Baugrunduntersuchung

Diskutiere Baugrunduntersuchung im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo Zusammen, wir planen den Neubau eines EFH mit folgenden Rahmenbedingungen. - Grundstückskauf notariell in Vorbereitung - Grundstück ist...

  1. #1 Eigenheim84, 06.04.2018
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    Hallo Zusammen,

    wir planen den Neubau eines EFH mit folgenden Rahmenbedingungen.

    - Grundstückskauf notariell in Vorbereitung
    - Grundstück ist aktuell Acker und wird derzeit noch bewirtschaftet (Getreide)
    - Baulücke, links und rechts vom Grundstück stehen Häuser
    - Baugrunduntersuchung liegt nicht vor

    Wir planen mit einem GU zu bauen, wovon 2 von 3 GUs von einer Baugrunduntersuchung abraten.
    Aussage: "Setzen Sie die Kosten für die Baugrunduntersuchung lieber für die Kosten der Erdarbeiten ein. Die Mengen der Erdarbeiten werden entsprechend nach Aufmaß abgerechnet."

    Beruflich bin ich Projektleiter (Elektroingenieur) für die Realisierung von Energieprojekten mit großem Bauanteil.
    HIer haben wir durchgängig Bodenuntersuchungen, jedoch dennoch schon viele Überraschungen gehabt, da die Untersuchung halt immer nur den Bereich der Bohrung abdeckt.

    Was meint ihr?
    Baugrunduntersuchung durchführen oder nicht?

    Vielen Dank vorab.
     
  2. #2 simon84, 06.04.2018
    simon84

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    Moderator

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    Auf jeden Fall die Baugrunduntersuchung machen.
     
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  3. S216

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    Ja, würde ich heute auch so machen, bevor ich ein Grundstück kaufen würde (ich habe das Grundstück nun halt geschenkt gekriegt). Allerdings kann der GU später sagen, dass er das für den Bau nicht akzeptiert, weil die Bphrungen nicht exakt dort gemacht wurden, wo das Haus steht.
    Bei mir aktuell ist es so, dass ich es vorab beim GU beauftragt habe mit Sonderrücktrittsrecht, wenn mir sein Kostenvoranschlag für die Mehrkosten vorliegt. Denn das ist die beste und größte Gelegenheit, wo der GU dir so richtig das Hemd ausziehen kann.

    Baugrunduntersuchung pi mal Daumen 1500 Euro, Erdarbeiten 1.000-50.000...??? Toller Tipp. :D
     
  4. #4 Gast85808, 07.04.2018
    Gast85808

    Gast85808 Gast

    Nu guck mal, Du erlebst es in Deinem Job, was passieren kann nur bei Dir selbst willste es nicht machen?
    2 von 3en wären mit der Aussage sofort raus.

    Und wer pauschal anbietet, will behumsen. Erdarbeiten werden nach Aufwand abgerechnet. Selbst mit Baugrunduntersuchung variieren die Massen noch, da der Bagger nun mal nicht mit nem Lineal ausheben kann und der Boden auch nicht immer gerade sich an Berechnungen hält. Und die Aussage, ja, wir stecken das Geld lieber in mehr Erdarbeiten und dann passiert was, wo willste aufhören? Wenn er schon 100 m³ mehr ausgebuddelt hat und immer noch kein Land in Sicht ist?

    Ich würde aber auf jeden Fall vor Beurkundung diese Untersuchung machen. Ein seriöser Verkäufer hat Verständnis für sowas.
     
  5. #5 Lexmaul, 07.04.2018
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    Wobei man fairerweise sagen muss, dass es sich scheinbar nicht um ein Neubaugebiet handelt, sondern zwischen dem Bestand neu gebaut wird.

    Wir haben auch keine Untersuchung gemacht, weil ebenso Baulücke, es gab vorher genau an der Grenze des Grundstücks mehrere Probebohrungen und die Bodenverhältnisse hier bekannt sind.

    Klar war das bisserl Risiko, aber hat sich genauso bewahrheitet - selbst der Architekt riet mir davon in der Situation ab.
     
  6. #6 petra345, 07.04.2018
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    Heute sind Baugrunduntersuchungen üblich. Dann können sich im Schadensfall alle Beteiligten exculpieren, weil sie ja alle Möglichkeiten der möglichen Gefahren nach ausgeschlossen haben.

    Der Bodengutachter schließt eine Haftung auch aus, weil er nur an wenigen Punkten untersucht hat.

    Wenn man bedenkt, daß der Boden bis in eine Tiefe die sechsfache Breite der Fundamente untersucht werden muß, wird es auf jeden Fall nicht billig. Die 1500 € erscheinen mir da zu wenig für eine sorgfältige Untersuchung.

    Man sollte die Untersuchung davon abhängig machen, wie tragfähig sich die Umgebung bisher dargestellt hat. Alte ortsansässige Maurermeister sind da eine gute Orientierung.

    Baut man in einem Schwemmland ("Seeton" am Bodensee oder Marschland im Norden) erlebt man auch mit Bodenuntersuchungen seine Überraschungen. Die versackte Autobahn im Norden ist da ein schönes Beispiel.



    .
     
  7. #7 Gast85808, 07.04.2018
    Gast85808

    Gast85808 Gast

    Also, gerade Baulücken sind eine besondere Gefahr, denn unsere Altvorderen wussten schon, warum sie an dieser Stelle gerade nicht gebaut haben.

    Zum Thema: Du gibst geschätzt mal so 400 k€ aus. Und da willste es an 1500 scheitern lassen und Dich möglicherweise unglücklich machen? Nö, nada.

    petra 345: wieder daneben. die A 20 Brücke, da war der Untergrund bekannt, wer baut ja sonst im Moor. Der Punkt ist, daß die Bohrpfähle nicht gehalten haben, also ein rein statisches Problem.
     
  8. #8 simon84, 07.04.2018
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    Bei einem vorher bewirtschafteten Acker auf jeden Fall das Baugrundgutachten ! Alles andere ist Irrsinn.

    Sich bei den Nachbarhäusern zu erkundigen ist natürlich trotzdem ein guter Tip, um mal einen ersten Eindruck zu bekommen.

    Jeder Boden hat seine Herangehensweise und Vor/Nachteile.

    Du reduzierst das Risiko von Überraschungen und dein Unternehmer kann besser planen/kalkulieren.
    Das ist dir als Projektleiter aus deinen Bauvorhaben in der Arbeit doch sicher bekannt.

    Lass dir bei den aktuellen Angeboten die Kalkulationsbasis für den Tiefbau geben, also von welchem Boden etc. und Mengen sie ausgehen.

    Dann kannst du aufgrund des Gutachtens vergleichen ob eine Preisanpassung nach oben/unten angemessen ist.
    Solange du nichts unterschrieben hast bist du in der Verhandlungsposition.

    Übrigens, wo es einen Acker gibt, gibt es auch oft einen Bauern. Den kann man auch mal fragen wie der Boden denn so ist. Und oft hat der auch einen Traktor und sonstige Geräte.
    So kann man evtl. Teile vom Tiefbau selber machen und sich was sparen.
     
  9. #9 petra345, 07.04.2018
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    Wenn die Bohrpfähle durchbrechen weil der Beton falsch ist oder der Stahl vergessen wurde ist es in der Tat ein statisches Problem des Massivbauers.

    Wenn aber die Mantelreibung zu gering ist, um die Lasten zu tragen, ist es ein Bodenproblem.
    Da kann ich dem Massivbauer keine Verantwortung zuweisen.
     
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