Trotz KWL zu hohe Raumtemperatur

Wir machen es wie folgt:

Bypass ist geöffnet
Tags: Drehzahl 3 von 8, Sole EWT ein. Aussen 30°, Zuluft max 22°C, Raum max 24°C
Nachts: Drehzahl 6 von 8, Sole EWT aus. Aussen 16° Zuluft in der Früh ca 18 °C (Zuleitung läuft ca noch 10m längs in der Erde), Abluft 23 °C

Haus: T8 42,5, zwei Vollgeschosse, wenig Fensterfläche. Die Speichermasse macht enorm viel aus. Aus dauert ca 1 Woche bis man nach Beginn der Schönwetterlage einen Temperaturanstieg spürt. Das Haus kühlt aber auch sehr träge wieder aus.

 

Aber wann haben wir schon mal mehr als 8 Tage Schönwetter? Sowas kenn ich nur von woanders... Aber nicht da wo ich wohne *grmpf*

 

Mich würde mal interessieren welche Materialien und Speichermassen die "Betroffenen" in ihren Häusern haben?

Ich habe in der letzten 30°-Phase mal testweise zwei Tage alle Fenster offen stehen lassen, bis ich eine Innenlufttemperatur von ~28°,29° hatte, danach alle Fenster wieder zu, nach 90 Minuten war ich wieder bei unter 25°. Und das ohne KWL, mit viel Fensterfläche ohne Verschattung, dafür mit vielen, vielen Tonnen Beton und Kalksandstein => ich liebe meine Höhle

 

Wir haben mit unserer KWL die gleiche Problematik, allerdings hat es sich auch bei uns bewährt tagsüber für Verschattung zu sorgen, sowie die KWL auszuschalten oder höchstens auf Stufe 1 zu betreiben (Licht- und Temperatursensor gesteuert). Abends, wenn es draußen wieder kühler wird, werden dann die Fenster geöffnet und die KWL auf höchster Stufe betrieben.
Auf diese Weise schaffen wir es zumindest einen Temperaturunterschied von im Mittel 5°C zu erzielen..., als es jetzt aber die vergangenen Tage deutlich über 30°C hatte sind die Innenraumtemperaturen auch auf Spitze 26°C angestiegen und dies gerade im Schlafzimmer!!!
Bei unseren Nachbarn, ohne KWL, lagen die Temperaturen noch bei verhältnismäßig angenehmen 23-24°C, dafür ist die Luftqualität aber schlechter (stickig). Da fragt man sich, was die bessere Option darstellt

PS: Kalksandstein innen/ Porenbeton außen

 

nö, da Du den Energieeintrag durch die Sonneneinstrahlung vernachlässigst.

Unsere Erfahrung mit heißen Sommer ind KWL findest Du unter: http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?29746-Jura-Haus&p=489160&viewfull=1#post489160

Gruß
Frank Martin

 

Wenn man das liest und selbst gerade in einem überhitzten "Leichtbau" (letzte Woche hatten wir hier über 29° ) sitzt, dann würde es mich natürlich mal interessieren (und wahrscheinlich auch andere), was/wie Du so verbaut hast? Hast Du ausschließlich auf Masse gesetzt und überhaupt keine Verschattung? Kommt bei Dir nicht auch irgendwann der Punkt, an dem sich die ganze Masse aufgeheizt hat und das Haus ebenfalls überhitzt?

 

Ich denke es sind mehrere Faktoren, die erst in Gesamtheit zum Ergebnis führen.

* Aussenwand Porenbeton 42,5 mit λ 0,077 damit nichts rein/rauskommt
* Innenwände KS Plansteine 4DF, 6DF, 8DF mit Rohdichte 1,4 bzw. 1,8 => grade gerechnet, knapp 68 to. im gesamten Haus. Das hört sich viel an, aber bei knapp 300m² Wohn- und Nutzfläche fallen auch nochmal ~33 to. Estrich an.
* "mehr" bringt m.E. die ober(st)e Geschoßdecke aus Stahlbeton, die hat alleine über 40 to., die was abkönnen
* die Fenster haben Ug 0,6, Uf bzw. Uw hab ich grad nicht zur Hand, Vorgabe ans Fensterwerk war aber Uw 1,0
* Verschattung existiert in Form von Fensterläden, welche unmontiert in der Garage liegen . Ansonsten gibts einen Baum, welcher aber nur die Ostseite, und im Sommer auch nur bis ~9:00 beschattet.
* einen geringen Einfluss könnten auch noch die Innenwände (komplett weiß) und die Böden (Großteils sehr hell) haben.
* der Keller, welcher großteils unbeheizt ist, aber innerhalb der gedämmten Gebäudehülle liegt, könnte ebenfalls zum Ausgleich beitragen, da ich hier bei geschlossenen Türen Temperaturschwankungen zwischen 17° und 19° bemerke.
* Und dann muss ich der Fairness halber erwähnen dass das Wetter hier zwar auch durchgehend warm ist, aber gefühlt schon den ganzen Sommer relativ viele Tage mit leichter oder mittlerer Bewölkung waren, in nem gewissen Rahmen war also eine "natürliche" Verschattung gegeben.


Ich warte selbst immer noch darauf dass der Punkt kommt an dem es nur noch nach oben geht, generell steigen die Temperaturen auch in dem Haus an (wie soll es anders sein), aber aktuell (vorgestern) war ich zwischen 18,19 Grad im Keller und 23, vielleicht 24 Grad in den wärmsten Räumen im OG und EG, alle Türen geschlossen und seit Tagen weder stoß- noch kipp gelüftet weil entweder vergessen oder keine Zeit.

=> Aktuell (also quasi jetzt gerade im Moment) wird aussen verputzt, d.h. alle Fenster sind abgeklebt. Ich werd das mal weiter beobachen, wenn ich irgendwann ins Haus reingeh und gegen ne Hitzewand laufe geb ich hier wieder Bescheid

 

Gibt es nicht eine kleine Klimaanlage, welche man in einem 150er- Rohr unterbringen kann ?

 

Hallo!

Vielen Dank für Deine Beschreibung!

Ok, also eher "leichtere" Aussenwände und innen viel Masse. Sicher keine schlechte Idee.

Ja, wäre schön, wenn Du am Ende des Sommers nochmal berichten könntest, würde mich wirklich mal interessieren. Aber keine Angst, Deine Bauweise hat sich in der Hinsicht auch in diesem, eher verregneten Sommer, schonmal bezahlt gemacht. Wir kommen beiden ja aus Bayern (bzw. ich aus Franken ) - soooo unterschiedliche dürfte das Klima da nicht sein. Ich sitze hier tagsüber gerade in einem "relativ" neuen Gebäude (ca. 10 Jahre) mit viel Gipskarton & Mineralwolle und wenig Masse in Decken & Wänden. 2 Tage oberhalb 27-28 Grad reichen aus, um das Haus - trotz penibler Lüftung und Aussenverschattung - gnadenlos zu überhitzen .

Gruß
Peter