WDVS + Außenputz / Mehrere Mängel ?

du bist nur auf optische mängel fixiert.

die würde ich erst mal vernachlässigen.
was viel wichtiger ist:

das was offensichtlich pfusch ist, ist der überstand der fensterbank.

wie die detailausbildung, der einbindung von fensterbank, der fenster usw ins WDVS... ausgeführt wurde,
läßt sich jetzt nicht mehr anhand von fotos erkennen.

 

zu bild 1: schaut die gesamte gebäudecke , alle gebäudeecken so aus,
ohne verzahnung?

welcher hersteller?

 

bevor du einen gutachter beauftragst, bestell mal einen
technischen mitarbeiter von knauf und deinen putzer ( ohne ihn
vorzuwarnen), zu einem vor ort termin.

das kostet nix.

es gibt durchaus auch hersteller, die auf verarbeitungsmängel
ihres produkts aufmerksam machen.

 

noch zu den Fensterbänken:
das sind keine Gleitendstücke, die für ein WDVS wichtig wären
das ganze hat dann sicher auch keine 2-te Abdichtungsebene darunter, wie bei den verwendeten Bordstücken erforderlich, geschweige denn eine Abdichtung der Bordstücke hinten wie auch der Fensterbankkante hinten zum Fenster.
Der schräg laufende Putz auf dem Bordstück ist sicher auch nicht Regelkonform
Die zu kurzen Fensterbänke sind auch falsch

Soweit meine Kenntnis zu dem Thema!

 

Hier ist sicher nicht alles perfekt abgebaufen - was im Handwerk aber schwierig ist. Ich schreibe meine Beurteilung zu den einzelnen Punkten.

Der Anschluß der letzten Plattenreihe unter dem Dachgesims (Traufseite) erfordert wirklich Detailgenauigkeit. Ich habe es auch schon wie in diesem Beispiel ausgeführt, nur würde ich den Keil so schmal wie möglich halten, damit die Verklebung so weit wie möglich auch im Randbereich erfolgen kann. Den Keil auf jeden Fall wieder einbauen und fixieren, so dass keine zu großen Lufträume entstehen. Bei über 2 cm Luftstärke beginnt Luft zu zirkulieren und nur stehende Luft isoliert.
Da dieser Bereich wahrscheinlich keine direkte Sonneneinstrahlung bekommt und daher keine großen Temperaturschwankungen hinnehmen muß, dürften spätere Rißbildungen "hoffentlich" ausgeschlossen sein.

Besser wäre es m.E. gewesen, zuerst die oberste Platte zu verkleben, auszurichten und evtl. gegen rutschen zu fixieren, dann die darunterliegende Platte zuschneiden und verkleben.

Im Leibungsdetail ist wohl so einiges falsch gelaufen.

Zunächst einmal wurden wie bereits angesprochen, falsche Bordprofile (Fensterbankendstück) verwendet. Beim WDVS sind Gleitanschlüsse erforderlich. Da die Fensterbank unterhalb mit Dämmung eingepackt ist, wird sich die Fensterbank bei Sonneneinstrahlung stark ausdehnen, Nachts wieder zusammenziehen. Folge: Putzabrisse im Bereich des Bordprofils.
Da dies bereits der Fensterbauer ausgeführt hat, liegt der Fehler in der Ausschreibung/Planung. Vor Ausführung des WDVS hätte zumindest der Verputzer darauf hinweisen können. Schon aus eigenem Interesse, da die späteren Schäden in seinem Gewerk beanstandet werden, obwohl die Ursache wo anderst liegt.

Die Keilform (Lichkeil) der Leibung kann zwar ausgeführt werden, weil der Lichteinfall begünstigt wird. Hier frage ich mich jedoch, ob die Fensterbank Schlagregenfest abgedichtet ist. Die Verbreiterung des Bordprofils dient eigentlich dazu, dass der Putz auf gesamter Breite angeschlossen werden kann (darunter natürlich das Dichtungsband/Kompriband).

Bei den unsauberen Anschlüssen ist es eigentlich selbstredend, dass diese nachgearbeitet werden. Das wurde zuvor unsauber abgeklebt bzw. unsauber abgekratzt. Bei Verwendung einer Anputzleiste, wie sie es bei den Leibungen verwendet haben, wäre dies nicht passiert.

Hier kommt es darauf an, ob die Mängel durch den Putz oder durch das streichen entstanden sind. Liegt es am Putz, bringt auch ein weiterer Streichvorgang nichts. Nach einem weiteren Streichvorgang wird man aber sehen, woran es lag.

Trotz der angegebenen Maße scheinen die Fensterbänke zu wenig Ausladung zu haben. Auf dem Bild sieht man noch einen weiteren Fensterbank, der zwar einen gleichmäßigen Abstand zu haben scheint, aber wiederum viel zu nah an der Fassade ist.
Die Deckenschalung sieht auch sehr Laienhaft aus, dann kann der Maurer froh sein, dass nicht noch mehr Beton ausgetreten ist. Es wäre jedoch seine Aufgabe gewesen, den überstehenden Beton abzuspitzen.
Wenn er das nicht macht, kann der Putzer die Dämmung in diesem Bereich aussparen, was wieder Mehraufwand bedeutet und technisch nicht einwandfrei ist, da in diesem Bereich weniger gedämmt wird.
Sollte der Putzer in diesem Bereich mehr Kleber zum ausgleichen verwendet haben, so müßte er dies vom Boden bis unter das Dach gemacht haben, damit die Außenkante gerade verläuft. Kann ich mir aber auch aus Kostengründen auf Grund des Mehrauftrages nicht vorstellen.
Wieso das jetzt so Schräg ausschaut, kann jetzt ohnehin nicht mehr nachvollzogen werden, ohne dass man die Fassade öffnet.


Die angesprochene Verzahnung des Mauerwerks im Außeneck-Bereich scheint ebenfalls fragwürdig. Was soll ich bei dieser Kantenlänge verzahnen? Ich frage mich eher, ob das Mauerwerk in diesem Bereich statisch ausreicht (Biegesteifigkeit). Ich hätte hier eher einen Stahlbetonpfeiler erwartet - kenne mich mit der Statik aber nicht so weit aus, um dies wirklich beurteilen zu können.

Fragwürdig finde ich eher noch den Einbau der Fenster. So wie es ausschaut, sind diese samt Rolladenführungsschiene eben mit dem Mauerwerk verbaut. Das WDVS schließt dann wohl lediglich an die Führungsschiene an. Der schmale Spalt zwischen Führungsschiene und Mauerwerk ist thermisch mit Sicherheit ein Schwachpunkt.
Ich kenne es so, dass das Fenster incl. Rahmenverbreiterung bündig mit dem Mauerwerk eingebaut wird und das WDVS an den Rahmen anschließt. In diesem Fall fehlt zumindest die Rahmenverbreiterung, damit das WDVS zumindest mit einer 20-30mm Dämmplatte an den Rahmen anschließen kann.

Das ganze ist jetzt schon ein paar Wochen her, als der thread erstellt wurde. Hat sich in der Zwischenzeit bereits etwas getan?