Photovoltaik-Anlage erden?

Diskutiere Photovoltaik-Anlage erden? im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Der Übersicht halber geteilte Kommentare zu Alt- und Neubeiträgen: Da ich demnächst eh den Fundamenterder verlegen und diesen für den späteren...

  1. #21 Dipol, 02.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 02.11.2019
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    Der Übersicht halber geteilte Kommentare zu Alt- und Neubeiträgen:

    Da du wohl nicht das Gebäude oder auch nur deren Bodenplatte abreißen lassen willst, ist mit Fundamenterder wohl ein Ringerder gemeint. Der muss nach DIN 18014, die nur für Neubauten zuständig ist, als geschlossener Ring im Erdreich verlegt sein. Nach Blitzschutznormenreihe IEC 623 darf der Ring auch zu 20 % nicht erdfühlig verlegt sein.

    Bei einem Bestandsbau mit normkonform verlegten Fundamenter wäre weder ein zusätzlicher Ringerder vom Typ B noch ein in sich nicht geschlossener Oberflächenerder vom Typ A nötig. Für Antennenerdung ist ein in gewachsenem Boden verlegter Band- oder 10 mm Rundstahl ab 5 m Länge in min. 0,5 m Tiefe und 1 m Abstand vom Hausgrund normkonform.

    Welche Auswirkung der geringere Wandabstand bei dir auf den Erdausbreitungswiderstand hat, hängt besonders davon ab, ob der Erder noch in feuchtem oder mit Drainage entwässertem Erdreich eingebaut wird.
    Dass Erdungsleiter möglichst senkrecht zu verlegen sind und Verschleifungen möglichst auf oder unter Erdniveau, wurde doch schon angeführt. Nach deiner Zeichnung wäre es doch einfachst möglich den Erdungsleiter vom Antennenträger wie eine Fangleitung entlang dem Dachgrat zur Hausecke links oben zu führen, an der Ecke abzuleiten und an einer eigenen Anschlussfahne, die ebenfalls mit Ringerder und Funktionspotenzialausgleichsleiter verbunden sein muss, innen an einer örtlichen PAS mit Zugklemmen enden zu lassen. Das moglichst mit einem ungeschnitten durchlaufenden 8 mm Runddraht, und NICHT der Bastelkombination aus unnötigen 10 mm NIRO mit schlechter Leitfähigkeit und Teilstrecke in 16 mm² Cu.[/QUOTE]
    Da es auf Gebäuden ohne LPS keine Normforderung für PA oder blitzstromtragfähige Erdung gibt, würde das selbst mit einem 1,5 mm² Cu oder nicht blitzstromtragfähigen Verbindern an den Modulen und HES ohne Zugklemmen in Kombination mit 16 mm² Cu, der per se sogar weit über 200 kA schadlos überstehen würde, "passen".

    Wie bei Dachantennen ist ein Optimalschutz über getrennte Fangeinrichtungen vorzuziehen. Erdung mit Außenableitung hat den Nachteil, dass mit den DC-Leitungen eine Schleife gebildet wird, über die bei Naheinschlägen induktive Blitzstromeinkopplungen erfolgen können.

    EDIT: Da die Zeichnung in Post # 18 trotz vielfacher Erläuterungen noch immer gegen diverse Vorgaben der DIN 18014 zu Fundament- und Ringerdern bei Neubauten verstößt, werde ich eine modifizierte Version nachreichen, wenn ich von Lüneburg wieder im Wilden Süden zurück bin.
     
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  2. #22 BobDerWuehler, 02.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 02.11.2019
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    Hallo Dipol. Vielen Dank für die Ausführlichkeit. Ich glaube ich verwechsle tatsächlich etwas. Bei Fundament denke ich immer sofort an die Bodenplatte.
    Hier noch ein paar Eckdaten zum Häuschen:
    Bislang wurde noch nichts gemacht. Ende nächster Woche beginnen die Aushubarbeiten.

    - Bodenplatte bewehrt und bis auf die Seiten ungedämmt (gedämmt wird später von oben)
    - der Unterbau besteht aus frostfreiem Sand-Kies und darüber eine Polyethylen Folie (einlagig, überlappend)
    - Normalbeton 25/30 laut Statik
    - die einzige Dehnungsfuge ist im Bereich der angrenzenden Garage

    So würde ich es gerne machen.

    Manche Anführungen in der DIN sind irreführend oder ich bin einfach zu blöd :mauer

    Also doch nicht zwingend im Erdreich?

    Der Bandstahl wird doch bis heute in der Bodenplatte verbaut. Dort reicht nämlich ein verzinkter oder sogar unbehandelt. Bei Verlegung außerhalb im Erdreich muss dann schon ein sündhaft teurer V4A Stahl sein. Macht ja in Bezug auf Korrosion auch Sinn. Nur, wer braucht das?
    Ich will da jetzt auch keine High-End Blitzuschutzanlage bauen. Das Nötigste eben.

    Mir fällt gerade ein, dass außer dem SAT-Mast und der PV Anlage, die Außeneinheit der Wärmepumpe(steht in der oberen linken Ecke bodennah unter dem Dachüberstand auf einem Podest) ebenfalls mit eingebunden werden sollte. Richtig oder unbedenklich?

    Während Du es Dir in Lüneburg gutgehen lässt ;), habe ich meine Zeichnung ein wenig überarbeitet. Die PV fehlt noch.
     

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  3. Dipol

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    Back im Wilden Süden.

    Die unzulässige Überbrückung der Dehnfuge hatte ich schon im ersten Bild "bewundert". :mauer
    [​IMG]

    Du hast ein seltenes Talent. Das Bild entstammt einer alten Broschüre von Elektro+, die nach meinem geharnischten Protest wegen dem Keilverbinder, der bei maschineller Betonverdichtung explizit unzulässig ist und der losen Verbindung ohne erkennbare Verschraubung auch prompt geändert wurde. Wo steht das Bild noch online???
    Ich habe mich gegenüber dem kommisarischen NaBAU-Obman für die DIN 18014 mehrfach insbesondere wegen der geänderten Zuordnung der Anschlussfahnungen aus NIRO und St/tZn an FE bzw. RE kritisch geäußert. Was irreführend sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.

    Würden Normen so abgefasst, dass sie auch jeder berufsfremde Laie verstehen kann, würde der Umfang noch mehr explodieren und sie würden (noch) weniger von Fachleuten gelesen.

    Es ist Sache von Fachingenieuren, zu entscheiden ob bei Fundamenten bzw. Sohlplatten erhöhter Erdausbreitungswiderstand vorliegt. Das ist KEINE Aufgabe für Bauherren und selbst mit dem Einbau beauftragte konzessionierten EFK oder BSFK, dürfte es manchmal schwerfallen, ob bei der geplanten Ausführung nicht nach VOB eine schriftliche Bedenkenanmeldung angebracht ist.
    Einerseits wolltest du in laienhafter Unkenntnis außerhalb des Erdreichs kropfunnötig einen Erdungsleiter mit 10 mm² NIRO verlegen und jammerst andererseits dort wo er vorteilhaft ist wegen der Kosten und willst riskieren, dass Ringerder und Anschlussfahnen aus Band- oder Rundstahl korrodieren. :confused: :confused: :confused:

    Im Gegensatz zur Stellungnahme des b.v.s, deren Experten sich in den Auslegephasen der beiden letzten Normausgaben vornehm zurück gehalten haben, ist die DIN 18014 für mich eine Anerkannte Regel der Technik und so lange NIRO im Erdreich Pflicht, bis dort wieder St/tZn zugelassen ist.

    Schaut man sich die nomative Praxis in Österreich und der Schweiz sowie der Referate der letzten ABB-Blitzschutztage an, erscheint trotz der b.v.s-Stellungsnahme eine Rückkehr zu feuerverzinktem Stahl in Erde unwahrscheinlich.
    Bei einer fachgerechten Erdungsanlage, die nicht nur von einem berufsfremden Bastler erstellt wurde, gibt es weder gegen eigene Anschlussfahnen von Blitzschutzsystemen oder auch nur zum Anschluss von Regenfallrohren irgendwelche Bedenken und folglich auch nicht für die Heizung oder eine Wärmepumpe. Richtig geplant und ausgeführt, ist das ein optimaler PA.

    Lüneburg hat mir so gut gefallen, dass ich alter Knacker ernsthaft überlege dorthin umzusiedeln.
    [​IMG]
    Der Plan sieht schon viel besser aus! Die zwei Überbrückungen an den Dehnfugen sind aber fachwidrige Stümperei!
    • Beide FE als geschlossene Ringe mit Verschraubung alle 2 m zur Bewehrung ausführen
    • Verbindung der FE entweder über Erdungsfestpunkte und NIRO-Runddraht oder nur über NIRO-Runddraht über die Erde.
    • Falls für das Haupthaus oder evtl. auch den Anbau ein zusätzlicher Ringerder nötig wäre, wird dieser am besten frostsicher unter der Sohlplatte verlegt und ist gemäß DIN 18014 auszuführen
    • Die Anschlussfahne für die Antennenerdung entweder außen + eine Trennstelle oder innen + eine örtliche PAS für 100 kA setzen lassen.
    • Bei dieser Dachform wäre es jedenfalls mit einer HVI-Lösung wie z. B. DEHNconH möglich mit 1 (einer!) Fangstange in Firstnähe sowohl PV-Anlage als auch Sat.-Antenne nach dem Stand der Technik optimal zu schützen.
    Das alles ist bekanntlich Aufgabe für bei einem VNB konszessionierte EFK oder BSFK mit fundiertem Know-How und Messausstattung aber KEINE Aufgabe für einen fachfremden Bastler.
     
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  4. #24 BobDerWuehler, 03.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 03.11.2019
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    :wow Du willst doch nicht ernsthaft den schönen Süden verlassen?

    So kennt man Dich. Schreibwütig wie eh und je.

    Ich habe mich falsch ausgedrückt :bef1011:. Beide Bodenplatten sind natürlich mittels 100mm XPS-Platte baulich von einander getrennt.
    :biggthumpup:
    Na wenigstens einer erkennt das :mega_lol:
    Suche ich Dir gleich heraus.
    EDIT: LINK
    Du hast meine Gefühle verletzt :cry
    :confused: Meinst du die grünen Leitungen aus meinem ersten Bild? Diese verlaufen natürlich entlang des Daches. Hatte diese daneben gezeichnet um es besser zu erkennen. Es soll nichts in die Erde.
     
  5. Dipol

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    Und das auch noch nachtaktiv nach mehrstündiger Autofahrt.
    Ein Beweis mehr für bautechnischen Unverstand und warum auch für die scheinbar einfache Verlegung von einem Fundamenterder oder FPAL mehr als nur fachfreier Optimismus nötig ist. Dehn-/Bewegungsfugen zwischen Gebäudeteilen müssen selbstverständlich getrennt bleiben und dürfen nicht wieder verbunden werden.

    Nicht die XPS-Platten sind das Problem sondern der Bastler, der die getrennten Bodenplatten mit Rund- oder Bandstahl nebst Betonbrühe wieder durch die Trennfuge verbinden will. Bauleiter und Statiker sind um derart "kreative" Bauherren nicht zu beneiden.
     
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  6. #26 BobDerWuehler, 03.11.2019
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    Hast ja recht. Schande auf mein Haupt.
     
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