Tauwasser, Schwitzwasser, aufdachgedämmtes Flachdach mit überstehender Attika, Gesimskasten

Diskutiere Tauwasser, Schwitzwasser, aufdachgedämmtes Flachdach mit überstehender Attika, Gesimskasten im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo, Ich habe da eine kleine Frage und hoffe man wird hier nicht direkt zerrissen. Es wurde ein altes Flachdach (1964) saniert. Kaltdach,...

  1. #1 dekaen, 30.12.2021
    Zuletzt bearbeitet: 30.12.2021
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    Hallo,

    Ich habe da eine kleine Frage und hoffe man wird hier nicht direkt zerrissen.

    Es wurde ein altes Flachdach (1964) saniert.
    Kaltdach, unbelüftet.

    Sämtliche Nut- und Federbretter und die Dämmung in der Tragebene wurde entfernt.
    Aufdachdämmung erstellt mit 180mm Bauder PIR .... Bitumenschweißbahnen. Das Flachdach mit seinen Mittelabläufen wurde der Optik wegen so erhalten.
    Die Dampfsperre wurde mittels Bitumenbahn unterhalb der 180mm Dämmung erstellt. Zusätzlich wurde eine Puren Top DSB 100 Folie verlegt die um den Dachüberstand gelegt und unterhalb diesem am Mauerwerk verklebt wurde. Soweit so gut vom Außenbereich.

    Innen gehts weiter:
    Die alten Tragbalken wurden alle aufgearbeitet sodass diese als Sichtbalken dienen.
    Jede einzelne Nische im Innenraum wurde dann verkleidet.
    Da die Dämmebene früher in der Tragebene lag gab es nun zwischen jedem Tragbalken (Nische) von Innen nach Außen betrachtet eine Öffnung durch diese man rausschauen konnte(sozusagen in den Gesimskasten).
    Hierzu Bilder im Anhang sichten.

    Diese Öffnung ist von außen nicht sichtbar gewesen da ja die Dampfbremsfolie am Mauerwerk verklebt wurde.
    Diese Lücke würde, aufgrund eines umlaufenden Holzbrettes oberhalb des letzten Mauersteins (bzw. unterhalb der Tragbalken) nicht zugemauert.
    Stattdessen entschlossen wir uns hier zwei zugeschnittene 160mm Mineralwollblöcke dort hintereinander zu positionieren.
    Jeder einzelne Bereich in den Nischen wurde dann von innen ebenso verkleidet bzw. verschlossen wie die Nische zwischen den Balken Richtung Decke blickend. Meist mit GK-Platten.
    Von außen ist es angedacht eine Unterkonstruktion auf die Dampfsperrfolie zu montieren (ja es wird Dichtband verwendet dort wo durch die Folie geschraubt wird). Anschließend soll nur noch eine Faserzementplatte bzw. Scobalitplatte dran kommen.

    Ich habe nun Bedenken ist die Durchführung problematisch?
    Die Nischen die mit den Mineralwollblöcken gefüllt wurden haben unterschiedliche Tiefen. Der Dachüberstand ist überall ums Haus unterschiedlich Tief. Mal nur 60cm, mal 100cm, mal 160cm.
    Müssten die Gesimsnischen von innen bis ganz vorne (außen an der Attikablende) mit Dämmung gefüllt werden? Muss auf der Raumseite ebenso mit einer Dampfbremsfolie gearbeitet werden?
    Kann sich Kondenswasser in den Nischen im Außenbereich bilden?

    Screenshot_20211229-231544_Gallery.jpg Screenshot_20211229-231548_Gallery.jpg Screenshot_20211229-231553_Gallery.jpg Screenshot_20211229-231556_Gallery.jpg
     
  2. #2 Dietrich von Bern, 30.12.2021
    Dietrich von Bern

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    Die Dampfbremse muss natürlich im beheizten Innenraum sein. An einer kalten außenseitigen Dampfbremse kondensiert im Winter Feuchtigkeit aus dem Innenraum. Ich würde außen allenfalls nur diffusionsoffene Folie verwenden.
    Ich muss allerdings einräumen, dass ich Ihren Dachaufbau nicht ganz verstanden habe. Ich denke, hier ist die Bitumenbahn die Dampfsperre und darauf liegt die wasserbeständige Wärmeisolierung. Das ist physikalisch völlig problemlos.
     
  3. dekaen

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    Hallo Habe nochmal meinen Text korrigiert.
    Ja es wurde eine Bitumenbahn als Dampfsperre verlegt. Zusätzlich wurde eine Puren TOP DSB 100 Folie um den Dachüberständ (Attika) gelegt und am Mauerwerk verklebt.
    Werde mal eine Skizze erstellen wie der Aufbau ist sodass man was visuelles hat.
     

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  4. #4 Gast 85175, 30.12.2021
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    Die drei Dachlatten unter dem Kabelsalat, sind die der Berührungsschutz?
     
  5. dekaen

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    leider nein....das Bild ist nicht aktuell. An so Stellen sitzt ein Klemmkasten (Verteilerkasten)
     
  6. #6 VollNormal, 30.12.2021
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    Da gehört von innen vor die Wolle eine Dampfbremse. Sonst feuchtet die in kürzester Zeit durch. Und die einzelnen Fächer müssen vollständig gefüllt sein. Ich sehe da große Spalte neben den Balken. Das sind Wärmebrücken an denen du auf der Innenseite Kondensationsprobleme bekommst.
     
  7. dekaen

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    Das mit dem vollständig ausfüllen dachte ich mir schon....ist zwar bissl Aufwand da jede Nische einzeln angepackt werden muss aber sicher das beste...teuer vom Materialaufwand ist es ja nicht.
    Die Dampfbremse außen hat ja einen sd >100 ..... was wird für innen empfohlen? Bei Fensterabdichtungen sagt man ja innen dichter wie außen....gilt das auch in diesem Falle?
     
  8. #8 Dietrich von Bern, 01.01.2022
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    Vielleicht habe ich ja Ihre Frage falsch verstanden, aber eine Dampfbremse außen ist doch immer falsch. Alle Feuchtigkeit , welche vom warmen Innenraum trotz Dampfbremse kommt, soll ungehindert entweichen. Allenfalls im Sommer ist es draußen wärmer als drinnen, aber da ist Betauung ja eh kein Problem. Außen braucht man nur Schutz (Gitter) vor in die Isolierung eindringenden Nagern (Mäuse, Siebenschläfer, ...) und Insekten (Wespen, Hornissen) und je nach Lage auch Marder.

    Ich wünsche Ihnen jedenfalls ein gutes neues Jahr und Erfolg bei Ihren Projekten.
     
  9. dekaen

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    Ebenso ein gutes neues Jahr allen Schreiben hier.

    Naja dies mit der Puren Top DSB 100 Folie die einmal um den Dachüberstand gelegt wurde und dann am Mauerwerk verklebt ist wurde vom Dachdecker so gemacht.
    Ich ging von aus das dies gängige Bauweise sei.
    Da der Überstand von unten sowieso verkleidet werden soll war mir das erstmal egal.
    Im gewissen Maße muss man einer Fachfirma ja auch erstmal vertrauen.

    Sind Bilder von außen bzw dem Überstand hilfreicher? Vllt. ist hier noch irgendwas unklar selbst nach der Skizze....

    vG
     
  10. #10 Dietrich von Bern, 01.01.2022
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    Die Dachfläche ist bauphysikalisch problemlos, da die Dampfsperre mit Puren Top DSB 100 Folie und Bitumenbahn innerhalb der Wärmeisolierung, also quasi im Innenraum liegt. Aber durch die Verlegung der Puren-Folie um den Dachüberstand und zurück bis zur Mauer, liegt diese Dampfbremse in diesem Bereich auf der falschen Seite, da ja im Bereich der Mauer die Wärmeisolierung, also die Mineralwolle, innerhalb der Dampfbremse, nämlich der Puren-Folie liegt. Zudem ist diese Folie recht hochwertig und weist einen hohen Diffusionswiderstand auf. Es wird aber im Winter über die Dachschalung, Wandanschlüssen und undichten Stellen in der noch zu verlegenden Dampfbremse auf der Mineralwolle immer etwas Feuchtigkeit in die Isolierung und den Dachüberstand gelangen. Dieser ist aber durch die Puren-Folie nach außen gut abgedichtet. Deshalb würde ich im Bereich des Dachüberstand die Folie an der Unterseite über der Gesimsverkleidung entfernen. Die dann fehlende Winddichtheit muss durch die, wie bereits geforderte und noch anzubringende Dampfbremse innen zwischen den Sparren, also im Bereich der Mineralwolle, wieder hergestellt werden.

    Ich denke, der Grund für die Führung der Puren-Folie zurück bis zur Mauer ist, weil dadurch ohne zusätzliche "Dichtstellen" ein guter Schutz gegen Schlagregen und eine gute Winddichtigkeit erzielt wird. Mir wäre es aber wichtiger, Tauwasser im Dachüberstand vollständig zu vermeiden. Sprechen Sie das möglichst mit dem Dachdecker zur Sicherheit nochmals ab.
     
  11. #11 dekaen, 02.01.2022
    Zuletzt bearbeitet: 02.01.2022
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    Wow....okay das klingt logisch und ist nachvollziehbar. Ja der Grund Winddichtigkeit fiel soweit ich weiß auch mal.
    Habe ich soweit richtig verstanden mit der Änderung die Sie mir raten. Bin nun am überlegen da an gewissen Stellen dieses Vorhaben nicht mehr ganz so einfach änderbar ist.
    Frage:
    Es würde also nichts oder nur wenig bringen wenn ich den Hohlraum (Gesimsfach) hinter der Top DSB100 einfach von innen mittels Dämmung füllen würde und auf der Innenseite die Nische mittels Dampfbremse und OSB bzw. GK-Platten verschliesse.
    Es würde das Problem vermutlich zeitlich verschieben.....aber nicht beseitigen? Oder hole ich mir damit weiteres Problem an Board?

    vG
    Matt
     
  12. #12 Dietrich von Bern, 02.01.2022
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    Also ich würde nur den Bereich über der Mauer mit Isoliermaterial füllen und darauf sorgfältig eine Dampfbremse innen aufbringen. Um nun den Hohlraum im Gesims (Dachüberstand) zu belüften, wäre es dann sicher möglich, mit einem Messer von unten durch Fugen in der Gesimsverkleidung Schnitte in die Folie zu machen. Damit wäre der Hohlraum ausreichend belüftet, da ja durch die Dampfbremse zwischen den Sparren nur sehr wenig Feuchtigkeit in den Hohlraum gelangt. Es muss eigentlich nur Feuchtigkeit, welche durch oder entlang der Sparren oder durch den Porenbeton nach außen diffundiert, entweichen können. Für den Hohlraum reichen da einzelne "Belüftungslöcher" in möglichst jedem Sparrenfeld.

    Ich kann aber nicht beurteilen, ob nach Anbringen von Löchern oder Schnitten in der Folie noch ein zusätzlicher Schutz nötig wird um z.B. Wespennester zu verhindern. Vielleicht würde Sie das aber an dieser Stelle ohnehin nicht stören, es wird ja sonst auch kaum auf derartigen Schutz geachtet.
     
  13. #13 dekaen, 11.01.2022
    Zuletzt bearbeitet: 11.01.2022
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    Danke für die Ratschläge bisher....da ich sowieso jede Nische von Innen nochmal anpacken muss dachte ich mir den jeweiligen Dämmblock ebenso zu verändern sodass der
    gesamte Hohlraum mit Dämmwolle gefüllt wäre.
    Der User @VollNormal erwähnte dies - jedoch Sie schlugen nur vor exakt den Bereich über der Mauer zu belassen.

    Bekomme ich da irgendwelche anderen Probleme wenn ich nun den Weg von @VollNormal gehe. Also die Nischen komplett mit Dämmstoff fülle, auf der Innenseite dann eine Dampfbremsfolie klebe (klebe ich diese rechts, links oben direkt aufs Holz und unten aufs unverputze Mauerwerk oder an den umlaufenden Ringanker aus Holz?) und die Nische dann mit einer OSB, GK oder Wediplatte verschliesse.
    Im Außenbereich nicht die Folie gänzlich entferne sondern in jedem Gesimsfach ein oder zwei kleine Löcher in die Puren Top DSB 100 mache. Diese kleinen Löcher dann einfach
    mit Fliegengitter abklebe somit keine Insekten reinkommen können.

    Wäre das ein passender Lösungsansatz?

    Ich würde ungern die Folie gänzlich entfernen bzw. direkt nachdem Sie um die Attika gelaufen ist neu zu verkleben. Da ich dann in jedem Gesimsfach auch von außen mir was überlegen muss diesen Dämmstoffblock mit einem OSB-Brett zu verkleiden....
     
  14. #14 VollNormal, 11.01.2022
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    Wichtig ist vor allem, dass die gesamte Breite zwischen den Sparren vollständig und lückenlos gefüllt ist. Die Matten dürfen da gerne etwas drin festklemmen. In der Tiefe reicht der Bereich über der Mauerkrone, bzw falls noch eine Außenwanddämmung geplant ist, um deren Stärke nach aussen überstehend.
     
  15. dekaen

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    Das habe ich verstanden bzw. wird nochmal an den ein oder anderen Stellen kontrolliert. Sieht auf dem Foto nicht so gut aus. Was is aber mit der Dampfbremsfolie. Die kann ich ja nur am Holz verkleben...unten ginge es auch auf dem Mauerwerk aber dazu müsste ich dann statt dem blauen Klebeband von Proclima dann so nen folienkleber nehmen. Oder halt auch auf der Unterseite an das Holz mit Klebeband.
     
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Tauwasser, Schwitzwasser, aufdachgedämmtes Flachdach mit überstehender Attika, Gesimskasten

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