Bauernhof von 1750 trifft Beton

Warum kann ich dann nur über diese in Zeitschriften lesen ("100 beste Archis Häuser") oder von diesen entsprechende Sachbücher kaufen?!

 

Ok, haut mich... aber ich find´s gar nicht schlecht.
Ob ich darin wohnen würde - sicher nicht. Aber in einer Stadt wie München findet sich Klientel dafür. Ich würde das Ganze auch nicht als Sanierung und Umbau eines Bauernhauses bezeichnen, sondern als Experiment. Als Wohn-Skulptur sozusagen.
(...ok, ich glaube, dass die rauen Betonflächen nach kurzer Zeit aussehen werden wie Sau... aber egal. Wer da einzieht hat eine Putzfrau, die das mit dem Zahnbürstchen saubermacht...).

Aber man muss doch auch mal solche Projekte wagen. Und es ist sicher ein Wagnis. Es ist kein Projekt "auf der sicheren Seite" sondern ein Wagnis. Und überdies finde ich es mutig.
Anhand der Fotos kann man sich ja nur einen kleinen Einblick verschaffen, aber ich finde schon, dass man auch mal solche Visionen bauen muss.
Oder wollen wir irgendwann nur noch Flair100 oder Ähnliches.

So, und jetzt ziehe ich schon mal das Genick ein.

 

Ja, Du hast Recht - es ist die Ausnahme und das ist auch gut so. Aber dennoch denke ich, dass wir auch solche Querdenker und Exoten brauchen (...leider zähle ich nicht dazu... ;-) )

 

*autsch* 160m2 für knapp 3.5k € Kaltmiete- soll wohl so sein- es steht jeden tag irgendwo ein Dummer auf- da wird sich dafür wohl auch einer finden.

Architekt bin ich keiner- vielleicht fehlt mir deshalb das Gespür dafür, rohes Betonwerk hübsch zu finden- schaut für mich irgendwie nach noch nicht fertig aus.

Im Industriebau oder Straßenbau versteh ich es- aber im Wohnbereich finde ich rohen Beton einfach nur hässlich.

und dann die miete verlangen, wo offensichtlich der Verputz eingespart wurde- wie gesagt: da fehlt mir das Verständnis dafür...

 

Bei soviel offenherzigen und schallharten Betonflächen bekommt das Wort Kaltmiete eine ganz neue Bedeutung.

 

Bauliesl (wann soll ich aufhören mit hauen ??? ;-) )

Jepp, Visionen soll es geben, aber sorry: Da gibts bessere Beispiele dafür. Schau doch mal die Aussenfassade an (bei dem immobilienlink): Da ist nix visionär, der Eingang ist recht schön, aber der Rest...

 

Autsch.... ;-)
Aber gerade das macht es doch vielleicht aus: von außen relativ unscheinbar und innen dann "rumms"....

 

Visionär?

Warum tarnt man das dann mit einer alten Hülle????

Es gibt Visionäres, das sich auch so nach außen hin darstellt. Warum auch nicht. Als Solitär darfs auch gerne mal Abgefahren sein. Natürlich. Gerne sogar.

Aber etwas "Visionäres" in einem alten Stall....no thanx.

Auch finde ich das Wohnambiente eher unterkühlt. Schön für interessante Perspektiven, nette Fotos, etwas Experimentelles. Warum nicht. Meins wär's dennoch nicht. Ich bin da ganz ehrlich: Mir gefällt es nicht mal von innen (das Äußere mal gänzlich unbetrachtet lassend), wenngleich es natürlich i.O. auch solche Wohnwünsche zu befriedigen.

 

Cilli würde ich auch besser finden. Dennoch: Echtes Wohlfühlen sieht für mich gänzlich anders aus. Letztendlich muss es dem Bauherrn gefallen. Und wenn der sich darin wohlfühlt, dann paßt's ja...

 

Der will nicht selber drin wohnen, sondern sucht einen Dummen, der ihm sein Monster bezahlt!

Deine Aussage könnte andersherum auch zu

passen...

 

Nö!!!!

 

@Bauliesl: Ich hör schon auf, aber editieren kann ich nicht mehr. Also fühl Dich nicht mehr gehauen.
EDIT: Ich hab auch gar nicht fest zugeschlagen

Cili: Gefällt mir schon deutlich besser (gut, das ist auch im Vergleich zu vorher nicht schwer), aber was mich beim Anschauen der Bilder bewegt: Wie wird da gelebt? Es ist sehr skulptural. Das letzte Bild - sorry, da musste ich grinsen. Das musste nicht sein.

 

War das die Bauherrin, nachdem sie das Ergebnis zum ersten Mal sehen durfte? Es hat ihr offensichtlich die Schuhe ausgezogen!

 

War nicht ernst gemeint!

 

Die Architekten, oder zumindest Sie, sind wohl die Bauherren. Cilli war auch mal in der Sendereihe "Traumhäuser" vom br zu sehen.

 

Jesses Leute. Wie weltfremd seid ihr denn? Sichtbeton ist doch heute auch im Wohnbereich etwas völlig normales. Lest ihr denn keine Architekturzeitschriften, wenn ihr schon in einem Bauforum seid? Die gefühlte Hälfte aller Bonzenvillen am Zürcher See haben Sichtbeton. Es gibt jede Menge Renovierungen alter Häuser, die Sichtbeton verwenden. Jede Menge bekannter Architekten arbeiten damit. Das wüsstet ihr wenn ich die letzten 30 Jahre mal nicht nur Schöner Wohnen, sondern Architekturzeitschriften angesehen hättet.

Mir gehen diese traditionalistischen Umbauten alter Gebäude so ziemlich auf die Nerven. Wir leben im Jetzt und Heute und nicht im Anno Dazumal. Wenn man etwas renoviert und umbaut, dann bitte nach heutigen Maßstäben und nicht nach dem Konzept der röhrenden Hirschen von Anno 1850. Von daher ist der Umbau in Bayern mutig, aber im Umfeld von München auch wiederum nicht wirklich ungewöhnlich. Aber zu solch einem Projekt müssen sich auch Bauherr und Architekt finden. Es ist nicht jedermanns Sache einen guten, zeitgemäßen modernen Designgeschmack zu haben und das Geld dazu dieses auch gebaut zu bekommen. Zwischen den Wohlhabenden und den Normalbürgern gab es schon immer eine Kluft die sich im Wohnen ausgedrückt hat. Natürlich ist das nichts für Jedermann. Das sieht man schon an den Reaktionen hier. Architekten bauen ja nicht nur für den Buchhalter vom Supermarkt um die Ecke, sondern für alle möglichen Leute ihre Häuser.

Ich finde die Materialgegensätze spannend, wie auch die Raumwirkungen und die Gegensätze von alt und neu. Über Ausführungsdetails kann man sich natürlich streiten, die macht eh jeder anders. Das Konzept an sich finde ich gut. Und nein, Sichtbeton sieht nach Jahren nicht verrotzt aus. Da kenne ich selbst einige Beispiele, die nach Jahrzehnten noch gut aussehen. Ist ja nicht so, dass diese Flächen im Haus der Witterung von Wind und Wetter ausgesetzt wären.


Ich sehe hier auch wieder eine typische Deutsche Diskussion, die fast schon in Neid übergeht. Man merkt, dass man selbst nur ein kleines Licht ist und, dass man selbst nicht die Ahnung von Design hat und sieht wie die mit Geld so alles machen können und man selbst leider nicht, also wird das alles nieder gemacht, was nicht spießig normal und durchschnittlich daher kommt. Ich habe auch keinen Dukatenscheißer im Keller und füge mich in meiner unwichtigen Existenz und lebe als quasi Konsumverweigerin sogar ganz gut damit. Aber ich werde einen Teufel tun andere wegen ihrer Möglichkeiten ans Bein zu pissen.

 

Harte Worte, nur weil jemand Sichtbeton nicht mag?

Sichtbeton hat mir noch nie gefallen, gefällt mir nicht, und daran wird sich auch nichts ändern. Ich kann damit nichts anfangen, ist einfach nicht mein Ding. Dann noch eher die in manchen Gegenden üblichen Wohnstuben in die man vor lauter Holz schon in gebückter Haltung reingeht, weil Dich der Anblick erschlägt. Grausam, aber immer noch besser als Sichtbeton. Für mich hat das auch nicht den Anschein von "hochwertig" oder gar teuer, und als "modern" würde ich es auch nicht betrachten. Sichtbeton gibt es ja nicht erst seit heute.

Von mir bekäme ein Architekt für so etwas keinen Preis, aber ich habe auch nur eine Stimme von Vielen.