Verschimmelte in Silikonfugen

Nachdem ich ihm bei der Wohnungsübergabe von der Kaution kulanterweise 800 € angeboten hatte, meinte er, dass ich von seinem Anwalt hören werde. Das Anwaltsschreiben kam dann vier Wochen später mit der Forderung auf Rückzahlung der vollen Kaution. Leider musste ich nun auch einen Anwalt bezahlen (226 €). Aufgrund seiner Beratungshinweise verfasste ich ein ausführliches Schreiben an den Anwalt des Mieters. Ich listete meine Forderungen auf, bot aber gleichzeitig einen Vergleich bei Verzicht auf weitere Forderung beider Seiten. Nun sind zwei Monate verstrichen und ich habe nichts mehr von Anwalt und Mieter gehört.

Ich hoffe nur, dass sich nicht allzu viele User von Deinen wichtigtuerischen aber nichtssagenden Ratschlägen beeinflussen lassen.

 

Das ihr als Freizeitadvokaten etwas vorsichtiger argumentieren müsst. Man muss immer in der Lage sein, sich seine eigene Meinung zu bilden und nicht an die von Vorschreibern übernehmen. Nicht immer hat die Mehrheit recht.

Für einen gewissen Zeitraum stelle ich das Schreiben, dass ich an den RA des Mieters adressiert habe anonymisiert ein. Daraus kann man vielleicht entnehmen, dass ich als Vermieter durchaus großzügig gehandelt habe.

Wenn er sich so wie mein Ex-Mieter verhalten hat, dann wird er wohl dumm dastehen.

 

Wenn der Mieter im Unrecht ist, wird er vor Gericht in der Regel den Kürzeren ziehen. Beim meinem EX-Mieter ist die neue Lebenspartnerin in der betr. Anwaltskanzlei beschäftigt. Sie hatte ihm bei der Wohnungsübergabe auch noch geraten, er solle mein Angebot annehmen. Er aber hat gemeint, er könne mich - wie er es offensichtlich mit seiner vorherigen Vermieterin (alte Dame) gemacht hat - mit einem Anwaltsschreiben beeindrucken.

 

Und Du bist auch einer von denen, die rein gefühlsmäßig urteilen. Deshalb kannst Dich also gut in die Reigen einiger Vorschreiber einreihen.

Nicht ich bin zuerst zum Anwalt gerannt, sondern der Mieter. Für die Schäden, die er hinterlassen hat, ist er mit dem Einbehalt der Kaution sehr gut davon gekommen. Schließlich hat er von seinem Vormieter eine Einbauküche und weitere Gegenstände für die Übernahme dessen Schönheitsreparatur erhalten. Die Gegenleistung dafür war sehr mager, wobei er beim seinem Auszug sogar noch die Einbauküche verkauft hat. Und den Ausfall der Warmwasserversorgung hat er über Mietkürzungen ausreichend vergütet bekommen.

Ich war ja noch so gutmütig und habe ihm von der Kaution einen Teilbetrag von 800 € angeboten. Die hat er abgelehnt. Statt dessen hat er zusätzlich in einen Anwalt investiert. Nun fehlen ihm mehr als die 800 €.

Nach meiner anwaltlichen Beratung hätte ich bezüglich einer Gerichtsverhandlung keine Bedenken gehabt. Vor allem auch deshalb, weil ich vor Gericht nicht um jede Peanuts gestritten hätte.

 

Nachdem er (für Unverständige: natürlich der Mieter) nach vorherigem Aufstand den Schwanz eingezogen hat, hat er in keiner Hinsicht den Längsten.