Entwurf mit Bitte um Anmerkungen

Im diesen Fall ging es mir um eine mögliche Wand zur Garage und um Anregungen aus der Grundrissgestaltung des ebenfalls langen, schmalen Baukörpers.

 

Schon klar, dafür das Interessant Der Rest bezog sich auf das Anregungs-Beispiel, da scheint es ja um das Komplette Haus zu gehen.

 

Du musst dich nicht rechtfertigen. Natürlich will hier jeder Laie seine Befindlichkeiten zum Ausdruck bringen, denn diese Bauweise geht für die meisten gar nicht, was dich aber nicht weiter bringt. Das kannst Du alles ausblenden, denn Du brauchst Lösungen. Ein paar Gedankenpunkte wurden ja schon angesprochen, die Du im Auge behalten solltest, den Rest sollte dein Architekt lösen.

 

Liebe Frau Maier, es geht doch gar nicht darum, dass der dumme Laie hier wieder einmal eine Plattform für seine Befindlichkeiten findet. Wir wissen, dass du ein echter "Profi" bist, deshalb kannst du aber aus einem 5 Meter breiten Baugrund kein Traumgrundstück zaubern und auch der tollste Planer wird hier irgendwo an seine Grenzen stoßen. Das ist das Gesetz der Mathematik! Wo Platz fehlt, fehlt er! Leider!

Keiner sagt, dass der TE so nicht bauen darf (ist doch seine ureigenste Entscheidung), nur finde ich es erstens angemessen, über eindeutige Nachteile aufzuklären, die es zweifelsohne gibt, und zweitens sollte das Projekt nicht als superinteressant und spektakulär hingestellt werden, wie es so teilweise rüberkommt.
Es ist und bleibt auch bei der besten Planung ein Kompromiss!!!

Wenn der TE sagt:
Garten ist nur zum Zupflanzen da, eine Last, wofür brauche ich diesen? Ist nicht zeitgemäß, Grünflächen um sich zu haben.
Wohnzimmer nach Norden und in der direkten Verkehrszone ist auch mein Wunsch; der Blick von dort aus auf die Zufahrt ist spannend und die schmale und enge Gesamtsituation insgesamt mit viel zu wenig Stauraum ist auch kein echtes Problem, denn eigentlich ist das Haus ja riesig! -> Dann muss der TE so bauen!

Es muss einem aber bewusst sein, was man bekommt. Ich denke, dass viele die tatsächlichen Gegebenheiten erst realisieren, wenn es zu spät ist!

Und hier den Rat zu geben, alles auszublenden, wie du es schreibst, halte ich nahezu für verantwortungslos! Gerade weil du Architektin bist!

 

Und das ist, entschuldige bitte, ziemlicher Nonsens. Ich fühle mich auch angesprochen, da auch ich der Meinung bin, dass man aus dieser Situation und vor allem dank der Einstellung des TE zu einer Wohnform, die nicht dem Mainstream entspricht, sehr wohl etwas Gutes und Wertvolles schaffen kann.
Seine Ansätze, die im Grundriss erkennbar sind, zeigen, dass er nicht der Typ Kataloggrundriss ist. Und wenn es solche Bauherren nicht gäbe, dann hätten wir lauter Flair100-Häuser rumstehen.
Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Mainstream-Kataloghaus und diesem Gebäude, das natürlich an einigen Stellen ein Kompromiss ist, würde meine Entscheidung ganz klar ausfallen.

Schau Dir das Haus in Esslingen an, das ich verlinkt hatte. In dem will sicher auch nicht jeder wohnen. Muss er ja auch nicht. Und dennoch ist es ein tolles Stück Architektur geworden, das zu Recht Preise eingeheimst hat.
Liegt nicht der besondere Reiz darin, aus einer schwierigen Situation etwas Gutes rauszuholen? Und genau deshalb gibt es uns Architekten. Katalog kann jeder. Aber so eine Aufgabe kann nicht jeder lösen.

 

genau das war der Kritikpunkt von Nana55. Ich denke als ein guter Architekt kann manmit schwierigen Situationen besser umgehen und zu besseren Lösungen kommen als die meisten laien. Ist doch gar keine Frage. Trotzdem: es bleiben Randbedigungen, die auch der beste Archi nicht wegentwerfen kann. Es ist doch mehr als legitim dem TE diese problematischen Randbedingungen aufzuzeigen inkl. entsprechenden Konsequenzen. Ist er sich dessen bewußt, kann er weiter machen.

 

Und ich denke, dass wir auch genau das getan haben. Nur lautet unser Schluss in diesem Fall nicht "Lass es, das wird nichts Gescheites", sondern "Wenn Du mit den Kompromissen leben kannst, die sich zwangsläufig ergeben, dann los geht´s! Das kann ´was werden. "

 

Danke, Pruefhammer, genau so war es gemeint!

@ Bauliesl: Zu behaupten, es gäbe entweder Katalog-Flair100-Häuser oder individuelle Architektenhäuser mit derart schwierigen Randbedingungen, ist - mit Verlaub - auch Nonsens!
Kann ein Architekt auf einem "einfachen" Grundstück keine individuellen architektonischen Highlights planen? Ich behaupte: Doch! Davon kenne ich genügend. Und auch wir haben - trotz ausreichend Grund - kein Flair100 bauen lassen, sondern einen individuellen Archtiektenentwurf, den ich sonst noch nirgends so gesehen habe!

 

@Nana:
Klar kann ein Architekt auf einem einfachen Gebäude etwas Gutes hinstellen. Passiert schließlich fast jeden Tag.
Aber auf einem schwierigen Grundstück etwas Gutes zu planen ist die größere Herausforderung. Die man lösen kann, wenn man sich der Einschränkungen bewusst ist, die man in Kauf nimmt bzw. nehmen muss.
Und ich glaube, dass der TE sich darüber durchaus im Klaren ist- u.a. deshalb, weil er auch von Fachleuten darauf aufmerksam gemacht wurde.
Keine hat hier blindlings gesagt "Alles spitze, mach mal...."

 

Daraus ein Traumgrundstück zu zaubern mag fehlschlagen, darauf ein Traumhaus zu zaubern mag gelingen...

Fehlt denn welcher? Oder stimmen Platzangebot (Grundstücksfläche x GFZ/GRZ) und Platzbedarf (Wohnwünsche) annähernd überein? Klar ist wohl, dass man mit dem Platz haushalten muss und die gängigen Platzverschwender (Insel, Ankleide, sinnlose Brachflächen, T-Dusch-Klo) nicht in beliebiger Anzahl aneinandergereiht werden können. Was für den einen sicher ein Ärgernis ist, für den anderen jedoch eine große Chance: nämlich die, sich für zB ein Highlight zu entscheiden, das dann aber auch gekonnt zu inszenieren.

Lässt sich das ohne weiteres Beurteilen? Oder kommt es dabei vielleicht auch auf die Bedürfnisse des Einzelnen an?

Das ist sicher richtig! Wobei ja nicht alles Nachteile sind: Man kann mit so einem Haus durchaus die Vorteile einer Eigentumswohnung (wenig Aufwand und Verantwortung - Strassenreinigung, Gartenpflege, Fassade streichen,...) mit denen eines Einfamilienhauses (rechtliche Unabhängigkeit und weitgehende Entscheidungsautonomie) kombinieren. Sicher nicht für jeden optimal - aber ich denke schon, dass es für derartige Objekte eine (nicht unbedingt kleine) Zielgruppe gibt.

 

Natürlich kommt es auf die Bedürfnisse des Einzelnen an, aber man muss sich der Einschränkungen halt bewusst sein. Auch der Aspekt "Familie" spielt IMHO eine wichtige Rolle. Ich könnte mir so ein Projekt zum Beispiel am ehesten noch bei einem kinderlosen Pärchen vorstellen. Wir zum Beispiel haben zwei kleine Racker im Kiga- und Grundschulalter. Vor dem Einzug ins Eigenheim haben wir unter relativ beengten Verhältnissen zur Miete gelebt, der Einzug ins großzügig bemessene Haus mit sehr großem Garten war für die Kinder regelrecht ein "Befreiungsschlag"! Man konnte erleben, wie sie aufblühten! Und das hat jetzt nix mit Kücheninseln, T-Form im Bad oder sonstigen sinnvollen oder nicht-sinnvollen Modeerscheinungen zu tun und ich will auch nicht über Mitursachen von ADHS und CO diskutieren. Zudem ist mir auch bewusst, dass man in Ballungsgebieten bei gleichem Budget sehr viel größere Kompromisse eingehen muss. Aber ein Grundstück mit 5 Meter Breite und nur 118qm Fläche ist halt schon extrem!!! Das muss man wissen, auch im Hinblick auf die Kinder!

 

Ich kaufe und lese seit vielen Jahren Zeitschriften und Bücher über Einfamilienhausarchitektur. Darin werden ja aus Architektensicht offenbar gelungene und prämierte Beispiele vorgestellt. Ich bin auch immer wieder mal verblüfft über einzelne Häuser (z.B. das weiter oben verlinkte), insbesondere dann, wenn Familien in solchen Häusern leben. Aber offenbar sind die Bedürfnisse der Familien sehr verschieden. Ein Teil meines Freundeskreises wohnt sehr bewusst mit Kindern in kleinen Wohnungen in einem beliebten Altstadtviertel. Für mich wäre das undenkbar, für diese Familien passt es super.

 

Es gibt sicherlich ein paar Grundregeln für die Planung von Häusern, aber letztendlich spielt auch der persönliche Geschmack mit rein. Die Anforderungen sind verschieden, und oftmals erreicht man das Ziel auf verschiedenen Wegen. Ich denke bei den prämierten Beispielen ist es ähnlich, was der Jury gefällt, muss nicht zwangsläufig auch meinen Geschmack treffen. Wenn ich solche Beispiele sehe, dann frage ich mich immer wieder, ob ich darin wohnen könnte/möchte. Oftmals ist das Ergebnis NEIN. Muss das bedeuten, dass die Beispiele schlecht sind? Auf keinen Fall, das bedeutet nur, dass sie für mich nicht geeignet wären.

Es gibt auch Grundrissdiskussionen hier im Forum, bei denen ich (aus meiner Sicht) nur den Kopf schütteln könnte. Ich käme aber nicht auf die Idee zu sagen, dass so ein Grundriss schlecht ist, denn so lange ein paar grundlegende Spielregeln eingehalten sind, kann es ja gut sein, dass es für den Bauherren (und seine Familie) tatsächlich passt.

 

Wenn es hier um Grundrisse geht, dann äußern die meisten hier ihre Befindlichkeiten in der Art, das geht gar nicht, ich mag das nicht usw., also alles aus der persönlichen Perspektive und den eigenen Erfahrungen. Architekten hingegen versuchen in Entwürfen eine Funktionalität zu sehen und versuchen Lösungen für Ungereimtheiten zu finden, unabhängig von den eigenen Empfindlichkeiten. Das sind zwei völlig unterschiedliche Ansätze aus denen heraus diskutiert wird. Die Befindlichkeiten anderer nützen den TOs aber recht wenig, weil sie nach Lösungen suchen, sofern es solche über Foren überhaupt geben kann. Sie wollen weiter kommen und nicht ewig um den Brei reden wem nun was gefällt und was nicht. Je schwieriger eine Aufgabe wird, desto krasser die Meinungen. Für Architekten aber wird die Herausforderung aber um so interessanter. Angetroffene Situationen werden nicht in Grund und Boden gelabert, sondern die Herausforderung schreit geradezu nach unkonventionellen Lösungen, die nicht jedem gefallen, aber den TO weiter bringen und dann kann man das Gelaber echt nicht brauchen, dass bei einem Zuhause es aber anders aussieht und man damit viel lieber wohnt als mit der Sonderlösung. Ich bin nun soweit, dass ich bei Grundrissdiskussionen erst mal auf die Berufe schaue und nur bei Baufachleuten lese und alles andere ausblende (überspringe), weil es nichts substantielles beiträgt. Klingt hart und vielleicht überheblich, aber wenn ich alles lese, dann komme ich zu gar nichts mehr...

 

Gilt auch für die substanzlosen Beiträge gewisser Baufachfrauen, die das Forum zur Kompensierung ihrer Minderwertigkeitskomplexe missbrauchen!

 

Das kannst du ja auch gern so machen, aber das ist gar nicht so entscheidend. Ob ein Beitrag für den TE sinnvoll ist und den TE weiterbringt in seinem Gedankengang kann letztlich nur der TE selbst entscheiden.

 

Oh, wow, das ist ziemlich knackig, was Du hier von Dir gibst.

 

Ich vergaß: Derart "Knackiges" darf ja nur ein ausgewählter Kreis an Göttern resp. Göttinnen von sich kotzen!

Insofern entschuldige ich mich aufrichtig für diese Entgleisung!