Chloranisole wie werd ich die los?

Diskutiere Chloranisole wie werd ich die los? im Baubiologie Forum im Bereich Rund um den Bau; Hi Zusammen ich bräuchte mal einen Rat oder Tipp. Wir haben durch ein Gutachten Erfahren das wir im Haus Formaldeyd und Chloranisole haben...

  1. Lamu

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    Hi Zusammen ich bräuchte mal einen Rat oder Tipp.

    Wir haben durch ein Gutachten Erfahren das wir im Haus Formaldeyd und Chloranisole haben (natürlich Fertighaus). Wir werden in den nächsten Woche dieses angehen wollen. Es werden alle Innenwände rausnommen (Spanplatten) und durch Gasbetonsteine ersetzt. Dann habe ich das Ständerwerk vor mir.
    Jetzt zu meiner Frage Gibt es ein Lack oder Schutzmittel was ich auf das Ständerwerk auftragen kann, das diese Gerüche nicht mehr austretten können?

    Wäre schön wenn jemand helfen könnte.

    lg
     
  2. #2 simon84, 23.01.2019
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    Welche Bauteile exakt wurden als Ursache identifiziert ?
    Die Innenwände sind oft gar nicht die Hauptursache, da es zum Auslösen des Phänomens ja die Auslösung von PCP durch Feuchtigkeit braucht.

    Also eher in Richtung Außenwände und feuchte Dämmung kucken.

    Zu dem Thema kann man einiges finden:

    Sanierung geruchsbelasteter Holzhäuser - Fraunhofer WKI

    Bei Chloranisole und Formaldehyd kommt es ja auch ganz stark auf die Konzentration und persönlich empfundene Beeinträchtigung drauf an.
    Welche Belastung/Konzentration wurde exakt festgestellt?

    Formaldehyd entsteht übrigens auch beim Rauchen von Zigaretten. Also hoffentlich Nichtraucher.
     
  3. Lamu

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    Wir haben ein Schadstoff Gutachten der Raumluft durchführen lassen, dort drin steht nur was von Formaldehyd und Chloranisolen die die Richtwerte Überschreiten. PCP wurde auch gemessen aber der Richtwert ist Unterschritten. Anhand des Gutachtens kann ich nicht definitiv sagen ob das Ständerwerk oder die Außenwände beeinträchtigt sind. Ich weiß nur das der Geruchswert überschritten ist und das wir Formaldehyd haben.

    Die Dämmung und die Spanplatten werden von innen so oder so rausgenommen. Ich denke da an eine Folie die man Über das Ständerwerk packt, denn im Sommer oder im Herbst soll es der Fassade an den Kragen gehen da werden auch die Außen-Spanplatte weggenommen und durch Rockwool-Putzträgerplatten ausgetausch. Dann sollte doch eig der Geruch weg sein?!

    Ps.: Das ist mir bewusst ^^ nein bin ich nicht
     
  4. Alex88

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    wenn die Innenwände demontiert werden hast du kein Ständerwerk mehr, oder steh ich auf dem berühmten Schlauch?
    warum ersetzt ihr die Spanplatten nicht durch Gipskarton oder Gipsfaserplatten? Weniger Aufwand und keine Feuchtigkeit im Haus, denn Gasbeton muss ja verputzt oder zumindest gespachtelt werden.
     
  5. Lamu

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    wenn die Innenwände (die Spanplatten abgenommen werden) dann habe ich das Nackte Ständerwerk vor mir (wie bei Trockenbauwänden die Konstrution nur aus Holz). Das Ständerwerk dient dazu das man die Spanplatten dort Befestigen kann.
    Sorry hab das falsch oder ungewollt nicht Korrekt beschrieben. Ich habe vor das Gesamte Ständerwerk Mit einer Folie zu überziehen + Zwischenräume. Diese Zwischenräume werden dann mit Gasbetonsteinen Ausgemauert und dann soll alles verputzt werden. (finde ich schöner). Dadurch hoffe ich das die gerüche mehr nach außen gehen und nicht mehr in die Wohnräume kommen. außerdem kommt im sommer ja noch neue Dämmung von außen dran.

    Die frage ist Muss ich noch irgendwas behandeln oder lasieren/lackieren das definitiv dieser gruch nicht mehr wiederkommt. Oder reicht es vollkommen wenn ich dieses Prozedur jetzt durchziehe.

    lg
     
  6. #6 simon84, 23.01.2019
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    Der Geruch kommt normalerweise von den Außenwänden daher bin ich der Meinung dass es keine große Rolle spielen wird was du an den Innenwänden machst. Das wird nicht reichen.

    Les bitte den von mir verlinkten Artikel durch

    Ein Raumluft Gutachten ohne Messwerte (yg/m3) und ohne Raum bzw Bauteil spezifische Messwerte kannst du in die Tonne treten denn es ist nur für eine kauf Entscheidung interessant (ja/nein) bietet aber überhaupt keine Grundlage eine Sanierung zu planen.

    Wenn du Innenwände erneuerst, je nach Bauweise entweder ständerwerk komplett raus und durch Metall UK ersetzen. 2xGKB beidseitig und rollputz geht da genauso

    Das alte ständerwerk einpacken, Mauern und verputzen ist (sorry) der letzte Krampf. Unnötige Mehrarbeit und danach hast du die giftigen Ständer noch immer drin
     
  7. #7 Manufact, 23.01.2019
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    @simon84 : Das alte Ständerwerk mit was einpacken?
     
  8. Lamu

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    Das Gutachten ist schon richtig es wurde nur die Raumluft gemessen. Ich habe auch die messwerte (yg/m³) da, das ist nicht das problem.
    Das Gutachten besagt auch das ich keinerlei giftigen Stoffe wie lindan etc. in der raumluft liegen das heißt, so gut wie das die Ständerwerke keine Giftigen behandlungen haben. Das Hauptproblem sind halt diese Chloranisole und das Formaldehyd.

    Formaldehyd liegt bei 110 (yg/m³) Richtwert 100
    Chloranisole bei 2,1 (yg/m³) Richtwert 1,0
    der rest ist alles unterschritten.

    Nein es ist schon gekauft
     
  9. #9 simon84, 23.01.2019
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    Ich hab das nicht vorgeschlagen aber so las sich der geplante weg für die Innenwände
     
  10. #10 simon84, 23.01.2019
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    Nochmal woher kommen die Werte ?
    Z.b. Von Feuchtigkeit in Verbindung mit dem ständerwerk, Dämmung Beplankung usw

    Wo wird es eher feucht ? An den Innenwänden oder an den Außenwänden ?
     
  11. #11 obiwan007, 12.09.2019
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    Hallo,
    also ich habe das ganze Thema mit Chloranisolen durch.
    Von den Betonsteinen kann ich nur abraten und ich sage auch gleich warum.
    Zum Ersten: Die Primärquellen für Chloranisole ist das Ständerwerk. Fußböden können ebenfalls betroffen sein. Da die meisten Fertighäuser eine hinterlüftete Fassade haben gelangt Feuchtigkeit an dieses Ständerwerk was dann zum chemischen Prozess führt. Das Abbauprodukt Chloranisole "steckt" dann sozusagen andere Bauteile an, die dann zu Sekundärquellen werden.
    Sprich: Ständerwerk gast aus und steckt die Dampfbremsfolie und die äußere Spanplatte und die Dämmung (wenn es denn dann überhaupt eine gibt) an....Weil alles hinterlüftet ist zieht es durch jede Ritze und verteilt sich schön im Haus, sodass nun auch Möbel, Sofa, Gardinen etc. Sekundärquellen werden können.
    Ziel soll es also sein, die PRIMÄRQUELLEN zu beseitigen...
    Probleme sind also: 1. Feuchtigkeit muss weg bzw. geregelt weg; 2. Primärquelle muss weg bzw. irgendwie abgesperrt werden; 3. Sekundärquellen müssen weg.

    Um das Ständerwerk zu 100% als Quelle zu beseitigen müssten man also den Balken von jeder Seite maskieren. Das macht man aber nicht mit einer Plastiktüte, sondern mit einem maskierenden, PCP-blockenden Anstrich. (ToxStop, SchadstoffEx). Eine Folie würde nur wieder einer Sekundärquelle werden. Manche Unternehmen sparen sich auch die Maskierung und setzen auf Schafwollvlies. Problem dabei: Für Formaldehyd ist die Wirkung bewiesen, für Chloranisole nicht. Kann also heißen, dass das nur ein Puffer für bestimmte Zeit ist. Zuruück zum Balken: Ein Balken hat 6 Flächen die also ausgasen können. 4 ringsherum, oben eine und unten eine.
    Jeder wird wohl klar verstehen, dass das nicht möglich ist alle zu erreichen. Auf der unteren Fläche steht ist der Fußboden und obendrauf liegt die Decke. Bleiben also noch 4 Flächen die man erreichen KÖNNTE. Das bedeutet von außen UND von innen müssten die Spanplatten ab. Man beachte die Statik. Die Inneren Platten sind in die Statik einbezogen. (nebenbei: bei mir gab es nichtmal äußere Spanplatten und nur Styropordämmung)

    Ich habe mit vielen UNternehmen gesprochen und die machen es eigentlich alle sehr ähnlich:
    Sie beginnen von außen:

    -Asbestfassade runter
    -Dämmung raus
    -Zwischenräume mit Kalkmilch (tötet alles ab was da so drin sein soll)
    -Ständerwerk 2x mit PCP-sperrendem Anstrich
    -ggf. einwickeln der Ständer und der Flächen mit Schafwollvlies
    -Dampfbremse neu
    -neue Zwischenraumdämmung (Jutefaser)
    -neue Platten davor
    -Dämmplatten
    -Putz
    -Farbe

    Wichtig dabei: Das Ganze muss Diffusionsoffen sein. Weil wenn man es dicht macht, und man nicht alle Quellen erreicht hat, dann kann die Feuchtigkeit (auch Luftfeuchte) nicht weg.
    Das merken die Leute, die ihr Fertighaus nach der Schadstoffsanierung (Gerüche) haben verklinkern lassen. Es kann nichts mehr raus.

    Wenn man jetzt immer noch Gerüche hat, dann geht es an die Platten innen bzw. die Fußböden. Es gibt dann noch weitere Möglichkeiten Teile wo man nicht dran kommt "abzusperren". Das wird mit einer Alufolientapete gemacht. Warum?-Weil Alu gar nix mehr durchlässt. Aber irgendwo wird es hingehen.

    So kommt man der Sache Stück für Stück näher.
    Ich konnte durch diese Maßnahmen schonmal von einem deutlichen Geruch auf knapp unter die Geruchsschwelle von 1,0 kommen. Es sind aber noch einige Maßnahmen die man machen kann.

    Firmen die sich auf das Thema spezialisiert haben sind
    Zimmerer-Profibau
    HG-Nord
    OK-Bauservice
    usw usw.
     
  12. #12 kheymann, 12.09.2019
    Zuletzt bearbeitet: 12.09.2019
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    Ein Grenzwert mag ja recht hoch generell angesetzt sein und für empfindliche Nasen auch generell schon zu hoch sein, auch wenn er noch unterschritten sein sollte.

    Aber eine 10%ige Überschreitung eines Grenzwertes erscheint mir nicht sooo wesentlich (bei Formaldehyd). Ich sage nicht, dass es nicht stinken würde...aber vermutlich würde es auch dann stinken, wenn man "nur" 80% des Grenzwertes erreichen würde.

    Der Grenzwert von Chloranisol scheint ja gut überschritten zu sein. Aber auch hier würde ich mich zuerst fragen, ob es nicht auch stinkt, selbst wenn der Grenzwert knapp unterschritten wird?

    Wenn ich die Liste der Dinge mir anschaue welche mein Vorredner auflistet stellt sich bei mir gerade die Frage, ob sowas alles bezahlbar ist. Schafwollvlies? Ist dass das, wo im anderen Thread die Motten und Mäuse drin sind? Und dann verbleibt dann noch das Anisolderivat, welches nicht garantiert wegversiegelt werden kann?

    Nun gut...wegversiegelt soll ja wohl überhaupt nicht. Dann müssen aber die gashaltigen Stoffe wirklich wo weggeleitet werden. Ein Gas kommt halt durch jede Ritze, wird aber vermutlich in Masse den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Nun gut...da bin ich bautechnisch halt aufgrund fehlender Fachkenntnis draus.
     
  13. #13 obiwan007, 12.09.2019
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    Aaalso....ich bin ebenfalls kein Mensch vom Bau...ich habe mich nur sehr sehr viel mit diesem Thema beschäftigt, mit Gutachtern und Sanierern gesprochen. In einem Punkt sind sich alle einig. Es ist das Holzständerwerk. Und daran zu kommen geht nur bedingt von aussen und auch nur bedingt von innen...leider...

    Vlies: keine Ahnung ob das so ist mit dem Ungeziefer. Habe ich bisher nicht gehört. Aber bei Gestank soll das Vlies eh nicht helfen auch wenn die Sanierer das gerne sagen (eine Rolle kostet knapp 500€ und das sind nur 40m2 oder so)

    Der Geruch als solches ist bei unterschiedlichen Menschen und Wetterbedingungen unterschiedlich wahrnehmbar. Das macht es ja schwierig. Untersuchungen haben gezeigt, das die Summe der einzelnen Geruchsstoffe kleiner 1 sein soll, damit man das nicht riecht. Der ein oder andere wird es bei 0,9 riechen und der andere eben erst ab 1,2.
    Ich habe übrigens nicht von Feuchte im Sinne von Wasser geredet. BEISPIEL: innen warm, aussen kalt....die warme Luft möchte gerne nach draußen...sie schlägt sich an der Türschwelle nieder. Jetzt ist genau dieses Holz mit Holzschutzmitteln behandelt. chemischer Prozess, Holz riecht. Das gleiche bei der querverlattung des Holzfussbodens.

    Kosten :
    Aussenfassade mit Energiestandard eines Neubaus, 3-fach verglasten Fenstern und Asbestentsorgung : 35-50.000€
    (Quelle: 4 Angebote)
    Fussböden:
    Alles raus was Holz und Dämmung ist. Dampfsperre hinlegen, Estrich mit Styropor rein und am besten Fliesen. Ich versuche Holz zu vermeiden.

    Alles sehr teuer. Aber was soll man machen wenn man das Haus gekauft hat und es mit Geruch nichts mehr wert ist? Stück für Stück, Raum für Raum....
     
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