Was haltet ihr von meinem Heizungs-Sanierungsplan? Altes EFH.

Diskutiere Was haltet ihr von meinem Heizungs-Sanierungsplan? Altes EFH. im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo liebe Leute, wir haben ein freistehendes EFH gekauft aus Ende 50er Jahre, Anbau Ende 60er. Momentan ist eine Ölheizung aus 1991 verbaut....

  1. #1 MaxPower190, 17.02.2024
    MaxPower190

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    Hallo liebe Leute,

    wir haben ein freistehendes EFH gekauft aus Ende 50er Jahre, Anbau Ende 60er. Momentan ist eine Ölheizung aus 1991 verbaut. Diese muss ja per Gesetz 2 Jahre nach Eigentumsübergang raus. Ich hätte per se auch nichts gegen eine neue Ölheizung gehabt, nun soll es aber doch eine Wärmepumpe werden. Da der U-Wert der Wände "OK" ist, die Fenster alle immerhin doppelverglast und das Dach vor 20 Jahren samt Dämmung komplett neu kam ist meine Hoffnung da, dass in diesem Haus eine WP wirtschaftlich laufen wird. Aus Kostengründen wollen wir alles, was uns möglich und was noch vertretbar ist, selber machen. Mein Plan ist folgender:

    1. Ich lasse von Ingenieurbüro Heckmann eine Heizlastberechnung nach DIN12831 für mein Haus durchführen (habe ich gutes von gehört), suche nach dem Ergebnis dann eine Wärmepumpe aus. Ander würde es ja, meines Wissens, ein lokaler Heizungsbetrieb auch nicht machen. Zudem lasse ich dort auch einen grundrissbezogenen Verlegeplan für die FBH-Rohre erstellen. Aus diesem geht auch die Position der Heizkreisverteiler hervor.

    2. Ich mache direkt nach Übergabe eine Probebohrung auf beiden Stockwerken. Ist der Estrich ausreichend dick, fräse ich die Nuten mit einem Leihgerät ein und installiere die Rohre und Heizkreisverteiler. Ist er nicht ausreichend dick kloppen wir ihn komplett raus, kaufen ein Noppensystem und lassen den Estrich darüber neu eingießen. Nun erfolgt er komplette sonstige Innenausbau, ohne, dass ein Tropfen Wasser durch die Fußbodenheizung geflossen ist.


    Nebenbei bemerkt: 1 km Rohr, zwei 6-Fach Heizkreisverteiler und etwas Zubehör kosten im Netz etwa 1000 €. Eine Wärmepumpe kostet 6000 €. Natürlich kommen da noch viele Kleinteile wie Rohre und Leitungen, el. Anschluss der Wärmepumpe, ggf. ein Pufferspeicher und einige Arbeitsstunden hinzu. Warmwasserbereitung ist hier auch noch nicht mit eingebunden. Aber oft lese ich, dass der Einbau einer Wärmepumpe 25 - 30k kostet. Wie kommt das? Übersehe ich etwas?


    3. Ich installiere eine Brauchwasser-Wärmepumpe (kostet 2000 €) im Keller und verrohre diese entsprechend im Haus in die Küche und die beiden Bäder. Die Ölheizung wird danach vom Brauchwassersystem getrennt (wo ich noch nicht so recht weiß, wie das praktisch funktionieren wird, aber mal sehen). Die Ölheizung läuft dann noch mindestens ein Jahr weiter und heizt das Haus. Parallel dazu baue ich die Wärmepumpen-Infrastruktur auf (Verbindung WP zu den Heizkreisverteilern, ggf. Pufferspeicher) und bringe sie mit Hilfe eines Heizungsspezialisten zum Laufen.


    Nun bitte ich euch, auf meine naiven Vorstellungen einzufeuern und mir schonungslos mitzuteilen, wo ich wahrscheinlich an Grenzen stoßen werde und wo ich auf jeden Fall besser gleich anders plane. Ich bin für jeden Kommentar dankbar.
     
  2. #2 Deliverer, 17.02.2024
    Deliverer

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    Das klingt doch ziemlich vernünftig. Die BWWP ist nach installation der WP allerdings überflüssig. Warum genau machst Du den Umweg?

    Die hohen Preise für Wärmepumpen setzen sich aus Förderungsmitnahme, hoher Nachfrage, Unwissenheit und Unsicherheit zusammen. Natürlich ist ein einfacher Tausch Therme zu WP niemals mehr als 10.000,-€ wert. Anders sieht es natürlich aus, wenn noch alle Heizflächen neu geschaffen werden und riesen Puffer plus falsche Wärmepumpen verbaut werden. Dann wirds durchaus auch mal teurer. Aber dein Plan vermeidet das.

    Check auch noch die Flow30-Regeln!
     
  3. #3 MaxPower190, 18.02.2024
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    Danke für deinen ermutigenden Beitrag.

    Zu meiner Motivation, separat eine BWWP zu schalten: Bei einer WP ist ja eine niedrige Vorlauftemperatur wichtig. Vielleicht würden bei unserem Haus 45°C ausreichen, Spülen wollen wir aber mit 55°C. Dann würde die WP ja in meiner Vorstellung dauerhaft unnötig stark das Wasser heizen. Zudem könnte die WP mit der zusätzlichen BWWP den ganzen Sommer über komplett ausgeschaltet bleiben, was strom spart und sie länger halten lässt. Und: Die Installation von einer Sache nach der Anderen erscheint mir als Eigenleister einfacher, als dass auf ein Mal "Alles" laufen muss.

    Die Flow30-Regeln finde ich gut.
     
  4. #4 Tikonteroga, 18.02.2024
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    Sie müsste aber nur raus, wenn sie kein Niedertemperatur- oder Brennwertkessel ist? Wurde das geklärt?

    Quelle: § 72 GEG - Einzelnorm

    Lässt sich ohne Probebohrung irgendwie feststellen wie hoch der aktuelle Fußbodenaufbau von Oberkante der Rohdecke bis zur Oberkante des Fußbodenbelags ist (z. B. Geschosshöhe - Rohdecke - Putz auf Rohdecke - lichte Höhe der Räume)?
     
  5. #5 Deliverer, 18.02.2024
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    Das macht sie ja nur einmal am Tag und nicht dauerhaft. Und die 55° schaffen aktuelle R290-Monoblöcke mit links. Die gehen auf 70° wenn nötig. Der Teil ist also eher kein Problem.

    Das mit der Haltbarkeit kann stimmen. Wobei es für Kompressoren auch nicht so richtig gut ist, wenn sie lange stehen. Ob es sich rechnet ist letztlich wahrscheinlich Glücksspiel.
    BWWP haben noch zwei Vorteile: ein trockener Keller ist garantiert und durch die geringere Leistung nutzen sie mit höherer Wahrscheinlichkeit mehr PV-Strom als die große Schwester, die nach ner halben Stunde vollgas schon fertig ist.
     
  6. #6 nordanney, 18.02.2024
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    Nur wenn nicht Brennwert/Niedertemperatur.
    Habe ich auch schon mehrfach machen lassen. Gib ihm aber bitte genau durch, was Du möchtest - also auch gewünschte Innentemperaturen.
    Der macht Dir eine komplette Planung inkl. WP-Auslegung und Verlegeplan. Funktioniert hervorragend. Lass Dir direkt das für die Beantragung der Befreiung der ERR nötige Schriftstück ausstellen.
    Bitte immer - sofern machbar - Estrich neu machen. Gibt Dir den Vorteil der engeren Verlegung. Mit 5cm Verlegeabstand bekommst Du fast alles mit richtig niedrigen Vorlauftemperaturen auf ordentliche Raumtemperaturen. Und Estrich rausmachen dauert einen Samstag (und benötigt Vorschlaghammer und bestenfalls Freunde).
    Nebenbei bemerkt: Wenn Du von Heckmann alles bekommen hast, kaufst Du bei rjtec die Panasonic WP inkl. hervorragender Beratung / Einbauunterstützung etc. und machst das selbst
    Wie es kommt, dass Fachfirmen so viel dafür verlangen? Weil das am Markt aktuell noch durchsetzbar ist.
    Doppelarbeit. Direkt die WP inkl. WW-Bereitung. Außer, - ja warum eigentlich. Wüsste jetzt keinen Grund, nicht direkt beides richtig zu machen. Pufferspeicher brauchst Du übrigens nicht.
    WP heizt das Brauchwasser nur im Speicher bei Bedarf auf (übrigens kann man auch mit 50 Grad spülen und die Spülmaschine für den Großteil nutzen). Und die BWWP macht nichts anderes, ist ja auch eine WP. Also zwei Wärmepumpen.
    Die "normale" WP bleibt ja auch im Sommer aus. Schaltet sich nur bei Bedarf - alle 1-2 Tage je nach Wasserverbrauch und Speichergröße ein. Und glaubst Du wirklich, dass die BWWP weniger Strom verbraucht? Nach dem Motto - ich mach die Küchenlampe im Sommer nicht an, sondern dafür die Wohnzimmerlampe. Spart Strom...
    Die wenigen zusätzlichen Kompressorstarts für WW gehen bei 127.345 Start fürs Heizen in den nächsten 15,5 Jahren einfach unter. Eine zusätzliche BWWP macht nur eins - zusätzliche Kosten produzieren (bei der Anschaffung).
    Bei der Installation der WP bedarf es nur eines 3-Wege-Ventils und zwei weiteren Leitungen zum Warmwasserspeicher. Ansonsten ist es kein zusätzlicher Aufwand.
     
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  7. #7 Fabian Weber, 18.02.2024
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    Wozu denn der Pufferspeicher?
    Warum nicht Warmwasser auch über die Wärmepumpe, das ist doch der normale Weg?!

    Panasonic Monoblock zur Eigeninstallation wurde ja schon genannt.
     
  8. #8 Gast 85175, 19.02.2024
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Die Staatsquote beträgt im Handwerk um die 50%, also bei 30.000€ Rechnungsbetrag gingen praktisch sofort 15.000€ an den Staat). Schon das ersparst Du dir fast vollständig (bis auf das bisschen MWSt der Zukaufteile).

    Dann arbeitet dein einziger Mitarbeiter auch noch für einen Nettolohn von Null, er will keinen einzigen Tag bezahlten Urlaub von dir, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, der Depp kommt sogar noch im eigenen Privatwagen auf die Baustelle und kauft sich sein Werkzeug und seine Arbeitskleidung selbst und zahlt auch noch sein Geschäftshandy selbst. Das ist auch der Grund weshalb Du keine Werkstatt und kein Lager brauchst, weil da gäbe es ja eh nix was man da hin tun könnte.

    Den Steuerberater und die Buchhaltung ersparst Du dir auch gleich komplett, der Platz in deiner Hauptverwaltung würde für sowas ja auch nicht reichen.

    Eine Sicherheitsunterweisung hatte dein einziger Mitarbeiter bisher genau so wenig, wie Du mit einem kostenlosen Angebot, einer Auftragsbestätigung samt Widerrufbelehrung und ein paar Werbegeschenken eingedeckt werden musstest.

    Bei der Berufsgenossenschaft hast Glück, Du als selbermachender Bauherr gehörst zu den Wenigen, denen es erlaubt ist sich bei der Arbeit selbst umzubringen (bringst Du einen anderen um, bist trotzdem dran).

    Deine Beiträge Kammerbeiträge sind genau so hoch wie die Kosten deiner betrieblichen Haftpflicht und die deiner betrieblichen GEZ.

    Dein Zahlungsausfallsrisiko ist Null, ebenso die Kosten für Bürgschaften, etc…

    Einen Steuerprüfer oder Prüfer der Sozialversicherung kennst Du nur aus dem Fernsehen, genau so den Zoll, die Berufsgenossenschaft, die SoKa-Bau, das statistische Landesamt, die untere Umweltbehörde, die kommunale Gewerbeaufsicht und die untere Baurechtsbehörde.

    Wie Du das mit der neumodernen Erfassung der Arbeitszeit machen sollst, braucht Dich genau so wenig interessieren, wie welcher Verbandskasten zu welcher Tätigkeit gehört, ob der jeweilige Mitarbeiter die richtige Schulung zum richtigen Verbandskasten hatte und ob das Verlängerungskabel jetzt aus Sicherheitsgründen aus Spezialkunststoff und Neonfarben sein muss, oder ob es die schwere Gummischlauchleitung in schwarz auch tut.

    So ungefähr ist das mit dem, was Du vielleicht noch alles vergessen hast… Zugegeben, an vieles davon musst Du zwar wirklich nicht denken, aber infantil ist die Frage halt doch.
     
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  9. #9 chris84, 19.02.2024
    chris84

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    Grundsätzlich ist es wenig sinnvoll, nur zum spülen einen Wasservorrat von vielleicht 200l auf 55°C vorzuhalten.
    Entweder Nacherhitzung per DLE in der Küche, oder Untertischspeicher oder Wasserkocher sind da deutlich effizienter.
    Am effizientesten ist aber die Spülmaschine, dann tut es in der Küche auch Kaltwasser.
     
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