Vorsicht bei den Fördermitteln

Naja... Heute wäre für dieses Jahr bei der KfW doch sowieso Bewilligungsschluss gewesen, oder irre ich mich da?

 

Lesen und (!!) verstehen:

https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Antragsstopp/

 

Ich hab auch gebaut in der Zeit. Der Unterschied: Baulandpreise. Seinerzeit konnte sich der Durchschnittsverdiener ein Grundstück mit rd. 30 Netto-Monatsgehältern leisten. Da gibts heute noch nicht mal nen halbes für. Na ja und über die Baupreise selbst müssen wir nicht weiter diskutieren...

 

Ich verstehe das schon. Was ich nicht verstehe ist der Aufriss und die reißerischen Schlagzeilen... Zum einen muss man bei öffentlichen Fördermitteln immer damit rechnen, dass die Mittel vor Jahresende erschöpft sein könnten.
Zum anderen hätten für 2023 sowieso nur noch bis zum 15.12 Anträge bewilligt werden können. Man hätte also sowieso bis 2024 abwarten müssen. Das wird aber natürlich nirgendwo erwähnt.

 

... und was noch viel wichtiger ist: Zu dieser Zeit wurde anders gebaut als heute. Ohne Chichi und mit der lediglich notwendigen Größe. Davon abgesehen ist Bauen heute in Relation zu den Einkommen und unter Einbezug der Zinsen noch immer günstig. Es wird erst mit 185qm + Keller für die 2-Personenfamilie inkl. 234 Steckdosen, KNX-Automatisierung, durchgehen große Fensterfronten, Echtholz-Schloßdielen, drei Bädern usw. so teuer.

Dt. Reihenhaus u.a. haben auch heute noch gute Preise im Angebot - aber eben ein Reihenhaus für unter T€ 300 inkl. Grundstück und nicht die Villa im Park.

 

Na Du bist ja gut rauf... 3% Zinsvorteil bei 150 k€ macht im Jahr schlappe 4.500 Euro, im 10 Jahresturn mithin 45.000 Euro. Scheinst ja sehr gut zu verdienen, daß Du sowas mal so eben wegstecken kannst.

Nein, im wesentlichen geht es um Glaubwürdigkeit. Es geht nicht nur um neue Anträge, sondern auch um die, die schon gestellt wurden. Bedeutet nämlich, all diejenigen, die geplant haben, Anfang nächsten Jahres mit dem Bau zu beginnen, können das schon mal getrost vergessen. Aber, wir haben ja Wohnungen genug in Deutschland. War das schon der große Irrtum, als man die 55er eingestampft hat, kommt jetzt der Nächste. Ja, und unser Sonnenkönig vertuscht das denn gerne, indem er es auf unsere Bauministerin schiebt...

In der Zwischenzeit stapeln sich die Wärmepumpen in den Lägern, weil sie keiner braucht. Aus Lieferzeit wird Kurzarbeit und aus Kurzarbeit wird Arbeitslosigkeit. Die Insolvenzen steigen (ok, um einige ist es nicht schade) was aber wiederum für Verdruß bei Anderen sorgt.

Was weiter zu befürchten ist, daß mit einem neuen Programm neuer, weiterer, irrsinniger, Papierkrieg droht und ob die alten BzA`s dann noch Gültigkeit haben?

 

Das wir alle mal wieder geerdet werden müssen, brauchen wir gar nicht drüber zu diskutieren. Erstaunlich ist, die "ältere" Generation hats begriffen. Nur das Junggemüse orientiert sich am Kumpel, der vor 3 Jahren gebaut hat. Wenn ich da ins orangene reinschaue, das ist schon irre, was da für (Größen)Vorstellungen sind.

Reihenhäuser, Doppelhäuser, dafür muß es auch Grundstücke geben. Dumm nur, wenn die Kommune im B-Plan Mindestgrößen vorschreibt, und allein das Grundstück dann Dein halbes Reihenhaus kostet. Und ich rede von Dorf weit abseits der Großstädte...

 

Sofern man in den entsprechenden Gegenden wohnt. Mir ist kein Bauprojekt im Einzugsbereich von Konstanz bekannt, bei dem man für 300k (oder auch einen ordentlichen Aufschlag mehr) ein Reihenhäuschen bekäme. Das einzige, was die Portale ausspucken, sind "Traumhäuser in Seenähe" mit "Preis auf Anfrage", eine Ladung Alibi-Inserate von Allkauf und ein Reihenhaus von 1979 in Moos, Effizienzklasse G und gerade mal 55qm Wohnfläche, was den Preis dann zu stolzen 5300€/qm normalisiert

 

Was sind "entsprechende" Gegenden? Natürlich wird es bei teureren Lagen/Metropolen auch teurer.
Nimm Wutösching als etwas weiter entfernt - da sind es ab T€ 360 für 145qm Haus inkl. Grundstück. In den teurerem Lagen wie Fürth, Leverkusen, Bonn oder Geesthacht (Hamburg) liegst Du bei denen bei ab T€ 4400-450 (jeweils 145qm-Häuser). Und das Ende der Fahnenstange ist in den (für das Käuferklientel) Toplagen bei T€ 600 erreicht. Die Preise siehst Du aber nur selten.
Ja, Du wohnst dann natürlich nicht in der Top-Lage - aber "man" ist ja heute verwöhnt. Hatte ich auch geschrieben. In Zeiten von kostenlosem Geld war das auch für alle problemlos bezahlbar.

Problem sind die fehlenden Grundstücke für bezahlbaren Wohnraum, die Rahmenbedingungen (B-Pläne) und die noch immer viel zu große Nachfrage nach Neubauten. Es ist noch immer wahnsinnig viel Geld im Markt.

Und damit komme ich auf meine Aussage zurück:

In Konstanz bekommst Du T€ 600 ohne Probleme für den Neubau - die Nachfrage ist aber auch da.

 

Früher kostete die Bild auch nur 10 Pfennig.

In der Zwischenzeit ist die MwSt bei 19%, Grunderwerbssteuer bei 6,5%, Blowerdoortest, Dichtigkeitsprüfung, Gerüst für Arbeitsschutz, kein Bodengutachten etc. weniger netto vom Brutto allgemein, höhere Grundsteuern, der Liter Diesel...
Äpfel und Birnen halt.

 

Das ist nicht nur "weiter entfernt", das hat nichts mehr miteinander zu tun. Nach Konstanz sind es 1h15 ohne Verkehr, da ist es geschickter, wie wir, hinter Stockach zu ziehen. In der Lage orientiert man sich eher nach Schaffhausen (ca. halbe Stunde). Weiter in die Schweiz rein ist aber dann schon echt weit, Winterthur oder Zürich sind eine Stunde plus Verkehr. Zu weit, wenn man das regelmäßig fahren muss.

Aber nicht mehr als eine 3-Zimmer-Wohnung auf 80qm. Reihenhaus gibt es zu dem Preis nicht.
Konstanz zeigt ja auch die Problematik sehr schön auf. Fehlgeleitete Stadtentwicklung, die von Nachverdichtung träumt, die nicht in dem Maß möglich ist, wie sie nötig wäre. Der Hafner wird seit Ewigkeiten geplant und kommt nicht in die Pötte, gleichzeitig müsste man eigentlich noch 2 weitere Stadtteile entwickeln, um die Nachfrage zu befriedigen. Dann gibt es Bürgermeisterkandidaten, die sogar das nicht wollen (und der kam sogar in die Stichwahl...hirnlos rot verfängt halt bei Studenten). Der Seehas erweitert den Einzugsbereich ein bisschen, ist aber notorisch voll und fällt bei 20cm Schnee auch gerne mal für eine Woche aus. Ohnehin können die Gemeinden entlang der Linie kaum den erforderlichen Wohnraum schaffen. Da man den Leuten keinen Wohnraum in Rad- oder ÖV-Reichweite geschaffen hat, wird eben mit dem Auto gependelt. Hier hat man sich so lange der Realität auf der B33 verweigert, bis gar nichts mehr ging. Und hat jetzt zu allem Überfluss auch noch 15 Jahre lang Großbaustelle für läppische 10 Kilometer. Deutschlandtempo eben. Es ist einfach, den Leuten zu hohe Ansprüche vorzuwerfen und bei manchen sind die sicherlich das Problem. Aber selbst mit geringeren Ansprüchen geht in vielen Gegenden nichts zu bezahlbaren Preisen, wenn man jeden Tag in Präsenz auf der Arbeit sein muss.

 

Ihr versteht mich alle falsch - es gibt nicht die Häuser für den Preis, sondern genug Menschen, die das Geld dafür bereit sind auszugeben

 

Der Bodensee steigt aufgrund der Gletscherschmelze und Konstanz steht kurz vor dem Untergang. Die Tage wurden welche verurteilt, die sich mal festgeklebt haben...nicht dass das im Schweizerstau einen Unterschied machen würde und Konstanzer meiden die Altstadt ohnehin mit dem Auto. Notstand war auch kürzlich wegen 20cm Schnee. Für eine Woche vom deutschen Bahnnetz abgekoppelt, außerdem diverse Straßen gesperrt. Den fehlenden Winterdienst würde ich ja gerne auf die proaktive Vorbereitung zur Erderwärmung schieben...dummerweise war das vor 15 Jahren nicht anders. Da war man auch nie auf Schnee eingerichtet, obwohl so grob jedes zweite Jahr doch ein größerer Schneefall kam. Ansonsten halt das übliche...man verdrängt normale Leute aus der Stadt und jammert hinterher, dass mit dem Auto eingependelt wird. Aber mir solls bald egal sein, Ende Januar ist das Kapitel auch den letzten Tag pro Woche abgeschlossen. Dann können die noch 10 oder 15 Jahre an der B33 bauen, von der autofreien Stadt träumen (weil die Schweizer von hinter Zürich das so mitspielen) und Wohnraum perfekt ökologisch irgendwann kurz nach Fertigstellung der B33 anstreben...

 

Stand heute soll die BEG - Regelung für 2024 am 29.12.2023 im Bundesanzeiger veröffentlicht werden: Grundförderung 30%, Geschwindigkeitsbonus 20%.

Bleibt es dabei kann danach sofort die Förderung für 2024 beantragt werden.

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

 

Wichtig(er) ist, dass Anträge überhaupt möglich sind und es weiterhin Forderungen gibt. Dies wurde nach dem Crash angezweifelt.