Wie viele Statiker braucht man

Weil es dafür - unsere, aber im weitesten Sinne den gesamten "Westen" betreffend - keine Lösung gibt. Wird sind demographisch-ökonomisch-kulturell dem Untergang geweiht. Ein ganz normaler Vorgang in der Geschichte. War schon immer so, gibt es genug Beispiele. NICHTS ist für die Ewigkeit, nicht mal das uns bekannte Universum, den es strebt seinem Entropietot entgegegen.

Ich stimme Dir vollkommen zu, dass die typische "westliche" Parteiendemokratie keine große Zukunft hat. Das ist Fakt. Ich glaube aber in keinster Weise, das jetwede Formen der direkten Demokratie für eine Gesellschaft langfristig vorteilhaft sind! Never-ever. Braucht man sich nur "Voklsabstimmungen" zu vielen Themen anschauen. Oder die Entwicklung der SPD nach der Agenda. Oder die südeuropäischen Staaten. Das Volk ist - sorry - nicht besonders helle/im Bilde/ interessiert und vor allem ist der Mensch nicht geneigt, langfristig zu planen und für abstrakte Zukunftvisionen im hier und jetzt Abstriche zu machen. Das VOLK ist Populismus pur. Das ist dann eine piopulitische Mediendiktatur a la coleur- nein Danke.

 

@pruefhammer:
ganz grosser konsens!
maginalie zum bierdeckel: an diesem thema ist noch jeder (!)
gescheitert - egal, welche begründungen vorgeschoben wurden

@dar100em:
warum sollte es keine lösungen geben?
es gibt vielleicht keine, die alle supertoll finden.

@ralf:
bei klarer diagnose sind die lösungen ebenfalls klar.
die 100% klaren lösungen sehe ich noch nicht, die
muss es tatsächlich auch nicht unbedingt geben und
nur, weil mir ein lösungsweg im ansatz gefällt, muss
das auch nicht der insgesamt richtigste sein

 

Mir ist DAS zu diagnostizierende Problem, für das dann Lösungen gefunden werden, nicht ganz klar. Ursprünglich ging es um die Frage, warum wir nicht auch solche Großprojekte wie China können. Dann kamen nach und nach Probleme/Erscheinungsformen der Globalisierung mit dazu.

Grundsätzlich denke ich, dass ein gewisser Bedarf an Großprojekten immer bestehen wird und auch aktuell besteht (vermutlich nicht so riesig wie in China, aber immer noch groß genug, um Großprojekt genannt werden zu können). Ich denke auch, dass der aktuelle Bildungsstand im technischen Bereich hierfür immer noch ausreicht (dass dann die Eisen von ausländischen Wanderarbeitern geflochten werden ist für mich kein Widerspruch). Als Problem für Großprojekte scheint mir aber, welche Verfahrensweisen hierzulande mittlerweile üblich sind:

Zum Einen hat es sich eingebürgert, dass es allen recht gemacht werden muss. Und wer sich im Unrecht fühlt, kann dagegen klagen. Bei einem Großprojekt wird es aber immer jemanden geben, der dadurch benachteiligt wird. Planfeststellungsverfahren dauern ohnehin schon elendig lange, aber selbst während der Ausführung reicht das Antreffen von ein paar Käfern, Fledermäusen oder eines Bibers für einen Baustopp. Da muss sich was ändern. Die Mentalität der Bürger ist eben nicht mehr so, dass darauf vertraut wird, dass "die da oben schon wissen, was sie tun". Der heutige Bürger weiß gerne Bescheid und es auch durchaus (auch in technischer Hinsicht) besser, selbst wenn er nichtmal Ingenieur ist. Darüber kann man denken, wie man will. Aber man wird dem durch beschleunigte Planfeststellungsverfahren und frühere und umfassendere Bürgerbeteiligung Rechnung tragen müssen.

Zweitens sehe ich (beeinflusst durch den ersten Punkt) eine Entwicklung dahingehend, dass sich verantwortliche Akteure immer mehr absichern und vorsichtiger entscheiden (wenn sie überhaupt noch entscheiden). Früher gab es einfach mehr Macher, die auch mal was durchgeboxt haben. Heute überschreitet ja keiner mehr seinen Kompetenzbereich und bleibt in der Deckung, damit ihm hinterher bloß kein Fehler angekreidet werden kann. Sicherlich ein diskutabler Punkt. Natürlich ist es einerseits zu begrüßen, dass Korruption und Vetternwirtschaft bekämpft werden. Aber es sorgt eben auch für Verzögerungen (auf allen Ebenen), wenn statt einer schnellen Entscheidung erstmal der Anwalt, der Vorgesetzte und weitere fachliche Experten und Gutachter gehört werden, bevor man sich entschließt, die Entscheidung in einem einzurufenden Gremium/Ausschuss/Besprechung treffen zu lassen.