Wärmepumpe zu stark ausgelegt & ineffizient -> Baumangel und was tun?

Diskutiere Wärmepumpe zu stark ausgelegt & ineffizient -> Baumangel und was tun? im Baumurks in Wort und Bild Forum im Bereich Rund um den Bau; Liebe Bauexperten, ich bin schon seit Einzug in unseren Neubau äußert unzufrieden, was den Stromverbrauch unsere Luft-Wasser Wärmepumpe (Vitocal...

  1. JoHan

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    Liebe Bauexperten,

    ich bin schon seit Einzug in unseren Neubau äußert unzufrieden, was den Stromverbrauch unsere Luft-Wasser Wärmepumpe (Vitocal 222-S) betrifft, wenn ich das mit Erfahrungen von einigen anderen Bauherren im Bekanntenkreis vergleiche. Wir haben in unserer KfW40 DHH mit ca. 170qm beheizter Fläche mit FBH einen Verbrauch von ca. 4400 - 4600 kWh in den ersten beiden Heizperioden und das obwohl wir es mit der Temperatur nicht übertreiben (ca. 22°C in den Wohnräumen).

    Ich dachte hier lange an eine Einstellungssache, bin aber beim optimieren nicht weitergekommen. Freunde mit Häusern ähnlichen Standards brauchen nur knapp die Hälfte --> irgendwas muss bei mir nicht stimmen. Hydraulischer Abgleich wurde gemacht, so viel kann also auch nicht falsch sein.

    Ein befreundeter Heizungsbauer im Ruhestand, der sich etwas mit der Materie auskennt, hat mich nun kürzlich erschreckenderweise darauf hingewiesen, dass meine Wärmepumpe ein paar Nummern zu groß sein könnte in Bezug auf die Heizlast meines Gebäudes. Die Heizlast kenne ich nicht genau, aber die Vitocal 200-S moduliert offenbar zwischen 6.0 und 14.6 kWh und das scheint wohl deutlich zu viel für das Haus.

    Ist das ein Mangel, den ich beim Bauträger reklamieren sollte? Was kann man tun, um die Wärmepumpe effizient zu bekommen? Ich denke mir so wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben.
     
  2. #2 Fabian Weber, 11.01.2024
    Fabian Weber

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    Ja das ist meiner Meinung nach ein Mangel, weil die Heizlast Deines Gebäudes gerade mal um die 6KW sein wird.

    Das heißt, dass die Wärmepumpe die zugesagte Eigenschaft der Modulation gar nicht erfüllen kann.

    Allerdings wäre das juristisches Neuland, denn bisher kenne ich noch niemanden, der deswegen vor Gericht gezogen wäre.

    Da kommen dann auch immer gleich recht viele Schwachsinnsargumente vom Heizungsbauer, wie z.B. der Puffer wäre ja gut, wenn Warmwasser gemacht wird kann nicht geheizt werden, die Abschaltung des Stromanbieters muss berücksichtigt werden etc.

    Sowas beeindruckt dann den Richter und da muss man dann schon ganz fit sein, um da gegenzuhalten.

    Ich empfehle Dir den Umzug ins rosa Forum (Haustechnikdialog.de), da sitzen die absoluten Experten zu Deinem Thema.

    Und die bekommen bestimmt auch Deine Anlage, so wie sie ist noch optimiert.

    Kurze Frage?

    Gibts einen parallelpuffer/hydraulische Weiche?

    Sind alle Err voll offen?

    Gibt’s ein Überströmventil und ist das auch weit genug geschlossen?
     
  3. #3 nordanney, 11.01.2024
    nordanney

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    Jeweils oder zusammen?
    Moduliert bis 2,7 kW Wärmeleistung runter.
    Boah. Schwierig. Der Bauträger sichert dir ja keinen Verbrauch zu, sondern eine funktionierende Heizung nach den Regeln der Technik. Und bis zu 2,7kW runter modulieren erachte ich zunächst als vertragskonform.
    Anderes Forum und oder mehr Infos zur Anlage.

    P.S. Ich finde es auch eine Katastrophe, was für eine WP dir hingestellt wurde. Zu teuer und nicht fürs Haus passend.
     
  4. #4 Deliverer, 11.01.2024
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    Als Sofortmaßnahme: Stell reichlich Sperrzeiten ein, in denen die WP nicht laufen soll. Für den Anfang zwei Stunden an, vier Stunden aus, zwei an vier aus usw. bei um die null grad +-5. Darüber die Sperrzeiten verlängern, darunter verkürzen.

    Dann lies dich ein bisschen schlau, wie man den hydraulischen Abgleich selber macht. Dann alle Raumventile immer voll auf und abgleichen.
    Während der Maßnahmen kontrollierst Du täglich die Takte damit du ein Gefühl dafür bekommst, wo die Reise hingeht.
     
  5. #5 driver55, 11.01.2024
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    Sehe ich auch so. Quasi alles im Butter.
    )So viel Ahnung scheint der Herr im Ruhestand dann doch nicht zu haben.)
    Da muss man eher mal die Heizkreise, Anzahl, Längen, Durchflüsse etc. checken.
    WW-Verbrauch? Pufferspeicher vorhanden?
     
  6. #6 Fabian Weber, 11.01.2024
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    Wieso denn jetzt 2,7?
     
  7. #7 Fridolin77, 11.01.2024
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    Die gibt es in zig Leistungsstufen:

    C04 bis C010. Da hat sie dann als Modulationsbreite von 2,4 - 4,2kW und 5,5-12,6kW

    Da fehlt also die wichtigste Angabe...
     
  8. JoHan

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    Erst mal danke für eure Antworten!

    Ich glaube in meinem ersten Beitrag hat sich einmal ein Fehler eingeschlichen. Meine 222-S AWBT-E-AC 221.C10 moduliert scheinbar zwischen 5.5 und 12.6 kWh. Sorry, für die Verwirrung, habe da scheinbar zunächst die falschen Werte nachgeschaut. Macht das Sinn oder ist das trotzdem kompletter Quatsch für mein Haus?

    Bei milderem Winterwetter oder herbstlichen Wetter (also sagen wir > 5°) merke ich übrigens schon, dass die Pumpe mehrfach am Tag ein- und ausschaltet. Im Mittel sind es 5 - 8 Starts am Tag, sofern man der ViCare App glauben schenken kann und ich habe das auch das als Teilursache für die schlechten Ergebnisse im Verdacht. Sie läuft dann meist auch nicht sehr lange (oft nur so 30 - 60 Minuten). Wäre es da nicht besser, wenn diese einfach mal 4 - 5 Stunden durchlaufen würde und dann einfach für den Rest des Tages abschalten würde, statt ständig an und aus zu gehen?

    Im Handbuch von Viessmann zu der Anlage, das ich jetzt bei meinen Optimierungsversuchen auch schon etwas studiert habe, steht auch, dass diese um 80% gegenüber der Heizlast kleiner zu dimensionieren ist. Meint ihr das hat man berücksichtigt oder ist hier Murks passiert?

    Ich versuche mal alle von euch angefragten Parameter zu beantworten, sofern ich die Details kenne:
    - Parallelpuffer --> bin mir nicht sicher, was gemeint ist, aber ich habe einen 300 l Puffer für Warmwasser und einen 46 l Puffer für Heizung
    - Hydraulische Weiche vorhanden? --> leider keine Ahnung (woran erkennt man das?)
    - Alle EER offen? --> ja außer im Schlafzimmer und das schon seit fast 2 Jahren
    - Überströmventil vorhanden? --> leider keine Ahnung (woran erkennt man das?)
    - WW-Verbrauch? --> Meine ViCare App zeigt mir für die letzte Woche 31.1 kWh für WW und 77.6 kWh für Heizen (jeweils Stromverbrauch) an bei Temperaturen zwischen 5 - 10°C außer am Wochenende (da 0 - 5°C).
    - Beheizte Fläche: 170 qm nur für unsere DHH des Doppelhauses
     
  9. #9 Fabian Weber, 11.01.2024
    Fabian Weber

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    Wenn die Leistung erst bei 5,5kW beginnt und Viessman selbst sagt, dass die WP auf 80% ausgelegt werden soll, dann ist die WP viel zu groß.

    Deine Heizlast dürfte ca. 6KW sein.

    Die Heizlastberechnung müsstest Du eigentlich haben.
     
  10. #10 Gast 85175, 12.01.2024
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    MAl für mich, gibts da irgendwo einen Wärmemengenzähler? Also wieviel Wärme hat die WP produziert?
     
  11. #11 Holzhaus61, 12.01.2024
    Holzhaus61

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    Also ne 40er(!) DHH , wenn die 6 kW Heizlast hat, läuft irgendwas falsch. Bei Minus 12 liegt die incl. WW bei 3,7 kW (jetzt mal pauschal durchgelaufen, ohne Besonderheiten wie Zugspitze oder so). Da weisst Du, wo Dein Problem ist. Wenn KWL wirds noch weniger. Wie gesagt, Norm, ohne Besonderheiten.
     
    Oehmi, nordanney und Fabian Weber gefällt das.
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