Wasser im Dach - Ursache nicht eindeutig

Diskutiere Wasser im Dach - Ursache nicht eindeutig im Dach Forum im Bereich Neubau; Ich wende mich an euch, da ich mit einem Problem bezüglich Wassereintritt in meinem Dach konfrontiert bin und hoffe auf eure Fachkenntnisse und...

  1. #1 parvarco, 16.11.2023
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    Ich wende mich an euch, da ich mit einem Problem bezüglich Wassereintritt in meinem Dach konfrontiert bin und hoffe auf eure Fachkenntnisse und Erfahrungen.

    Beschreibung des Problems:
    In meinem Anbau ( Neubau 2022 ) gab es einen Wassereintritt im Dachbereich. Dies kann sowohl von Kondenswasser als auch von Regenwasser herrühren. Nach meiner Einschätzung könnte es sich um Kondenswasser handeln, aber ich bin kein Experte und hoffe auf eure Unterstützung, um die Ursache zu identifizieren.

    Vorgeschichte:
    Der Anbau besteht aus zwei Räumen und wurde ab Oktober 2022 errichtet. Die Räume sind etwa gleich groß.
    Die Wände wurden aus Porenbeton gemauert. Zum bestehenden Haus wurde auch eine Wand gemauert. Haus und Anbau sind nur am Dach verbunden.
    Das Dach aus Sparren und OSB-Platten ( ohne Konterlattung und ohne Unterspannbahn ) wurde im November 2022 fertiggestellt und mit einer Nagelbahn abgedichtet. Das Dach ist von unten über den Dachkasten belüftet. Der Anbau wurde über den Winter nicht weiter gemacht und es waren die ganze Zeit über trotz Nagelbahn keine Feuchtigkeit oder Wasser im Raum oder an der Decke zu finden.
    Im Februar 2023 bis März 2023 wurde die Decke im Anbau durch die Baufirma zugemacht (Trockenbau).
    Es wurde also zusätzlich zum vorhanden Dach, bestehend aus Dachbahn, OSB und Sparren, die Dämmung und die Dampfsperrfolie (blau) eingebaut. Es wurden dann noch die Wände verputzt und Ende Frühjahr die Bitumenoberlage geschweißt.
    Die Decke wurde dann von mir mehrfach gespachtelt und geschliffen. Dabei merkte ich schon, je wärmer es draußen wurde, desto schlechter wurde das Raumklima.
    Etwa Anfang Juli 2023 wollte ich dann mit dem Verspachteln der Wände beginnen und es lief Wasser aus der Decke die Wand herunter.
    Das Wasser hat sich auf der blauen Folie gesammelt und ist dann irgendwann herausgelaufen. Starken Regen hatte es da seit Wochen nicht mehr gegeben.

    Mein bisheriges Vorgehen:
    Die Decke über dem Wasseraustritt habe ich geöffnet. Dort war alles nass.
    Ich habe die Baufirma kontaktiert, die eine erste Untersuchung durchgeführt hat. Die bisherige Meinung der Baufirma lautet es könnte Regenwasser oder Baufeuchte sein.
    Eine nicht gut verarbeitete Vertikalnaht in der Bitumenbahn, wurde zur Ursache erklärt und nachgeschweißt.
    Ich habe dann mal den Dachaufbau in Frage gestellt und wurde abgewürgt.
    Statt abzuwarten bis die Baufirma weitermacht, habe ich die Decke in der Spitze und an weiteren Stellen unten zur Wand aufgemacht. Es war überall nass, Wasser lief teilweise heraus und in der Spitze war alles feucht und schwarz. Alles roch muffig. In beiden Räumen!
    Die Dämmung habe ich an diesen Stellen herausgenommen.
    Trotz regelmäßigem Lüften, wurde es warmen Tagen immer sehr stickig in den Räumen, wie in einem Tropenhaus. Dies kann sicher an der teilweise fehlenden Dämmung liegen. Die Luftfeuchte war bei über 70%.

    Im September wurde dann ein Bautrockner bereitgestellt. Diesen habe ich dann immer drei Tage pro Raum genutzt und die Luftfeuchtigkeit war dann bei 30%. Der Bautrockner hat auch keine Flüssigkeit mehr gesammelt.
    Immer wenn ein Raum trocken war, habe ich gewechselt. Der zweite Raum hatte dann nach 2 Tagen wieder eine Luftfeuchtigkeit von über 70%.


    Nun möchte die Baufirma die Decke wieder zu machen.

    Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sich dann nicht wieder Wasser sammelt, da die Dämmung ja in den
    Sparren wie in Kästen liegt und nur von unten belüftet wird. Spätestens im Sommer, wenn die Dachtemperatur zum Abend sehr hoch ist und die OSB-Platte von oben schnell abkühlt, wo geht dann die im Dach stehende Luftfeuchtigkeit hin, wenn die warme Luft abkühlt?
    Kann mir leider nicht vorstellen, dass die Luftfeuchtigkeit nach unten ablüftet bevor diese kondensiert.

    Luftfeuchtigkeit im Raum ist nach wie vor über 70%.

    Ist der Dachaufbau in Ordnung und kann das Dach so wieder zugemacht werden?


    Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung!

    Mit freundlichen Grüßen,

    Parvarco



    IMG_20230727_203551.jpg

    IMG_20230728_180453.jpg
    IMG_20230725_125806_marker.jpg
    AIMG_20230719_124737.jpg Dachseite.png IMG_20230727_203908.jpg AnbauGebäude.png Dachvonoben.png Dachaufbau.png
    IMG_1467.jpeg
     
  2. #2 Gast 85175, 17.11.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Jojo… Meine Meinung ist, das ist einfach nur ein Mangel den die beheben müssen.

    Das ist doch albern. Wie sollen die dich abwürgen, wenn Du denen einen Brief schreibst? Wenn Du den rechnerischen Nachweis zum Wärme- und Feuchteschutz anforderst, dann müssen die dir das schicken. Dazu muss man noch nichts „in Frage stellen“, sondern nur zur Übergabe der rechnerischen Nachweise auffordern.

    Wie auch immer, den Dachaufbau den Du da gezeichnet hast ist wegen der fehlenden Hinterlüftung äußerst verdächtig. Auf den Bildern könnte man meinen die Dampfbremse sei außen herum nicht sauber befestigt, auf dem einen Bild sieht man hinten im Sparrenfelder irgendeinen Hohlraum der verdächtig aussieht… Das ist alles generell verdächtig, da muss man sich Punkt für Pinkt genau ansehen. Erst einmal ob der Aufbau so überhaupt auch nur rechnerisch funktioniert und dann auch ob das alles ordentlich „dicht“ gemacht wurde…
     
  3. #3 petra345, 17.11.2023
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    Wenn Räumlichkeiten im Dachraum bestehen, die von unten "belüftet" sind ist vermutlich die Ursache gefunden.
    Warme Luft kann durch die "Belüftungsöffnungen" aufsteigen und oben abkühlen. Dabei fällt, vor allem in der kalten Jahreszeit, Wasser aus und durchfeuchtet den ganzen Raum.
    Eine Rechnung erübrigt sich bei einer solchen Fehlkostruktion bereits.
     
  4. BaUT

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  5. #5 parvarco, 20.11.2023
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    Vielen Dank für die guten Hinweise.
    Ich habe mal gerechnet:
    - Der Bau kondensiert im Rahmen der Vorgaben
    - Der Bau kann gut durchtrocknen
    - Die Trocknungsreserve ist viel zu gering. ( DIN 68800-2 ) Deswegen wird der Feuchteschutz mit Mangelhaft bewertet, bzw. die Anforderung wird nicht erfüllt. ( DIN 4108-3 )

    Weitere Infos in den Bildern.

    Was heißt dies jetzt aber? Decke abreißen? Dachentlüftungen? Zumachen und beobachten?


    Auswahl_01120231117.png

    Auswahl_01220231117.png




    Auswahl_01320231117.png

    Auswahl_00720231117.png



    @BaUT: Der Dachaufbau ist im 9. Bild von oben. ( Dachaufbau )
    Die Konstruktion ist im Bild 8. ( Sparrenkonstruktion mit Dämmung )
    Das Dach besteht aus den 3 großen Dreiecken und die Dreiecke sind dann in den Zwischensparren ausgedämmt.
    So entstehen die gedämmten "Kästen" welche keine Konterlattung oder Unterspannbahn haben.
    Jeder Streifen im Bild 8. hat zwar einen Zugang zum Dachkasten, welcher von unten Luft reinlässt, aber nach oben gibt es nichts wo es zirkulieren kann.
     
  6. BaUT

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    Wenn es sich um ein Steildach handelt, dann müsste der Luftzwischenraum unter der OSB-Schalung mind. 4 cm haben und an Traufe und First ordentlich belüftet werden.
     
  7. #7 parvarco, 20.11.2023
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    Ich habe noch einmal für den Sommer gerechnet und hoffe ich habe es mit den Außenbedingeungen richtig eingestellt.

    In den folgenden Bildern sieht man, dass sogar in der Trocknungsphase Kondeswasser auftritt. Zwar an einer anderen Stelle, aber immer noch im Dach.
    Das ist nun noch ein zusätzlicher negativer Aspekt.
    Wie bewertet Ihr das ?


    Auswahl_00820231117.png


    Auswahl_00920231117.png



    Auswahl_01020231117.png
     
  8. #8 parvarco, 20.11.2023
    Zuletzt bearbeitet: 20.11.2023
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    Ich denke schon. Die Neigungen sind ja unterschiedlich, aber über 10 %
    Das Dach steigt um 76cm an. Bei 3.80m zwischen Außenwand und First sind es 20 %( 11.31° ) und an der Langen Seite steigt das Dach auf einer Distanz von 4.86m auch um 76cm. Dies sind dann nur 15% und 8.8° .
    Sehe gerade die Werte sind vertauscht. Richtig gerechnet aber falsch eingezeichnet.
     

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  9. #9 Hercule, 20.11.2023
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    Wenn eine Bitumenbahn auf eine Unterspannbahn gezogen und verschweisst wird, kann die dabei durch die Hitze beschädigt werden ?

    @ TE: ist des denkbar, dass durch die flache Dachneigung am Rand unterhalb bei Regen Wasser zurücklaufen kann ?
    Sind deine feuchten Stellen am Rand oder auch in der Mitte ?
     
  10. BaUT

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    Neigung hin oder her - es handelt sich hier ganz offensichtlich um ein "selbstkompostierendes (Flach-)Dach"!
    Solche Dächer funktionieren wenn überhaupt, dann nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen:
    - Dachfläche gut besonnt, als Antrieb für die sommerliche Austrocknung nach innen
    - kein Luftspalt zwischen Dämmung und OSB-Platte
    - Zwischensparrendämmung aus feuchtespeicherfähiger Holzweichfaserdämmung
    - innenseitig adaptive Dampfbremse (variabler sd-Wert)

    Alternativ:
    Luftschicht unter OSB-Platte ausreichend belüften oder einen anderen Dachaufbau wählen (siehe Beitrag #4)
     
  11. #11 parvarco, 20.11.2023
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    Die feuchten Stellen waren unten am Dachkasten und im First. Ich würde mal sagen vollflächig verteilt. Habe aber die Mitte nicht aufgemacht.
     
  12. #12 Hercule, 20.11.2023
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    Ich hätte auch die Bitumendeckungen weggelasen und ein Iso Trapezblechdach drauf gemacht.
    So kann man schon mal Undichtheiten von aussen ausschließen sofern es nicht ein Dachdecker mit 3 linken Händen montiert.
     
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