Mangelhafte Porenbetonsteine

Hallo zusammen.
Ich melde mich hier, weil ich zu meinem Problem (welches auch viele andere Hausbesitzer haben ) auch in diesem Forum noch nichts gefunden habe.
Ich fange mal an:
Ich habe 2008 (Oktober bis November) ein Reiheneckhaus bauen lassen. Dafür wurden 36 cm dicke Porenbetonsteine eines grossen deutschen Herstellers verwendet. Ich kenne den Hersteller, aus rechtlichen Gründen möchte ich den (momentan) nicht nennen.
Ich habe ein ganz normales Haus: Keller ist aus Beton, die Wand zum Nachbarn aus Kalksandstein. Dann zwei Geschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss.
Überwacht wurde der Rohbau in den verschiedenen Stadien von einem Gutachter des "Verband privater Bauherren".
Jahrelang war alles ok, von kleineren Setzungsrissen mal abgesehen.
Dann fing es vor ca. 2 Jahren an, im EG zeigten sich Risse. Zuerst nur an der mittigen Säule zum Balkon hin. Dann auch an der Längsseite. Natürlich immer an den oberen Ecken der Fenster, also den am stärksten belasteten Bereichen.
Da die Risse nur innen waren haben wir dies als Setzungsrisse abgetan...warten bis es sich beruhigt um dann den Innenputz auszubessern.
Nach einigen Monaten waren auch 2 Bereiche von jeweils 1/2 qm vom Innenputz lose (von der wand abgelöst).
Aussen waren aber weder Risse noch lose Bereiche .



Dann mussten wir einen Bericht in einer Zeitung lesen :
( hier wollte ich einen link einfügen, das geht aber als "Neuling" wohl nicht. Googelt einfach nach "Baupfusch Reichenbach". Ihr findet Zeitungsartikel und Fernsehberichte )

Natürlich gibt es zu diesem Fall auch etliche Zeitungsartikel, die ich hier jetzt nicht einzeln auflisten will.

Das o.g. Haus wurde 1 Jahr vor unserem Haus gebaut. Gleicher Porenbetonstein, gleiches Bauunternehmen.

Also ging es los: Gutachter verständigt. Wandprobe entnommen. Resultat bestätigte:
Auch bei unserem Haus wurden mangelhafte Porenbetonsteine verbaut. Die Druckfestigkeitsprüfung ergab durchschnittlich nur noch 1,5 Nm pro mm², gefordert werden 2,6 Nm/ mm².

So wie es aussieht, wurden von dieser Firma über mind. 3 Jahre hinweg mangelhafte Porenbetonsteine verkauft. Diese reagieren im Laufe der Jahre mit der Aussenluft ( Co und CO2 ) und werden immer schwächer, bis die Wände so geschwächt sind, dass Risse entstehen.
In den vermuteten 3 Jahren wurden natürlich viele Häuser mit diesem Stein gebaut, es dürften mehrere hundert Häuser sein !
Daher wundere ich mich, warum man hier noch nichts darüber lesen kann?

Wie ging es weiter?
Ein Statiker berechnete Stahlstützen, die im EG einen Teil des Gewichtes abfangen müssen. Die Stahlstützen wurden von aussen in die Wände gesetzt.

Auch von meinem Haus gibt es mittlerweile einen Zeitungsbericht, der aber leider nicht komplett geöffnet werden kann. Ich habe den Artikel als .PDF, habe mal versucht den auch hoch zu laden.

Also, bitte verbreitet dieses Thema !
Ich möchte nochmals betonen: ich erzähle hier keinen Schmarrn. Es gibt keine statische Überlast, keine mangelhafte Lagerung/ Wanderstellung.
Ich habe ein Gutachten über meine Schäden. Ich habe ein Gutachten über die Druckfestigkeit. Ich kenne den Hersteller der Steine. Ich kenne noch weitere Häuser mit diesem Problem.

Grüße,
J. Brüchert

 

Hallo zusammen

Mittlerweile sind bei mehreren Gutachtern insgesamt ca 50 Häuser bekannt.

Hallo Herr Schinkel:
zu ihren Fragen:
1. habe ich nicht. Aussen hat der Putz noch gehalten, der Innenputz wurde noch nicht repariert.
2. Meine Nachbarn haben unabhängig von uns gebaut, haben auch einen anderen Mauerstein.
3. Dazu gibt es mehrere Untersuchungen/Gutachten, z. B. vom Fraunhofer Institut. ( Eines ist als Datei angehängt, diese Datei ist auch auf der Webseite des Fraunhofer Institutes öffentlich abrufbar)
4. nein, warum auch?

m.f.G. Brüchert