Muss die Dachdämmung komplett erneuert werden?

Diskutiere Muss die Dachdämmung komplett erneuert werden? im Dach Forum im Bereich Neubau; steht auch nicht (mehr) drin... in der EnEV 2009 gab's noch eine Anforderung... Leider spielt uns die EnEV manchmal in der Art einen Streich,...

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  1. #21 Alfons Fischer, 09.07.2015
    Alfons Fischer

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    steht auch nicht (mehr) drin...
    in der EnEV 2009 gab's noch eine Anforderung...

    Leider spielt uns die EnEV manchmal in der Art einen Streich, dass einfach Anforderungen rausfallen/verringert werden, ohne dass explizit darauf hingewiesen wird.
     
  2. nana

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    Ich habe mich heute auch noch mal mit der EnEV beschäftigt.

    Dort steht außerdem, dass Dachbauteile, die nach dem 31.12.1983 und unter Einhaltung der enegiesparrechtlichen Vorschriften errichtet wurden, bei einer Sanierung nun nicht mehr den Anforderungen im Bauteilverfahren unterliegen. Wenn also mehr als 10% des Dachs angefasst werden, muss nicht das gesamte Bauteil auf den Stand der aktuellen EnEV gebracht werden.

    Was mir daran gefällt, ist eigentlich nur die Tatsache, dass nun nicht mehr pauschal gesagt werden kann:"Egal, was ist, du musst ohnehin, weil die EnEV das dir zur Pflicht macht."

    Was mir zur Zeit Kopfzerbrechen bereitet, ist das, was ihr über die Gitternetzfolie geschrieben habt (nicht diffusionsoffen, zerbröselt gerne). Zumindest der zweite Punkt macht mir die Entscheidung, zur Zeit, nicht leichter.

    Da die Folie dort, wo die Fenster eingebaut wurden, offen liegt, kann man sie sich gut ansehen.
    Ich habe daran gezogen, versucht mit dem Finger ein Loch reinzubohren...
    Da ist nichts porös. Zumindest aktuell nicht.

    Da bleibt dann noch das Problem mit der fehlenden Diffusionsoffenheit.

    Die Hinterlüftung wurde schon angesprochen. Gibt es vielleicht Dämmsysteme, die für eine solche Situation besonders geeignet sind? Oder züchte ich mir zwangsläufig Schimmel, wenn nicht zeitgleich die Gitternetzfolie ausgetauscht wird?
     
  3. #23 Kalle88, 09.07.2015
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    Konkret steht es da auch nicht - wörtlich. Wie siehst du es denn bei einem Dachgeschossausbau? Keine Dämmung, weil ich ja von der "warmen" Seite tätig bin?
     
  4. #24 Kalle88, 09.07.2015
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    Oder anders gesagt ist eine Dachschräge per se nicht auch eine Außenwand? Verwunderlich, dass in der 2009 Fassung Wände und damit auch Dachschrägen gemeint waren. Nimmt man dann noch den Primär-Energiebedarf oder den geltenden Wärmedurchgangskoeffizienten für Außenbauteile - was eine Dachschräge ist - definiert die thermische Hüllfläche dann könnte ein Schuh daraus werden. Für mich zu mindestens.
     
  5. nana

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    Sooo, meine Nachfragen wurden leider nicht beantwortet.

    Jaa, ich bin vielleicht nicht ganz einfach..., aber ich bitte immer noch um Hilfe.

    Man möge mir verzeihen, wenn mir gesagt wird, dass ein Dach komplett neu gemacht werden muss (vor allem wegen der wenig diffusionsoffenen Gitterfolie), obwohl diese noch völlig intakt ist und bislang keine Feuchtigkeitsschäden aufgetreten ist.

    Natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht, warum das alles offenbar bislang problemlos war... Falls ich Stuss erzähle, möge man mich berichtigen...

    Bislang war es ja wie folgt: Der Spitzboden, der nicht sonderlich groß ist, war bislang unbeheizt, aber mit alukaschierter Mineralwolle (8mm) gedämmt.
    Für Belüftung wurde gesorgt. Ich habe hier ja die Dacharbeiten, die 1993 durchgeführt wurden, eingestellt.

    Der Wohnraum unter dem Spitzboden wurde mit der selben Mineralwolle gedämmt, zusätzlich auch die Geschossdecke... "Warum dämmt man Dann noch zusätzlich den ungeheizten Spitzboden?"

    Aber!: Die Alukaschierung dient ja als Dampfbremse. Sie weist im Wohnraum Beschädigungen auf. In der ehemaligen Küche und dem Bad (wird nun ein großes Bad), wurde sie teilweise gar nicht eingebracht. D.h., dass man von unten direkt auf die Dielen des Spitzbodens sehen kann.

    In der Vergangenheit konnte somit die feuchte, warme Luft ziemlich ungehindert in den Spitzboden wandern.

    Allerdings: Bis vor drei Jahren wurde mit Koks geheizt. Wie gesagt, der Spitzboden ist nicht sonderlich groß und auch gedämmt...

    Ist es möglich, dass die Wärme des Kamins (geht mitten durch den Spitzboden), + Wärmeeintrag (auch Feuchtigkeit) durch die teilweise nicht vorhandene Geschossdeckendämmung, + der zusätzlichen Dämmung im Spitzboden, + der vorhandenen Belüftung, dazu beigetragen haben, dass kein Tauwasser angefallen ist?

    Vielleicht war es dort oben immer warm genug...

    Wie gesagt, vor drei Jahren wurde die Heizung von Koks auf Brennwert umgestellt.
    Die letzten Jahre waren nicht besonders kalt und zudem wurde das Dachgeschoss in dieser Zeit nicht bewohnt. Geheizt wurde natürlich ein wenig...

    Ob die EnEV für mich gilt, oder nicht... Ich bin durchaus bereit, etwas für Wärmedämmung und Wärmeschutz zu investieren.
    Meine größte Angst sind aber Feuchteschäden. Denn trotz Planung, "Experten", pipapo, liest man oft genug (auch in diesem Forum) von Problemen (z.B. Flankendiffusion).

    Deshalb möchte ich ein gewisses Verständnis erwerben, um eine Lösung zu finden.

    Ja, es gibt Rechner, die, dies, das, jenes berechnen... Wird da wirklich alles berücksichtigt? Lieber bezahle ich 10,30 Euro mehr im Jahr an Heizkosten, als dass ich ein supergedämmtes Haus mit Schimmel habe.

    Wirtschaftlich gesehen, wäre die Dämmung des bewohnten Raums anzustreben. Also, die Schrägen dort und die Geschossdecke zum Spitzboden. Dann müsste sichergestellt werden, durch eine möglichst dich Dampfsperre, dass keine Feuchtigkeit in den unbeheizten Spitzboden gelangt. Auch die Ausziehtreppe müsste dementsprechend angepasste werden. Wenn dann dort eine gewisse Undichtigkeit herrscht, sieht es vermutlich duster aus...

    In diesem Zusammenhang habe ich etwas von feuchtevariablen Dampfbremsen gelesen. Wie sind diese zu bewerten?

    Wie sieht es aus, wenn ich die Geschossdeckendämmung weglasse und dafür den Spitzboden mit einer neuen, dickeren Dämmung (wie auch die Schrägen im bewohnten Raum), ausstatten lasse?

    Könnte man auf diese Weise die Gefahr von Feuchtigkeit reduzieren? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht? Der Energieverbrauch wäre dadurch etwas höher, - das ist klar!
     
  6. nana

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    PS: Rechtschreibfehler könnt ihr behalten. Konnte leider nicht mehr editieren... ;)
     
  7. #27 Alfons Fischer, 19.07.2015
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    warum es derzeit keine Feuchteschäden gibt, vermögen wir leider nicht zu beurteilen.
    - Vielleicht war der Spitzboden doch ausreichend undicht, so dass ein kontinuierlicher Luftaustausch stattgefunden hat?
    - vielleicht ist die Gitterfolie doch nicht ganz so dicht, wie wir vermuten (ich kenne Bahnen aus den 1980ern (gibt es auch heute noch), die mikroperforiert sind, auch können offene Stöße für zusätzlichen Ausgleich sorgen

    ...diesen Effekt halte ich zwar für theoretisch möglich, allerdings für unwahrscheinlich.



    Wärmedämmung ist bei solchen Konstruktionen i.d.R. nie für Feuchteschäden verantwortlich. Es sind immer parallel "ausgeführte" andere Unzulänglichkeiten für die Schadensträchtigkeit verantwortlich. Dass draußen ("am Stammtisch") bei Schimmelproblemen dann auf die Dämmung "geschimpft" wird, halte ich für absolut unangebracht.



    solche feuchtevariablen Dampfbremsen können im Einzelfall eine Verbesserung bewirken. Sie sind aber auch kein Allheilmittel. Es gibt sogar viele Fälle, wo diese m.E. die schlechtere Wahl sind und ich Dampfbremsen mit fixem sd-Wert bevorzuge.



    ... ich habe Zweifel, dass Sie das in der Bestandskonstruktion hinbekommen, muss doch die Luftdichtheitsebene ohne Leckagen vom bisherigen Wohnraum im Dach nach oben in den Spitzboden geführt werden. Dazuwischen ist aber Ihre Decke mit vielen Balken, Rissen und sonstigen Anschlussproblemen.



    Ich tendiere dazu, Ihnen zu empfehlen, sich einen praktisch versierten Energieberater oder bauphysikalisch versierten Praktiker auf die Baustelle zu holen und sich beraten zu lassen.
    Gerne können wir dann die Ergebnisse aus dieser Unterredung hier diskutieren. Aber das alles hier zu erörtern, führt zu weit. Wir kennen einfach viel zu wenig Randbedingungen Ihres Objekts...
     
  8. nana

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    Erst einmal Danke!

    Ja, es ist die Gitterfolie mit Mikroperforation. Laut Hersteller hat sie einen sd- Wert von 3 m. Sie ist somit nicht wirklich diffusionsoffen, - zumindest nach heutiger Definition.
    Es sind Belüftungsöffnungen vorhanden (hatte davon ein Bild eingestellt) und die Bahnen sind nicht verklebt. Trockenfirst mit Lüftersteinen...

    Dürfte sich wohl um eine zweischalige, belüftete Konstruktion handeln.

    Allerdings sind nun auch die neuen DFF eingebaut worden. Diese dürften sich für die Belüftungssituation nachteilig auswirken. Hmmm...

    Zur Wahl der Dampfbremse:

    Bitte berichtigen, falls ich Blödsinn erzähle...

    Bei einem sd- Wert von 3 m der Unterspannbahn, sollte die Dampfbremse einen Wert haben, der mind. 6 mal höher ist, also mind. 18 m.
    Der Hersteller selbst bietet ein Produkt in Kombination zu dieser Gitterfolie an, das einen Wert von 150 m aufweist!

    Sollte bei einem so hohen sd- Wert auch nur eine kleine Undichtigkeit bestehen, dann kann Feuchtigkeit zwar eindringen, wird aber schwer (kaum) wieder rauskommen können...
    Mineralwolle ist in Bezug auf Feuchtigkeit wohl als besonders kritisch anzusehen. Die Gitterfolie mit SD = 3 m ist dann wohl auch wenig hilfreich.

    Bei einer feuchtevariablen Dampfbremse könnte zumindest im Sommer eine Rücktrocknung in den Raum stattfinden.

    Es gibt z.B. Klimamembranen mit sd- Wert: 0,3 < sd < 25
    Vielleicht wäre so etwas gut geeignet?

    Ich habe gesehen, dass die Verbraucherzentralen auch Energieberatungen anbieten. Ich denke, ich werde da mal in der nächsten Woche anrufen und mich beraten lassen.
     
  9. #29 poelwick, 19.07.2015
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    - die TE hat das Gebäude von ihrem Vater übernommen, Energieverbrauch 2014 ist bekannt, m.e. akzeptabler Verbrauch im Altbestand.
    - Die Dachfläche war schon vorher 8cm gedämmt, wie viel mehr Energie duch zusätzliche Dämmung eingespart wird, garantiert der TE kein Planer und kein Handwerker,
    alle reden sich mit theoretisch möglichen Rechenwerten aus der Verantwortung, hauptsache der "heiligen Kuh" ENEV wir genüge getan.

    der BEP zur Kosten/Nutzen-Amortisation, Laufzeit jenseits 70Jahre der einsparbaren Energie, führt doch das ganze System ENEV ad absurdum.



    Das Ziel der ENEV ist schon in §1
    (Zweck dieser Verordnung ist die Einsparung von Energie in Gebäuden. In diesem Rahmen und unter Beachtung des gesetzlichen Grundsatzes der wirtschaftlichen Vertretbarkeit soll die Verordnung dazu beitragen, dass die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung, insbesondere ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis zum Jahr 2050, erreicht werden.)
    als Politischer Wille, ohne Bezug zur Realität, als Totgeburt zu werten.

    Das schlimmste daran ist, dass die alte Sitte, über jahrzehnte etablierte "anerkannte Regeln der Baukunst" in DIN zu überführen
    bei diesem von Politikern und Interessenvertretern der Bauteilindustrie rund gefeiltem Konstrukt ENEV
    bewusst ignoriert wird und theoretische Rechenmodelle Gesetzescharakter erlangen die praktisch nicht zu erreichen sind.

    und Zudem... bei wem wurde denn schonmal die Einhaltung der ENEV im Bestand (nicht Neubau) nach 2 Jahren kontrolliert?
    Welcher Richter würde hier entsprechend "auf Gestattung des Zutritts zur Überprüfung der ENEV" urteilen? Mir ist aus dem Bereich noch nichts bekannt geworden.


    @TE: ich kann deinen Gedankengängen absolut folgen, gesunder Menschenverstand und eine eigene Meinung sind gute Eigenschaften
    nur Lemminge rennen jedem Hype (hierzu zähle ich auch die ENEV) hinterher.
    ähnliche Gesetze wurden in Skandinavien schon wieder eingemottet, als klar war, dass die Menschen sich in solchen Sondermülltüten nur krank wohnen.

    Sinnvoller Einsatz von Resourcen und Energie ja, aber nicht um jeden Preis.

    Im übrigen ist die Sonne weit stärker an unserem Klima beteiligt, als die zu erwartende homöopatische Einsparung an CO² durch die ENEV je sein kann.
    Die einzigen Gewinner an der wortgetreuen Umsetzung dieses Pamphlets ENEV sind die beteiligten Fachleute,
    niemals der Auftraggeber und Bauherr, dem minderts nur die Liquidität.


    PS: wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.
     
  10. #30 Kalle88, 19.07.2015
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    Blablabla - wann kommt das Argument der atmen Wand analog zur Dachfläche? :sleeping
     
  11. #31 Inkognito, 19.07.2015
    Inkognito

    Inkognito Gast

    Was ist mit Denkfehlern?
     
  12. #32 Alfons Fischer, 21.07.2015
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    sagt wer?
    Ich bin schon länger in dieser Materie beheimatet. Aber das habe ich noch nie gehört. Das ist extrem pauschal und manchmal sogar recht falsch. Woher beziehen Sie Ihre Erkenntnisse?


    dto.


    Bitte beachten: in den seltensten Fällen ist "Energieberatung" eine Beratung zu bauphysikalischen Grenzfällen.
     
  13. nana

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    Hallo Herr Fischer!

    http://www.baunetzwissen.de/standar...st-ein-Dach-dampfdiffusionsoffen-_158621.html

    So etwas habe ich auch woanders gelesen. Ich meine sogar, dass es ein Beitrag in diesem Forum war. Finde ihn leider nicht... :(

    Zum Thema variable Dampfbremse:

    Ich habe gelesen, dass gerade in einem Altbau der 100%- ige Anschluss vom Dampfsperren schwierig ist. Feuchtevariable Dampfbremsen ermöglichen zumindest eine Rücktrocknung.
    Bislang diente ja die Alukaschierung der Mineralwolle als Dampfbremse. Soweit ich weiß, hat Alu einen sehr hohen Sperrwert. Jedoch gibt es viele Macken bzw. Fehlstellen. Luftdichtigkeit war bislang sicherlich kein Thema, zumal die Verkleidung aus Holzpaneelen sicherlich auch alles andere als dicht war.
    Gerade in der ehemaligen Küche und dem Bad gibt es Bereiche, die gar nicht gedämmt wurden.
    Ich füge noch ein Bild ein, das aber nur einen kleinen Ausschnitt von dem Dielenboden zeigt, der im Spitzboden liegt (von unten aus). Ich denke Feuchtigkeitsschäden würden hier doch sichtbar sein? (An dieser Stelle lag keine Dämmung zum ungeheizten Spitzboden und der Bereich ist auch größer, als auch dem Bild ersichtlich!)
    IMG_7766.jpg

    Das Fraunhofer Institut hat zum Thema feuchtevariable Dampfbremsen eine Untersuchung gemacht...
    http://www.ibp.fraunhofer.de/conten...iable_dampfbremsefallbeispieletcm45-34976.pdf

    Ja, ein Allheilmittel ist eine feuchtevariable Dampfbremse sicherlich nicht. Da die Situation bislang ja auch alles andere als "dicht" war, denke ich mir, dass eine solche Dampfbremse mit weniger Risiken behaftet ist, als eine Dampfsperre mit sd > 150 m und einer Undichtigkeit. Anfallende Feuchte tritt ein und verteilt sich überall, wird aber nicht mehr den umgekehrten Weg nach draußen finden...

    Ist es so? Deshalb frage ich ja...


    Ich möchte auch noch etwas zum Beitrag von poelwick sagen, der negativ kommentiert wurde.

    Bei manchen Beiträgen bekommt man tatsächlich das Gefühl, dass die EnEV das Maß aller Dinge ist und man sie bloß nicht hinterfragen darf.

    Den Energieverbrauch des Hauses habe ich eingestellt. Ich denke auch, dass dieser sooo schlecht nicht ist...
    Da darf man schon nach der Wirtschaftlichkeit fragen?
    Wirtschaftlichkeit (in Euro) ist sicherlich nicht alles... Auch Wohnkomfort, - sicher...

    So, sehe ich das auch! Ich bin ja auch durchaus bereit etwas zu verändern!

    Wie kann ich jemanden finden, der geeignet ist?
    Der Baugutachter, der bei uns war, ist ebenfalls als Energieberater eingetragen.
    Er hat sich den Spitzboden, inkl. Dämmung angesehen. Zu beanstanden hatte er nichts.
    Die Fehlstellen, Lücken im bewohnten Raum lagen da noch hinter der Holzpaneele...
     
  14. nana

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    An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal fragen, wie das zu verstehen ist.

    Insbesondere die Anmerkung, dass parallel ausgeführte Unzulänglichkeiten für die Schadenträchtigkeit verantwortlich sind.

    Welche kommen da infrage?

    Bei einem Neubau könnte ich mir z.B. Feuchtigkeitseintrag von außen (in der Bauphase) vorstellen, oder auch feuchtes Holz, hohe Luftfeuchtigkeit durch Estrich, Putz,...
     
  15. nana

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  16. #36 Alfons Fischer, 22.07.2015
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    nur, weil irgendwo etwas gedruckt steht oder sonstwie veröffentlicht wird, ist das noch lange nicht richtig bzw. nicht zu hinterfragen.
    Natürlich stimmt das Genannte in gewissen Grenzen und bei üblichen Konstruktionen. Vielleicht fordert dies aber auch zu viel Sicherheit? Ich habe den Eindruck, diese Forderung ist "gelb" geprägt und man will andere Hersteller, welche Folien mit fixem niedrigen s[SUB]d[/SUB]-Wert anbieten, mit dieser These ausstechen.
    Es ist jedenfalls keine zwingende Forderung.

    Wenn ich schreibe:
    meine ich folgendes:
    Ich trenne zwischen Wärmedämmung und anderen bauphysikalischen Konstruktionsschichten. Weil jede für sich fachgerecht ausgeführt werden muss. Dies wären zum Beispiel die Luftdichtheitsschicht bzw. die Dampfsperre.
    Auch ein perfekt gedämmtes Dach kann Schäden erleiden, wenn die Luftdichtheit nicht passt. Und umgekehrt.

    Ich würde nicht ausschließen, dass der Fachmann, den Sie auf der Baustellen hatten, der richtige sein könnte... Da müssen Sie einfach nachfragen.
    Das "Problem" bei den feuchtevariablen Dampfbremsen ist, dass Sie vermutlich niemanden finden werden, der sicher aus der Entfernung gewährleisten kann, dass es nicht zu einem Schaden kommt. Auch, weil die theoretische Berechnung von einer perfekt ausgeführten Konstruktion mit fixen Randbedingungen ausgeht, die Sie im Bestand aber möglicherweise (?) gar nicht haben (z.B. ist die Folie an Anschlüsse/Innenwänden unterbrochen, Herstellungsfeuchte, insbesondere bei Winterbaustellen etc.)...
     
  17. nana

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    Eben! Deshalb hatte ich ja geschrieben, man möge mich berichtigen, falls ich Stuss erzähle.

    Ja! Wenn ich von Dämmung schrieb, habe ich alle erforderlichen Schichten als Einheit gesehen. Wir stimmen sicherlich damit überein, dass alle erforderlichen Schichten zusammen funktionieren müssen.

    Das verstehe ich nicht!
    Ich dachte, dass die feuchtevariablen Dampfbremsen gerade für "unsichere" Anschlüsse (Altbau) geeignet sind, - insbesondere für den Fall, dass eine diffusionsdichte Unterspannung vorhanden ist, die den Feuchteabtransport aus dem Dach heraus behindert, bzw. zumindest erschwert.

    So kann, falls Feuchtigkeit eintritt, diese im Sommer zurückdiffundieren.

    Umgekehrt:

    Bei einer Dampfbremse mit festem sd- Wert muss sichergestellt werden, dass die Anschlüsse perfekt ausgebildet sind.
    Eine komplette Dichtigkeit wäre ideal, denn wo keine Feuchtigkeit reinkommt, kann sie auch nicht schaden.
    Doch was ist, wenn diese Ebene doch Leckagen aufweist?

    Gestern habe ich einen Thread im Forum gelesen...
    Da hatte jemand ein Loch gebohrt, um ein Regal aufzuhängen. Dabei hatte er die Dampfbremsfolie beschädigt und es wurde nun diskutiert, wie problematisch ein solch kleines Loch sein kann.

    Woanders habe ich gelesen, dass es teilweise reicht, die Luke zum unbeheizten Spitzboden zu öffnen, wenn man im Winter den Weihnachtsschmuck holen möchte...

    Heute werden Häuser mit diffusionsoffenen Unterspannbahnen gebaut. Auf eine Unterlüftung wird verzichtet. Trotzdem gibt es auch bei solchen Konstruktionen Probleme.
    Möglicher Weise ist die Hinterlüftung in puncto Wärmeverluste von Nachteil, aber in Bezug auf Belüftung doch wiederum von Vorteil, zumindest weil man nicht aktiv selber lüften muss?

    Da ich kein Fachmann bin, der in diesem Bereich tätig bin, weiß ich natürlich nicht, wie oft es tatsächlich zu Schäden kommt, weil irgendetwas nicht passt.
    Vielleicht mache ich mich nur selber verrückt...

    Ich habe sogar gelesen, dass insbesondere die Kehlbalkenlage, trotz luftdichtem Anschluss problematisch sein soll, wenn es Hohlräume (Luft) auf der warmen Seite der Dämmung gibt.
     
  18. #38 Rudolf Rakete, 23.07.2015
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    Die Werbung ist nicht von mir!
    Dazu fällt mir ein Nachbar ein der mir stolz verkündet hat, dass er pro Jahr 400 Euro an Heizkosten einspart, dank kompletter Dämmung seines Altbaus. Kosten für die Dämmarbeiten lagen bei 100000€. Das hat sich ja voll gelohnt.
     
  19. #39 poelwick, 23.07.2015
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    genau solche Missverhältnisse meinte ich mit unwirtschaftlicher Amortisation. Zum Schutz davor gibt es eben den §25 in der ENEV (die Wirtschaftlichkeit garantiert dir nämlich niemand, alles reine Theorie)

    und ganz ehrlich, wieviel mg CO² hier eingespart wird interessiert unsere Erde keinen Furz, jeder Vulkanhusten wirft ein x-faches davon in die Atmosphäre
    zumal ja nur das CO² gewertet werden darf, was der Gesamtenergiebilanz (Herstellung und Transport der Dämmung) nachfolgend zusätzlich eingespart werden würde.
    Glaubt Ihr wirklich dass es hier ein positives Verhältnis gibt?
    Wer das glaubt, glaubt auch das Zitronenfalter wirklich Zitronen falten.

    Das ganze ist ein reines Wirtschaftspolitikum, damit viele Handwerker, Dämmindustrie, Energieberater und Ingenieure auf Jahre hinaus volle Auftragsbücher haben, Heizungsbauer nicht vergessen ;-)


    @Nana: wie sieht denn eure Dachfläche von aussen aus?
    wird da in den nächsten Jahren ne Sanierung fällig?
    Wenn ja, spar dir alle Flickarbeiten von innen und mach ne Aufsparrendämmung drauf, damit erschlägst du alle Problemstellen auf einmal und kannst sicher sein, dass es kein "Loch" gibt. Alles andere ist Mumpitz und geht ins Kleingeld.
     
  20. #40 Inkognito, 23.07.2015
    Inkognito

    Inkognito Gast

    Die sogenannte Gentrifizierung durch den Anreiz Sanierungsarbeiten permanent auf die Mieter umzulegen ist eben ein kleiner Nebeneffekt eines gewollten Instruments des Klimaschutzes - jeder bekommt eben die Gesetze die er verdient.
    Naja, das ist nun mal eben der Wählerwille. Genau so wie Windenergieanlagen anstelle Atomstrom. Das kann man finden wie man will, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass Gesetze eben nicht optional sind.
     
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