Wasser unter bodentiefem Fenster

Diskutiere Wasser unter bodentiefem Fenster im Fenster/Türen Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich habe heute den Estrich rausgehauen und zu meiner Überraschung am bodenvifen Fenster im Wohnzimmer feuchte Stellen gefunden. Die...

  1. #1 Doc Peter, 13.12.2023
    Doc Peter

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    Hallo,

    ich habe heute den Estrich rausgehauen und zu meiner Überraschung am bodenvifen Fenster im Wohnzimmer feuchte Stellen gefunden. Die Fenster sind von 1999, der Holzfensterrahmen offenbar noch nicht verrottet, aber die Kokosmatte unter dem Gußasphalt roch wie Waldboden und war feucht, ebenso der Ortbeton des Rohfußbodens.
    Ich habe nun ein paar Bilder angehängt, die vielleicht ein wenig Aufschluss geben.
    Die Frage ist: Wie dichtet man das ab und wer macht das?
    Bevor Fragen auftauchen: Die Kellerdecke im Keller UNTER dem Schadenbild und die Kellerwand ebendort sind trocken. Auch die verputzte Decke zeigte kellerseitig ebendort keinen Hinweis auf Feuchteschäden, eine Feuchtemessung ist aber noch nicht erfolgt.

    Wir sehen:
    20231213_130155.jpg 20231213_130013.jpg
    In diesen beiden Bildern die Ansicht von innen: Die OK der Kellerdecke, rechts Bauschaum, der auf dem linken Bild entfernt wurde und den intakten Holzrahmen zeigt. Rechts noch Reste der feuchten Kokosmatte. Die Kellerdecke ist an dieser Stelle feucht.


    20231213_130007.jpg 20231213_125946.jpg
    Auf dem linken Bild eine etwas größere Übersicht der obigen Bilder, es handelt sich um eine bodentiefe Schiebetüre.
    Auf dem rechten Bild sieht man die Schiebetüre, den Granitsims, darunter einen Betonstreifen, der auf einer Reihe Mauersteine ruht, die wiederum auf der Kellerwand ruhen. Wie der genaue Anschluss der Mauersteine auf die Reihe der Kellerdecke ist, weiß ich nicht. Die Unterkante des Betonsims ist auf gleicher Ebene wie die Oberkante der Kellerdecke. Dieses Fenster ist 2002 Nachträglich eingebaut worden, nachdem dort zuvor ein Fenster mit Brüstungshöhe ca 90 cm war.

    20231213_125921.jpg 20231213_125926_001.jpg
    Auf dem linken Bild sieht man den Granitsims, der ist mit einigen Batzen auf dem Betonsims befestigt. Diese Fuge befindet sich 16 cm Oberhalb der Oberkante der Kellerdecke. Die Fassade, die zu sehen ist, hat einen Vollwärmeschutz. Auf dem rechten Bild zeigt sich der Aufbau außen: Der Kies der Terrasse hat bis an die Kellerwand und den Betonsims herangereicht. Die Fuge zwischen Betonsims und der darunterlegenden Mauer bzw. dem darunterlegenden Bauelement war UNTERHALB der Kiesoberfläche. Einen Sauberkeitsstreifen oder vergleichbares gab und gibt es nicht.

    Ich nehme an, zumindest muss dafür gesorgt werden, dass diese ganzen Fugen und Verbindungsstellen ab sofort im Trockenen liegen, d.h. eine Art Sauberkeitsstreifen oder eine Belüftung muss hin. Aber das wird ja nicht reichen. Wie kriegt man das dicht.
    Und: Kriegt man das SO dicht, dass man auf der Innenseite gefahrlos Anhydritestrich (Wegen Aufbauhöhe FBH) vergießen kann? Oder soll man das dann lieber lassen.......

    Was meinen die Experten?

    Grüße
    DP 20231213_130155.jpg 20231213_130013.jpg 20231213_130007.jpg 20231213_125946.jpg 20231213_125921.jpg 20231213_125926_001.jpg 20231213_125938.jpg
     
  2. #2 petra345, 13.12.2023
    petra345

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    Wo die Blätter auf dem Granitsims liegen, sehe ich so etwas wie einen Spalt durch den Wasser eindringen kann.

    Unabhängig davon muß eine solche Bodentiefe Tür sorgfältig geplant werden.
    Dazu kommt eine Rinne vor der Tür damit Spritzwasser abgeleitet wird.
    Eine Feuchtigkeitssperre muß auf dem Mauerwerk aufgetragen werden und hinter der Dämmung mindestens 15 cm hoch geführt werden.
    Das alles muß mit allen Einzelheiten sorgfältig geplant werden bevor es ausgeführt wird.
    Davon sehe ich hier nichts.
     
  3. #3 Doc Peter, 13.12.2023
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    Danke für die Antwort. Nur.... sie hilft mir nicht so viel, denn die Planung braucht man jetzt nicht mehr machen, nachdem die Fenster um die Jahrtausendwende eingebracht wurden und der Vollwärmeschutz 2009 angebracht wurde. Es geht mir darum, wie ich die Kuh jetzt vorm Eis bringe, wie man das jetzt richten kann.

    Und nein, ich will es nicht selber machen, aber ich weiß, dass ich mich jetzt wieder mit verschiedenen FACHbetrieben befassen muss, deren Aussagen zwischen:
    "Zuspachteln mit irgendeiner Pampe für 300 Euro, Rechnung brauch ich keine" und "Da muss das ganze Haus ausgegraben werden, heute zum Sonderpreis von 50.000 Euro." liegen werden.

    Und ja, ich weiß, dass man dafür einen Fachplaner braucht, deren Qualität aber leider auch nicht Sakrosankt ist, und bei denen der eine gerne das Gegenteil vom anderen erzählt.

    Also: Offene Frage, hoffentlich rege Diskussion und wertvolle Hinweise, damit ich die Aussagen der Planer und Betriebe ein bisschen besser einordnen kann.
    Was ist zu tun?.


    Grüße, DP
     
  4. #4 chris84, 13.12.2023
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    Vergiss die Sache mit Fachplaner und Fachhandwerker. Für diese Kleinigkeit wirst du kaum jemanden überhaupt finden.
    Bestandsaufnahme machen, dann hier gemeinsam planen wie du Kuh von Eis kommt, und selbst Hand an legen!

    Meines Erachtens nach 1. Schritt: Fensterbank raus und den unteren Fensteranschluss inspizieren.
    Ich vermute: klassische Abdichtung per Bauschaum. Dann Fensterbank + Silikon.
     
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  5. #5 Doc Peter, 13.12.2023
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    War meine erste Vermutung. Ich werde den Sims sicher auch wegmachen, was die Fotos nicht zeigen ist der Umstand, dass er zweigeteilt ist und in der Mitte eine 3mm weite Stoßfuge hat, die offen ist.
    Dennoch irritiert mich der Betonsims, siehe letztes Foto und die Frage, ob der Anschluss Betonsims zu Kellerdecke dicht ist, und wie man den dichter bekommt oder ob man da gar keine Zeit darauf verschwenden muss. Andererseits, wenn das Wasser von oben, über die Fensterbank kommt, würde es praktisch zwischen Fensterrahmen und Betonsims nach unten laufen und dann unter dem Holzrahmen den Weg nach innen finden.
     
  6. #6 chris84, 14.12.2023
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    "Dicht" im Sinne von Wasserundurchlässig ist der mit Sicherheit nicht. Die Frage, ob das notwendig ist, stellt sich eigentlich gar nicht - wenn da offen ist, sollte das schlicht und einfach nach den aaRdT abgedichtet werden.
    Ich greife mal etwas vor:
    - Fensterbank abnehmen und alles säubern
    - Schlagregendichte Abdichtung vom Fensterrahmen über den Beton anbringen
    - Mit 2K Bitumen Dickbechichtung oder eine Reaktivabdichtung die Abdichtung so weit nach unten führen, wie nötig
    (Typischerweise sollte der Keller von außen abgedichtet sein, daran sollte dann auch die Abdichtung anschließen)
    Dann wieder Fensterbank drauf und versiegeln. Wenn jetzt die Silikonfuge versagt / Undichtigkeiten nicht bemerkt werden, bleibt das Wasser trotzdem draußen.
     
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  7. #7 Doc Peter, 20.03.2024
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    Guten Abend,

    ich habe mich nun endlich wieder dem Thema widmen können und habe einen teil der oben genannten Vorgehensweise umgesetzt.
    Nun stellt sich die Frage: Wie sanieren:
    Ich habe den Granitsims weggestemmt und darunter einen Betonssims gefunden, der rissig und uneben war. Der Betonsims hat direkt an das Fenster angegrenzt, ohne irgendeine Abdichtung. Es endete der Beton und direkt dahinter war das Fenster gestellt. Keine Folie, kein flüssiger Kunststoff, nichts. Da der Sims brüchig war, habe ich den auch weggestemmt.
    Das Ergebnis sieht man hier.
    Das Holz ist in erstaunlich gutem Zustand, es ist fest, nicht morsch, sondern intakt. Es war ein bisschen feucht, aber zeigt keine Schäden. Der Lack oder Anstrich im unteren Bereich ist natürlich hinüber.
    Der Betonsims lag auf den hier sichtbaren Mauersteinen und war fest damit verbunden. Der Weg des Wassers ging also durch die Risse des Sims und zwischen dem Fenster und dem Sims.
    Tatsächlich zeigt sich nun, dass die Fenster in der Luft hängen.
    Nun wurde geraten, die Fensterrahmen zumindest innenseitig mit Winkeln am Boden zu befestigen und damit eine Abstützung zu erreichen. Alternativ könnte man auch hier und da Keile / Klötzchen unterlegen.
    Dann sollte innenseitig an der Laibung ca 20 cm hoch der Fensterrahmen freigelegt werden, so dass von der Innenseite eine Abdichtungsbahn eingelegt werden könnte. Der Raum unter derm Fensterrahmen sollte aufgeschäumt werden und der Schaum bündig mit der Außenseite des Fensterrahmens (der vorher holztechnisch durch Abschleifen des schadhaften Lackes und Imprägnierung des Holzes ertüchtigt werden soll) abgeschnitten werden. Auf den Mauersteinen muss wieder eine ebene Fläche geschaffen werden, mit Beton / Estrich, wie auch immer. Die Laibungen an den Außenseiten müssen freigelegt werden, 20 cm hoch. Dann würde man einen Flüssigkunststoff aufbringen, der von der Kellerwand über den Sims bis an den Holzrahmen reiche und den Holzrahmen so weit als möglich mit einschließe. So weit als möglich heißt hier: Bis auf das Niveau der unteren Aluleiste. Diese wird abmontiert und der Kunststoff bis darunter hochgezogen und dann die Aluleiste wieder aufmontiert. Dann könne man einen Sims wieder anbauen, der das Wasser weg vom Fenster leitet. Das soll dann wieder in etwa so aussehen, wie auf den eingangs im ersten Post gezeigten Bildern.
    Eine Rinne vor den Fenstern sei nicht nötig.

    Einige Fragen:
    1. Passt das so im Großen und Ganzen?
    2. Wenn der Kunststoff unter die untere Aluleiste hochgezogen wird, was sollte dann idealerweise am anderen Fensterteil geschehen, wo die Aluleiste ja gut 15 cm höher hängt? Einfach eine weitere Aluleiste auf dem Rahmen befestigen, welche direkt über dem neuen Sims endet (So wie auf den ersten Fotos?)
    3. Wenn ich von innenseitig und außenseitig mit Kunststoff abdichte..... Bin ich nicht so sicher, ob das für das Holz eine gute Idee ist, wenn dort ein mehr oder minder luftdichter Raum entsteht. Da hätte ich Angst, das das Holz die Feuchtigkeit, die ja immer irgendwie ins Holz gerät, nicht loswird.

    Vielen Dank für eure Ratschläge.
     

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