Vergleich verklinkerter Maueraufbauten

Diskutiere Vergleich verklinkerter Maueraufbauten im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Guten Morgen zusammen, ich habe schon sehr viel hier im Forum gelesen und viel mitnehmen können, für die folgende Frage habe ich jedoch für mich...

  1. #1 m00re, 27.08.2023
    Zuletzt bearbeitet: 27.08.2023
    m00re

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    Guten Morgen zusammen,

    ich habe schon sehr viel hier im Forum gelesen und viel mitnehmen können, für die folgende Frage habe ich jedoch für mich noch keine stimmige Antwort gefunden. Vielleicht könnt ihr eure Meinung dazu abgeben.

    Fragestellung: welcher Außenwand-Aufbau macht mehr Sinn?
    1. Variante - zweischaliges Mauerwerk: 17,5cm Kalksandstein + 16cm Mineralwolldämmplatte + 10cm (bzw. 11.5cm) Mauerwerk aus Klinker
    2. Variante - monolithisches Mauerwerk: 36,5cm Poroton T7 + 1,8cm Klinkerriemchen
    Zum Kontext:
    • wir sind aktuell in der Planungsphase eines neuen EFH und werden in Kürze das Thema Maueraufbau mit unserem Architekten besprechen. Diesbzgl. wäre ich gern gut vorbereitet, um auf Ausführungen seinerseits direkt reagieren/antworten zu können.
    • das EFH ist teilunterkellert, und wird ein EG sowie OG haben. Abgeschlossen wird mit einem Flachdach.
    • das EFH steht in der Stadt, es bestehen jedoch keine besonderen Schallschutzvorschriften
    • Standort ist die südlichere Rheinebene ("südliche Weinstraße")
    • die Wand soll verklinkert sein
    • finanzielle Aspekte stehen in der Diskussion nicht im Mittelpunkt, beide Varianten sind bezahlbar
    Bewertungskriterien um die es in diesem Thread gehen soll:
    • Hitzeschutz
    • Möglichkeit Pflanzen an der Fassade ranken zu lassen
    • Schallschutz
    • Langlebigkeit / Robustheit
    Wofür würdet ihr euch entscheiden wenn ihr frei wählen könntet, und wieso? Gibt es überhaupt einen nennenswerten Unterschied bzgl. dieser Kriterien?

    Danke im Vorfeld für eure Meinungen und Einschätzungen. Falls ihr weiteren Input benötigt, bitte Melden.

    Im Anhang übrigens noch 2 Screenshots der in Ubakus konfigurierten Aufbauten (sicherlich vereinfacht, Unter-/Außenputze etc sind jetzt nicht berücksichtigt) - für den Fall dass es beim Antworten hilft.
    ubakus-poroton-klinkerriemchen.png ubakus-kalksandstein-mineralwolle-vollklinker.png
     
  2. #2 Gast 85175, 27.08.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Bei deinen Berechnungen hast die Hinterlüftung des zweischaligen Mauerwerks vergessen....

    Wenn das Geld nicht das Thema ist gewinnt das zweischalige Mauerwerk immer, in so ziemlich allen Belangen.

    Und noch was. Wieso man ein Gebäude dem Verfall preisgeben will in dem man Unkraut an der Fassade duldet werde ich ja nie verstehen, das ist abseits des Universums von Leuten mit neumodernem Geltungsdrang einfach nur legale Sachbeschädigung (da am eigenen Eigentum).
     
  3. #3 nordanney, 27.08.2023
    nordanney

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    Ich mag KS wg/des Schallschutzes. Ansonsten nimm den Aufbau, den die Firma immer macht. Ist der Platz eng, dann Variante 2 (bietet mehr Wohnfläche bei denselben Außenmaßen).
    Beide Varianten funktionieren gut. Aber Pflanzen würde ich an keiner Fassade ranken lassen. Dafür gibt es extra Rankhilfen.
    Hinterlüftung macht man heute nicht mehr wie früher.

    Wie wäre es denn mit KS + PUR-Dämmung und dann Klinker? Dann wird die Wand deutlich dünner oder Du kannst eine noch bessere Effizienz erreichen.
     
  4. #4 Gast 85175, 27.08.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Ok, formal betrachtet ist es eine Luftschicht.
     
  5. m00re

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    Danke euch zwei für die Antworten. Prinzipiell könnte man ja auch einen Mix aus beiden Varianten fahren: Kalksandstein + WDVS + Klinkerriemchen. Dann hätte man die Vorteile des schweren KS, eine dünnere Wand als beim zweischaligen Mauerwerk, und trotzdem eine Klinkerfassade. Was haltet ihr von sowas? Ich muss gestehen, mir fällt der Vergleich und die Wahl sehr schwer.

    Das finde ich einen interessanten Kommentar, den unser Architekt in einem ersten kurzen Gespräch zu der Thematik auch aufbrachte. Ist das heute wirklich (noch) so? Ich lese da unterschiedliche Ansichten. Auf zum Beispiel energie-lexikon.info und baunetzwissen.de wird geschrieben dass man heute sehr oft mit einer sog. Kerndämmung und ohne Hohlraum arbeitet. Voraussetzung ist die Verwendung eines Dämmstoffes der hydrophobiert wurde. Das wäre bei Mineralwolle (oder PUR) ja möglich. Aber inwiefern das objektiv geschildert ist kann ich nicht sagen.

    In manchen anderen Artikeln lese ich, dass ein Luft-Hohlraum, durch den Luft strömen kann, im Sommer zur Hitzereduktion beitragen würde. Ist das so? Würdet ihr dem zustimmen?

    Okay, das bringt (mir) etwas Licht in diese Thematik, zu der ich schon unterschiedliches gehört und gelesen habe. Je nachdem welchen Artikel man im Netz liest wird die Berankung als positiv, neutral oder negativ eingestuft. Bei den neutral und positiven Artikel wird geschrieben dass es von der Art der Rankpflanze abhängt, oder dass Schäden nur dann entstehen wenn die Fassade schon nicht mehr intakt ist. Da Neubau und freie Wahl der Pflanze gegeben ist, wären die beiden Kriterien ja erfüllt.

    Nordanney, spannend finde ich deinen Hinweis bzgl. Rankhilfen: macht es für dich einen Unterschied ob die Pflanze ausschließlich am Mauerwerk rankt, oder ob zusätzlich noch Rankhilfen (aus Holz?) an der Wand montiert sind?

    Das wird im Gespräch mit unserem Architekten sicherlich auch ein Thema sein. Prinzipiell hat es aber genügend Platz, und solange der Aufbau unter 50cm bleibt, besteht aus unserer Sicht kein Bedarf auf den letzten Zentimeter zu optimieren.

    Anders gefragt: was wären für euch die Top3 Gründe die für einen zweischaligen Aufbau sprechen, und gegen den monolithischen?

    PS: ich habe explizit keine Artikel verlinkt, da es mir nicht um die spezifischen Artikel geht, und die Diskussion auch nicht abdriften soll.
     
  6. #6 nordanney, 27.08.2023
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    Wenn sie für Dich bei 0mm = Kerndämmung und ohne Öffnungen im Klinker noch immer eine formale Luftschicht ist, dann stimmt ich Dir zu ;-)
    Kann man machen. Dürfte aber die teuerste Variante sein, direkt dahinter kommt die normale Klinkervariante. Finde ich allerdings aufgrund der WDVS-Verwendung nicht optimal.
    So ist es.
    Nein. Da gibt es keine richtigen Luftströme. So etwas findest Du bei einer extra hinterlüfteten Fassade (Vorhangfassade).
    Ja. Weil immer die Gefahr besteht, dass sich die Pflanze irgendwann mal durch Spalten im Fugenmörtel kämpft. Auch wenn das nur selten ist. Aber ich möchte nicht teuer eine schöne Fassade bauen und dann Pflanzen drauf ansiedeln. Mag ist nicht haben:
    upload_2023-8-27_16-58-2.png
    Wobei es auch genügend Möglichkeiten gibt (außer Efeu), die Fassade zu begrünen. Dafür gibt es inzwischen eine nicht mehr zählbare Anzahl an Modulen / Möglichkeiten, um die Fassade grün zu gestalten. Ist natürlich aufwändiger, als einfach ranken zu lassen und sieht klasse aus. Ein vertikaler Garten:
    upload_2023-8-27_17-1-25.png
    Für mich lediglich der Schallschutz. Fast alles, was auf der einen Seite ein Vorteil ist, ist beim anderen Produkt der Nachteil.
    Meine bisherigen eigenen Immobilien waren:
    - Altbau monolithisch ungedämmt
    - Neubau zweischalig mit Hinterlüftung (20mm) und Klinker
    - Neubau zweischalig mit Kerndämmung
    - Neubau KS mit WDVS (ohne Klinkerriemchen - war das OG des davor genannten Neubaus)
    - Altbau mit WDVS
    - Altbau (60er Jahre) mit vorgesetztem Klinker (ohne Luftschicht) und darauf WDVS
    - Altbau (80er Jahre) mit Kerndämmung + Klinker + WDVS (ein Anbau an den v.g. 60er Jahre Bau)

    Ehrliche gesagt habe ich in den jeweiligen Immobilien keinen Unterschied gemerkt (na ja, der Heizungsverbrauch im Altbau ungedämmt war schon hoch...). Und außen war es nur die Optik.
     
  7. #7 Gast 85175, 27.08.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Du hast auf einem WDVS in der Regel keine echten Klinker, sondern irgendwelche seltsamen "Flachverblender", das ist was ganz anderes als eine Vormauerung aus Klinkersteinen...
     
  8. #8 Fabian Weber, 27.08.2023
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    Riemchen sind doch keine echte Alternative zu Klinkern. Das ist doch nur Deko.
     
    Oehmi und VollNormal gefällt das.
  9. m00re

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    Besten Dank an alle für eure Antworten. Die Entscheidung ist getroffen: wir setzen auf ein zweischaliges Mauerwerk, und werden nur dann auf die monolithische Bauweise wechseln wenn unser Architekt, der Statiker, und der Energieberater alle durchgängig davon abraten (wovon ich nicht ausgehe). Aktuell ist unser Architekt etwas skeptisch (er hat noch nie zweischalig gebaut). Er glaubt nicht dass die Kerndämmung der richtige Weg ist (und stattdessen noch 3-4cm Luft-Abstand dazu müssen), und bei den 17,5cm Kalksandstein geht er davon aus das es nicht tragfähig genug ist (was mich sehr wundert) - aber diese Entscheidung überlässt er seinem Statiker, da es nicht seine Kernkompetenz ist.
     
  10. #10 nordanney, 29.08.2023
    nordanney

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    Hat der Architekt studiert oder seinen "Titel" gekauft? Glauben und davon ausgehen sind keine guten Ratgeber beim Hausbau.
     
  11. #11 Tikonteroga, 29.08.2023
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    Hallo,

    ich hatte noch folgende Gedanken:

    Variante 1: Wenn man hier z. B. von innen Löcher ins Mauerwerk bohrt oder Schlitze herstellt, dann beschädigt man ja auch die Dämmung in den Hohlkammern. Dabei entsteht eine bedeutsame Wärmebrücke. Könnte man das wieder instandsetzen?

    Variante 2: Wenn man hier von innen Löcher ins Mauerwerk bohrt oder Schlitze herstellt, dann beschädigt man die Dämmung nicht und der Kalksandstein hat nur einen sehr kleinen Anteil an der Gesamtdämmung. Aber was ist wenn man die Dämmung hinter dem Klinkermauerwerk erneuern oder austauschen müsste, weil z. B. irgendwie Feuchtigkeit in den Zwischenraum gekommen ist?

    Was würde denn gegen ein Massivmauerwerk mit WDVS stattdessen sprechen?
     
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