Dachboden Luftfeuchte >90% - Baujahr 1991

So langsam kommen wir der Sache näher.

 

Ja, sieht gut aus. Nun muss sie aber auch richtig eingebaut werden.

 

Ich habe den Bäcker gefragt welchen Weihnachtsbraten ich machen sollte. Er hat mir angeboten ein Früchtebrot zu backen.

Das hört sich doch schon mal nach einer Ursache für die Feuchte im Spitzboden an! Sie brauchen nicht unbedingt eine gedämmte Dachluke sondern in erster Linie eine luftdichte Luke. Vielleicht können Sie die vorhandene Luke auch einfach im Falzbereich zwischen Rahmen und Deckel mit tesa moll (Schaumstoffdichtung) ausstatten damit keine feuchtwarme Luft mehr durch die Fugen nach oben in den Spitzboden zieht.

 

Wenn denn das Dach ein Problem hätte, ja. Aber es regnet nicht durch und die Ziegel oder Pfannen fliegen wohl auch nicht weg.
Das, was Du als Dach bezeichnest, ist nur der Dachstuhl, die Eindeckung und die Regenwasserableitung, wobei für Ersteres und Letzteres schon wieder andere Gewerke zuständig sind.

 

Ja - aber ich war dann doch lieber beim Koch und habe meinen Weihnachtsbraten samt Beilagen und Wein bei ihm bestellt.

Sie merken ja. Alle Beratung geht hier in Richtung Belüftung des Spitzbodens und Luft-/Dampfdichtheit der obersten Geschossdecke. Beides hat kaum mit dem Dachdecker zu tun. Da liegt auch der Grund warum Ihnen die Dachdecker nicht helfen konnten.

 

Kondensation an Bauteilen ist immer auf Taupunktunterschreitung zurückzuführen.
Die kann sogar völlig im Freien an massiven Bauteilen wie an Stahlträgern oder Betonelementen auftreten, wenn nach einer Kälteperiode plötzlich ein Warmlufteinbruch durch Wetterumschwung auftritt und sich die Bauteile noch nicht temperiert haben. An Wärmedämmverbundsystemen tritt Kondensation fast jede Nacht ab wenigen Grad über Null auf.
Das alles ist völlig unschädlich, weil diese Erscheinungen meist nur von kurzer Dauer sind und die Bauteile bald wieder trocknen.
Ist hingegen ein hölzerner Dachstuhl ständig feucht oder tropft es von einer Unterspannbahn ständig auf saugfähigen Holzboden, sind Bauschäden zu erwarten.
Da hier kaum plötzliche Wetterumstellungen für eine vorübergehende Auffeuchtung verantwortlich sind, bleibt nur Wärme- und somit Feuchteeintrag aus dem Wohnbereich als Ursache. Insofern kann ich Deine zweite Frage mit "ja" beantworten. Eine "normale" Luftfeuchte für Dachböden gibt es nicht. Die kann im Hochsommer bei 10% liegen und im Winter bis auf 90% und mehr steigen. Wichtig ist nur, dass es keine Kondensation gibt. D.h. keine Bautele wesentlich kälter als die Luft sind. Daran musst Du Dein Lüftungsverhalten messen. Das Hygrometer kannst Du da oben wieder entfernen.

Bei ausreichender Lüftung kannst Du da im Dachspitz getrost Deine Wäsche zum Trocknen aufhängen. Es passiert nichts. Unsere Vorfahren haben das genauso gehalten. Warum soll das heute nicht funktionieren?

 

Ergebnis: Schwitzwasser zwischen Unterspannbahn und Dämmung, denn deine raumseitig eingebaute Dampfbremse sollte bei Vollsparendämmung mindestens 6x dichter sein als die Unterspannbahn. Andernfalls müsstest du eine Belüftungsebene zwischen Dämmung und Unterspannbahn herstellen - so wie man das noch in den 80er Jahren propagiert hat und diese Lüftungsebene müsste auch belüftet werden - was ja jetzt schon nicht klappt bei dir.

Sorg endlich für eine ausreichende Belüftung des Dachraumes, dann gibt es auch kein Kondensat mehr an der Unterseite des der USB. Nochmals der Hinweis: Einbau Unterspannbahnlüfter UND Firstlüfter

Das Klima brauchste da oben dann auch nicht mehr messen.
Das messtechnische Geeier mit der relativen LF kannste dir sparen. Sinnvoll beurteilen kann man die Trocknung nur auf Basis der absoluten Feuchte und wenn man zu jedem Klima den Taupunkt kennt - aber das überschreitet das Verständnis der meisten Laien.
Kannst dir ja mal eine Taupunkt-App runterladen und ein bisl damit spielen...

 

Gut wenn sich jemand soviel Mühe macht. Da kann man nur Danke sagen.
Um die Sache etwas zu erläutern bitte ich den Themenstarter sich auf der Seite:
Temperatur, Feuchte, Taupunkt, Wohnklima
einzulesen.
Es sollte damit klar sein, dass auch eine fast fast 100-prozentige Luftfeuchte bei niedrigen Temperaturen nur wenige Gramm Wasser sind.

 

Falls außer mir auch andere keine Lust haben, jetzt alles nochmal durchzulesen: Was ist denn das eigentliche Problem?

 

War das tatsächlich ein Lüftungsrohr für das Duschbad oder ein Belüftungsrohr für Abwasserfallleitung des Duschbades?

 

Ein nicht ausgebauter Dachraum erzeugt ja keine Feuchtigkeit,
diese kann nur aus den darunterlegenden Wohnräumen kommen bzw als Kondensat an kälteren Flächen ausfallen.

Dunstabzugsrohre und evt andere Lüftungsrohre, Undichtigkeiten, Fugen zwischen Wohnräumen und Dachgeschoß und Mauerkrone abdichten. Bauschaum ist keine Abdichtung und nicht dampfdicht.
Dampfbremse auf den Dachboden legen, seitlich dicht anschließen und darüber Dämmplatten, zB Holzfaserdämmplatten verlegen.
Wenn die Giebel frei liegen in jeden Giebel eine Öffnung mit Regenschutz herstellen u ggf zusätzlich feuchtegesteuerten Ventilator einbauen- Windrichtung beachten.