Jetzt schon kein KFW70 mehr mit Gas + Solar?

warum keine kwl? ich möchte nicht ohne sein. hab bewusst eine genommen. Die neuen Häuser sind so dicht, das ist mit kwl gerade im Winter super. wenn ich die Anlage runterregle, dann wirds schnell unangenehm mit der Luft. Auch im Schlafzimmer eine feine Sache, gerade wenns kalt ist.
Nachteil: kostet Geld und Zeit. Ich check bei meiner z. B. monatlich Aussen und Innenfilter.

 

Tja, das ist auch kein Problem, wenn man die Hintergründe versteht. Pauschale Aussagen wie "KfW70 ist mit Gas und Solar kein Problem" führen leider nur dazu, dass Menschen das auch ohne zu hinterfragen einfach glauben.

So sind beispielsweise die Lüftungsverluste bei den heutigen Gebäuden nicht zu unterschätzen, denn die Heizlast durch Transmission ist gering, aber Lüften ohne WRG produziert fast schon vergleichbare Verluste wie die Transmission der Gebäudehülle. Man muss also an der Hülle und der Technik ansetzen, und bei Gas muss halt die Technik anderweitig aufgerüstet werden (Vermeidung von Heizenergie oder vemehrt Nutzung regenerativer Energien).

Was ohne "Lüften" (egal in welcher Form) gar nicht so selten ist. Auch die manuelle Lüftung hat ihre Grenzen, und in der Praxis werden alle guten Vorsätze schnell über Bord geworfen. Es dauert nicht lange, bis das Lüften drastisch reduziert wird, oder gar komplett "vergessen" wird. Das geht die erste Zeit auch gut und man fühlt sich in seiner Entscheidung bestätigt, aber irgendwann ist es halt so weit, dann kommt der Ärger.

Man kann niemandem mit ruhigen Gewissen empfehlen, auf eine KWL mit WRG zu verzichten. Ein Planer sollte sich so einen Wunsch des Kunden in dreifacher Ausfertigung unterschreiben lassen, denn später gibt es immer nur Ärger damit.

Dein BT hat Dir einen Lösungsweg genannt, es gibt aber auch andere Ansätze die man verfolgen könnte. Allen gemeinsam ist, dass diese mit Mehrkosten verbunden sind. Für welchten Weg Du Dich entscheidest, das bleibt Dir überlassen. Du kannst die Hülle verbessern oder halt in Technik investieren. Meine Empfehlung wäre, das Thema Lüften nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

 

Gute dezentrale Geräte tun es auch, gelle.

 

R.B. hat in seinem Beitrag weder zentrale noch dezentrale Geräte unterschieden. Es gibt aber wenig Gründe, sich in einem Neubau für eine dezentrale Lösung zu entscheiden.

 

Mir ging es um die Lüftung allgemein, weniger um die Unterscheidung zentral und dezentral.

 

Wir haben dieses Jahr auch gebaut und waren anfangs auch skeptisch, eine Lüftungsanlage einzubauen. Nachdem wir aber die letzten 5 Jahre in einem energetisch guten Neubau (Ziegel mit 42cm, 3-fach Verglasung, ...) - aber ohne jegliche Lüftungsanlage - zur Miete gewohnt haben und das Raumklima sehr schlecht war, haben wir uns doch dazu entschlossen, eine zentrale KWL mit WRG zu installieren und ich würde jedem raten, dies bei einem so luftdichten Haus - wie dies heutzutage der Fall sein muss - zu machen.

Wenn ich zurückdenke, mit welch schlechter Luft wir oft am nächsten morgen trotz leicht geöffneter Fenster im Schlafzimmer aufgewacht sind oder wie schlecht die Luft war, nachdem wir nach einem Wochenende wieder nach Hause kamen und ich das mit jetzt vergleiche, dann würde ich nicht mehr ohne sein wollen. Zum jetzigen Zeitpunkt (in der Planungs- und Entscheidungsphase lässt sich das noch recht einfach realsieren, später wirds wohl nicht mehr gehen.

Das deutlich bessere Raumklima kann bei uns aber u.U. auch daran liegen, dass wir uns jetzt für ein Massivholzhaus entschieden haben, aber ich glaube, der Großteil des besseren Raumklimas kommt von der KWL.

@geekfreak: schon mal überlegt, mit Holz zu bauen? Da schaffste locker KfW70 mit Gas und Solar (und selbst KfW 55 sind drin).

 

An alle Schreibenden :

An erster Stelle ist es vollkommen egal aus welchem Material die Außenwände bestehen.

An zweiter Stelle auch ..

und an dritter .usw.

Das Material macht keine Fehler ( bei fachgerechter Verarbeitung ) !

Der Mensch macht Fehler ,weil er es nicht besser kann !

Und er muss daraus lernen ...

Schönes WE

PS :
Eine KWL braucht man nicht zwingend !

Weder zentral noch dezentral .

Und man muss auch nicht mit oder ohne WDVS bauen ...

Man sollte ökologische Baustoffe verwenden ..geht aber nicht

 

Einspruch!
eine Pauschalaussage, wie der Standard eines KfW-Effizienzhauses-XX erreicht werden kann, kann man leider nicht treffen. Jedes Haus ist anders...

 

Also, ich bin ja kein Bauexperte, aber KfW70 sollte man mit einem entsprechenden Holzhaus (U-Wert Wand 0,11 und Dach ähnlich) wohl immer schaffen. Und um das gehts doch hier! Da kannste doch gar nicht mehr so viel verkehrt machen, um das nicht zu schaffen, oder? Ich geb Dir recht, KfW55 mit Gas und Solar ist schon etwas schwieriger zu schaffen!

 

Du weißt worauf sich das 70 bei KfW70 bezieht?
Ich würd einfach auf das ganze KfW Gedöns verzichten und einfach das bauen, was am sinnvollsten/wirtschaftlichsten für dieses Objekt ist. KWL nach Geschmack/Komfortwunsch.

 

Dito. Bereits mit der Mindestanforderung der EnEV 2014 und dem EEWärmeG hat man eine ganz passable Gebäudehülle.

 

Ich denke, dass dieses Haus nur noch 70% des Jahresprimärenergiebedarfs eines vergleichbaren Neubaus nach EnEVvom Normhaus (100%) hat? Und liege ich da mit meiner Aussage - im Normalfall - so total daneben? Natürlich gibts Konstellationen, mit denen ein Haus - selbst mit einer sehr guten Hülle - nicht mal mehr die KfW70 schafft. Aber das ist doch nicht der Normalfall, oder?

Das hab ich schon! Wollte hier nur meine Erfahrungen weitergeben. Darum gehts doch hier, oder?

 

U-Werte von 0,11 für Außenwand und Dach sind selbst beim Holzhaus kein Standard, sondern deutlich besser, als das, was draußen im Durchschnitt so gebaut wird.

Die Erfahrung zeigt, dass es -selbst wenn die U-Werte so hoch wären- noch viele Punkte gibt, die man verkehrt machen kann.

 

Wir haben es auch nur mit 3fach Verglasung, Solarmodul und Lüftungsanlage hinbekommen. Die Lüftungsanlage ist ihr Geld aber wert. Wir möchten diese nicht missen.