Zementfließestrich - diffusionsoffen?

Diskutiere Zementfließestrich - diffusionsoffen? im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, man liest ja immer wieder, dass Estrich auf Holzbalkendecke diffusionsoffen sein sollte, wenn von unten nicht mit Dampfsperre...

  1. Xeno

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    Hallo zusammen,

    man liest ja immer wieder, dass Estrich auf Holzbalkendecke diffusionsoffen sein sollte, wenn von unten nicht mit Dampfsperre gearbeitet wird. Oft ist dann auch von Zementestrich die Rede. Ist Zementfließestrich hierfür auch geeignet?
     
  2. #2 Fabian Weber, 11.03.2022
    Fabian Weber

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    Ich habe das noch nicht gelesen aber Zementfliesestrich hat da wohl dieselben Eigenschaften...
     
  3. SIL

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    Erstens - Fließestrich ( zementär ) ist so fast das teuerste was es gibt, auch die Verarbeitung ist eher schwierig
    Zweitens - allgemein liegt das an deiner Auswahl bzw Güte des Estrichs, diffusionsoffen eher nein
     
  4. #4 Gast 85175, 13.03.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Ich weiß nicht wo man sowas liest, aber wenn beide Seiten beheizt sind und es auch sonst nicht ganz kritisch ist (Wohnbau), dann ist das Jacke wie Hose ob der Estrich „diffusionsoffen“ ist. Und wenn der Estrich auf der kalten Seite einer Holzbalkendecke liegt frage ich mich was das soll, das ist dann auch erstmal erklärungsbedürftig (wo ist denn da dann die luftdichte Ebene die keine Dampfsperre sein kann?)… Zuletzt kann die Dampfsperre evtl. auch unter dem Unterbau (Dämmplatten) des Estrichs liegen, man müßte mal kucken ob da noch was darunter liegt (Zwischensparrendämmung o.ä.) was da dagegen spricht.

    Also die größeren Estrichleger hier in der Gegend machen den im Wohnungsbau fast preisgleich zum konventionellen Estrich. Also die die den selbst in ihren „Misch-LKWs“ anrühren halt.
     
  5. Xeno

    Xeno

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    Danke für die Rückmeldungen. Ich habe mal drei Quellen zusammengestellt. Man mag über die Qualität der Quellen unterschiedlicher Ansicht sein, generell geht es aber bei allen in die gleiche Richtung. Geplant hatte ich eigentlich die Holzbalkendecke mit einem Blindboden auszustatten und mit einer Lehmschüttung zu füllen. Auf eine Dampfbremse/-sperre deckenseitig wollte ich eigentlich verzichten. Das scheint ja aber nicht empfehlenswert zu sein.

    Estrich auf einer Holzbalkendecke verlegen
    Feuchtigkeit – ein ganz großes Thema

    Mit der Feuchtigkeit ist ein zentrales Problem der Estrichverlegung auf einer Holzbalkendecke angesprochen. Vor allem bei Fließestrich liegt die Idee nahe, Folie unter den Estrich zu legen, damit die Holzkonstruktion nicht feucht wird. Aber diese Folie kann auch als Dampfsperre wirken. Befindet sich nun unter der Decke ein Raum, in dem viel Feuchtigkeit in der Luft ist, kann sich diese unterhalb der Holzbalken konzentrieren – vor allem, wenn die Decke etwa mit Gipskartonplatten abgehängt ist. Das ist im Altbau ja eine durchaus beliebte Technik. Das Problem ist, dass die Feuchtigkeit Befall und Ausbreitung des Hausschwamms begünstigt – und dieser die Balken binnen weniger Monate ruinieren kann.

    Was kann man also tun? Es empfiehlt sich, ausschließlich diffusionsoffene Materialien zu verwenden. Entsprechende Folien gibt es, etwa die von den Dachdeckern verwendeten Unterspannbahnen. Diffusionsoffen muss dann allerdings auch der Bodenbelag sein – ein dampfhemmender PVC-Belag oder ähnliche Dinge sind nicht geeignet. Eine Alternative ist, unter den Holzbalken eine Dampfsperre einzubauen, also zwischen Balken und Gipskarton. Die muss dann aber wirklich vollständig dicht sein. Es empfiehlt sich auch, einen luftdurchlässigen Randstreifen zwischen Estrich und den Wänden einzubauen, um den Untergrund etwas besser zu belüften.

    https://www.bauredakteur.de/estrich-auf-holzbalkendecke-so-klappt-das/
    Das ist bei einer Holzbalkendecke zu beachten
    Bei den im vorigen Kapitel aufgeführten Anforderungen eines Estrichs auf einer Holzbalkendecke ist es gar nicht so einfach, die Höhe des Fußbodenaufbaus niedrig und das Gewicht gering zu halten. Eine Holzbalkendecke im Altbau erfordert aber genau dieses.

    Ein Problem bei einer Holzbalkendecke ist auch, dass sie anfängt zu schimmeln, wenn die Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Speziell über Feuchträumen schießen dann die Pilze aus dem Holz. Diffusionsoffenheit ist in solchen Fällen gefragt.

    https://www.wohnmedizin.eu/files/2011_wm_1.pdf
    Diffusionsoffenheit ist gefragt Typische Beispiele für Schadensfälle sind z.B. auf Bohlen einer bestehenden Holzbalkendecke aufgebrachte Calciumsulfatfließestriche mit einer thermisch verschweißten Schrenzlage. Den unterseitigen Abschluss der Holzbalken bildet z.B. eine Gipskartondecke. Nach wenigen Monaten der Nutzung wird beim Öffnen der Konstruktion im gesamten Zwischenraum im Bereich der Holzbalken Hausschwammbefall oder weiteres mikrobiologisches Wachstum festgestellt. Die Konstruktionen können oft nicht saniert werden, weshalb komplett neue Tragkonstruktionen einzuziehen sind. Was muss der Planer solcher Bauwerke beachten?
    Die Schrenzlage soll dazu dienen, dass der dünnflüssige Fließestrich weder in die Dämmung noch in die Holzkonstruktion eindringt. Andererseits stellte sie aber im vorliegenden Fall eine Dampfsperre mit bremsender Wirkung dar (es sollte deshalb jeweils im Einzelfall der sd-Wert der verwendeten Schrenzlage/Trennlage/Abdeckung ermittelt werden). Unterhalb der Holzbalkendecke befanden sich Räume, die bedingt durch ihre Nutzung intensiv mit Wasserdampf angereichert waren. Damit lag ein Wasserdampfpotenzialunterschied zwischen unten und oben vor, wobei die Situation wahrscheinlich durch Konvektionsvorgänge zusätzlich negativ beeinflusst wurde. Die mit Wasserdampf angereicherte Luft stieß an die Schrenzlage und konnte diese wegen ihrer hohen wasserdampfdiffusionsäquivalenten Luftschichtdicke nicht durchdringen (siehe in diesem Zusammenhang nachfolgende Abbildung). Dadurch reicherte sich die Luftfeuchtigkeit unterhalb der Schrenzlage - also innerhalb der Holzbalkenkonstruktion - auf Werte zwischen 85 bis 98 % an. Es entstanden ideale Voraussetzungen für Pilzwachstum.

     
  6. #6 simon84, 14.03.2022
    simon84

    simon84
    Moderator

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    Naja wenn man noch einen Schritt weiter zurück geht sollte man sich eher die Frage stellen warum man einen Betonestrich auf eine holzkonstruktion gibt.

    Beton und somit auch Zementestrich ist übrigens nicht generell und pauschal komplett diffusionsdicht, besonders bei einer Schichtdicke von ca 5 cm
     
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Zementfließestrich - diffusionsoffen?

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