Welche Antennen-/Multimediadose?

Es gibt doch aber auch Kabeltaugliche ....

 

Das Koaxkabel ist den „Twisted-Pair“ (CAT. irgendwas) meisst überlegen, aber es ist halt diese merkwürdige HF-Technik und das ist halt etwas speziell. Zuerst einmal muß die Dose prinzipiell für den Frequenzbereich geeignet sein, was sehr viele Dosen sind. Dann muss aber auch noch die Dämpfung passen, dazu muß die Leitung durchgemessen werden und erst dann kann man die passende Dose auswählen. Und nur so wird das gut und richtig.
Hier in der Gegend machen das die Monteure des Netzbetreibers beim Erstanschluß ganz automatisch, die machen den Anschluß im Keller und messen dann zur Wohnung hin durch und tauschen die Dose in der Wohnung notfalls aus. Ich weiß aber nicht ob das bei allen Netzbetreibern Standard ist (und was das dann kostet).

Ob die „Gira“ prinzipiell ungeeignet ist, oder ob die nur kein Bock auf das Geschisse mit den Laien haben die das einfach bestellen und dann wieder zurückschicken weiß ich nicht, ich werd’s auch nicht nachsehen.
Wie auch immer, fast alle Abdeckungen passen auf fast alle Dosen. Die Chance dass dir die Gira-Abdeckung auf eine Dose von zB. Axing passt ist jedenfalls hoch.
Apropos Axing, die sind mE bei solchen Sachen am Besten sortiert und die sehe ich auch bei den Profis hier fast immer. Du könntest dir ne Dose mit mittlerer Dämpfung (zB. 6dB) bestellen und hoffen, dass der Rest am Dämpfungsregler im Keller gemacht werden kann. Passt oft, aber halt nicht immer…

 

Der Link Gira / Triax 093700 Einsatz Antennen-End-/Einzeldose kaufen | Elektro Wandelt führt auf eine TRIAX FS 302 F Dreilochdose, welche auf der F-Buchse Satelliten-ZF aber keine Rückkanalsignale auskoppelt und für BK ungeeignet ist. Auch hier wieder die Never-ending-story, dass eine Stich-/Einzeldose fachlich falsch als "Enddose" bezeichnet wird.

Am Ende einer Stammleitung mit mehreren Dosen wäre eine Stich-/Einzeldose mit wie ohne Modemausgang eine fachliche Todsünde, siehe Folien.



Antennentechnik ist nicht so trivial wie du offenbar glaubst. Wenn das Fachchinesisch der Folien zu hoch ist, sollte man von DIY absehen. Ohne Skizze der Verteilnetzstruktur mit Angabe der Kabeltypen und ungefähren Längen versagt die beste Glaskugel bei der Wahl einer richtig dimensionierten Antennensteckdose für BK um auch normkonforme Teilnehmerpegel nach IEC 60728-101 zu erzielen.

Vorsorglicher Hinweis, dass Koaxkabel nach Reihe DIN 18015 zugfähig in Leerrohren zu installieren sind und Kabelnetzbetreiber für interaktiven Internetbetrieb Vollkupferkabel erwarten, die nachweislich Schirmdämpfung UND Kopplungswiderstansd nach Class A+, möglichst aber Class A erfüllen. Bei Billigkabel mit bruch- und intermodulationsanfälligem Alugeflecht, kann dein KNB die Internetaufschaltung verweigern.

 

Bereits dem TE ist als antennentechnischen Laien aufgefallen, dass diese Dose für BK mit Internet untauglich ist.

Von den in Asien produzierten Dosen sind die von AXING angebotenen eine Klasse besser als die Standard-Billigdosen. Warum die "am besten sortiert" sein sollen, bleibt dein persönliches Geheimnis.

Zu den aus dem hohlen Bauch empfohlenen (z. B. 6 dB), enthalte ich mich höflich eines fachlichen Kommentars.

 

Und ich seh’s nicht nach, weils eh nix bringt…

OK. Die sind außerhalb des reinen Fachhandels sehr gut verfügbar und tun es fürs EFH auch. Besser?

Dann empfiehl Du dem Selbermacher halt was besseres.

 

Die Modemdosen sind von Vodafone zugelassen und die oder bauartgleiche von JULTEC verwende auch ich und das gleichermaßen in EFH wie auch MFH.

Als Antennenprofi mit Dibkom-Zertifikat bin ich im Gegensatz zu berufsfremden Hellsehern für meine Planungen und Beratungen auf bislang fehlende Basisdaten angewiesen. Eine Antennendose mit 6 dB Auskoppeldämpfung empfehle ich nur an einer Stichleitung mit nur einer Dose.

Die einzige Empfehlung, die ich beim derzeitigem Info-Stand nach einem kurzen Blick in deine Beitragsfolge abgeben kann, lautet: "Schuster bleib bei deinen Leisten".

EDIT: Folie mit den acht möglichen 3-Loch-Modemdosen von AXING:

 

Welche Type hat denn der Abzweiger? Falls der anstelle einer Durchgangsdose eingesetzt wurde, wäre auch deren Type relevant.

Vorbehaltlich der typenabhängigen Auskoppeldämpfung wäre eine Stich-/Einzeldose wie die BSD 963-00N auf Stichausgängen richtig, auf einem Stammausgang aber falsch. Bei Hochpegeln könnte eine ECHTE Endddose wie die BSD 963-11N besser passen. Falls das kein Abzweiger sondern ein Zweifachverteiler ist, sind ohne Kenntnis realer Pegel an Altdosen an Stichdosen Überpegel ebenfalls nicht auszuschließen. Bei Erfordernis tauscht der Installationspartner die Modem-Stichdose aus.

Das LCD 111 erfüllt Kopplungswiderstand und Schirmdämpfung nach Class A und falls damit das LCD 111+ gemeint war sogar Class A+. Mit beiden Vollkupferkabeln ist jeder Installationspartner zufrieden.

 

Das ist tatsächlich ein Abzweiger, der auf dem Stichausgang mit 6,5 dB auskoppelt und den Stammpegel um 2,4 dB reduziert. Wenn an der Stelle vorher eine Durchgangsdose mit z. B. 14 dB Auskoppeldämpfung eingebaut war, würde ein höherer Pegel ausgekoppelt und dem Stammausgang weniger Antennenpegel übrig gelassen.

Das ist ein laienhafter Denkansatz, der übersieht, dass viel Pegel auch zu viel und schädlich sein kann.

An ALLEN Teilnehmerdosen im gesamten MFH müssen die breit gespreizten Pegelfenster für den Hinweg der schon genannten IEC 60728-101 entsprechen und für die Rückwegsignale sind auch Grenzwerte einzuhalten. Das setzt bei fachgerechter Planung und Komponentenauswahl die Kenntnis der Ausgangspegel des Hausanschlussverstärkers sowie der Verteilnetzdämpfung voraus. Auch ohne AND-Programm kann man die Verteilnetzdämpfung für die niedrigste und höchste Frequenz berechnen und ich habe schon einige berufsfremde Forenuser erlebt, die das perfekt praktiziert haben.

Wenn die Pegel des HAV auf einer offenen Montageplatte einschließlich der Verteilbausteine zugänglich sind, kann man unter Berücksichtigung der frequenzabhängigen Kabeldämpfung auch ohne AND-Programm fachgerecht die Teilnehmerpegel berechnen. Alles andere ist kompetenzfreier Blindflug, der verblüffenderweise auch bei völliger Unkenntnis der Normpelfenster und ohne Antennenmessgerät schon geklappt hat.