Streifenfundament oder Bodenplatte für den Ausbau eines Kuhstalls?

Diskutiere Streifenfundament oder Bodenplatte für den Ausbau eines Kuhstalls? im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Liebe Forums Mitglieder, Wir sind schon seit geraumer Zeit dabei unseren Kuhstall in der Scheune umzubauen. Wir haben den Putz runter genommen,...

  1. #1 naniscola, 08.04.2022
    naniscola

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    Liebe Forums Mitglieder,
    Wir sind schon seit geraumer Zeit dabei unseren Kuhstall in der Scheune umzubauen. Wir haben den Putz runter genommen, die Backsteine abgestrahlt, 2,7 km neu verfugt und so weiter und sofort.

    Im Sommer soll dann endlich der Boden rein: Bohlen aus Fichte oder Lärche, 20 cm breit und 3cm dick. Sie sollen so verlegt werden, dass eine Fuge bestehen bleibt, damit die feuchtere, aufsteigende Luft aus dem ehemaligen Kuhstallboden abziehen kann (Unterlüftung). Wir haben uns absichtlich gegen den klassischen Bodenaufbau - Schotter, Folie, Betonplatte .entschieden, weil sich angeblich dann die Feuchtigkeit unter der Betonplatte sammelt, und ringsherum ins Mauerwerk zieht. Die Scheune ist circa 100 Jahre alt.

    Als Unterkonstruktion nehmen wir kvh mit dem Querschnitt 60 × 160. ich habe in einer kvh Tabelle für Lastenverteilungen im Verhältnis zu Spannweiten nachgelesen, dass ich so auf 2 m Spannweite gehen kann, um meine Fundamentpunkte zu setzen, auf denen ihrerseits die Lagerhölzer 60x160 sitzen. Zu Grunde gelegt ist dafür eine ständige Last und Nutzlast von insgesamt 5kN/m. So werden Böden für Diskotheken ausgelegt. Es soll in dem Raum auch mal getanzt werden, deshalb die stabilere Auslegung.
    Die Fundamentpunkte werden mit Terrassenplatten realisiert, die gestapelt werden (Unterste mit Mörtel fixiert und nivelliert), je nachdem, wie viel Bodenunebenheiten und Gefälle (20 cm) ausgeglichen werden müssen.
    Da der Stall 12 m breit und 16 m lang ist, ergeben sich sehr viele Fundamentpunkte. Das bedeutet viel Material und auch viel Schlepperei und Ausnivellieren von Betonplatten.

    Für die Anzahl der Fundamentpunkte ist natürlich auch der Abstand der Lagerhölzer zueinander maßgeblich.

    Ich habe zunächst einen Abstand von 60 cm angenommen, bin aber am Überlegen, ob ich bei einer Bohlendicke von 3 cm auch auf 80 oder 90 cm gehen kann. Die Bohlen schwingen natürlich freier, als es Nut- und Federhölzer tun würden. Bis auf Feste, bei denen getanzt wird, wird der Boden normal benutzt. Er ist auch nicht als Wohnraum ausgelegt, sondern als Partyraum.
    Jede Vergrößerung des Rastermaßes in die eine oder andere Richtung spart mir Zeit beziehungsweise Geld.

    Wenn ihr auch eine andere Idee habt, wie man schnell die Fundamentpunkte ausbilden kann, - man muss leider mindestens mit 200 oder 250 rechnen-, gebt bitte Bescheid.

    Als Alternative zu den Türmen aus Terrassen- Platten habe ich an Streifenfundamente gedacht, die im 60cm Abstand - oder eben wenn es die angedachte Bohlendicke zulässt - idealerweise in einem größeren Abstand gegossen werden.
    Man käme dann auf sage und schreibe 28 Fundament Streifen mit einer Länge von jeweils 12 m. An der höchsten Stelle wären sie 20 cm hoch und ich habe einmal eine Breite von 15 cm angenommen, vielleicht kann man aber noch schmaler gehen.

    Im Vergleich zur Variante mit der vollflächigen Bodenplatte käme man auf 10 m³ anstatt 20 m³ und man würde sich auch eine Menge Schotter sparen, im doppelten Sinne.
    Einem Freund kam dann noch die Idee, die Flächen zwischen den Streifen mit PE Folie auszulegen und diese an den Rändern zu verschweißen, gegen aufsteigende Feuchte.


    Ich würde mich freuen, wenn ich von euren Erfahrungen profitieren könnte.
    Meine Fragen „in a nutshell“:

    -2m Spannweite für 60x160 kvh OK?
    -80 oder 90 anstatt 60 cm Abstand Lagerhölzer OK?
    -Ausbildung des Streifenfundaments mit 12 m Länge, 0,2 m Höhe max und 0,15 m Breite ok? Bewehrung notwendig?
    -Folie in den Flächen zweckmäßig?
    -Oder doch lieber das ganze Programm mit durchgehender 10cm Betonplatte, doppelter Bewehrung, und 20 cm Schotter darunter?

    Im Anhang ist ein Foto des Stalls vor dem Beginn der Sanierungsarbeiten , den Bodenverlauf sieht man darauf sehr gut.

    Besten Dank für die Zeit und ein schönes WE,
    Alex
     

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  2. #2 JohnBirlo, 09.04.2022
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    Vielleicht habe ich es überlesen, aber was solls denn werden? Ein schönerer Stall oder Wohnraum?

    Falls Wohnraum braucht ihr doch sowieso ne Baugenehmigung/Umwidmung und dann soll sich der Architekt die Situation direkt mal vor Ort anschauen und beurteilen.
     
  3. #3 Wieland, 09.04.2022
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    Hallo Naniscola,

    Augenscheinlich waren die Stellflächen für die Kühe
    So konzipiert, dass der Urin durch die Fugen des
    Pflasters durchsickern bzw.entweichen konnte und
    Das Stroh trocken blieb.

    Mit der von dir beschriebenen Konstruktion wird auch nichts trocken!

    Ganz im Gegenteil! Du deckst einen Boden ab,
    Der höchstwahrscheinlich auf Sand und Baugrund
    Gelagert ist! Keine Dämmung hat und willst Hinter/Unterlüften!

    Mit dieser Technik bringst du mit zum Teil Luftfeuchtigkeit auf die darunter liegende
    Kaltfläche die auf dem Kuhstallboden kondensiert!

    Nach einem Jahr muffelt alles modrig und ein ausgeprägter Hausschwamm freut sich über
    Optimale Bedingungen.

    Du musst ausziehen deine Investitionen waren
    Für den A und du musst von vorne anfangen.

    Die Idee mit der Hinter/Unterlüftung funktioniert auch
    deshalb nicht weil ständig Feuchtigkeit nachrückt,
    Man kann Erdreich nicht bis unter die Grundwass-Ebene durch Lüften trocknen!

    Deshalb würde ich mich für eine bereits bewährte Methode einer Renovierung entscheiden.

    Safety First

    Grüße Michael
     
  4. #4 Wieland, 09.04.2022
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    Und was mir noch einfällt, 2m Spannweite für 30mm Lärche ist zu weit !

    Michael
     
  5. #5 simon84, 09.04.2022
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  6. #6 naniscola, 09.04.2022
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    Besten Dank für eure klaren Worte!
    @Michael: die Ausführungen über Kondensation und den Ärger, den ich mir einhandele, waren sehr erhellend.
    Mit "2m Abstand" war nicht der Abstand zwischen den Lagerhölzern gemeint, den wollte ich auf 60 oder 80 setzen.
    Mich hat nur interessiert, wie weit die UNTER dem Lagerholz (6x16) sich befindenden Fundamenttürme aus Terrassenplatten entfernt sein können, also die maximale Spannweite zwischen einem Fundamentpunkt zum anderen.
    Allerdings ist diese Lösung ja jetzt obsolet, da ihr euch deutlich für eine Bodenplatte ausgesprochen habt. Bedeutet: viel Beton, aber dafür weniger Holz!
    Viele Grüße und noch ein schönes WE!
    Alex
     
  7. SIL

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    Bodenplatte, aber mit im Minimum PE Folie! Aufgrund der vorherigen Nutzung wäre sogar eine andere höherwertige Trennlage zu empfehlen.
     
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  8. #8 simon84, 09.04.2022
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    Je nach dem wie und wann das genutzt wird kann man ja auch durchaus erstmal beobachten wie sich die Wände so machen nachdem die Platte drin ist
     
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