Altbau Zwischenwand auf Holzbalken entfernen?

Diskutiere Altbau Zwischenwand auf Holzbalken entfernen? im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Liebe Bauexperten, wir haben eine Wohnung im 1. OG gekauft und wollen eine 200cm breite Tür in eine Zwischenwand setzen und fragen uns, ob das...

  1. Josi88

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    Liebe Bauexperten,

    wir haben eine Wohnung im 1. OG gekauft und wollen eine 200cm breite Tür in eine Zwischenwand setzen und fragen uns, ob das statisch ohne Probleme machbar ist.

    Eckdaten:
    -Mehrfamilienhaus, 4 Etagen, BJ 1932
    -3 Sehr dicke (ca. 60cm) tragende Wände (Außenwände und eine in der Mitte)
    -Holzbalkendecken, Holzbalken quer zu den 3 tragenden Wänden
    -Gemauerte Zwischenwände (ca. 8cm) stehen in allen Etagen genau übereinander, alle Etagen gleich angeordnet

    Aktuell ist in der besagten Zwischenwand seit Neubau des Hauses eine 130cm breite Tür auf allen Etagen genau übereinander drinnen. Diese Tür würden wir gerne auf 200cm verbreitern, also pro Seite 35cm Mauerwerk entfernen und einen neuen Türsturz drüber.
    Die Wand steht genau auf einem Holzbalken der Decke drauf, darum gehe ich davon aus, dass die Wand nicht die darüber liegenden Zwischenwände trägt, sondern die Holzbalken die Zwischenwände tragen.

    Kennst sich jemand aus und kann mir dazu sagen, ob es Probleme geben könnte? :)

    Vielen Dank und liebe Grüße
     
  2. #2 Andreas Teich, 24.06.2020
    Andreas Teich

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    Sollte kein Problem darstellen.
    Sturzlösung klären
     
  3. Josi88

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    Vielen Dank für die Antwort.

    Das einzige was mich etwas verwirrt:
    Es wird öfters gesagt, dass wenn die Wände in allen Etagen übereinander stehen, diese die darüber liegenden Wände tragen könnten.
    Weiterhin habe ich gelesen, dass man eig. keine Zwischenwände direkt auf die Holzbalkenträger gebaut hat, so wie es bei uns den Anschein macht.

    Ist da etwas dran, oder braucht man sich bei lediglich 8cm dicken, gemauerten Zwischenwänden keine Sorgen machen?
     
  4. Alex88

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    ja, der Statiker den du dafür beauftragst
    da hier niemand, auch der superschlaue Teich nicht, dein Haus und dessen Statik kennt, wird dir auch niemand eine
    100% ige Antwort geben können
    unkontrollierte Eingriffe in die Statik eines Gebäudes, können große Schmerzen nach sich ziehen
     
  5. #5 Andreas Teich, 27.06.2020
    Andreas Teich

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    Du hattest doch geschrieben, dass alle Wände übereinander stehen.

    Wenn die vorhandene Türöffnung nur um jeweils 35 cm verbreitert, ein entsprechender Sturzbalken und Pfosten darunter verbaut werden und diese auf einem Deckenbalken stehen ist das eine sehr simple Konstruktion, für die ich nie auf die Idee kommen würde, einen Statiker zu konsultieren,
    der sicher (sofern altbauerfahren und nicht renditeorientiert) ohne zu rechnen ohnehin sagen würde funktioniert so‘
     
  6. SIL

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    Doch, das war durchaus üblich in den Baujahren deines Gebäudes.
    Das solltest du mal skizzieren bzw Fotos dazu, insofern es nur eine 'Füllung' deines Fachwerk/Gefachs ist, geht das unproblematisch, sollte es aber tragend sein - dann Vorsicht wie Alex bemerkte, leider sind Herrn Teich solch Unterschiede Wesensfremd bedauerlicherweise und seine Ansichten in Sachen Statik sind leider meist völlig daneben. :winken
     
  7. #7 petra345, 27.06.2020
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    Ein Holzbalken kann keine 30 cm breite Wand aus Ziegelsteinen tragen!
    Auch keine 8 cm breite Wand.

    Der Holzbalken biegt sich bei einer solchen Belastung durch.
    Vermutlich ist er nur in der Wand eingebaut und übernimmt vielleicht eine Zugkraft, aber keine tragende Funktion.

    Innerhalb einer Wand kann man senkrechte Kräfte (Druckkräfte) unter einem Winkel von 30 ° zur senkrechten Achse umleiten. Ob die Wand die dabei auftretenden Zugkräfte bei dem Alter und der damaligen Bauweise noch aufbringen kann, muß man vor Ort klären.

    Was sagen denn die übrigen Bewohner und der Verwalter bei solchen Baumaßnahmen in tragenden Wänden und im Gemeinschaftseigentum?

    .
     
  8. #8 Andreas Teich, 27.06.2020
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    Er schreibt doch, dass die Wände alle übereinander stehen.
    Wenn die Wand genau auf dem Balken steht muß dieser entweder entsprechend breit sein,
    um gleichzeitig das Auflager für die Fußbodendielen zu bilden oder es wurden dazu neben der Wand Streichbalken verlegt.

    Eine 8 cm dicke Wand, d.h aus entsprechend dünneren Steinen und beidseitigem Verputz,
    hält ohnehin nur sich selbst bzw. unterstützt mit den Deckenbalken noch die darüberliegende Wand.
    Es werden sich sicher noch Holzbalken in der Wand befinden, zumindest neben den Türöffnungen.
    Es sind auch schräge Strebehölzer möglich zur Lastabtragung zur Seite, Richtung tragende Wände.

    Ohnehin kommt’s auf die Mauerlängen an, die kaum über 5 m betragen wird.

    Bei Gemeinschaftseigentum müssen sicher ohnehin die Miteigentümer zustimmen,
    die dann ggf auch einen Statiker mit im Boot haben wollen.
    Berichte doch was sich dabei herausstellt.

    Rechtliche Situation zuerst klären,
    dann mit Wallscanner, durch Bohren, schmale Schlitze stemmen etc Wandaufbau u.ggf Verlauf von Holzbalken feststellen.

    Auch bei meinem Gebäude von 1910 gibts ähnlich wie bei dir 2 tragende dicke Außenwände mit einer tragenden Zwischenwand und dazwischen dünne Zwischenwände zur Abtrennung, die allerdings inkl Putz 14 cm dick sind,
    jedoch auch Holzbalken enthalten.
    Fußbodenbalken verlaufen wie üblich auch neben diesen Wänden zur Aufnahme der Dielen.
     
  9. Josi88

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    Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten.

    Wir haben nun den Putz (unter dem Putz waren noch 1cm dicke Spanplatten) über dem 2x2m entstehenden Ausschnitt entfernt und zumindest in diesem Ausschnitt gibt es keine weitere Balken, außer der Türsturz aus Holz seitlich und über der ursprünglichen Tür. Die "gemauerte" Wand an sich ist sogar nur 6-6,5cm dick und aus einem porösem, sehr leichtem Stein (viel leichter als der Putz), von der Farbe her Dunkelgrau, vlt. weiß ja jemand was das für ein Material sein könnte?

    Ändern diese neuen Erkenntnisse, vor allem was für ein Stein das sein könnte, etwas an euren Einschätzungen?

    Ganz nebenbei mache ich die Arbeiten nicht selbst, sondern ein Bauunternehmer, welcher nach den neusten Erkenntnissen der Meinung ist, das das kein Problem darstellen sollte. Ich frage hier nach, weil ich übervorsichtig bin und eine zweite Meinung sehr schätze.
     
  10. #10 Andreas Teich, 27.06.2020
    Andreas Teich

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    Es kommt darauf an wo ihr wohnt,
    bei uns ist Bims weit verbreitet,
    es gibt auch Schlackesteine
     
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