl aus Sicht der Hersteller der Kollateralnutzen von dem Normungsmurks...
     
    HoisleBauer22 gefällt das.
  12. JanSN

    JanSN

    Dabei seit:
    14.03.2022
    Beiträge:
    312
    Zustimmungen:
    8
    Du würdest also auch im häuslichen Bereich von Bädern den Putz mit dem höheren Zementanteil verwenden, also den KZP65?
     
  13. #13 Gast 85175, 11.09.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Ich würde im ganzen Haus den billigsten Putz nehmen. Der wundersame Unterschied zwischen Gipsputz, Kalkzementputz und Kalkputz ist abseits der Marketingabteilungen nur wenig bekannt. Das ist für mich im EFH ungefähr wie die Frage ob Zementestrich oder Anhydrid, ob Knauf oder Rigips, ob Ziegel oder Betondachstein, ob KS oder Beton, ob Sto oder Brillux… Man kann sich da seinen persönlichen Liebling schon gönnen, aber man sollte nicht zu sehr darauf pochen, dass das umfassend „besser“ sei, man macht sich sonst nur lächerlich beim Versuch das auch zu beweisen…
     
    HoisleBauer22 gefällt das.
  14. JanSN

    JanSN

    Dabei seit:
    14.03.2022
    Beiträge:
    312
    Zustimmungen:
    8
    Ich kann mir nicht vorstellen das Du das wirklich so meinst.
     
  15. JanSN

    JanSN

    Dabei seit:
    14.03.2022
    Beiträge:
    312
    Zustimmungen:
    8
    Gibt es denn wirklich keine Kriterien, dass entweder der KZP65 oder der KP37 besser oder eben schlechter im häuslichen Bad geeignet ist? Irgend eine Unterschied muss das mehr an Kalk bzw. mehr an Zement doch machen!
     
  16. Berndt

    Berndt

    Dabei seit:
    12.01.2011
    Beiträge:
    991
    Zustimmungen:
    394
    Beruf:
    Stuckateurmeister
    Ort:
    RLP
     
  17. JanSN

    JanSN

    Dabei seit:
    14.03.2022
    Beiträge:
    312
    Zustimmungen:
    8
    Ich muss hier im Forum noch mal die Parameter der beiden Putze gegenüberstellen.
    Einer der beiden Putze muss doch Vor- oder Nachteile beim Einsatz im Bad haben?!

    KP37:
    <10% Kalk, <10% Zement
    Körnung bis 0,8
    kapillare Wasseraufnahme Wc0
    Dampfdurchlässik. mü-Wert 5

    KZP65:
    <5% Kalk, <15% Zement
    Körnung bis 1,2
    kapillare Wasseraufnahme Wc0
    Dampfdurchlässik. mü-Wert 25

    Druck- und Haftzugfestigkeit ist bei beiden gleich
     
Thema:

Spricht etwas gegen diesen Putz im Bad?

Die Seite wird geladen...

Spricht etwas gegen diesen Putz im Bad? - Ähnliche Themen

  1. Spricht außer dem Preis etwas gegen Schnellzement-Estrich ?

    Spricht außer dem Preis etwas gegen Schnellzement-Estrich ?: Servus zusammen, gibt es irgendwelche Nachteile bei Schnellzement-Estrich (z.B. PCI Novoment Z3) gegenüber herkömmlichem Zementestrich außer dem...
  2. KWL Fortluft innerhalb Kaltdach ablassen - Spricht etwas dagegen?

    KWL Fortluft innerhalb Kaltdach ablassen - Spricht etwas dagegen?: Hallo zusammen, Bin gerade noch mitten in der Bauphase und habe geplant die Fortluft meiner KWL innerhalb von meinem Kaltdach abzuführen, die...
  3. Lichtschächte überpflastern - spricht etwas dagegen?

    Lichtschächte überpflastern - spricht etwas dagegen?: Hallo, mein Haus aus den 70ern soll bald einen neuen Vorgarten bekommen. Dabei werden der Hauseingangsbereich neu gepflastert und auch am Haus...
  4. Ab wann spricht man von Kälte-/Wärmebrücke?

    Ab wann spricht man von Kälte-/Wärmebrücke?: Hallo Experten, ich habe eine halbseitig bebaute Garage, Teils Wohngebäude teil Freiterrasse aber eben auf derselben Garagen-Betondecke. Um die...
  5. Was spricht gegen Wände sprühen???

    Was spricht gegen Wände sprühen???: Hallo Forum Gemeinde, an unserem Neubau stehen nun die Malerarbeiten an. Als Ergebnis möchten wir gerne glatte Wände ohne Struktur. Wie ich...